[pauli8]

05.04.2019
Reaktionen auf Fridays For Future
Die große Blamage der Politiker

Eine Meinungsmache von Christian Scholz



Für einen Wissenschaftler, der sich mit Menschen, Ökonomie und Ökologie beschäftigt, gibt es zu "Fridays For Future" ein klares Urteil: Begeisterung über die Jugend, Entsetzen über Politiker.

In diesem Text geht es ausschließlich um den zweiten Aspekt, also auch nicht um die Rolle von Greta Thunberg, wenngleich ihre Begründung der Rückgabe der "Goldenen Kamera" ("Erst drücken sie mir eine kitschige Goldfigur in die Hand, um anschließend so eine machomäßige Spritschleuder zu verschenken") durchaus gut war. Greta Thunberg hätte überhaupt nichts bewegt, wenn nicht das Interesse der Jugend an politischen Themen schon vorher vorhanden gewesen wäre. Die Erderwärmung ist eines dieser Themen, weshalb die Jugendlichen mit "Fridays For Future" eine klare Botschaft haben: Sie sind die Generation, die - wenn jetzt nicht sofort etwas passiert - keine Chance mehr auf ein menschengerechtes Überleben hat.

Intellektuelle, kulturelle und emotionale Defizite

Jugendliche unterscheiden klar zwischen politischen Inhalten und politischen Institutionen. Ihnen sind Inhalte wie Umwelt und Gerechtigkeit wichtig; deshalb beschäftigen sie sich mit ihnen. Institutionen wie Parteien, Politiker und TV-Politikmagazine sind für sie irrelevant, weil sie sich weder mit der Jugend auseinandersetzen, noch mit ihren Themen.
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Christian Scholz


Christian Scholz ist Experte für Personalwirtschaft und war bis 2018 Professor an der Universität des Saarlandes. Sein Schwerpunkt ist die Erforschung der Arbeitswelt, 2003 entstand die Trendstudie "Spieler ohne Stammplatzgarantie", 2014 das Nachfolgebuch zur Generation Z. Der Titel seines aktuellen Buches lautet "Mogelpackung Work-Life-Blending: Warum dieses Arbeitsmodell gefährlich ist und welchen Gegenentwurf wir brauchen.
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Aber je länger die Debatte um "Fridays For Future" dauert, desto mehr drängt sich nicht nur bei den Jugendlichen ein Verdacht auf: Können wir vielleicht das Klimaproblem deshalb nicht lösen, weil wir ein Politikerproblem haben? Gerade am Umgang mit "Fridays For Future" sieht man intellektuelle, kommunikative und emotionale Defizite bei vielen Politikern, die dazu führen, dass sie sich nicht nur bei der Bewältigung der Klimaprobleme blamieren, sondern aktuell am laufenden Band in ihrer Auseinandersetzung mit "Fridays For Future".

Die unlogische Freitagsfrage

Politiker münzen als erstes nahezu jede Debatte mit den Klimaaktivisten auf das Thema Schulpflicht um. Warum diskutiert Wolfgang Kubicki (FDP) zur besten Sendezeit in der ARD, ob "Fridays For Future" überhaupt ein Streik ist? Oder ein Streik sein darf? Oder eine Demonstration? Oder weder noch?

Warum haben Schüler eine Schulpflicht, aber Politiker keine Verpflichtung, Schülern eine umfassende Unterrichtsversorgung und einen zeitgemäßen Lehrplan zu garantieren? "Fridays For Future" ist eine Lehrstunde gelebter Demokratie, leider mit Aushilfslehrern aus der Politik, von denen einige Nachhilfe in Demokratie benötigen.

Das falsche Zeitverständnis

Direkt verbunden mit dem Hinweis auf Schulpflicht ist oft der moralische Zeigefinger, etwa von Rainer Haseloff (CDU): Jugendliche sollen lieber jetzt etwas lernen, um später die Probleme selber zu lösen, wenn sie erwachsen sind. Den Hinweis der Klimaaktivistin Theresa Kah aus der Diskussionsrunde, die Umwelt könne nicht 15 Jahre warten, nimmt er ungläubig entgegen.

