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[Wirtschaft] Zum 65. Geburtstag der Dosenravioli: Deutsche Vita

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Ungelesen 14.05.23, 21:20   #1
karfingo
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Standard Zum 65. Geburtstag der Dosenravioli: Deutsche Vita

Zitat:
Von wegen Pastaspezialität:
Für manche Köche gelten Dosenravioli als kulinarische Bankrotterklärung, für andere sind sie ein Retter in der Not. Heute feiern sie Geburtstag – ich gratuliere!

Der Versuch einer Ehrenrettung von Michael Brächer
14.05.2023, 14.51 Uhr


Ravioli auf dem Herd: So harmlos kann »Terror aus der Dose« aussehen Foto: Bernd Weißbrod / dpa

Liebe Dosenravioli,

was musstet ihr euch nicht alles anhören: »Dosenravioli? Da nehme ich lieber das Virus!« ätzte der »Freitag«, als die Deutschen im Coronalockdown die Konservenregale leerräumten. Auch die Kolleginnen und Kollegen vom SPIEGEL gingen hart mit euch ins Gericht: »Nie mehr Dosenravioli« lautete die Ansage, sogar vom »Terror aus der Dose« war die Rede. Schluss damit, finito!

Heute, an eurem 65. Geburtstag, kann ich es ja zugeben: Manchmal seid ihr meine letzte Rettung. Wenn sich das Universum gegen einen verschworen hat, ist es beruhigend, euch im Küchenschrank zu wissen. Was auch passiert, ihr schmeckt stets gleich. Ein Stück deutsche Vita eben.

Als am 14. Mai 1958 die erste Dose Ravioli im Maggi-Werk in Singen am Bodensee vom Band lief, war das eine kleine Revolution in der Küche. Auch dank der Fertigprodukte konnten sich Frauen endlich vom Hausfrauen-Rollenbild lösen, sagen Ernährungsforscher:innen. Und manche Männer haben nur dank eurer Hilfe das Kochen gelernt.

Oder es zumindest versucht. Bis heute erzählt man sich in unserer Familie davon, wie mein Großvater einst probierte, eine Raviolidose zu kochen – natürlich ungeöffnet, direkt auf dem Herd. Die Küche sah danach wie die blutgetränkte Kulisse eines Stanley-Kubrick-Films aus. Und meine Großmutter erinnerte ihren Gatten Zeit seines Lebens an die Dosenexplosion, wenn dieser sich – in Küchenfragen zur selbst verschuldeten Unmündigkeit verdammt – mal wieder übers Essen beschwerte. Rache wird kalt serviert; ihr manchmal auch.

Klar, man kann euch vermessen. Kann eure Kalorien zählen, eure Geschmacksrichtungen (mit Fleischfüllung / in pikanter Soße / vegetarisch) oder eure Absatzzahlen. Aber wen interessiert schon, dass allein in der Maggifabrik am Bodensee an jedem Produktionstag rund 170.000 Raviolidosen vom Band laufen? Eine reicht mir doch, wenn’s darauf ankommt.

Manche sehen in eurem Boom sogar ein Zeichen dafür, dass die Menschen zu viel Zeit auf der Arbeit verbringen, einsamer werden oder das Kochen verlernen. Der anhaltende Trend zu Fertiggerichten, heißt es bei der Deutschen Ernährungsindustrie, lasse sich »auch mit soziodemografischen Trends wie der steigenden Zahl kleinerer Haushalte und einer höheren Erwerbstätigenquote erklären.«



Ravioli-Werbung aus den Siebzigerjahren: Reisen, Rasten, Ravioli Foto: Friedrich / INTERFOTO

Doch so nüchtern kann nur urteilen, wer noch nie mit Freunden beim Zelten die letzte Raviolidose geteilt hat. Vereinsamung? Im Gegenteil! Ob beim Interrail-Urlaub, auf dem Festival oder beim Segeln: Echte Kenner wissen, dass Dosenravioli am besten schmecken, wenn man sie mit anderen teilt.

Ihr seid wie das Leben selbst: Seit zwanzig Jahren versuchen Menschen, euch zu verfeinern, und scheitern doch an den eigenen Erwartungen. Nicht einmal Lebensmittelskandale können euren Siegeszug stoppen. Die Sache mit dem Pferdefleisch ist längst vergessen, ihr steht noch immer fest im Regal. Wen wundert da, dass nicht einmal Tim Mälzer eurem Charme widerstehen kann?

Früher brauchte man vor allem Zeit, um Ravioli zu kochen. Vier Vaterunser müsse man beten, bis die Nudeln fertig seien, schrieb der Urvater der europäischen Kochkünste, Maestro Martino, im 15. Jahrhundert über die richtige Zubereitung der gefüllten Teigtaschen. Dank euch genügt heute ein Campingkocher. Nur den Öffner nicht vergessen.

Also: Grazie mille, liebe Dosenravioli!

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