Willkommen |
|
myGully |
|
Links |
|
Forum |
|
|
|
 |
16.03.13, 20:09
|
#1
|
Anfänger
Registriert seit: Mar 2013
Beiträge: 2
Bedankt: 0
|
Leiharbeit
Leiharbeit der Größte Scheiß den es gibt. Über all wird man betrogen.
8,19 € West und Ost 7,50 € auch in Berlin, aber da drüber wird nicht im TV berichtet.
Zeitarbeit verbieten!
|
|
|
16.03.13, 20:15
|
#2
|
Anfänger
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 17
Bedankt: 6
|
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es schon einige Dokus über Leiharbeit im Fernsehen gab 
Nichtsdestotrotz, sehe ich genau so, ist ein Unding, was da veranstaltet wird.
|
|
|
16.03.13, 21:25
|
#3
|
Erfahrener Newbie
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 121
Bedankt: 99
|
@Balu2013
Kritik ist in jedem Fall berechtigt, aber deine Aussage darüber, dass nichts im TV läuft kann ich nicht Teilen. Vieleicht siehst du einfach die falschen Sender? Auf Phoenix läuft fast jeden Tag eine Reportage darüber, oder es wird debattiert. Schon wenn du dir die Bundestagssendungen anschaust, wirst du merken, dass die Debatten darüber stark frequentiert sind.
|
|
|
16.03.13, 22:14
|
#4
|
Sechzig München
Registriert seit: Nov 2010
Beiträge: 1.360
Bedankt: 2.138
|
Zitat:
Zitat von Balu2013
aber da drüber wird nicht im TV berichtet.

|
google mal. Es gibt Dokus drüber.
__________________
Sollte einer meiner Uploads offline sein. Bitte eine PN.  Danke
|
|
|
18.03.13, 03:02
|
#5
|
Banned
Registriert seit: Nov 2012
Beiträge: 657
Bedankt: 460
|
Es geht ja noch schlimmer - Stichwort" Werksvertrag"
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
|
|
|
18.03.13, 09:19
|
#6
|
Mitglied
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 301
Bedankt: 113
|
Wie sieht die Alternative aus ?
Welche anderen Modelle bekommen Unternehmen die nur kurzzeitigen Bedarf haben ?
|
|
|
18.03.13, 17:18
|
#7
|
Mitglied
Registriert seit: Jul 2009
Beiträge: 393
Bedankt: 257
|
Ein Werkvertrag ansich ist ja nichts negatives, es hängt davon ab, wie er von wem ge- bzw. missbraucht wird....
Zitat:
Zitat von Big Duke
|
|
|
|
19.03.13, 11:26
|
#8
|
Newbie
Registriert seit: Nov 2010
Ort: PL
Beiträge: 83
Bedankt: 48
|
Ich war selbst Leiharbeiter. Es wird mit allen Tricks gearbeitet....weniger Geld, weniger Urlaub, schlechte Arbeitszeiten....etc etc.
Wenn schon Leiharbeit, dann auch zu fairen Konditionen! Das heisst, dasselbe Geld, derselbe Urlaub etc wie Festangestellte!
Der ganze Haken an Leiharbeit ist auch, das jeder Tag theoretisch dein Letzter sein könnte(von Kündigungsfrist abgesehen  )(wie soll man so seine Anschaffungen planen?!)
|
|
|
19.03.13, 11:37
|
#9
|
Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
|
Zitat:
Zitat von effective
(wie soll man so seine Anschaffungen planen?!)
|
Gar nicht. Das ist auch das Kranke an der ganzen Geschichte, dass die Entfesselung der Leiharbeit nur der Verwertung menschlicher Arbeitskraft für Unternehmensinteressen diente. Es geht hier nicht mehr um ein gesamtgesellschaftliches Konzept, in der ein Interessenausgleich stattfindet. Wie soll zB ein junger Leiharbeiter eine Familie planen? Das geht nicht, und an anderer Stelle wird dann mit Demographie argumentiert.