Politiker denken in Wahlterminen: Jugendliche stellen für sie heute (noch) kein relevantes Wählerpotenzial dar und sind zwangsläufig in Parteien kaum repräsentiert, die - wie CDU und SPD - einen Altersdurchschnitt der Mitglieder von rund 60 Jahren haben. Jugendliche wählen auch weder Parteivorsitzende noch Kanzlerkandidaten.

Das ist nachvollziehbar, aber gefährlich. Denn wir wissen aus der Forschung, dass sogenannte "Generationen" gerade in der Jugendzeit dauerhaft geprägt werden. Wie Politiker die Jugendlichen heute behandeln, bleibt in deren Gedächtnis. Damit wird es langfristig für Union, SPD und FDP gefährlich.

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• 1. Teil: Die große Blamage der Politiker
• 2. Teil: Die Drohung mit Strafarbeit

Quelle:
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Teil 2
Die Drohung mit Strafarbeit

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[Terothe]

In Deutschland herrscht Schulpflicht ob es den Befürwortern von Fridays For Future oder dem Herrn Christian Scholz gefällt oder nicht!
Das hat mit falschen Zeitverständnis oder der angeblichen unlogische Freitagsfrage mal überhaupt nichts zu tun.
Die erziehungsberechtigten Eltern können von den Behörden belangt werden.
Soll das Ganze für ein Gesetzesverstoß legalisiert werden?

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[Kneter33]

Mal als Beispiel,
damals war der Gehorsam zur Englischen Krone Pflicht und trotzdem haben sich etliche dagegen verschworen und daraus ist die USA entstanden.
Kein tolles Beispiel das weiß ich auch aber nur an den Regeln zu halten ist auch net so toll.
Die Kids von Heute müssen in der Welt von Morgen leben die Wir erschaffen haben und das die das net toll finden ist was?
Von mir aus sollten die jeden Tag auf die Straße gehen!
Die müssen den Kack ausleben was wir heute fabrizieren.
Aber Nein die sind ja noch keine 18 und wissen net was sie labern.

[Wornat1959]

Ich zitiere hier gerne David Hasselhoff vom 4. April bei Markus Lanz:

[...]
„Wir sind alle verantwortlich.“ Vom Klimaprotest kam er zur Berliner Mauer. „Die wurde auch nur runtergerissen, weil die Menschen auf die Straße gegangen sind und gesagt haben, so geht es nicht weiter.“
[...]

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Recht hat er. Die Leute damals sind auch immer und immer wieder auf die Strasse gegangen und haben dabei noch was ganz anderes bei riskiert als die Sanktionen wegen der Schulpflicht.


Die Schülern protestieren für ihre Zukunft auf diesem Planeten Erde, den es nur einmal gibt. Um es mit den Worten von Harald Lesch nochmal zu sagen: "Die Schulpflicht ist im Vergleich zur Bedrohung der Klimakatastrophe nicht wichtig. Wenn wir in Europa zwei Stürme wie Harvey oder Irma gehabt haben, redet sowieso niemand mehr von Schulpflicht, weil keine Schulen mehr da sind."

[nolte]

In Deutschland herrscht Schulpflicht ob es den Befürwortern von Fridays For Future oder dem Herrn Christian Scholz gefällt oder nicht!

Das ist und bleibt ein hilfloses und lächerliches Argument. Die machen das einfach trotzdem - stell dir vor, auch wenn einige säuerlich mit dem Fuß aufstampfen.
Was ist eigentlich mit den sonstigen Stundenausfällen angesichts Lehrermangels? Und was war gleich nochmal der Anlass für die Streiks? Auf einem Wüstenplaneten ohne Wolken nützt kein Abi was.

[DJKuhpisse]

„Wir sind alle verantwortlich.“ Vom Klimaprotest kam er zur Berliner Mauer. „Die wurde auch nur runtergerissen, weil die Menschen auf die Straße gegangen sind und gesagt haben, so geht es nicht weiter.“

Die DDR war quasi pleite.

[Fietze]

Und was hat diese Feststellung damit zu tun, dass die Leute in der DDR auf die Straße gegangen sind und damit etwas bewirkt haben?
Für mehr Bananen im Konsum haben die nämlich nicht demonstriert!

