Willkommen |
|
myGully |
|
Links |
|
Forum |
|
|
|
 |
13.03.21, 14:30
|
#1
|
Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.191
Bedankt: 22.375
|
Corona-Krisenmanagement - Warum nicht Lauterbach?
Zitat:
Corona-Krisenmanagement
Warum nicht Lauterbach?

Eine Kolumne von Markus Feldenkirchen
Viele Bürger mögen genervt sein von seinen ewigen Warnungen. Übersehen wird aber oft, dass Karl Lauterbach auch konstruktive Vorschläge am Fließband produziert. Mit ihm wäre Deutschland vermutlich besser durch die Krise gekommen.
12.03.2021, 13.00 Uhr

Talkshow-Besucher Lauterbach
Foto: Jürgen Heinrich / imago images
Man kann den Talkshow-Planern in Deutschland natürlich vorwerfen, dass sie bei der Besetzung ihrer Sendungen stur auf Karl Lauterbach setzen. Man könnte ihnen aber auch zugutehalten, dass sie ganz einfach sein Potenzial erkannt haben. Ich glaube sogar: Mit einem Gesundheitsminister Lauterbach wäre das Land besser durch die Pandemie gekommen.
Gewiss, Lauterbach ist nicht allzu kamerascheu. Sein Sendungsbewusstsein fußt aber auf einem stur angelesenen Fundament, das in der Politik selten ist. Die Emsigkeit, mit der er täglich neue Erkenntnisse auf Twitter aufbereitet, ehe er sie am Abend in der Talkshow erläutert, hat vermutlich mehr zum Pandemieverständnis beigetragen als alle Regierungserklärungen zusammen. Dabei ist er völlig unabhängig von parteitaktischen Zwängen. Wenn eine Flitzpiepe aus seiner Partei die Pandemie mal wieder nicht verstanden hat (schöne Grüße nach Brandenburg!), sagt er das ebenso deutlich wie bei anderen Flitzpiepen.
Trotzdem gibt es in der landläufigen Lauterbach-Rezeption ein Missverständnis. Vielen gilt er als tumber Lockdown-Fetischist, der alle Bürger am liebsten in den Keller sperren würde – und für den Urlaub im Bett wirbt. Aber seine Warnungen waren fast immer richtig. Er sprach über die Gefahr durch Aerosole, als viele noch an Luftschokolade dachten. Im Sommer warnte er immer wieder vor einer zweiten Welle, als viele Vertreter der Bundesregierung Corona bereits für überwunden hielten – oder sich zumindest so lethargisch verhielten.
Zweimal war Lauterbach schon als Gesundheitsminister im Gespräch. Aber die SPD hat nie wirklich um dieses Ministerium gekämpft.
Übersehen wird bei Lauterbach gern, dass er schlicht und einfach auf Zack ist. Dass er nicht nur Schließungen fordert, sondern ständig neue Vorschläge macht, um künftige Shutdowns zu vermeiden, mal intern, mal öffentlich. Das unterscheidet ihn zum Beispiel von der Kanzlerin, die ebenfalls eine begnadete Schließerin ist, der darüber hinaus aber nicht allzu viel einfällt. Vom amtierenden Bundesgesundheitsminister sowieso.
Schon Anfang Mai 2020 (!) sagte Lauterbach mir in einem Video-Interview über die Impfstoffproduktion: »Wenn ich erst abwarte, welcher Impfstoff den Erfolg bringt, und dann erst anfange, die Produktion vorzubereiten, dauert die Vorbereitung der Produktion möglicherweise so lange wie die Entwicklung des Impfstoffs.
Das heißt: Jetzt ist es sehr, sehr, sehr wichtig, dass wir investieren in Impfstoffe, die möglicherweise später nie produziert werden. Das kann aber nur passieren, wenn das die Staaten machen. Das macht keine Firma. Wir müssen schauen, dass wir das vorbereiten.« Nur neun Monate später kam auch die Bundesregierung auf diesen Gedanken.