Zur Zeit geht es in Richtung Verwertungsgesellschaft. Alles wird dem unterworfen was in absehbarer Zeit wirtschaftlich ist. Kinder (um bei dem Beispiel zu bleiben) sind nicht wirtschaftlich. Rentner schonmal gar nicht (wenn sie nicht gerade wohlhabend sind). Auch Ausbildung ist nicht wirtschaftlich, wenn Fachkräfte sich mal hierher bemühen würden etc pp.
Hier muss man sich immer grundsätzlich fragen, was für eine nachhaltige Gesellschaft notwendig ist. In was für einer Gesellschaft wollen wir leben? Leiharbeit ist hier nur eine kleine Facette eines (sehr hässlichen) Gesamtbildes.
|
|
|
19.03.13, 13:20
|
#10
|
Mitglied
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 301
Bedankt: 113
|
@nana12
wie sieht dein vorschlag aus. wie sollen unternehmen kurzfristigen bzw. temporären bedarf an arbeitskraft decken können ? nicht das deine kritik an allem uninteressant ist aber hast du auch mal einen lösungsvorschlag für ganz einfach tagtägliche probleme.
soll der bauer spargelstecher jetzt auch in zeiten bezahlen wenn es gar nichts zu tun gibt, oder bauarbeiter wenn es nichts zu bauen gibt ?
|
|
|
19.03.13, 13:32
|
#11
|
Newbie
Registriert seit: Jul 2009
Beiträge: 69
Bedankt: 38
|
An der Idee der Leiharbeit gibt es meiner Meinung nach nichts auszusetzen. Das Problem liegt bei der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen. Der Zeitarbeiter sollte das gleiche wie ein neuer Angestellter in einem Unternehmen verdienen.
__________________
|
|
|
19.03.13, 13:35
|
#12
|
Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
|
@hasennase
Ich weiß nicht wie du auf diese Frage kommst, weil Zeitarbeit gab es nicht erst seit Schröder. Sie war früher strickt reguliert, und zeitlich begrenzt. Alternativ gibt das französische Modell, wo man einem Leiharbeiter 10% mehr bezahlt werden muss als Ausgleich für die Flexibilität. Man kann eine Menge machen, aber es ging auch nie um Auftragsspitzen.
|
|
|
19.03.13, 14:03
|
#13
|
Mitglied
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 301
Bedankt: 113
|
@nana12
danke für die erläuternden anmerkungen. ich konnte nicht erkennen wofür du eigentlich bist.
"Sie war früher strickt reguliert, und zeitlich begrenzt. " da bin ich zu 100% bei dir.
das französische modell hat sich nicht bewehrt und gehört zu den vielen "errungenschaften" die sie jetzt richtig in die scheisse geritten haben.
|
|
|
19.03.13, 14:44
|
#14
|
Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
|
In welche Scheiße und was hat ihre Leiharbeit damit zu tun? Das Hauen und Stechen im Wettbewerbsföderalismus ist nunmal ein endliches Konzept, wenn du das meinst.
Hätten wir das französische Modell, ginge es natürlich auch Frankreich besser. Was hat denn ein französischer Leiharbeiter nun von einem deutschen Modell? Nichts. Und wenn es durchgesetzt werden würde, dann hieße es hier wir müssen wettbewerbsfähiger werden. Dieses Prinzip kann nur am Ende schlecht ausgehen für den Arbeitnehmer.
