Haushalt und Personal statt digitale Wirtschaft und Gesellschaft: Günther Oettinger soll laut EU-Kommissionschef Juncker seinen Posten wechseln. Er tritt damit die Nachfolge der bulgarischen Kommissarin Georgiewa an, die zur Weltbank geht.
Der deutsche EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther Oettinger, soll in der Kommission die Ressorts Haushalt und Personal übernehmen. Die derzeitige Ressortchefin Kristalina Georgiewa wechselt zur Weltbank. Dort wird sie Geschäftsführerin.
Posten möglicherweise nur vorübergehend
Ob Oettinger längerfristig die Zuständigkeiten für Haushalt und Personal behält, ist unklar. Dies dürfte auch von Profil und Vorkenntnissen des nächsten bulgarischen EU-Kommissars abhängen, hieß es in Brüssel. Jedes Land ist im Leitungsgremium der Behörde mit einem eigenen Kommissar vertreten.
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker bedauerte den Abgang Georgiewas. Er betonte, Oettinger stehe nach Erfahrung und protokollarischer Rangfolge unter den EU-Kommissaren auf dem ersten Platz. Als Ex-Ministerpräsident Baden-Württembergs habe er eine umfassende politische Erfahrung und ein gutes Netzwerk im EU-Parlament, den Mitgliedsstaaten und den europäischen Regionen.
Georgiewa tritt neuen Posten im Januar an
Georgiewa wird sie ihren neuen Posten bei der Weltbank im Januar kommenden Jahres antreten. Die Bulgarin hatte sich im September Chancen auf die Nachfolge von Ban Ki Moon als UN-Generalsekretärin ausgerechnet, der Posten ging aber an den ehemaligen portugiesischen Ministerpräsidenten António Guterres.