[TinyTimm]

Ein 49 Jahre alter Mann bricht morgens an einer belebten Freitaler Bushaltestelle zusammen und bleibt so 30 Minuten liegen. Keiner der Umstehenden hilft. Wie kann das sein?

03.04.2018 | 7 Min. | UT | Verfügbar bis 03.04.2019 | Quelle: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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[DJKuhpisse]

Mittlerweile wird zuerst gefilmt, dann wird überlegt, ob man helfen kann oder die Polizei/Rettungsdienst rufen sollte.
Wie es dazu gekommen ist, ist mir immer noch unklar.

[TinyTimm]

Das war schon vor Jahren nicht anders.
In Wien ist meine Schwiegermutter (damals über 70) an einer Strassenbahn-Haltestelle ohnmächtig geworden. Als sie wieder zu sich kam, war ihre Handtasche weg. Geholfen hat ihr niemand. Das geschah um die Mittagszeit, als die Strassen voll Menschen waren.
Das war mit einer der Gründe, warum ich vor über 20 Jahren von Wien weg aufs Land gezogen bin. Wenn man mich hier einen Tag nicht sieht, ruft garantiert ein Nachbar an, und fragt ob alles in Ordnung ist.

[SUNWARRIOR]

Zitat von TinyTimm

Wenn man mich hier einen Tag nicht sieht, ruft garantiert ein Nachbar an, und fragt ob alles in Ordnung ist.

Das Ist dann vielleicht doch nicht jedermanns Sache, sage ich jetzt mal so.

Die allgemeine Verrohung unserer Gesellschaft geht einher mit dem Wettbewerbs und Egoismusgedanken unserer Zeit. Immer mehr Menschen sehen sich gezwungen in Schule, Studium und Erwerbsleben auch mal "über Leichen" zu gehen um ihren Status zu erhalten.

Das spiegelt sich im Alltag dann auf gerade zu zynische weise wieder .

[TinyTimm]

Zitat von SUNWARRIOR

Das Ist dann vielleicht doch nicht jedermanns Sache, sage ich jetzt mal so.

Für mich ist es genau das Richtige.

[betaalpha]

Vielleicht spielt auch die in der Großstadt übliche Anonymität eine Rolle.
Nach dem Motto "kenne ich nicht, habe ich nichts mit am Hut".

[Silent Rob]

Zitat von betaalpha

Vielleicht spielt auch die in der Großstadt übliche Anonymität eine Rolle.

Nicht unbedingt.
Ich bin vor 4 Jahren in einer Kleinstadt (ca. 30 000 Ew) auf einer recht belebten Straßen zusammengebrochen. Habe noch mitbekommen, wie einige Leute daraufhin die Straßenseite wechselten bevor nach gefühlten 30 Minuten ein älterer Fahrradfahrer anhielt und in Aktion trat.

In der Masse hat der Mensch das Gefühl, wenn keiner in der Notlage hilft, brauch auch ich nicht unbedingt eingreifen. Ist der Mensch jedoch alleine, ist er eher bereit, einzugreifen.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Zudem laufen viele Menschen wie mit Scheuklappen durchs Leben und bekommen nichts von ihrer Umgebung mit, und das ist nicht nur dem modernen Informationszeitalter geschuldet.

[Samonuske]

So etwas ist bei uns mal vor dem Rathaus passiert. Da ist ein alter Mann einfach umgefallen und hat zwei Straßenbahnlinien blockiert. Die Fahrer davon durften angeblich nicht aussteigen währen der fahrt auch wenn die Linien ja standen. Und selbst im Rathaus kam keiner zu hilfe , aber gestarrt wurde trotzdem. Das hatte auch ein paar Minuten gedauert bis und jemand zu hilfe kam. Denn so ein Körper , wenn er einmal selbst nicht mithilft,kann schon sehr schwer sein.

[ferdi2017]

Nun , das mit der Hilfsbereitschaft kann manchmal ins auge gehen, ich war anfang März , wo die Kältewelle ganz Deutschland in griff hatte beim arzt , weil ich erkältet war.

Im Warteraum war eine ältere frau , so um die 80.

Die hat dann Plötzlich immer schwer geatmet , so als würde sie immer weniger luft bekommen.
Sie saß direkt gegenüber mir , da habe ich der alten dame gefragt ob es ihr gut geht und ob ich eventuell den doktor holen soll.

Da hat die mich im vollen Warteraum total bös angekeift und mir klargemacht ich solle sie in ruhe lassen.

Alle habens gelacht im warteraum ,das nächste mal werde ich wegsehen

[Koppo223]

Ich hab sowas noch nicht erlebt, immer wenn was passiert ist waren einige Leute zur Stelle. Mehr als man für die Situation brauchte.

[Genosse Kim]

"das nächste mal werde ich wegsehen "

oh toll, weil das ja beim nächsten notfall 100%ig dieselbe dumme frau sein wird, richtig?
was, wenn da wirklich einer die hilfe bräuchte? oder willst du nur trollen?

helfen ist nicht mehr selbstverständlich, leider. zum glück gibt's noch ein paar empathische menschen - durfte selber so jemandes hilfe beanspruchen, als ich mir vor paar jahren nen bruch zuzog. selber konnte ich vor schmerzen niemanden mehr anrufen, eine ältere dame hat nen krankenwagen geholt und mich solange "betreut", bis der kam.
in ner psychopathenwelt bewahren sich doch einige noch ihr mitgefühl, auch wenn das manchmal bestraft wird. dafür bin ich dankbar.

[ferdi2017]

Was willst du denn von mir du kommunist?
knutsch mal lieber mit deinem Kim rum aber mit Zunge du troll

[Genosse Kim]

so wie es scheint bist du der troll hier.
von dir würde ich auch keine hilfe wollen.
danke, daß du dich bloßstellst und dein wahres gesicht zeigst.

[ferdi2017]

Troll nicht herum , es geht hier nicht um dich oder mich aber ja dir würde ich nicht helfen so wie du herumgiftest zeigt dein wahres gesicht nun back to topic

[Genosse Kim]

wer hat denn wegen EINES dummen erlebnisses gleich "beim nächsten mal schaue ich weg" usw gepostet? "es geht hier nicht um dich oder mich" - richtig, es geht darum, daß die gesellschaft immer psychopathischer und empathiefreier wird - und DU schlägst als lösung "mitmachen" vor. das ist dümmer als dumm.