Das zum Thema in welcher Gesellschaft wir leben wollen.
|
|
|
19.03.13, 14:55
|
#15
|
Mitglied
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 301
Bedankt: 113
|
Hätten wir das französische Modell, ginge es natürlich auch Frankreich besser.
nein, dann hätten wir beide dasselbe problem. verlagerung von arbeitsintensiver fertigung.
geteiltes leid = doppeltes leid
die franzosen müssen jetzt erst mal harz 1-4 nachholen und haben das glück unsere fehler vermeiden zu können.
die 33 bis 35 stunden woche die lächerlichen lohnzuschläge etc. werden alle gestrichen werden. von den sozis und der cgt höchstpersönlich. dieser luxus ist nicht mehr bezahlbar.
da du weißt, dass ich froh bin, dass sich dein gesellschaftentwurf nicht realisieren wird, sehe ich das sehr entspannt.
das entwickeln von hypothesen ist aber zur entwicklung von genialen ideen unerlässlich
|
|
|
19.03.13, 15:39
|
#16
|
Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
|
Zitat:
Zitat von hasennase
nein, dann hätten wir beide dasselbe problem. verlagerung von arbeitsintensiver fertigung.
|
Soso weil der Leiharbeiter bei Opel dann 10% mehr bekommt, muss sich die Fertigung verlagern? Wieso sollte ein Produkt mit 20% Lohnkostenanteil die Fertigung verlagern? Macht also mal wieder keinen Sinn, denn sonst wären sie schon vor langer Zeit verschwunden.
Letztlich ob französisch oder deutsch: Den Arbeitnehmern geht es schlechter. Wenn die Franzosen dann ihre Löhne drücken und die Handelsbilanz auszugleichen (ich weiß immer noch nicht was du meinst), dann wird hier wieder die Wettbwerbsfähigkeit angepasst. Das heißt noch weniger Lohn. Also in dieser Lohnabwärtsspirale die dank wegbrechenden Wohlstandes und Nachfrage, wird das so lange gehen bis es knallt. Das ist Wettbewerbsföderalismus.
Der Rest ist mir zu wirr, aber du wirst schon irgendwie Recht haben.
|
|
|
19.03.13, 16:39
|
#17
|
Mitglied
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 301
Bedankt: 113
|
nana12
lass dich nicht bei deinen selbstgesprächen stören...
gleicher lohn für gleiche arbeit. es gibt branchen da lassen die margen keine 10% mehr lohn zu. es ist ja kein problem immer hochwertiger produkte mit höheren wertschöpfungen zu produzieren, dann musst du nur erklären was dann die ganzen einfachen arbeiter den ganzen tag machen sollen wenn es ihre unternehmen hier nicht mehr gibt.
Du hast Recht das das Lohndumping für alle alten ökonomien ein Problem ist.
|
|
|
19.03.13, 16:57
|
#18
|
Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
|
Zitat:
Zitat von hasennase
lass dich nicht bei deinen selbstgesprächen stören...
|
Welche Selbstgespräche? Zumindest du hängst an dem was ich schreibe.
Zitat:
Zitat von hasennase
es gibt branchen da lassen die margen keine 10% mehr lohn zu.
|
Oh doch die gibt es, weil sie eine Produktionsspitze haben, weil die Nachfrage so hoch ist. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Und in dem Preis sind die Lohnkosten ohne Weiteres drin.
|
|
|
19.03.13, 20:32
|
#19
|
Anfänger
Registriert seit: Apr 2010
Ort: on earth
Beiträge: 8
Bedankt: 9
|
Zeitarbeit ist modernes Raubrittertum
|
|
|
19.03.13, 22:54
|
#20
|
Stiller Mitleser
Registriert seit: Dec 2012
Beiträge: 82
Bedankt: 50
|
Zitat:
Zitat von gullyabani
An der Idee der Leiharbeit gibt es meiner Meinung nach nichts auszusetzen. Das Problem liegt bei der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen. Der Zeitarbeiter sollte das gleiche wie ein neuer Angestellter in einem Unternehmen verdienen.
|
Das lustige daran ist ja, das die Zeitarbeitsfirmen denselben Lohn kassieren.
Ausbeutung dagegen fängt schon bei Zuschlägen an..
Unsere Firma zahlt ab 20 Uhr Nachtschichtzuschlag... Auch an die Leiharbeitsfirma.. Diese gewährt ihren Leiharbeitern den Zuschlag ERST AB 00:00 Uhr. Sprich jede NS hat 2h einbußen des Zuschlags und in der MS gibts garnix.
