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Die Diskriminierung der Kartoffel

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Ungelesen 05.07.22, 12:57   #1
Draalz
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Standard Die Diskriminierung der Kartoffel

Zitat:
Streit über Ferda Ataman

Die Diskriminierung der Kartoffel


Ein Gastbeitrag von Fatma Özdağlar


Die Ampelkoalition will Ferda Ataman zur neuen Antidiskriminierungsbeauftragten ernennen. Ich hätte mir eine Person gewünscht, mit der man diskutieren kann, ohne von der Rassismuskeule erschlagen zu werden.

05.07.2022, 08.06 Uhr


Designierte Regierungsbeauftragte Ataman Foto: Metodi Popow / IMAG

Ich wurde als Kind türkischstämmiger Eltern in Berlin-Neukölln geboren, bin dort aufgewachsen und zur Schule gegangen. Ich habe hautnah erlebt, wie es ist, von anderen Menschen mit Migrationsgeschichte diskriminiert zu werden, weil ich nicht gefastet habe, Nagellack trug und einen besten Freund hatte.

Ich musste mich in der Schulkantine immer wieder dafür rechtfertigen, nicht darauf zu achten, ob etwas halal ist oder nicht. Mit zwölf Jahren war ich das letzte Mal in einem Neuköllner Schwimmbad. Warum? Weil mein Körper weiblicher wurde. Ich habe mich unter den urteilenden und begehrenden Blicken so unwohl gefühlt, dass ich mich nicht mehr getraut habe, zum Schwimmbecken zu laufen: Stattdessen blieb ich im T-Shirt auf meinem Handtuch und habe meine Zeit abgesessen.

Zitat:
Zur Autorin


Foto: privat

Fatma Özdağlar, 26, arbeitet als studentische Beauftragte für Diversitätsförderung an der Berliner Charité.
Es ist wichtig, darüber zu sprechen, dass Diskriminierung nicht ausschließlich von »weißen« Menschen ohne Zuwanderungsgeschichte ausgeht. Es ist naiv, wenn nicht sogar gefährlich, jede Kritik an diesen Zuständen damit abzutun, dass die Mehrheitsgesellschaft der »Weißen« ja viel diskriminierender sei. Ich will nicht darüber diskutieren müssen, ob das Ansprechen dieser offensichtlichen Probleme nicht vielleicht Rassismus schüre, oder den falschen Leuten in die Hände spiele.

Ich schreibe diesen Beitrag, weil das Ampelbündnis plant, die Publizistin Ferda Ataman zur neuen Antidiskriminierungsbeauftragten des Bundes [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der du nur als Teil einer Gruppe gesehen wirst, der man dich, ohne zu fragen, zuteilt. Es ist nicht deine Meinung, die zählt, sondern die Meinung dieser Gruppe. Jeder, der dieser Gruppe zugerechnet wird, wird mit dir in einen Topf gesteckt. Falls du auf den Gedanken kommen solltest, damit ein Problem zu haben, und dich keiner Gruppe zuordnen lassen willst, wird dir [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] vorgeworfen.

Die Zuwanderungsgeschichte meiner Familie bedeutet nicht, dass meine Meinung stellvertretend für all jene Menschen steht, die ebenfalls eine Zuwanderungsgeschichte haben und umgekehrt. Genauso wenig, wie Deutsche für alle anderen Deutschen stehen und sich deshalb gefallen lassen sollen, »Kartoffel« genannt zu werden, wie es Ferda Ataman [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Nicht alle »Weißen« sind privilegiert und unterdrücken Minderheiten. Man sollte Menschen nicht in Gruppen einteilen und pauschal für Dinge verantwortlich machen, für die sie selbst nicht verantwortlich sind. Es sollte kein »Wir gegen sie« geben.

Es gibt Diskriminierung und Rassismus gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund. Aber das bedeutet nicht, dass man Menschen mit Migrationshintergrund nicht kritisieren darf, denn auch von ihnen können sowohl Diskriminierung als auch Rassismus ausgehen. Es ist falsch, wenn sich privilegierte People of Color (Ja, die gibt es!) schützend vor diese Menschen stellen und pauschal für sie Partei ergreifen und so die Stimmen derer, die unter ihnen leiden, zum Schweigen bringen.

Ja, es kann passieren, dass die falschen Leute versuchen, meine Meinung für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Doch das darf mich nicht davon abhalten, meine Ansicht kundzutun.

Ich wünsche mir als Antidiskriminierungsbeauftragte oder -beauftragten eine Person, mit der man diskutieren kann, ohne mit der Rassismuskeule erschlagen zu werden. Eine Person, die eint, statt die Gräben tiefer zu graben. Die sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte einsetzt, aber auch den politischen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], Clankriminalität und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] als klare Probleme thematisiert. Jemanden, der dagegen vorgeht, dass viele antirassistische Bündnisse kein sicherer Ort für Jüdinnen und Juden sind, der sich nicht kritiklos hinter eine migrantische Antifa-Bewegung stellt, bei deren Demonstrationen zum Terror gegen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] aufgerufen wird.

Ich appelliere an den [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], eine Person zu finden, die Ungleichbehandlungen bekämpft, ohne Menschen in Gruppen einzuteilen und so diskriminierende Strukturen und Praktiken zu fördern.

Die Stimme, die für unterdrückte Frauen in patriarchalen Familien Partei ergreift, ist nicht automatisch die eines weißen, alten Mannes, der die Identitätspolitik aus Rassismus kritisiert. Die Stimme kann auch von einer migrantischen, jungen Frau stammen, die mit ansehen muss, wie ihre Freundin gegen ihren Willen jemanden heiraten soll, den ihre Familie für sie ausgewählt hat.
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