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myGully |
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26.09.14, 10:10
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#1
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erudite
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Kaufland kündigt 55.000 Mini-Jobbern
Kaufland kündigt 55.000 Mini-Jobbern
Zitat:
In den Augen der Gewerkschaft Verdi ist es eine der größten Massenentlassungen. Ein zur Kaufland-Gruppe gehörender Verlag kann an der Kündigung von zehntausenden Zustellern nichts Schlechtes erkennen.
Der zu Kaufland gehörende Tip Werbeverlag kündigt die Minijob-Verträge von rund 55.000 Austrägern der Kundenzeitung „TIP der Woche“. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Betroffen sind demnach auch etwa 100 Angestellte in der Verwaltung der Werbezeitung, rund 20 am Standort Dallgow bei Berlin.
Die Gewerkschaft Verdi bezeichnete den Schritt des Verlags in einer ersten Reaktion als „wahrscheinlich größte Massenentlassung in der Geschichte der Bundesrepublik“. „Für die Entlassungen sehen wir absolut keine Notwendigkeit. Kaufland versucht hier die Gewinne weiter zu steigern“, sagte Verdi-Sprecher Andreas Henke. Er warf dem Unternehmen Profitgier vor.
Verdi: Stellen werden einfach wegfallen
Zum 1. November dieses Jahres vergibt Kaufland die Verteilung von „TIP der Woche“ vollständig an externe Dienstleister, zum Beispiel andere Verlage. Schon jetzt würden bereits 40 Prozent der Auflage durch eben solche Dienstleister zugestellt, erläuterte das Unternehmen. Bisherige Austräger könnten sich bei den künftigen Dienstleistern bewerben.
Gewerkschafter Henke hingegen befürchtet, dass die 55.000 Mini-Jobs einfach wegfallen. Neueinstellungen bei den Dienstleistern werde es vermutlich nicht geben, weil die dort beschäftigten Austräger einfach den „TIP“ gemeinsam mit anderen Blättern verteilen würden.
Verlag: Orga-Aufwand ist zu hoch
Tip-Sprecherin Andrea Kübler verteidigt die Entlassungen. „Der Aufwand für die Organisation der Austräger ist seit der Expansion von Kaufland zu stark gestiegen.“ Der Verlag gehört zur Kaufland-Gruppe, die 2012 bei rund sechs Milliarden Euro Umsatz einen Überschuss von 285 Millionen Euro erzielte. Betroffen sind vor allem Schüler und Rentner.
Ein Austräger erhalte wöchentlich im Durchschnitt rund 17 Euro Lohn, so Kübler. In Gewerkschaftskreisen wird vermutet, dass die Entlassungen mit dem gesetzlichen Mindestlohn zusammenhängen, der im kommenden Jahr in Kraft tritt. Kaufland bestreitet das.
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Weitere Quellen:
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Tja, man will mit allen Mitteln den sowieso schon sehr löchrigen Mindestlohn aushöhlen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Destiny:
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26.09.14, 10:16
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#2
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oder doch?
Registriert seit: Dec 2010
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Zitat:
Bisherige Austräger könnten sich bei den künftigen Dienstleistern bewerben.
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Genau, diese werden natürlich mal eben bis zu 55.000 Bewerbungen sich durchlesen und dann ggf. einstellen
Zitat:
Tip-Sprecherin Andrea Kübler verteidigt die Entlassungen. „Der Aufwand für die Organisation der Austräger ist seit der Expansion von Kaufland zu stark gestiegen.“
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Stimmt, das wäre ja Arbeit und man müsse noch etwas tun für sein Geld.
Ich kann das überhaupt nicht verstehen, ich sehe hier auch nur pure Profitgeilheit (klar, Gewinne müssen her sonst geht man pleite, aber man kann es auch übertreiben).
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26.09.14, 10:31
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#3
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Echter Freak
Registriert seit: Sep 2010
Beiträge: 2.395
Bedankt: 3.163
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Ihr müsst diesen Fall nicht nur aus den Augen der kleinen Leute betrachten. Wenn Ihr Unternehmer sein würdet, würdet Ihr auch das selbe machen. Da ist dann kein Platz fürs rumflennen und Mitleid. Wenn man auf dem Markt überleben will, und das vor allem mit der knallharten Konkurrenz, dann muss man eben so handeln. Sonst ist man dem Untergang geweiht und das erfreut die anderen Discounter.
