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Polizeieinsätze, Drohungen und Gewalt: Lehrer schildern dramatische Zustände
Zitat:
Nun reagiert die Politik
Polizeieinsätze, Drohungen und Gewalt: Lehrer schildern dramatische Zustände
Aktualisiert am 07.11.2025, 14:42 Uhr

Polizeibeamte im Einsatz an einem Eingang der Karolina-Burger-Realschule im Stadtteil Mundenheim. (Archivbild von 2018 ) © picture alliance / Uwe Anspach/dpa/Uwe Anspach
"Ich schieße euch alle ab" – mit solchen Drohungen müssen sich Lehrkräfte an einer Ludwigshafener Realschule auseinandersetzen. Nach einer Messerattacke wandte sich das Kollegium hilfesuchend an die Behörden.
Nach wochenlangem öffentlichen Druck hat der rheinland-pfälzische Bildungsminister Sven Teuber (SPD) am Mittwoch persönlich die Karolina-Burger-Realschule plus in Ludwigshafen besucht. Der dreistündige Termin folgte auf dramatische Berichte über unhaltbare Zustände an der Bildungseinrichtung – und scharfe politische Kritik.
"Es gibt null Toleranz für Gewalt oder Mobbing und Rassismus", erklärte Teuber anschließend gegenüber dem SWR. Man habe mit der Schule konkrete Prozesse vereinbart, um die hohe Belastung zu reduzieren. Welche Maßnahmen konkret geplant sind, ließ der Minister jedoch offen.
CDU wirft Landesregierung Versagen vor
Die Opposition reagierte empört auf das späte Eingreifen der Behörden. CDU-Generalsekretär Johannes Steiniger übte scharfe Kritik. "Erst jetzt, wo die Presse berichtet, ist SPD-Bildungsminister Teuber nach Ludwigshafen gefahren", monierte die CDU Rheinland-Pfalz.
Das Verhalten der Landesregierung bezeichnete Steiniger als "absolut verantwortungslos gegenüber den Lehrerinnen und Lehrern": Ein CDU-Bildungsminister hätte solche Zustände "schon längst zur Chefsache gemacht".
Hilferuf nach Messerattacke blieb lange ungehört
Der Besuch des Ministers erfolgte tatsächlich erst Monate nach einem dramatischen Zwischenfall: Ende Mai bedrohte eine 16-jährige Schülerin eine Lehrerin mit einem Messer im Lehrerzimmer. Die Staatsanwaltschaft geht von versuchtem Totschlag aus und beantragte die Unterbringung der mittlerweile 17-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus, da sie von Schuldunfähigkeit ausgeht, wie der SWR berichtet.
Als Reaktion verfasste das Kollegium im Juni einen zehnseitigen Hilferuf an die Schulaufsichtsbehörde. Das Schreiben, das dem "Mannheimer Morgen" vorliegt, dokumentiert eine bedrückende Realität: Lehrkräfte werden demnach regelmäßig bedroht, beleidigt und körperlich angegriffen.
Todesdrohungen und Gewalt im Klassenzimmer
Die geschilderten Vorfälle gehen weit über gewöhnliche Probleme mit der Disziplin hinaus. Ein Schüler soll im Unterricht die Drohung geäußert haben: "Ich schieße euch alle ab." Ein anderer bedrohte eine Lehrkraft angeblich mit den Worten: "Wenn Sie mir nicht die bessere Note geben, steche ich ihre Autoreifen auf."
Körperliche Angriffe gehören laut dem Schreiben zum Schulalltag: Eine Lehrerin soll mit einem Buch beworfen worden sein, andere seien kontinuierlich mit sexuellen Beschimpfungen konfrontiert. Zwischen den Schülern komme es regelmäßig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Erschreckende Bilanz der Einsatzkräfte
Die Dimension der Probleme verdeutlichen die Zahlen der Einsatzkräfte. Das Polizeipräsidium Rheinpfalz teilte dem SWR mit, es habe in den vergangenen Jahren fast 120 Anzeigen im Zusammenhang mit der Schule gegeben, rund die Hälfte wegen Körperverletzung.
Parallel dazu musste die Feuerwehr über 100 Mal ausrücken, meist aufgrund mutwillig ausgelöster Feueralarme. Allein in diesem Jahr gab es bereits zehn solcher Einsätze, wie der SWR unter Berufung auf die Schuldezernentin berichtete.
Vandalismus und unhaltbare hygienische Verhältnisse
Neben den Gewaltproblemen kämpft die Schule mit massivem Vandalismus. Eingeschlagene Wände, beschmierte Tische und in Unterrichtsräume geworfene Böller gehören zur Tagesordnung, wie es in dem Schreiben des Kollegiums weiter heißt. Besonders dramatisch ist die Situation in den Sanitäranlagen: Die Lehrkräfte beschreiben überflutete Toiletten, verschmutzte Wände und sogar Kellerräume, die von Schülern als Ersatztoiletten genutzt werden.
Der SWR berichtet von Schäden, die von beschädigten Armaturen bis hin zu Fäkalienschmierereien an Wänden, Böden und Möbeln reichen. Lehrkräfte meiden teilweise bestimmte Gänge und Kellerräume wegen der hygienischen Zustände.
Zusätzlich kursieren in sozialen Medien Fake-Accounts von Lehrkräften, über die gezielte Beleidigungen verbreitet werden.
Lehrkräfte am Limit – Schüler bestätigen Probleme
Die Belastung für das Kollegium ist enorm: Mehr als ein Dutzend Überlastungsanzeigen wurden eingereicht, 18 Gefährdungsanzeigen einzelner Lehrkräfte liegen vor. Die Pädagogen fordern kleinere Klassen, abschließbare Räume und eine stärkere Präsenz der Schulaufsicht.
Schüler bestätigen die prekären Verhältnisse: Sie berichten von Mitschülern, die Schlagringe, Messer oder Teleskopstöcke mit sich führen. Ein jüngerer Schüler erzählte dem SWR, dass er "eigentlich jeden Tag Angst in der Schule" habe.
Die Aufsichtsbehörde ADD erklärte, entsprechende Maßnahmen eingeleitet zu haben. Sichtbare Veränderungen im Schulalltag seien bisher jedoch nicht erkennbar, berichten Lehrkräfte. (bearbeitet von tas)
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Amerikanische Verhältnisse an deutschen Schulen.
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