[ziesell]

Auto: Trump verkündet 25-Prozent-Zoll auf Autos

Die USA waren 2024 der wichtigste Exportmarkt für deutsche Autohersteller – jetzt will Donald Trump Autoimporte mit 25 Prozent zusätzlich verzollen.



Der US-Präsident Donald Trump hat wie angekündigt einen zusätzlichen Zoll von 25 Prozent auf importierte Autos und zentrale Autoteile angekündigt. Das hat der US-Präsident auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus angekündigt. Trump erhofft sich, dass durch den Schritt Automobilhersteller verstärkt in den USA produzieren.

Deutsche Automobilhersteller produzieren bereits einen Teil der für den nordamerikanischen Markt bestimmten Modelle in den USA. Der Großteil der Fahrzeuge wird allerdings importiert. Insgesamt werden die Hälfte der in den USA verkauften Autos eingeführt, wie die New York Times berichtet. Aktuell gilt ein Einfuhrzoll von 2,5 Prozent, während die EU für US-amerikanische Fahrzeuge einen Zollsatz von 10 Prozent ansetzt.

Der neue Zoll soll am 3. April 2025 in Kraft treten, zusammen mit weiteren Zöllen. Trump bezeichnet den Tag als "Tag der Befreiung Amerikas". Der US-Präsident sieht die Vereinigten Staaten im Welthandel ungerecht behandelt und will mit zusätzlichen Zöllen das Handelsdefizit der USA verringern.

Börsenkurse von Autoherstellern geben nach

Nach der Ankündigung gaben die Börsenkurse der großen Automobilhersteller zunächst merklich nach. Dabei sind nicht nur europäische Hersteller wie Mercedes, Stellantis und VW betroffen, sondern auch US-amerikanische wie General Motors und Ford sowie Toyota aus Japan.

Der Schritt zusammen mit weiteren geplanten Zollankündigungen dürfte die Handelsspannungen zwischen der USA und dem Rest der Welt verschärfen. Die EU werde zunächst mit Verhandlungen auf die Ankündigung reagieren, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Zölle seien schlecht für Unternehmen und noch schlechter für Verbraucher.

Die EU hatte wegen der Verhandlungen angekündigte Gegenzölle auf bereits verkündete Strafzölle der USA zunächst verschoben. Die EU behält sich vor, unter anderem Motorräder und Whiskey höher zu verzollen. Denkbar ist, dass diese Gegenmaßnahmen nun doch eingeführt werden – eventuell mit zusätzlichen Strafzöllen aufgrund der neuen Autozölle.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) bewertet den neuen Zoll negativ. "Die angekündigten zusätzlichen US-Zölle in Höhe von 25% auf alle Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, die nicht in den USA hergestellt werden, sind ein fatales Signal für den freien und regelbasierten Handel. Die Zölle, die ab dem 2. April in Kraft treten sollen, stellen eine erhebliche Belastung sowohl für die Unternehmen als auch die eng verwobenen globalen Lieferketten der Automobilindustrie dar – mit negativen Folgen vor allem für die Verbraucherinnen und Verbraucher – auch in Nordamerika."

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