Aber solange es sich die Leute gefallen lassen, u.a. in dem sie sich dort bewerben und ausbeuten lassen - selber schuld! Bei uns wird das auch nicht mehr lange gut gehen. Die Arbeiter in der Zeitarbeitsfirma werden immer älter (wegen demograf. Wandel) un die Leute die eingestellt werden, sind auch nicht mehr die jüngsten und haben das Motto "wir können froh sein das wir noch arbeit haben".. Bei jüngeren Personal würde es das nicht geben, nicht umsonst sieht jeder zu das er woanders unter kommt. Aber die ganzen Firmen werden irgendwann mal noch um qual. Personal betteln.
Ich finde es jetzt schon erstaunlich wie voll die Zeitungen von Ausbildungsplätzen etc sind.. Vor paar Jahren gabs die Stellen nur durch Beziehungen !
|
|
|
20.03.13, 00:33
|
#21
|
Newbie
Registriert seit: Nov 2010
Ort: PL
Beiträge: 83
Bedankt: 48
|
@Br1N3LL
Das Problem mit den Zuschlägen gibt es auch in meiner Firma. Die Leiharbeitsfirmen beuten die Arbeitnehmer regelrecht aus. Theoretisch dürfte niemand bei einer Zeitarbeitsfirma arbeiten um das Problem vorzubeugen. Einwas positives muss ich aber sagen, bei uns ist das so geregelt: Sofern 17%(wenn ich mich nun nicht irre) der Belegschaft aus Leiharbeitern besteht, müssen erstmal neue Leute fest angestellt werden(zwar auch via befristeten Arbeitsvertrag, meist aber auch danach Übergang zum unbefristeten Vertrag)!
Um das Thema mal ein bisschen noch auszuweiten....
Seitdem wir "die deutsche Einheit" haben, verstehe ich es bis dato immer noch nicht, wieso im Jahr 2012 gesetzliche Mindestlöhne enstehen, getrennt für Ost und West.....und wir sollen eine Einheit sein?
|
|
|
20.03.13, 00:36
|
#22
|
Mitglied
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 301
Bedankt: 113
|
@pharao1111
es gibt in schweden, wie in jedem land, leiharbeit. gleicher lohn, gleiche arbeit. keine besonderen auflagen oder bestimmungen. die schweden lachen dich allenfalls aus
|
|
|
20.03.13, 01:56
|
#23
|
Stiller Mitleser
Registriert seit: Dec 2012
Beiträge: 82
Bedankt: 50
|
Zitat:
Zitat von effective
@Br1N3LL
Sofern 17%(wenn ich mich nun nicht irre) der Belegschaft aus Leiharbeitern besteht, müssen erstmal neue Leute fest angestellt werden(zwar auch via befristeten Arbeitsvertrag, meist aber auch danach Übergang zum unbefristeten Vertrag)!
|
Weiss nicht.. Soweit ich weiss hängt das damit zu tun wieviel Jahre der Leiharbeiter in einer Firma angestellt ist. Sprich wir hatten Leiharbeiter die schon 2 Jahre am Stück ununterbrochen bei uns waren, die hatten dann auch einen Arbeitsvertrag bekommen, aber erstmal befristet.. und das och schön bis zum Anschlag nach Gesetzgeber ausgenutzt und 3x verlängert quasi. Dann gabs den unbefristeten.
Unser Betriebsrat meinte, das das Gesetz gekippt wurde, welche besagt, das man nur 3x befristet hintereinander verlängert werden darf, danach ist ein unbefristeter AV pflicht, stimmt das ? Da meine Eltern beide Gewerkschafter sind ( IG Metall und Verd.di) lese ich ja oft die Zeitschriften un davon war nirgends die Rede ?
