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myGully |
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01.04.18, 13:13
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.353
Bedankt: 34.773
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Deutsche Post verkaufte Daten für Bundestagswahl
Zitat:
Nach dem Datenskandal bei Facebook gibt es einem Medienbericht zufolge ähnliche Vorwürfe gegen die Deutsche Post.
Wie die „Bild am Sonntag“ („BamS“) berichtete, verkaufte der ehemalige Staatskonzern über seine Tochter Deutsche Post Direkt GmbH seit 2005 Daten an Parteien zu Wahlkampfzwecken. Im Bundestagswahlkampf 2017 hätten CDU und FDP jeweils einen fünfstelligen Betrag für straßengenaue Analysen gezahlt.
Beide Parteien bestätigten auf Anfrage der „BamS“ entsprechende Verträge, die Post wollte sich nicht dazu äußern. Wie die Zeitung unter Berufung auf vertrauliche Papiere schrieb, werden bei den Geschäften zwar persönliche Daten anonymisiert, durch die Vielzahl von Einzelinformationen und deren Kombinationen seien aber Aussagen zur „Parteiaffinität“ für einzelne Gebäude mit mindestens sechs Haushalten möglich.
Laut Broschüre „mehr als eine Milliarde Einzelinformationen“
Die Post wirbt dem Bericht zufolge in einer internen Broschüre: „Für jedes Gebäude im Wahlkreis wird für jede Partei ein Chancenwert ermittelt.“ Dabei handle es sich um eine Zahl zwischen eins und hundert. Insgesamt stünden für etwa 20 Millionen Häuser mit rund 34 Millionen Haushalten in Deutschland „mehr als eine Milliarde Einzelinformationen“ zur Verfügung.
Die Netzexpertin der Linken, Anke Domscheit-Berg, sagte, dieser Zustand sei „untragbar“. Eine Weitergabe dieser privaten Daten müsse ohne ausdrückliche Zustimmung verboten sein, „ohne Wenn und Aber“.
Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar sagte, der Einsatz von „Microtargeting im Offline- oder Onlinesektor zum Zweck der Wahlwerbung“ müsse nach dem Skandal um Facebook und die britische Kommunikationsfirma Cambridge Analytica neu bewertet werden. Wenn das deutsche Grundgesetz den Parteien die Aufgabe der Mitwirkung an der politischen Willensbildung des Volkes übertrage, sei damit sicher nicht gemeint, mit intransparenten Verfahren „den Wählerwillen zu manipulieren“.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei TinyTimm:
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01.04.18, 19:29
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#2
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Profi
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 1.419
Bedankt: 1.860
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Was für Daten wurde da zu einer Statistik verfasst?
Wer bekommt von wem Post, Werbung oder Pakete?
Na toll! Wie war das mit dem Briefgeheimnis? Zählt der am Umschlag nicht mehr?
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01.04.18, 23:04
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#3
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.012
Bedankt: 12.654
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Moin,
das hat mit Briefgeheimnis überhaupt nichts zu tun. Durch ihre Tätigkeit verfügt die Post über einen riesigen Datenbestand. Wer hat welche Zeitung abonniert, wer bekommt Werbung von wem u.s.w. Dazu kommen zugekaufte Daten.
An die Parteien wurden keine persönlichen Daten geliefert. Es wurde lediglich ermittelt wie hoch in bestimmten Wohnlagen die Chance ist, Wähler für die eigene Partei zu gewinnen. Das ist wohl nach unserem Gesetz zulässig. Mit der Aussage "es besteht eine 67 prozentige Chance durch persönliche Besuche die Leute in der Gullystrasse 21 zur FDP zu bewegen" wird meiner Auffassung nach das Recht an den eigenen Daten nicht verletzt.
Das ist genau so, als würde ein Kioskbesitzer sagen. "Das ist hier nicht so die Luxusgegend. Hier kaufen die Raucher zu 80 % losen Tabak und der Umsatz mit Billigbier ist doppelt so hoch wie der mit Markenbier". Die im Kiosk gewonnenen persönlichen Daten werden anonymisiert und weitergegeben. Aus diesen weitergegebenen Daten lassen sich Rückschlüsse auf das Kaufverhalten im Umkreis dieses Kiosk ziehen. Das kann für Anbieter nützlich sein. Welche Werbung verspricht hier Erfolg? Welche Produkte könnten hier gute Umsätze bringen?
Aber mit den gelieferten Daten lassen sich keine Rückschlüsse auf das Kaufverhalten oder sonst irgendwelche persönlichen Daten einer bestimmten Person ziehen.
Richtig und wichtig istaber , dass sich die Politiker sofort äussern. Die Wichtigkeit des eigenen Jobs wird unterstrichen. Darauf kommt es an. Für die Sache selbst ist das Gegacker natürlich vollkommen unerheblich. Und das wissen die ganzen Datenschutzbeauftragten, Netzexpertinnen und wie sie sich sonst noch nennen auch.
Sie haben ihr Gesicht mal in eine Kamera halten können und haben ein bisschen Sprechdurchfall ins Mikro gewürgt. Alles für Politiker normales Verhalten.
