Die Arbeitsagenturen beraten Hauptschüler bei der Lehrstellensuche nicht ausreichend und unterbreiten ihnen nicht passgerechte Ausbildungsplatzangebote.
Das meldete die "Bild"-Zeitung und beruft sich dabei auf einen Bericht der Internen Revision der Bundesagentur für Arbeit. Interne Prüfer haben viele Mängel bei der Lehrstellen-Vermittlung an Hauptschüler entdeckt. In vielen Hauptschulen werden keine Sprechstunden für Hauptschüler angeboten, nur in der Hälfte der geprüften Schulen haben Jobvermittler Elternabende ausgerichtet.
Die Hälfte der angebotenen Lehrstellen habe nicht zu den Schulabgängern gepasst. Ein Bewerber mit der Note vier in Deutsch und Englisch und einer Sechs in Mathe habe von der Arbeitsagentur mehrere Ausbildungsplätze als Einzelhandelskaufmann oder Kaufmann im Büromanagement angeboten bekommen. Dabei hätten die Ausbildungsbetriebe ausdrücklich einen guten Hauptschulabschluss verlangt, berichtet die "Bild".
Förderkurse zum Nachholen des Hauptschulabschlusses wurden zudem nicht an interessierte Schulabbrecher vergeben. Deshalb hätten 45 von 112 geförderten Jugendlichen die Weiterbildungskurse abgebrochen, haben die Prüfer herausgefunden. Die Arbeitsagenturen haben manchen Schülern wahllos Vorschläge gemacht, teilweise bis zu 30 Stück pro Tag.