Ein Unternehmen möchte um jeden Preis Gewinne erzielen und maximieren. Als Unternehmer muss man die Kosten senken, damit man an anderer Stelle expandieren kann.
Ob dabei einige Minijobber auf der Strecke bleiben, das intressiert die Unternehmen nicht.
Außerdem spart Kaufland durch die Vergabe der Verteilung an externe Dienstleiter viel Geld. Warum sollen die 50%-60% mehr bezahlen, wenn sie es um diese Summe senken können?
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Ghozz bedankt:
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26.09.14, 10:40
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#4
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
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Natürlich will jedes Unternehmen Gewinne erzielen. Aber die Firmen sollten sich bei ihrem Sparwahn auch endlich einmal eingestehen, dass der Wirtschaftskreislauf nur weiter laufen kann, wenn die Leute auch Geld haben um die angebotenen Waren zu kaufen. Wenn die Kaufkraft aufgrund solcher Einsparmaßnahmen immer weiter sinkt, wird sich das auch immer mehr auf den Gewinn auswirken.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Destiny:
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26.09.14, 10:48
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#5
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Echter Freak
Registriert seit: Sep 2010
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Bedankt: 3.163
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Kaufkraft hat hier keine Bedeutung. Denn die meisten Mini-Jobber sind Schüler oder Rentner. Die Schüler verdienen sich ein aufgebessertes Taschengeld, damit kurbeln sie bestimmt nicht die Wirtschaft an. Und die Rentner sparen sich das vielleicht für die Urlaubskasse, um es im Ausland auszugeben. Sie werden das verdiente Geld nicht bei Kaufland ausgeben.
Lieber Dollar-Zeichen in den Augen, als Tränen in den Augen.
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26.09.14, 10:48
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#6
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
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Zitat:
In Gewerkschaftskreisen wird vermutet, dass die Entlassungen mit dem gesetzlichen Mindestlohn zusammenhängen, der im kommenden Jahr in Kraft tritt.
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Durchaus nachvollziehbar, weil damit auch die Kosten pro Arbeitnehmer für den Arbeitgeber steigen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei TinyTimm:
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26.09.14, 11:24
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#7
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
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Ghozz: Und viele Aufstocker, die damit weniger Geld zur Verfügung haben. Nicht alle Zeitungsausträger sind Schüler oder Rentner. Abgesehen davon dass die austragenden Rentner auch eher für Lebensmittel das ganze machen.
TinyTimm: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Jugendliche unter 18 sind vom Mindestlohn ausgeschlossen. Zeitungsausträger - da wird zwischen 2015 und 2017 stufenweise eingeführt.
Noch mehr Geld könnte Kaufland sparen, wenn sie die Prospekte gar nicht mehr austragen und nur noch in den Filialien auslegen würden. Nur mal so btw.
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26.09.14, 12:15
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#8
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
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Zitat:
Zitat von Destiny
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Das geht an dem was ich angesprochen habe meilenweit vorbei.
Tatsache ist, das jeder Arbeitnehmer dem Arbeitgeber nicht nur das Gehalt, sondern nochmal soviel an Steuern und Abgaben kostet.
Warum denkst du können sich soviele Klein- und Mittelbetriebe keine ausreichende Zahl an Mitarbeitern leisten?
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26.09.14, 12:21
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#9
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
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Kaufland ist jetzt aber kein Kleinbetrieb.
Und es ist ja nicht so, dass die Mitarbeiter fürs Nichtstun bezahlt werden. Die helfen schließlich dabei, den Betrieb am Laufen zu halten, auch wenn die Wirtschaftsbosse/Firmeninhaber/Chefs... so etwas gerne unter den Tisch fallen lassen oder "vergessen".
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26.09.14, 12:27
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#10
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
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Zitat:
Zitat von Destiny
Kaufland ist jetzt aber kein Kleinbetrieb.
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55.000 Beschäftigte ist auch keine geringe Zahl.
Zitat:
Zitat von Destiny
Und es ist ja nicht so, dass die Mitarbeiter fürs Nichtstun bezahlt werden. Die helfen schließlich dabei, den Betrieb am Laufen zu halten, auch wenn die Wirtschaftsbosse/Firmeninhaber/Chefs... so etwas gerne unter den Tisch fallen lassen oder "vergessen".
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Es ist ein Geschäft, kein soziales Projekt.
Der eine vergibt Arbeit und der andere übernimmt sie. Beide sind austauschbar.
