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49 Euro hin, 51 Euro zurück? Die Deutsche Bahn ändert zum Winterfahrplan ihr Preissystem. Um die Züge gleichmäßiger auszulasten, sollen die Fahrkarten an besonders "reisestarken" Tagen ein paar Euro teurer werden.

Bisher konnten sich Bahnfahrer merken: Wer einen Sparpreis erwischt hat, ist damit auf einen konkreten Zug festgelegt. Mit dem (teureren) Normal- oder Flexpreis darf jeder IC oder ICE auf der gewünschten Strecke bestiegen werden – und es kostet immer gleich viel, egal, wann man fährt. Das hat demnächst ein Ende. Die Bahn testet deutschlandweit ein nachfrageorientiertes Preissystem.

Und das könnte folgendermaßen aussehen: Die Fahrt von Duisburg nach Karlsruhe kostet normal 100 Euro. Am Freitag, zum Beispiel vor dem Pfingstwochenende, werden aber 103 Euro fällig. Und für den Rückweg am Pfingstsonntag, wo nicht allzu viele Reisende erwartet werden, kostet es nur 97 Euro.

Ein Nebeneffekt, der manchen Reisenden ein Stück Flexibilität rauben wird: Wer bisher sofort eine Rückfahrt mitbucht, hat im alten Preissystem einen Monat Zeit, diese anzutreten. Das "beißt" sich mit dem neuen Konzept unterschiedlich ausgelasteter Tage. Künftig muss daher auch schon der Termin der Rückfahrt angegeben werden. Der Testlauf mit den unterschiedlich teuren Reisetagen soll noch nicht sofort zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember umgesetzt werden, sondern erst zum Jahreswechsel 2016/2017. Am Weihnachtswochenende gelten also noch konstante Fahrpreise.

Kritik von Nutzerverbänden

Die Bahn will mit diesen Preisschwankungen erreichen, dass sich Reisende gleichmäßiger auf die Züge verteilen. Von Fahrgastverbänden kommt Kritik. Höhere Preise an Tagen mit hoher Auslastung, so der Verband Pro Bahn, seien nur dann akzeptabel, wenn an diesen Tagen auch entsprechend zusätzliche Kapazitäten bereitgestellt würden. "Durch die Einführung variierender Flexpreise wird Bahnfahren für Vielfahrer komplizierter – die Gewissheit, dass der Flexpreis zu jeder Zeit verfügbar ist und immer gleichviel kostet, fällt weg" sagt Pro-Bahn-Sprecher Karl-Peter Naumann.

Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember werden die Ticketpreise im Fernverkehr um durchschnittlich 1,3 Prozent angehoben. Sparpreise und Reservierungen bleiben im Preis unverändert. Wer Fahrkarten umtauschen oder stornieren will, zahlt künftig 19 Euro statt 17,50 Euro. Zu den Verbesserungen zählt eine frühere Buchbarkeit von Sparpreisen. Sie sollen fast ein halbes Jahr vorher bereitstehen. Aktuell kann man sie erst 90 Tage vor Reiseantritt buchen. Außerdem verspricht die Bahn, auch in der zweiten Klasse kostenloses WLAN zur Internetnutzung unterwegs anzubieten.

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