Ging nämlich darum, das ich mir sicher war wegen einen festen AV, nachdem wir 3x einen 1-Jahr-AV bekamen.. und der BR meinte, ich solle mir da nich so sicher sein, das Gesetz wurde still u heimlich vom Vater Staat gekippt... Wundern würde es mich nicht.
|
|
|
24.03.13, 21:03
|
#24
|
Anfänger
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 7
Bedankt: 13
|
Und weitere Jahre folgen ohne das sich was ändert.
|
|
|
24.03.13, 21:39
|
#25
|
Süchtiger
Registriert seit: Oct 2008
Beiträge: 699
Bedankt: 373
|
Zitat:
Zitat von Nana12
Oh doch die gibt es, weil sie eine Produktionsspitze haben, weil die Nachfrage so hoch ist. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Und in dem Preis sind die Lohnkosten ohne Weiteres drin.
|
Er schrieb "es gibt Branchen, da lassen die Margen keine 10% mehr Lohn zu" - du sagst "Oh doch die gibt es".
Sorry, aber das macht keinen Sinn. Erwidern um des Erwidern-Willens bringt auch nichts.
Es gibt sehr wohl Branchen, wie hasennase schreibt, wo die Margen keine 10% Lohn zulassen, z.B. die Dienstleistungsbranche in der Logistik. Natürlich auch hier nicht in jedem Bereich, aber es ist doch existent.
Ich geh mal davon aus, dass es auch noch andere Branchen geben wird in denen es so aussieht.
|
|
|
25.03.13, 06:10
|
#26
|
Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
|
Zitat:
Zitat von wAv3
Er schrieb ...
|
Was er schrieb ist doch schön, nur geht es hier um Leiharbeit. Wenn die Argumentation für Leiharbeit Produktionsspitzen sind, dann gibt es hier um eine erhöhte Nachfrage und einen erhöhten Preis.
Was hasennase hier wollte ist natürlich das gesamte Zirkelschlussprinzip der Ausbeutung als Argumentation hier rein ziehen, weil das Argument der "Produktionsspitze" natürlich seine Grenzen hat. Nur warum dann Leiharbeit? Ja es gibt Branchen in denen solche Löhne nicht drin sind, es sei denn man stellt seine Leute fest ein und muss deswegen keine 10% zahlen. Gerade bei dem von dir genannte Beispiel sind Auftragslagen ziemlich absehbar.
Kürzen wir das ab, und kommen zu dem Kern, dass es Arbeitsplätze gibt deren Wertschöpfung angeblich so gering ist, dass sie im Niedriglohn angesiedelt sein müssen. Wenn deren Wertschöpfung unterhalb des Existenzminimums des Arbeitnehmers liegen (und dieser dann Aufstockt), wieso muss ich dann mit Transferleistungen die Löhne bezahlen die der Arbeitgeber nicht zahlen will wohl aber Gewinne absahnt? Das ist im Grunde keine Frage des Marktes, sondern der Regulierung. Deswegen hebt sich diese Argumentation, konsequent zuende gedacht, schlichtweg selbst auf.
|
|
|
25.03.13, 07:03
|
#27
|
Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.641
|
Moin,
Die Margen lassen keine vernünftige Bezahlung zu? Ich übersetz den Satz mal in´s Deutsche.
Ja sicher ist das Pech für die, die uns unseren Plunder an die Haustür bringen. Aber das ich mehr bezahle geht doch auch nicht. Ich krieg ja auch nix geschenkt!
Oder: "Damit wir für 19,95 im Hotel übernachten können, müssen die Kinder vom Zimmermädchen eben auf Ostersüssigkeiten verzichten"
Der Rest steht in meiner Signatur.
__________________
Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.
Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
|
|
|
25.03.13, 10:56
|
#28
|
Süchtiger
Registriert seit: Oct 2008
Beiträge: 699
Bedankt: 373
|
Das Argument "Produktionsspitzen" ist in der Tat kein gutes Argument für Leiharbeit.
Es geht hier vielmehr um die Flexibilität: In der Logistik wird viel mit Leiharbeitern gearbeitet, gerade zu Peak-Zeiten. Je nach branche halt Weihnachten z.B.
