Willkommen |
|
myGully |
|
Links |
|
Forum |
|
|
|
 |
03.07.23, 22:33
|
#1
|
Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.082
Bedankt: 13.143
|
Hilfe gegen Inflation - Entlastungspakete
Zitat:
So wirken die Entlastungspakete für verschiedene Einkommen
9-Euro-Ticket, Wohngeld, Gaspreisbremse: Fast 30 Maßnahmen enthalten die Entlastungspakete der Bundesregierung. Eine Studie zeigt nun, was das unter dem Strich bringt – und wer sogar besser dasteht als vor der Inflation.
Von Florian Diekmann
03.07.2023, 08.43 Uhr
Die Energiepreiskrise seit Ende 2021 und insbesondere die Verschärfung durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben die Menschen in Deutschland spürbar getroffen. Allerdings können die drei Hilfspakete der Bundesregierung die Belastungen der Privathaushalte substanziell abfedern, wie eine Studie des arbeitgeberfinanzierten Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) nun zeigt.
Die IW-Forscher berechneten dafür die Mehrbelastungen durch die Preisanstiege für jeweils drei Modellhaushalte von Singles und von Familien sowie die Wirkungen der Entlastungspakete.
Insgesamt hat die Bundesregierung in die drei Entlastungspakete nicht weniger als 28 einzelne Maßnahmen gepackt: von der Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags über die Abschaffung der EEG-Umlage und die Zahlung von Energiepreispauschalen bis hin zu Erhöhungen von Kinder- und Wohngeld und den Energiepreisbremsen.
Den Staat kostet das alles der Studie zufolge im Zeitraum von 2022 bis 2024 nicht weniger als 240 Milliarden Euro – obwohl etwa die Kosten für die Gas- und Strompreisbremsen infolge der inzwischen deutlich gefallenen Energiepreise erheblich geringer ausfallen dürften als ursprünglich geplant.
Den mit Abstand höchsten Effekt hat dabei im Übrigen der Ausgleich der sogenannten kalten Progression – also die Anpassung des Einkommensteuertarifs an die Inflation. Er bedeutet in diesem Jahr 14 Milliarden und im kommenden Jahr weitere 30,5 Milliarden Euro Mindereinnahmen für den Staat, insgesamt also 44,5 Milliarden Euro. Die Abschaffung der EEG-Umlage schlägt mit 34,6 Milliarden Euro zu Buche, die Gaspreisbremse voraussichtlich mit 30 Milliarden Euro.
Doch was bedeutet das für die einzelnen Privathaushalte? Für ihre Modellrechnungen bei Singlehaushalten gingen die IW-Forscher von Beschäftigten mit einer gesetzlichen Krankenversicherung aus, die keine Kirchensteuer entrichten und die einen Strompreis von 45 Cent pro Kilowattstunde sowie einen Gaspreis von 17 Cent pro Kilowattstunde bezahlen.
Das Ergebnis: Sowohl Alleinlebende mit niedrigem (25.000 Euro brutto im Jahr), mittlerem (45.000 Euro) und hohem (75.000 Euro) Einkommen werden spürbar entlastet, doch in keinem Fall kompensieren die Hilfspakete für sich allein die Mehrbelastungen voll. Unter dem Strich beträgt die Mehrbelastung durch die Inflation bei Singles mit niedrigem Einkommen 1614 Euro in den Jahren 2022 und 2023, bei jenen mit mittlerem Einkommen 2552 Euro und bei jenen mit hohem Einkommen 2861 Euro.
Erheblich verringert wird diese Mehrbelastung durch den Staat, wenn auch die Arbeitgeber ihren Teil dazu beitragen und eine Inflationsausgleichsprämie bezahlen. Die IW-Forscher gingen hierbei von der vollen möglichen Höhe von 3000 Euro aus. Dann ergibt sich durch den Verzicht auf Steuern und Sozialabgaben rechnerisch eine weitere Entlastungsleistung des Staats, die aber die Mehrbelastung bei Singles für sich allein ebenfalls noch nicht kompensiert.
Rechnet man aber die Inflationsausgleichsprämie in voller Höhe von 3000 Euro mit ein, ergibt sich für alle Singlehaushalte unter dem Strich sogar ein Plus im Vergleich zu einem Szenario ohne hohe Inflation. Bei einem niedrigen Einkommen fällt dieses mit 1386 Euro am höchsten aus, bei einem hohen Einkommen mit 139 Euro am niedrigsten.
Familien: Das Wohngeld macht den Unterschied
Bei Familien fallen die Unterschiede unter dem Strich der Studie zufolge größer aus. Die IW-Forscher gingen von einem Haushalt mit zwei Ehepartnern und zwei Kindern aus, bei denen ein Elternteil zwei Drittel des Einkommens verdient, der andere ein Drittel. Beide sind abhängig beschäftigt und entrichten keine Kirchensteuer, sind gesetzlich krankenversichert, Strom- und Gastarife entsprechen dem der Berechnungen für Singles.
Familien mit einem niedrigen Einkommen von 45.000 Euro brutto im Jahr stehen demnach erheblich besser da als in einem Szenario ohne Inflation und Entlastungspakete. Der Grund liegt bei ihnen hauptsächlich darin, dass sowohl Wohngeld als auch Kindergeld und Kinderzuschlag im Rahmen der Pakete deutlich erhöht wurden. Allein diese Maßnahmen bringen der Familie insgesamt 6016 Euro. Zieht man nun die Mehrbelastungen durch höhere Preise ab, bleibt ein Plus von 3155 Euro für die Jahre 2022 und 2023.
Erhalten die Ehepartner nun auch noch Inflationsausgleichsprämien der Arbeitgeber von 3000 Euro für den einen Elternteil und 1500 Euro für den anderen, stehen unter dem Strich sogar 7655 Euro mehr als in einem Szenario ohne Inflation und Hilfspakete.
Bei einer Familie mit einem mittleren Einkommen von 70.000 Euro brutto im Jahr ergibt sich hingegen unter dem Strich ein Minus von 4258 Euro ohne Inflationsausgleichsprämien, mit ihnen stünde sie um 242 Euro leicht besser da als im Alternativszenario.
Ein Sonderfall ist eine Familie mit einem hohen Einkommen von 120.000 Euro. Für sie wird die Mehrbelastung in keinem Fall kompensiert. Ohne Inflationsausgleichsprämien hat sie eine Mehrbelastung von 6001 Euro, mit den Prämien immer noch von 1501 Euro.
|
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
|
|
|
Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
|
|
03.07.23, 23:01
|
#2
|
Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.362
Bedankt: 3.193
|
Ist doch schön, wenn man als Angestellter im Bereich 100k so viel abdrücken darf, dass alle anderen gut leben können
Das wird bestimmt besser mit der steigenden Anzahl an unfähigen Schulabbrechern
|
|
|
Forumregeln
|
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren
HTML-Code ist Aus.
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 05:02 Uhr.
().
|