Falls du von einem Arbeitgeber Mitgefühl oder Dank erwartest, wirst du herb enttäuscht werden. Du gehst ja auch nicht um den halben Lohn arbeiten, wenn es deinem Boss plötzlich wirtschaftlich schlecht geht.
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26.09.14, 12:29
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#11
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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Das haben aber viele gemacht - auf Lohn verzichtet, wenns dem Betrieb dreckig ging. Auch Verzicht auf Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld - und als es dem Betrieb dann wieder besser ging, blieb es dabei.
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26.09.14, 12:37
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#12
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
Bedankt: 34.774
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@Destiny - Ausnahmen ändern nichts an der Tatsache.
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26.09.14, 20:24
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#13
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Menschenfreund
Registriert seit: Oct 2009
Beiträge: 118
Bedankt: 38
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Mal nebenbei gesagt, grade bei Kaufland(zumindest dem hier um die Ecke), ist mir
aufgefallen, dass auch im Ladengeschäft extrem viele Aushilfen arbeiten. Vllt. mag
das daran liegen, dass es eine sehr große Filiale ist und dementsprechend viele
"Regaleinräumer" gebraucht werden, aber das ist schon auffällig.
BTW - die Schwarz-Gruppe zu der ua auch Kaufland gehört, ist zur 4. größten
Einzelhandelskette aufgestiegen. War heute bei ntv in den Nachrichten - siehe Link
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26.09.14, 20:39
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#14
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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Zitat:
Zitat von razor1945
Bei Kurzarbeit gibt es Gesetzte die eine Unternehmen verpflichten denn vollen Lohn zu bezahlen, sobald es dem Unternehmen wieder besser geht.
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Ich meine nicht Kurzarbeit, sondern Lohnverzicht.
Wegen "dem Unternehmen geht es schlecht": Also Kaufland geht es alles mögliche, aber nicht schlecht. Ganz im Gegenteil:
Schwarz-Gruppe erzielt Rekordumsatz mit Lidl und Kaufland
Zitat:
Die Schwarz-Gruppe mit ihren Marken Lidl und Kaufland hat ihre Spitzenposition im Handel weiter ausgebaut. Der Umsatz legte im vergangenen Geschäftsjahr (Stichtag 28.2.2014) um zehn Prozent auf 74 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen im baden-württembergischen Neckarsulm mitteilte. Auf die Discounter-Kette Lidl entfielen davon 54 Milliarden Euro und auf Kaufland 20 Milliarden Euro, berichtete die "Lebensmittel Zeitung".
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26.09.14, 20:59
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#15
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Androide
Registriert seit: Mar 2011
Beiträge: 4.157
Bedankt: 2.358
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Zitat:
Zitat von TinyTimm
Tatsache ist, das jeder Arbeitnehmer dem Arbeitgeber nicht nur das Gehalt, sondern nochmal soviel an Steuern und Abgaben kostet.
Warum denkst du können sich soviele Klein- und Mittelbetriebe keine ausreichende Zahl an Mitarbeitern leisten?
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Naja, nochmal soviel an Steuern und Abgaben ist wohl stark übertrieben.
Aktuell zahlt der Arbeitgeber in Deutschland 19,425 % an Lohnnebenkosten auf den Bruttolohn.
=> [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Und was wären das für Steuern die der AG zu zahlen hat? Ich kenne da keine.
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26.09.14, 21:06
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#16
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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Da es keine Vollzeitstellen sind, dürften sich die Ausgaben an Lohnnebenkosten im niedrigen Rahmen bewegen, falls überhaupt Lohnsteuer und Versicherungen gezahlt werden.
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26.09.14, 21:24
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#17
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Androide
Registriert seit: Mar 2011
Beiträge: 4.157
Bedankt: 2.358
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Lohnsteuer zahlt ja nicht der AG, der führt sie lediglich ab. Zahlen tut sie der AN.
Auch bei Minijobs sind Sozialversicherungsbeiträge fällig. Die werden aber glaube pauschal berechnet.
Mußt halt recherchieren. Bei Teilzeitjobs auf Lohnsteuerkarte sind genauso Lohnnebenkosten fällig wie bei Vollzeit.
Mir gings es aber um die allg. gehaltene Aussage von TinyTimm
Zitat:
Warum denkst du können sich soviele Klein- und Mittelbetriebe keine ausreichende Zahl an Mitarbeitern leisten?
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Die sich ja auf festangestellte AN bezieht.