Soll ich jetzt Dauerhaft 200 Leute beschäftigen, obowohl ich 200 nur in den 2 Peak-Monaten benötigen, im restlichen Jahr aber den Laden mit 100 Leuten schmeißen kann?
Die Löhne werden über Transferleistungen gezahlt gerade DAMIT Arbeitgeber Gewinn machen. Sollte Arbeitgeber keine Gewinne machen, wie lange bleiben sie dann noch Arbeitgeber?
Mir ist klar, dass die Leiharbeit nicht das Gelbe vom Ei ist, allerdings wüsste ich persönlich jetzt auch keinen besseren Lösungsansatz.
ps: Im Übrigen ist die Geschichte mit erhöhte Nachfrage = Erhöhter Preis doch sehr abstrakt und stark theoretisiert. In der reelen Welt kommt das nunmal nicht so stark zum tragen, oder glaubst die Preise für Güter werden so lange nach oben gesetzt, bis die Nachfrage sinkt ?
Theoretisch ja, praktisch, eher nein!
|
|
|
25.03.13, 11:32
|
#29
|
Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
|
Zitat:
Zitat von wAv3
Es geht hier vielmehr um die Flexibilität: In der Logistik wird viel mit Leiharbeitern gearbeitet, gerade zu Peak-Zeiten
|
Was ist denn der Unterschied zwischen Peak und Produktionsspitze?
Abgesehen davon ist kurzfristige Beschäftigung kein Phänomen der Neuzeit. Scheinbar kam man auch vor den Zeiten von Leiharbeit damit prima zurecht. Die Dienstleistung die deutsche Leiharbeit erbringt ist auch weniger das Abfedern von Produktionsspitzen, sondern primär Umgehung der Tarifverträge und Schwächung der Verhandlungsposition der Arbeitnehmervertretung.
Zitat:
Zitat von wAv3
Theoretisch ja, praktisch, eher nein!
|
Die reale Welt funktioniert das eben so, weil keiner investiert wenn er damit kein Geschäft machen kann. Wieso sollte jemand sonst expandieren und investieren - sich ein Stück vom potenziellen Kuchen holen? In der Realität werden solche Schwankungen schon absehbar abgefangen. So weiß auch Hermes und andere Ausbeuter, dass sie zum Weihnachtsgeschäft ein höheres Aufkommen bekommen werden, und plant entsprechend. So kommt es auch hier nicht zu Preisschwankungen. Das Angebot steigt, also sinkt auch wieder der Preis. Das ist die mittelbare Folge von Angebot und Nachfrage.
Würde der Arbeitsmarkt nun ein echter Markt sein (oder wir hätten Vollbeschäftigung), würde das bei dem Entgelt bei Paketdiensten nicht funktionieren. Die Ausbeuter würden ihre Löhne anheben um von der Konkurrenz abzuwerben, um überhaupt ein Geschäft zu machen.
|
|
|
25.03.13, 12:36
|
#30
|
Süchtiger
Registriert seit: Oct 2008
Beiträge: 699
Bedankt: 373
|
Zitat:
Zitat von Nana12
Was ist denn der Unterschied zwischen Peak und Produktionsspitze?
|
Die Planbarkeit, obwohl man wohl auch Produktionsspitzen zumindest vorhersehen kann.
Natürlich ist das kein Problem der Neuzeit, aber früher war das ja eh alles einfacher weil es weniger guten Kündigungsschutz gab etc.
Wenn wir beim Beispiel bleiben mit dem Peak im Logistik-Geschäft und wir davon ausgehen, dass die Unternehmen dafür alle fest anstellen, dann werden diese Zusatzkosten 1 zu 1 auf die Produkte umgelegt.
In der Peak-Zeit werden für 2 Monate 50% mehr Leute eingestellt - Die Belegschaft steigt also von 100 auf 200 an.
Stellen wir uns vor, dass diese Leute aufs Jahr festangestellt wären, dann wären die Gesamt-Gehaltskosten auf das Jahr 50% höher.