Lauterbach war es auch, der sehr früh die staatliche Beschaffung von Luftfiltergeräten (zum Beispiel für Klassenräume) forderte, von Schnelltests und vielem, vielem mehr.
Vor der letzten Ministerpräsidentenkonferenz hatte er den Plan entwickelt, Öffnungsschritte mit systematischen Testungen in Schulen und Betrieben zu verbinden. Doch der Plan scheiterte vorerst, weil nicht genügend Selbsttests besorgt wurden. Lauterbach wollte auch den AstraZeneca-Impfstoff sofort für Ältere zulassen, zudem forderte er früh, den Abstand zwischen zwei Impfungen zu verlängern. So kam es dann auch, nur viel, viel später eben.
Zweimal, 2013 und 2017, war Lauterbach als Gesundheitsminister im Gespräch. Aber die SPD hat nie wirklich um dieses Ministerium gekämpft, am Ende war immer irgendetwas wichtiger, der Regionalproporz oder andere Quoten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass gerade die SPD sehr gut darin ist, Genossen kleinzuhalten, die nur wenige Würstchen im Ortsverein gewendet haben. Kompetenz wird da eher als Makel empfunden. Das ist ziemlich ernüchternd, und außerdem schädlich. Nicht nur für die SPD.
|
Quelle:
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
|
|
|
Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei pauli8 bedankt:
|
|
13.03.21, 15:28
|
#2
|
Anfänger
Registriert seit: Jul 2010
Beiträge: 8
Bedankt: 17
|
Lauterbach als Krisenmanager?
|
|
|
13.03.21, 15:58
|
#3
|
Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
|
Das ist eigentlich sehr einfach erklärt. Lauterbach gehört zu den Agendapolitikern und arbeitete in seinem Bereich auf die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Daran hat sich in den letzten Jahren [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Zudem saß er 12 Jahre lang im Aufsichtsrat des Rhön Klinikums. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass in seinem Wahlkreis die Belegung vor zwei Monaten noch bei 94% lag.
Was wäre also wenn Karl Lauterbach Gesundheitsminister gewesen wäre? Das Gesundheitssystem wäre überlastet worden, und wären weit mehr Menschen gestorben.
Karl Lauterbach ist eine ein Mann PR Armee im Dienste von Karl Lauterbach. So hat er sich zur letzten Bundestagswahl als Gegner von Glyphosat inszeniert um dann das Verbot abzulehnen. Er gehörte auch zu dem Chor der Politiker die noch im Januar/Februar letzten Jahres die Gefahr von Corona herunterspielten, und den Lockdown in China als Ausdruck eines autoritären Regimes kritisierten. Nichts davon verdient Anerkennung.
Aber im Grunde war Lauterbachs Karriere bereits beendet, doch dann kam Corona, und er nutzte dies um sich als Hardliner zu profilieren. Egal wie absurd die Sorgen um die Gefahr von Corona waren, Lauterbach warnte davor. Er ist quasi der Scholl-Latour der Corona Politik: Es gibt kein Szenario, welches er nicht voraussah, und auf das er später nicht verweisen konnte. Ein "Best of" spar ich mir hier an dieser Stelle.
Nicht falsch verstehen, es gibt vieles was richtig war, und auch immer noch ist. Beispielsweise ist die Impfstoffherstellung privaten Firmen zu überlassen, war und ist ein Kardinalsfehler historischen Ausmaßes. Ich habe aber großen Zweifel, dass er es anders gemacht hätte.
|
|
|
Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Nana12 bedankt:
|
|
13.03.21, 19:09
|
#4
|
Mitglied
Registriert seit: Apr 2019
Beiträge: 471
Bedankt: 596
|
Klar, macht doch einfach ein Kompetenzteam: Lauterbach, Spahn und Scheuer. Was kann da schon schief gehen?
|
|
|
13.03.21, 19:21
|
#5
|
Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Apr 2010
Beiträge: 686
Bedankt: 664
|
Karli würde Jens und Andi wegrationalisieren...
|
|
|
Forumregeln
|
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren
HTML-Code ist Aus.
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 06:51 Uhr.
().
|