Was mich ein bisschen wundert ist die Netzexpertin der Linken. Nicht, das sie als Expertin mit Doppelnamen unausgegorenes Zeug erzählt. Das war bei diesen Voraussetzungen (und damit meine ich alles ausser "weiblich") unvermeidlich. Aber das sie eine Meldung der „Bild am Sonntag“ für bare Münze nimmt, das finde ich komisch. Die BamS? Sind es nicht gerade die Linken die diesem Blatt ständig Lügen vorwerfen?
Die nichts unversucht lassen die Bildzeitung anzuprangern? Und dann auf einmal bringt die Bild einen Beitrag der ihnen in den Kram passt. Und der ist dann natürlich richtig? Den kann man als Anlass nehmen sich vor eine Kamera zu werfen. Da wird dann auf einmal aus einer Zeitung über die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]geschrieben hat "das ist ziemlich blöde, BILD halt" ein Quell der Wahrheit. Also das verlinkte #Bildnotwelcome gilt nur bei Artikeln die einem nicht passen?
Erstaunlich ...
__________________
Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.
Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
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01.04.18, 23:26
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#4
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Aug 2015
Beiträge: 104
Bedankt: 129
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Was ist los mit den Menschen?
Man kann jederzeit Daten über das Melderegister beziehen, das schon Jahre lang. Wieso bekommen auf einmal alle Panik wegen Ihrer Daten?
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] ($21)
Als ob das völlig neue Erkenntnisse sind. Was glaubt man denn wo die Telefonbücher herkommen? In Verbindung mit Melderegisterauskünften (einfach) hat man schon Daten die aktuell sind. Dann noch die erweiterten Auskünfte, und mit etwas social engineering am Telefon, hat man einen schönen Datenschatz zum Verkaufen.
Wenn man jetzt noch Daten im Internet abgreift per WebScraping, voila.. quasi das ganze resume von vielen Personen.
Echt bescheuert das jetzige getue. Lustig ist vor allem das hier..
Zitat:
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Am 1. Mail 2015 tritt das neue Bundesmeldegesetz in Kraft, um die bisherigen Regelungen abzulösen. Mit dem neuen Gesetz werden die Rechte des Bürgers gegenüber Adresshändlern und Werbetreibenden nicht gestärkt. Die ursprünglich geplante Einwilligungslösung wurde gekippt, um die Bürger davor zu schützen, nicht dauernd durch Einwilligungsanfragen belästigt zu werden.
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02.04.18, 00:45
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#5
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Forenbetrieb eingestellt
Registriert seit: Jun 2016
Ort: Forenbetrieb eingestellt
Beiträge: 1.303
Bedankt: 913
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Die Behörden melden doch eh dauerhaft z.B. an die Bundeswehr, an den Beitragsservice etc.Die Deutsche Post AG ist eine Firma. Die kann in ihre Datenschutzbestimmungen schreiben, was sie will, sofern das nicht gegen andere Gesetze verstößt.
Das ist jetzt nicht gerade kritisch, was da übermittelt wird.
Viele Zeitungen werden doch gar nicht über die Post ausgeliefert, sondern über private Zusteller.
Für die meiste Reklame gilt das doch auch.
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02.04.18, 16:21
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#6
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Profi
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 1.419
Bedankt: 1.860
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Zitat:
Datenmissbrauch: Deutsche Post und CDU nach Facebook und Trump
Florian Rötzer02. April 2018
Bislang standen Facebook, die Trump-Kampagne und natürlich die unvermeidlichen Russen im Visier, wenn es um den Missbrauch von persönlichen Daten zu Wahlkampfzwecken ging. Daher darf man gespannt sein, was aus dem Bericht[1] von Bild am Sonntag folgen wird, nach dem CDU und FDP im großen Stil seit mehr als einem Jahrzehnt persönliche Daten von der Deutschen Post gekauft haben sollen, um zielgenaue Wahlkampfwerbung machen zu können.
Gerade noch hat die neue Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär, Bayerns einzige Frau in der Bundesregierung, die schon als Staatssekretärin nicht viel für die Digitalisierung zustande brachte, den US-Konzern Facebook aufgefordert[2], sein Geschäftsmodell zu ändern und "transparent zu zeigen, wer Zugriff auf die Daten der Nutzer hat". Nämliches müsste sie nun auch von dem biederen deutschen Unternehmen fordern, an dem die staatseigene KfW noch 21 Prozent hält. Facebook hat angeblich nur die Daten zu wenig geschützt, die Deutsche Post handelte aktiv und profitorientiert mit ihnen.
Und natürlich müsste auch gefragt werden, was die CDU unter Datenschutz versteht, wenn sie im Vorlauf zur Bundestagswahl einen fünfstelligen Betrag für straßengenaue Analysen gezahlt haben soll. Es soll um eine Milliarde Informationen gegangen sein. Zwar sollen die Daten anonymisiert sein, aus den vielen Daten sei die "Parteiaffinität" für einzelne Gebäude mit mindestens sechs Haushalten zu erschließen. In einer internen Broschüre der Deutschen Post stehe: "Für ca. 20,0 Mio. Häuser mit rund 34 Mio. Haushalten in Deutschland stehen mehr als 1 Milliarde Einzelinformationen zur Verfügung."