Und das in einer Branche wo der Hauptkostentreiber die Personalkosten sind. Das ist NICHT zu stemmen für den Arbeitgeber. Außer natürlich diese 50% Gehaltskosten werden 1 zu 1 auf die Produkte umgelegt. Aber wie Melvin van Horne sagte, wer will den schon mehr für seine Produkte bezahlen?
Ich sag auch immer wieder den Leuten die sich über die schlechte Behandlung von Mitarbeitern seitens amazon aufregen: "Zahlt einfach den richtigen Logistikpreis statt euch zu beschweren". An Sachen rummeckern, aber nicht bereit sein auf Versandkostenfreie Lieferungen u.Ä. zu verzichten geht gar nicht!
|
|
|
25.03.13, 13:37
|
#31
|
Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
|
Zitat:
Zitat von wAv3
Stellen wir uns vor, dass diese Leute aufs Jahr festangestellt wären, dann wären die Gesamt-Gehaltskosten auf das Jahr 50% höher.
|
Abgesehen davon, dass ich nicht grundsätzlich gegen Leiharbeit bin: Was spricht denn dagegen das Ganze zu befristen?
Zitat:
Zitat von wAv3
Ich sag auch immer wieder den Leuten die sich über die schlechte Behandlung von Mitarbeitern seitens amazon aufregen: "Zahlt einfach den richtigen Logistikpreis statt euch zu beschweren". An Sachen rummeckern, aber nicht bereit sein auf Versandkostenfreie Lieferungen u.Ä. zu verzichten geht gar nicht!
|
Das Argument unterstellt, dass höhere Löhne den Preis nach oben schrauben müssen. Das ist im Falle Amazon grundsätzlich falsch. Siehe [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Diese könnten auch an Dienstleister weiter gerecht werden, und der Kunde müsste nicht einen Cent mehr bezahlen.
Es geht hierbei um Renditemaximierung, und nicht die Negierung des Geschäftsmodells bei höheren Löhnen (gibt es auch, aber weniger als angenommen). Der Argumentation zu folgen "na, dann zahlt mehr, dann kommts auch an" könnte falscher nicht sein, denn das Unternehmen hat keinen Grund seinen Mitarbeitern nur einen Cent mehr zu bezahlen.
Unabhängig davon: Die schlechte Behandlung von Mitarbeitern wird auch durch Löhne nicht besser sondern allenfalls erträglicher.
|
|
|
25.03.13, 15:31
|
#32
|
Süchtiger
Registriert seit: Oct 2008
Beiträge: 699
Bedankt: 373
|
Zitat:
Zitat von Nana12
Abgesehen davon, dass ich nicht grundsätzlich gegen Leiharbeit bin: Was spricht denn dagegen das Ganze zu befristen?
|
Gar nichts, das wäre in der Tat ein guter Ansatz.
Zitat:
Zitat von Nana12
Das Argument unterstellt, dass höhere Löhne den Preis nach oben schrauben müssen. Das ist im Falle Amazon grundsätzlich falsch. Siehe [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Diese könnten auch an Dienstleister weiter gerecht werden, und der Kunde müsste nicht einen Cent mehr bezahlen.
|
Es wäre natürlich wünschenswert wenn Amazon das an den Dienstleister weitergeben würde, tun sie aber nicht.
Und die Leiharbeiter setzt ja nacher nicht Amazon ein, sondern der Dienstleister. Und der hat nunmal keine andere Möglichkeit, da sonst seine (eh schon sehr kleine Marge) beschnitten wird.
Übrigens wäre der Service sehr wohl besser, wenn die Leute gerechte Logistikkosten bezahlen würden. Der einzelne würde vielleicht nicht mehr verdienen, aber wohl weniger Arbeit haben - es könnten ja mehr Leute eingestellt werden um dieselbe Arbeit zu machen.
|
|
|
Forumregeln
|
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren
HTML-Code ist Aus.
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 02:19 Uhr.
().
|