Wieso äußert sich eigentlich kein Greta Kritiker hierzu?

Erst drücken sie mir eine kitschige Goldfigur in die Hand, um anschließend so eine machomäßige Spritschleuder zu verschenken

Sowas nennt man eine klare Linie, die den Politikern fehlt.


Edit:
Die Rückgabe der Kamera war wohl ein Aprilscherz?
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Ohoh! Wenn das stimmt, ändert es zwar nichts an Scholz seiner Aussage in der Gesamtheit.
Aber das hätte er sich dann wohl besser mal sparen sollen.

[DJKuhpisse]

Und was hat diese Feststellung damit zu tun, dass die Leute in der DDR auf die Straße gegangen sind und damit etwas bewirkt haben?

Es gab noch an der Umstände. Unsere aktuelle Regierung hat keine solchen finanziellen Probleme. Denen kann es herzlich egal sein ob da die Jugend demonstriert oder nicht.

[Fietze]

Denen kann es herzlich egal sein ob da die Jugend demonstriert oder nicht.

Ziemlich kurzsichtig gedacht!
Bei den nächsten Bundestagswahlen 2021 wird ein großer Teil dieser Demonstranten wahlberechtigt sein.
Und in einigen Bundesländern dürfen 16jährige an den Landtagswahlen teilnehmen.
Soviel von wegen “herzlich egal sein“.
Wie waren eigentlich die Wahlen in der DDR? Wenn ich mich richtig erinnere, gab es immer denselben Gewinner.
Also wenn es Politiker egal sein kann, ob ein paar Kinder auf die Straße gehen, dann doch eher in einem totalitären System als in einem demokratischen.

[DJKuhpisse]

Bei den nächsten Bundestagswahlen 2021 wird ein großer Teil dieser Demonstranten wahlberechtigt sein.

Dieser Teil ist zumindest laut meiner Glaskugel schon heute nicht pro CDU/SPD. Die Altparteien leben eben von den Rentnern.

[Terothe]

Bei den nächsten Bundestagswahlen 2021 wird ein großer Teil dieser Demonstranten wahlberechtigt sein.

Na dann, wie könnte die Welt von Morgen den aussehen wenn man die Klimalobyisten an die absolute Macht heran lässt? Bis jetzt ist die ganze Diskusion eigentlich in einer Endlosschleife angekommen. Bisher hat sich keiner deren erbarmt seine Vorstellungen hier auch nur ansatzweise zu erläutern. Ach ja, kann man ja im Internet suchen und dann findet man alles! Wo sind die Fakten für eine Lösung?

Wie waren eigentlich die Wahlen in der DDR? Wenn ich mich richtig erinnere, gab es immer denselben Gewinner.

Ja, genau das selbe wie hier!

[Bluejeans4]

die wahlberechtigten von morgen wählen dann alle die grünen und erfahren das es okay ist die umwelt durch übermässige flüge rund um die welt zu verschutzen wen man etwas an atmofair spendet. vielleicht lernen sie bis dahin das umwelt und klima schutz nicht nur darin besteht freitags schule zu schwänzen und zu streiken sondern auch aktiv etwas dafür zu tun: verzicht auf jedes jahr neues handy, verzicht auf auto, verzicht auf urlaubsreisen mit dem flugzeug, die erkenntnis das für holzmöbel und gegenstände regenwälder gerodet werden ebenso für biokraftstoff. das ohne eine intakte natur die bienen drauf gehen, das obst und gemüse weiterhin im supermarkt nur in plastik verpackt angeboten wird anstatt lose. es gibt so vieles.

[Bluejeans4]

die dieselfahrverbote bei dem normalbürger, bei politikern werden ausnahmen gemacht:

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[AlittleR2D2]

Um Klima zu retten: Claudia Roth fliegt 41.000 km um die Welt

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[Avantasia]

Soll sie laufen? ^^

[BLACKY74]

Zu post #14 (epochtimes) fällt mir nur folgendes ein:

Argumentationstricks: Klimadebatte - so entlarven Sie die Schwätzer

Im Trend liegen: nachweislich unsinnige Argumente, um von der Klimakatastrophe abzulenken. Diese vier Debattierkniffe sollten Sie kennen.

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