Klar kommen da noch ein paar Posten hinzu: Berufsgenossenschaft, Betriebshaftplichtversicherung, Arbeitskleidung (wenn der AG die überhaupt stellt) und was weiß ich noch alles.
Aber es ist definitiv nicht, alles in allem, das doppelte des Bruttolohns.
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26.09.14, 21:41
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#18
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
Bedankt: 34.774
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Zitat:
Zitat von Fietze
Aktuell zahlt der Arbeitgeber in Deutschland
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In meinem Fall spreche ich von Österreich.
Zitat:
Arbeitgeber in Österreich haben ihren Mitarbeitern nicht nur den Monatslohn bzw. das Monatsgehalt zu überweisen. Sie müssen zusätzlich noch eine Reihe von Lohnnebenkosten tragen (Angaben gelten für das Jahr 2013):
Dienstgeberanteil zur Sozialversicherung (Arbeiter 21,7% und Angestellte 21,83% vom Bruttobezug): dazu zählen die Kranken-, Unfall-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung, der IESG-Zuschlag (Zuschlag zum Insolvenz-Entgeltsicherungsgesetz), die Arbeiterkammerumlage und der Wohnbauförderungsbeitrag
Kommunalsteuer (Gemeindeabgabe in Höhe von 3% vom Bruttobezug)
Beitrag zur Mitarbeitervorsorgekasse (1,53% vom Bruttobezug)
Dienstgeberbeitrag zum Familienlastenausgleichsfonds (kurz DB genannt: 4,5% vom Bruttobezug)
Zuschlag zum Dienstgeberbeitrag (kurz DZ genannt: je nach Bundesland zwischen 0,36% und 0,44%)
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Und - in Österreich gibt es einen 13 + 14 Gehalt (Urlaubs- / Weihnachtsgeld)
Hier ein Beispiel:
Zitat:
Sie stellen einen Angestellten mit einem Bruttomonatsbezug in Höhe von 1.800 Euro ein. Für den Angestellten haben Sie jetzt einen Dienstgeberanteil zur Sozialversicherung zu bezahlen. Dieser beträgt derzeit (per 2013) 392,94 Euro (21,83% von 1.800 Euro). Zudem haben Sie einen Beitrag zur Mitarbeitervorsorgekasse zu leisten, welcher 27,54 Euro ausmacht (1,53% von 1.800 Euro). Doch damit nicht genug: Es sind auch noch der DB, der DZ und die Kommunalsteuer zu bezahlen. Dies schlägt noch einmal mit 142,20 Euro bzw. 7,9 Prozent vom Bruttobezug zu Buche (in Niederösterreich).
Demnach müssen Sie statt den 1.800 Euro die der Angestellte (brutto nicht netto!) bekommt, exakt 2.362,68 Euro zahlen. Das Ganze ist natürlich nicht nur 12 mal sondern 14 mal zu bezahlen. Nicht vergessen dürfen Sie nämlich auf das Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Hier kommt es zu einer um 0,5% geringeren Lohnnebenkostenbelastung, weshalb es zu einer jährlichen Gesamtbelastung für diesen Angestellten von sage und schreibe 33.059,52 Euro kommt!
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26.09.14, 21:56
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#19
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Androide
Registriert seit: Mar 2011
Beiträge: 4.157
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myGully scheint aber ein deutsches Forum zu sein?
Echt, hat man in A gesetzlichen Anspruch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld?
Zitat:
weshalb es zu einer jährlichen Gesamtbelastung für diesen Angestellten von sage und schreibe 33.059,52 Euro kommt!
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O.K., das ist viel! Aber immer noch nicht das doppelte. Ein bischen fehlt noch.
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26.09.14, 22:06
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#20
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
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Zitat:
Zitat von Fietze
myGully scheint aber ein deutsches Forum zu sein?
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Stimmt. Vergesse ich nur ab und zu, weil ich mich hier wie zuhause fühle 
Jetzt weiß ich aber das es in D weniger Belastung für Arbeitgeber gibt.
Zitat:
Zitat von Fietze
Echt, hat man in A gesetzlichen Anspruch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld?
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Ja. Wir haben auch mehr Urlaubstage als ihr. Dafür ist das Leben hier um einiges teurer als in Deutschland.
Zitat:
Zitat von Fietze
O.K., das ist viel! Aber immer noch nicht das doppelte. Ein bischen fehlt noch. 
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Genug, um Klein- und Mittelbetriebe schwer zu belasten. Und der Leidtragende ist am Ende der Arbeitnehmer, der keine unbegrenzte Festanstellung mehr bekommt.
