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Zitat von theofil
Für die Lohn- Zeit- Stückarbeit müßte "ein inhaltliches" Regulativ gefunden werden. Das zB. die freie Verfügbarkeit zuläßt aber eben nur unter bestimmten Voraussetzungen. Eine davon die Entlohnung. Warum hat der Gesetzgeber das noch nciht gemacht?
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Weil der Gesetzgeber derartig unterlaufen ist mit einschlägigen Lobbyorganisationen, das man deren Arbeit fast täglich bewundern kann. Zu erwähnen ist hierbei die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und diverse Wirtschaftsinstitute die sich in den Medien die Bälle gegenseitig zuspielen. Dein Kommentar von der "unzumutbaren Belastung" ist übrigens ein Beweis dafür wie gut diese Manipulation funktioniert. Gesetzentwürfe werden dann von Mitarbeitern, die bei Arbeitegberorganisationen auf der Gehaltsliste stehen, in den Ministerien ausgearbeitet und direkt übernommen.
Eines der besten Beispiele ist wohl Wolfgang Clement, der Vater der moderen Zeitarbeit, ehemaliger Superminister und ehemaliges SPD Mitglied. Heute mit seinem Pöstchen bei Adecco (Zeitarbeitunternehmen) hat er alles prima zugunsten seiner Freunde hinbekommen. Jener empfahl nur Tage vor der Wahl noch sein Kreuzchen bei der FDP zu machen.
Dies sind die Gründe wieso Zeitarbeit bei uns mitunter sehr schlecht im internationalen Vergleich abschneidet. Im Frankreich gibt es auch Zeitarbeit, nur verdient der Arbeitnehmer dort sogar mehr als der feste Mitarbeiter. Es ist sowas wie eine "Risikopauschale", weil eben dieser jederzeit gekündigt werden kann.
Dies wird aber bei uns nicht passieren, weil es die Gewinnmargen der Arbeitgeber schmälert. Und bei 4 von 5 Parteien im Bundestag kann man direkt sagen das dies auch gewollt ist. Rotgrün hat den Mist verabschiedet und Schwarzgelb redet Zeitarbeit schön, und will es sogar weiter ausbauen. Die Gesetze sind gut so wie sie sind. Personalkosten sollten am besten von der Allgemeinheit getragen werden, und in der Tat, sie werden es teilweise auch (Aufstocker).
Es wird kein makroökonomisches Konzept mehr verfolgt, außer in Sonntagsreden. Wenn Merkel von "sozialer Marktwirtschaft" redet, dann meint sie sicher etwas anderes als Ludwig Erhard. Denn sonst hätte sie dafür gesorgt, das die Allgemeinheit an dem Wirtschaftswachstum beteiligt wird. Denn nur wer Geld in der Tasche hat kann die Wirtschaft ankurbeln. Eine der Grundbedingungen der sozialen Marktwirtschaft. Stattdessen entkoppelt man den Bürger mehr und mehr vom Wachstum, damit die Gewinnmargen der oberen Klientel nicht beeinträchtigt werden. Aber dieser Hund beißt sich selbst in den Schwanz, wie man an der Krise (im internationalen Vergleich) gesehen hat.