Dabei wird viel erfasst, keineswegs nicht nur Adressen, sondern "Angaben zu Kaufkraft, Bankverhalten, Geschlecht, Alter, Bildung, Wohnsituation, Familienstruktur, Wohnumfeld und Pkw-Besitz befinden." Schöne Profile eben, die pro forma "anonymisiert" worden sein könnten, um nicht direkt Datenschutzgesetze zu verletzen. Daher können auch CDU und FDP sagen, sie hätten sich gesetzeskonform verhalten, wenn sie die Daten kaufen - anstatt sich bei den Bürgern zu entschuldigen.
Schließlich wirbt[3] die Deutsche Post damit, mit 150 Merkmalen "personenscharf", aber "datenschutzkonform" Werbung zu ermöglichen. Auf der Website wird für das Geschäftsmodell, das sich wohl CDU und FDP zunutze gemacht haben, so geworben:
Sie möchten mit Mailings neue Kunden im hart umkämpften Consumer-Markt gewinnen? Deutsche Post Direkt bietet Ihnen die Qualitätsadressen, die Sie für Ihre erfolgreiche Kundengewinnung benötigen. Rund 46 Millionen Adressen decken nahezu den gesamten Markt an Privathaushalten ab. Zur Adresspflege wird u.a. die Anschriftenprüfung der Deutschen Post genutzt, wodurch die Adressen fortlaufend auf den neuesten Stand gebracht werden.
Die Basis für wirkungsvolles Dialogmarketing ist eine zielgruppengenaue Ansprache. Dazu können Sie aus einem umfangreichen Set an statistischen oder personenbezogenen Selektionsmerkmalen wählen.
Mehr als 150 Einzelmerkmale aus dem mikrogeografischen System microdialog ermöglichen eine zielgruppengenaue Adressselektion: Statistische Daten zu Soziodemografie, zu Konsumvorlieben, zur Wohnstruktur und zur Region charakterisieren treffsicher Ihre gewünschten potenziellen Kunden.
Mithilfe von Echt-Merkmalen, die personenscharf abgegrenzt sind, lassen sich Zielgruppen noch präziser selektieren und Streuverluste minimieren. Wählen Sie aus zehn Merkmalsgruppen wie Familienleben, Technik und Spenden Ihre passende Zielgruppe aus. Eine datenschutzkonforme Nutzung wird auf Basis von Pseudonymisierungs- und Anonymisierungstechnologien ermöglicht.
Deutsche Post
Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, stellt[4] dies so dar und versucht sich damit, in bekannter Manier von Winkeladvokaten freizusprechen:
Einige Medien berichten, die FDP habe "personenbezogene Daten" für den Bundestagswahlkampf 2017 erworben. Das ist natürlich Unsinn. Die Daten der Deutschen Post, die wir für "FDPMaps" erworben haben, waren vollständig anonymisiert und im Einklang mit deutschen Datenschutzrecht bearbeitet. Damit sind sie gerade keine "personenbezogenen Daten" im Sinne des deutschen Datenschutzrechtes. Darauf haben wir als Datenschutzpartei natürlich geachtet. Die Datensätze lieferten ausschließlich einen Wahrscheinlichkeitswert, wo wir einen möglichen FDP-affinen Wähler antreffen.
Marco Buschmann
Das nimmt jedoch keinen Bezug darauf, dass nach "Bild am Sonntag" jeder, der nicht obdachlos ist, sondern eine Adresse hat, in der Datenbank der Deutschen Post eingefüttert wird. Um die Weitergabe der Daten zu unterbinden, müsse ein schriftlicher Widerspruch eingereicht werden. Dazu müssten die Bürger aber erst einmal informiert und auf das Opt-Out hingewiesen werden. Das haben wir nicht gefunden, dafür aber Werbung für einen "Microdialog"[5], der wiederum eine "Lokalisierung von Zielgruppen bis auf Gebäudeebene" bietet, also eben kurz vor "personenbezogenen Daten" endet:
Mit microdialog erfahren Sie, welches Profil Ihre Kunden haben und wo es neue Potenziale gibt. Als eines der vollständigsten mikrogeografischen Systeme ist microdialog von Deutsche Post Direkt der Erfolgsfaktor bei der Anreicherung und Selektion. Ihre Zielgruppen werden präzise charakterisiert - mit soziodemografischen, Konsum-, Struktur- und regionalen Daten sowie Branchen- und Lebenswelt-Informationen. So erreicht Ihre Direktwerbung die richtigen Empfänger.
Deutsche Post
Danach kann man die Ausreden nicht ernst nehmen, wenn die Informationen der Bild am Sonntag zutreffen. Schon gar nicht von der angeblichen "Datenschutzpartei".
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02.04.18, 16:36
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#7
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
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Bedankt: 23.618
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Die Währung unserer Dekade, personenbezogene Daten. Auf der einen Seite freiwillig mir Payback und co. , die andere mit Unternehmen wie Schober. Die Post wirbt ja schon lange :
Zitat:
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