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26.09.14, 22:12
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#21
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
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Unbegrenzte Festeinstellung gibts doch sowieso kaum noch. Zeitverträge sind das, was es gibt, und wenn man Pech hat Werkverträge.
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26.09.14, 22:14
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#22
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Grafikdesigner
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 281
Bedankt: 86
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Asozial!
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26.09.14, 23:32
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#23
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Mitglied
Registriert seit: Mar 2009
Beiträge: 395
Bedankt: 778
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Ich habe es immer wieder geschrieben, dass es zu solchen Entwicklungen in Deutschland kommen wird. Selbst der rückständigste BWLer hatte das vorausgesehen.
Deutschland hat mit dem Mindestlohn Selbstmord begangen.
Das war übrigens erst die Spitze des Eisbergs.
Diese Bestrebungen sind für mich ganz klar aus dem Ausland koordiniert.
Der Mindestlohn gehört sofort abgeschafft und alle Deutschen sollten sich dagegen wehren, aber so schnell wie möglich.
2015 wird das Jahr der wirtschaftlichen Katastrophen und die Jahre danach werden ganz miserabel. Es wird schlimme Folgen für ganz Europa und die gesamte Weltwirtschaft haben.
Die Mindestlohn-Regelung lässt sich außerdem leicht umgehen. Es ist eine schlimmere Regelung als die Kinderporno-Sperre.
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26.09.14, 23:59
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#24
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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Das ist doch Quatsch. Ausgelagert wurde doch auch schon vorher. Siemens hat 1/3 Belegschaft von Zeitarbeitern (die ihnen auf die Dauer billiger kommen als Festangestellte) - über Jahre hinweg. Telekom hat Callcenter ausgelagert, Lufthansa hat Callcenter ausgelagert, Öffentlicher Nahverkehr hat Fahrkartenkontrollen ausgelagert usw.
Der gesetzliche Mindestlohn ist dringend nötig, um Lohndumping zu verhindern. Gutgehende Firmen, die nur 3-4 Euro die Stunde brutto bezahlen und satte Gewinne machen und halt die Steuerzahler dafür aufkommen lassen.
Allerdings ist unser Mindestlohn sehr schwammig mit vielen vielen Ausnahmen - sprich: Löchrig wie Schweizer Käse. Und deshalb machen die Firmen auch solche Speränzchen.
Im übrigen: Wenn es zu Entlassungen in der Wirtschaft kommt, dann u.a. auch wegen der Sanktion gegen Russland, weil dort ein wichtiger Markt für Deutschland weg bricht.
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27.09.14, 00:03
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#25
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.209
Bedankt: 3.944
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Sicher werden die wirtschaftlichen Katastrophen in D noch kommen, allerdings nicht wegen dem Mindestlohn.
upps, destiny war schneller.
Wir sollen uns gegen den Mindestlohn wehren? Aber sonst gehts dir noch gut?
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"Wir müssen friedenstüchtig werden"
(Boris Pistolius, dt. Philosoph)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei nolte:
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27.09.14, 13:37
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#26
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Mitglied
Registriert seit: Mar 2009
Beiträge: 395
Bedankt: 778
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Ihr seht nur den Mindestlohn vor euren Augen. Hauptsache mehr Geld denken die meisten.
Wenn man weiterschaut und die Auswirkungen dieser Regelung auf die gesamte Wirtschaft überträgt, dann entsteht ein Tsunami der alle Dominosteine umwirft.
Denn kein Unternehmen in ganz Deutschland, dass Geringverdiener beschäftigt, die z.B. um die 5€ verdienen, wird diese Leute noch weiter beschäftigten, weil der Sprung um mehrere €URO Lohn zu groß ist, um damit fertig zu werden.
So lange es noch keine Schließung dieser Gesetzeslücke kommt, werden Unternehmen dafür sorgen, dass neue Mitarbeiter weiter zu geringer Entlohnung weiterarbeiten, indem sie diese Leute als Selbstständige beschäftigen. Das macht die Fleischverarbeitende Industrie schon jetzt.
1€ Lohnerhöhung hat schon krasse Auswirkungen auf die Wirtschaft. Es ist nicht auszumalen, was passiert, wenn Gehälter auf einmal verdoppelt und verdreifacht werden. Es hätte EU weite Folgen, die Deutschland abschwächen und viel eher den europäischen Raum stärken würden.
