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04.12.19, 20:35
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Neuer Klima-Risiko-Index-Wetterschäden weltweit: Deutschland auf Platz drei im Klima-
Zitat:
Neuer Klima-Risiko-Index-Wetterschäden weltweit: Deutschland auf Platz drei im Klima-Risiko-Index

von Mark Hugo, Madrid Datum: 04.12.2019 10:51 Uhr
Im globalen Klima-Risiko-Index für 2018 liegt Deutschland mit dem dritten Platz so weit vorne wie noch nie. Schuld ist vor allem der Hitzesommer mit mehr als 1.000 Toten.

Videoclip Im Link - 1 min.
Ein Spitzenplatz, über den sich zumindest in diesem Fall niemand ernsthaft freuen kann. Deutschland wurde 2018 von einer beispiellosen Hitzewelle heimgesucht – im zweitwärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Zwischen April und Juli lagen die Temperaturen 2,9 Grad über dem Durchschnitt, die Regenfälle dagegen weit unter dem, was üblich ist.
Auf das Konto der Hitze gehen nicht nur viele Todesfälle, sondern auch enorme Schäden – vor allem in der Landwirtschaft. Die Einbußen durch Ernteausfälle beziffert der in Madrid auf der Weltklimakonferenz vorgestellte Klima-Risiko-Index auf rund drei Milliarden Euro. Dazu kamen noch zwei starke Stürme, die große Schäden angerichtet haben. Der Klima-Risiko-Index misst Schäden- und Todesfälle, die durch Wetter******* verursacht werden – unter anderem auf Basis von Daten großer Versicherungen.
Extremwetter trifft alle
*Wir sehen daran, dass alle Länder der Welt betroffen sind.
Vera Künzel, Germanwatch
Dass Deutschland so weit oben rangiert - hinter Japan und den Philippinen - ist ein Novum. "Diesmal haben wir die Besonderheit, dass wir in den Top 3 zwei Industrieländer haben, die besonders stark betroffen sind“, sagt Vera Künzel von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. Sie ist eine Autorin des Index. "Das ist das erste Mal so in der Geschichte des Index, den wir seit 15 Jahren machen. Wir sehen daran, dass alle Länder der Welt betroffen sind." Auch in Japan war es vor allem eine Hitzewelle, die große Schäden anrichtete.
Zitat:
Werden Versicherungen jetzt teurer ?
Ernst Rauch, Chef-Klima- und Geowissenschaftler beim Rückversicherer Munich Re:
"Wir müssen damit rechnen, dass Unwetterrisiken aus dem Klimawandel in Deutschland im Trend zunehmen. Es wird vor allem mehr Schäden aus Unwettern geben mit Hagel, Starkregen und blitzartigen Überschwemmungen. Waren Jahre mit Schadenssummen von mehr als einer Milliarde Euro früher die Ausnahme, tritt dies inzwischen weit häufiger auf. Stark herausragend war das Jahr 2013 mit 5,2 Milliarden Euro Schäden, davon alleine durch Hagelunwetter im Juli 3,7 Milliarden Euro.
Der Hauptgrund für höhere Schadenssummen ist zwar der wachsende Wohlstand, aber eben nicht nur: Wenn man diesen Wachstumsfaktor heraus rechnet, zeigt sich, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel wahrscheinlich bereits heute insbesondere bei gewitterbedingten Unwettern zu steigenden Schäden führt. Es wird trotz gelegentlicher Ausschläge nach unten auf Dauer teurer, die Kosten für die Begleichung der Schäden werden steigen. Im Vergleich zu anderen Ländern mit weit höheren Risiken muss die ganz große Masse der Versicherten in absehbarer Zeit aber nicht mit unbezahlbaren Prämien rechnen. Eine Versicherung gegen Elementarschäden wird für den durchschnittlichen Hausbesitzer auf mittlere Sicht erschwinglich bleiben.
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Climate Risk Index 2018
Karte im Link
Trotzdem: Dass wohlhabende Industriestaaten grundsätzlich am meisten unter den zunehmenden Wetter*******n zu leiden haben, wäre der falsche Schluss, so die Index-Autoren.
In der Langzeitbeobachtung von 1999 bis 2018 liegen Puerto Rico, Myanmar und Haiti deutlich vorne. Gerade die ärmsten Länder werden immer wieder von Fluten und starken Stürmen heimgesucht.
Ein Hurrikan folgt dem anderen

"Humberto" mit Regen und Wind-Neuer Tropensturm trifft Bahamas
Im Fall von Puerto Rico war es ein einzelner Hurrikan, der so große Schäden anrichtete, dass der zu den USA gehörende Inselstaat das Ranking anführt. Länder wie Haiti kamen zeitweise gar nicht zur Ruhe. Ein Hurrikan folgte dem anderen. "Das macht diese Länder besonders betroffen, weil sie einfach keine Zeit haben, sich zwischen zwei Ereignissen zu regenerieren“, sagt Künzel.
Insgesamt starben in dem beobachteten Zeitraum 495.000 Menschen bei über 12.000 Extremwetterereignissen. Der wirtschaftliche Schaden wird mit 3,54 Billionen US-Dollar beziffert.
"Wir sehen, dass sich der Klimawandel auf Extremwetterereignisse auswirkt. Sie werden intensiver und sie treten häufiger auf.
Vera Künzel, Germanwatch
Ereignisse intensiver und häufiger
Germanwatch weist darauf hin, dass nicht alle Wetter******* eindeutig dem Klimawandel zuzuordnen sind. Allerdings: "Wir sehen, dass sich der Klimawandel auf Extremwetterereignisse auswirkt. Sie werden intensiver und sie treten häufiger auf", erklärt Künzel. Die wissenschaftlichen Grundlagen dafür, seien inzwischen eindeutig.
Die Forderung der Autoren an die Staaten, die auf der Weltklimakonferenz verhandeln, ist deshalb klar. Der Ausstoß von Treibhausgasen müsse schnell zurückgefahren werden, um die Erderwärmung zu bremsen. Und: "Wir wünschen uns, dass die besonders betroffenen Länder bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützt werden, um Schäden und Verluste zu vermeiden“, sagt Dr. Maik Winges, Co-Autor des Klima-Risiko-Index. Und wenn solche Schäden auftreten, müsse effektiver geholfen werden, damit umzugehen.
Verhandlungen in Madrid
Noch bis zum 13. Dezember verhandeln fast 200 Länder auf der Klimakonferenz in Madrid. Ob sie sich einigen können – auf Regeln zur Umsetzung des Klimavertrags von Paris, auf Hilfen für ärmere Länder und auf mehr Ambitionen bei der Reduktion von Treibhausgasen, beobachten die Autoren des Klima-Risiko-Index genau. Und wohl nicht nur die.
Mark Hugo ist Redakteur in der ZDF-Umweltredaktion.
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Quelle:
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Darüber berichten der Spiegel, die ZEIT und mehr Medien.
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