Als Deutsche sollten wir uns die Lohnerhöhungen viel lieber im Ausland wünschen, angefangen in China und Indien bis hin zu unseren Nachbarländern. Denn erst das würde unsere Wirtschaft stärken, unsere Arbeitsplätze enorm sichern und sogar unser Einkommen erhöhen.
Statt Mindestlohn hätte man gesetzlich regeln sollen, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter am Gewinn beteiligen sollten. Der Umgang mit Wachstum und Gewinne der Unternehmen, hätte der Staat gesetzl. regeln sollen.
Der Mindestlohn findet nämlich genau hier seine Wurzeln, die Unternehmen wurden immer geiziger und gieriger und waren nur noch auf Wachstum und Gewinne aus, Mitarbeiter wurden an nichts mehr beteiligt.
Man sieht also, dass die Lösung des Problems am anderen Ende liegt, nämlich nicht die Gehälter zu erhöhen, sondern einen Teil des Gewinns auf die Mitarbeiter auszuschütten.
Die Realität wird aber sein: Ab 2015 rollt eine Katastrophe nach der anderen auf uns zu, weil die Weltlage insgesamt immer schlimmer wird.
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27.09.14, 13:53
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#27
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Zitat:
Zitat von Atanaris
Als Deutsche sollten wir uns die Lohnerhöhungen viel lieber im Ausland wünschen, angefangen in China und Indien bis hin zu unseren Nachbarländern.
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In China wachsen die Löhne in großen Schritten, weil Markt Angebot und Nachfrage benötigt. Bricht das eine weg, bricht auch das andere weg. Die Kapazitätsauslastung ist eh unterirdisch und deswegen scheitert es nicht am Angebot. Die Nachfrage bleibt aus.
Zitat:
Zitat von Atanaris
Denn erst das würde unsere Wirtschaft stärken, unsere Arbeitsplätze enorm sichern und sogar unser Einkommen erhöhen.
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Und Rumpelstielzchen riss sich auch am Bein entzwei. Wie soll denn bitte unser Einkommen steigen, wenn das niedrige Einkommen doch Ziel ist? Sry vollkommen daneben.
Du argumentierst im dogmatischen Sinne für die Angebotstheorie die seit Jahren grandios scheitert. Das kommt davon wenn BWLer anfangen die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge zu regeln.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Nana12 bedankt:
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27.09.14, 14:47
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#28
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Mitglied
Registriert seit: Mar 2009
Beiträge: 395
Bedankt: 778
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Das hier hat aber nichts mehr mit Angebot und Nachfrage zu tun, wenn durch staatliche Regelung ein so großer Mindestlohn abgesegnet wird, ohne Einbeziehung der Unternehmen, ohne an die weitreichenden Folgen zu denken.
Der Staat hat dafür zu sorgen, dass Deutschland eine soziale Marktwirtschaft hat. Wenn das nicht in gesundem Maße geregelt wird, sondern durch so große Einschnitte wie der Mindestlohn, dann bricht das Kartenhaus zusammen.
Wir kommen wieder in einen Lohn-Preis-Lohn-Teufelskreis und gefährden massiv die Preisstabilität.
Zitat:
Wie soll denn bitte unser Einkommen steigen, wenn das niedrige Einkommen doch Ziel ist?
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Einfaches Beispiel: Wenn die ganze Welt um uns herum 10€ Stundenlohn und mehr gibt, wir in Deutschland aber Stundenlohn von 7€ haben, dann wird das Ausland mehr Interesse daran haben in Deutschland zu produzieren. Unternehmen A-Z siedeln sich also in Deutschland an. Es entstehen viele neue Arbeitsplätze. Deutsche Unternehmen sehen keinen Grund ins Ausland auszuwandern.
Jetzt können die Löhne durch Arbeitnehmer, Gewerkschaften und Staat schrittweise und langsam erhöht werden, aber mit der Berücksichtigung, dass hier der Stundenlohn niemals höher sein darf als im Ausland.
Unternehmen haben mehr Interesse an ein niedriges Einkommen. Aber sie werden durch die oben genannten Einflüsse zu gerechteren Löhne in die Zange genommen.
Ich habe kein Problem mit dem Mindestlohn an sich. Es geht mir um die Größe und um den sprunghaften Anstieg in vielen Bereichen der Wirtschaft.
Mindestlohn darf man aber auch nur gestalten, wenn man die Löhne und Gehälter im Ausland berücksichtigt.
Wir in Deutschland sind sowieso in der kritischen Situation, dass Unternehmen in den letzten 20 Jahren verstärkt ins Ausland geflüchtet sind und für ausländische Unternehmen käme Deutschland als Produktionsstandort, usw.. NIEMALS in Frage.
@Razor
Löhne werden in anderen Ländern nicht angehoben. Man kann höchstens sagen, dass sie umkämpft sind, mehr auch nicht.
Es wird außerdem gar keine Gewinner geben, wenn die Preise für Güter dadurch gestiegen sind, dass Unternehmen ihre höheren Lohnkosten auf ihre Produkte abgewälzt haben. Dadurch werden Produkte teurer und unattraktiver für Verbraucher. Der Konsum sinkt, es wird weniger Mehrwertsteuer, Umsatz und Co. generiert. Der Staat hat weniger Einnahmen, erste Unternehmen gehen Pleite und so dreht sich die Spirale weiter.
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27.09.14, 15:16
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#29
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Androide
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Zitat:
Der Staat hat dafür zu sorgen, dass Deutschland eine soziale Marktwirtschaft hat.
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Und ein Merkmal davon wäre eben der Mindestlohn. Du aber möchtest gerne die freie Markwirtschaft.
Zitat:
Wenn die ganze Welt um uns herum 10€ Stundenlohn und mehr gibt, wir in Deutschland aber Stundenlohn von 7€ haben, dann wird das Ausland mehr Interesse daran haben in Deutschland zu produzieren. Unternehmen A-Z siedeln sich also in Deutschland an. Es entstehen viele neue Arbeitsplätze. Deutsche Unternehmen sehen keinen Grund ins Ausland auszuwandern.
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Ist auch nur die halbe Wahrheit.
Die allermeisten Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor kann man garnicht outsourcen.
Oder wie willst du Dienstleistungen die hier vor Ort vorgenommen werden müssen ins Ausland verlagern?
z.B. Reinigungsgewerbe und Gastronomie
Und bei deiner Rechnung oben fehlt mir irgendwie die Einbeziehnung der Produktivität.
Was nutzt dem Unternehmen ein Arbeiter in Polen, der 3 Stunden am Tag in der Nase pobelt?
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Fietze:
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27.09.14, 15:23
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#30
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erudite
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Abgesehen davon, der Niedriglohnsektor boomt und die Preise steigen trotzdem - für Lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel, Strom...
Was jetzt solche Sachen wie Unterhaltungselektronik angeht, glaub ich nicht mal, dass da die Preise so doll hochgehen würden, nur weil die Mitarbeiter statt 6 Euro jetzt 8,50 Euro verdienen. Es ist ja immer noch Wettbewerb und wenn die Leute mehr Geld in den Taschen haben, kaufen sie auch mehr. Wäre also eine Win-Win Situation.
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27.09.14, 15:39
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#31
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Androide
Registriert seit: Mar 2011
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Zitat:
Was jetzt solche Sachen wie Unterhaltungselektronik angeht, glaub ich nicht mal, dass da die Preise so doll hochgehen würden, nur weil die Mitarbeiter statt 6 Euro jetzt 8,50 Euro verdienen.
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Welche Unterhaltungselektronik wird denn in Deutschland noch produziert?
PimalDaumen würde ich schätzen, das 95% aus Fernost kommt.
Der Mindestlohn ist m.E. kein Problem für das produzierende Gewerbe, da hier wohl jeder mehr als 8,5 die Stunde verdient.
Den Dienstleistungssektor trifft es!
Dazu gehören ja auch Zeitarbeitsfirmen und die werden u.U. versuchen den Mindestlohn zu umgehen.
Z.B. in dem man sich in Polen ansiedelt und polnische Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten läßt.
Und genau solche Löcher, sofern sie vorhanden sind, gilt es durch weitere gesetzl. Bestimmungen zu schliessen.
Sonst (und da hat Antaris schon recht) geht der Schuß nach hinten los.
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27.09.14, 18:28
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#32
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
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Die Zeitarbeitsfirmen versuchen deshalb mit Tricks um Zahlungen herumzukommen. Kenn das Prozedere sehr gut. Googlet mal nach Zeitkonto.
35 Stunden Vertrag, 40 Stunden arbeiten, Rest auf Zeitkonto und illegalerweise werden die Stunden abgezogen, wenn kein Auftrag da ist.
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27.09.14, 19:57
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#33
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
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Zitat:
Zitat von Atanaris
Das hier hat aber nichts mehr mit Angebot und Nachfrage zu tun, wenn durch staatliche Regelung ein so großer Mindestlohn abgesegnet wird, ohne Einbeziehung der Unternehmen, ohne an die weitreichenden Folgen zu denken.
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Genau das Gegenteil ist der Fall: Unternehmen haben nichts zu melden bei der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, weil sie eben nur Marktteilnehmer sind -> auf eigenen Vorteil bedacht. Sie bringen das System zu ihren Gunsten in ein Ungleichgewicht. Der Mindestlohn sind für sie nur Kosten und damit ist ihre eigentliche Motivation umfassend erklärt. Ich frage ja auch nicht den Mann am Band wie er die Firma umbauen will, genausowenig wie ich einen Branchenverband frage welche Wirtschaftsreformen ihm denn genehm seien.
Weitreichende Folgen sieht man an der wegbrechenden Nachfrage (geringe Kapazitätsauslastung) und der sinkenden Lohnquote. Und die wichtigste Frage von allem: Wieso betreiben wir eigentlich so ein System wenn nicht jeder sein bestmöglichstes Auskommen hat? Marktwirtschaft ist kein Selbstzweck, wird aber (siehe deinen Post) so wahrgenommen. So kann sie nur scheitern.
Für die soziale Marktwirtschaft ist der Mindestlohn in der Tat ein harter Schnitt, aber nur weil man indirekt die Gewerkschaften als Tarifpartner geschwächt (Arbeitsmarktreformen) und die Sozialsysteme von der wirtschaftlichen Entwicklung entkoppelt hat. Denn der Mindestlohn wurde erst durch die weitestgehende Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft notwendig.
Zitat:
Zitat von Atanaris
Einfaches Beispiel: Wenn die ganze Welt um uns herum 10€ Stundenlohn und mehr gibt, wir in Deutschland aber Stundenlohn von 7€ haben, dann wird das Ausland mehr Interesse daran haben in Deutschland zu produzieren.
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Realistisches Beispiel: Nimm den durchschnittlichen Stundenlohn von Deutschland und beispielsweise von Bulgarien und frage dich wieso nicht mehr in Bulgarien als in Deutschland hergestellt wird, wenn es denn so einfach ist. Wie ich schon sagte: BWL gehört in den Betrieb, nicht in die Debatte über volkswirtschaftliche Fragen. Da helfen auch keine Märchen über den Zusammenbruch des produzierenden Gewerbes. Es ist nur niemand da um die Kapazitätsausweitung mit Rendite zu versehen. Ein Investor fragt sich nämlich erstmal ob er seine Produkte absetzen kann. Wenn niemand da ist, dann braucht er das übliche Lied von der "Investitionserleichterung" gar nicht anstimmen.
Es ist auch nicht so, dass es in China anders aussieht. Zwar haben sie immer noch ein vergleichsweise phänomenales Wachstum, aber für die weltweit vorherrschende angebotsorientierte Ideologie ist selbst eine Schüssel Reis noch zu teuer was letztendlich zur Stagnation führen muss. Und am Ende gelangen wir dorthin wo der Ostblock in seiner Endphase war - sofern es keine sozialen Umwälzungen gibt die aber mit Sicherheit kommen werden.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Nana12:
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04.10.14, 08:12
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#34
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Anfänger
Registriert seit: Sep 2014
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Die Vergabe wird nicht nur an externe Dienstleister vergeben!
Kaufland stellt den TIP überwiegend nur noch Online da es sich in der Printausgabe nicht wirklich mehr gelohnt hat.
Desweiteren wurden ganze Straßenzüge einfach durch die Austräger nicht zugestellt.
Da gab es Massenweise Beschwerden und viel viel Geld sozusagen verschenkt bzw. hätten sie dieses gleich in den Mülleimer werfen können.
Austräger haben die Werbeprospekte entweder entsorgt, in den Keller gelegt oder aber daraus Geld gemacht in dem sie es zur Altpapiersammlung gebracht haben und somit pro Kilo zwischen 4-7 Cent dafür bekommen haben.
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04.10.14, 08:41
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#35
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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Zitat:
Zitat von razor1945
Das Zeitkonto dient dazu dein Gehalt auszugleichen, falls es mal keinen Einsatz gibt.
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Siehst du und genau das ist nicht erlaubt. Wenn kein Einsatz ist, darf nichts vom Zeitkonto abgezogen werden, sondern du musst weiter bezahlt werden.
§ 11 Abs 4 AÜG i.V.m. § 615 BGB
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