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Influencer sollen massiv Steuern hinterzogen haben
Zitat:
Influencer sollen massiv Steuern hinterzogen haben
15. Juli 2025, 14:42 Uhr
In Nordrhein-Westfalen gehen Steuerfahnder gegen Influencerinnen und Influencer vor, die Einnahmen nicht versteuert haben sollen. 200 Ermittlungsverfahren laufen schon – und es könnten deutlich mehr werden.
Von Nils Heck
Was früher die Markenbotschafter oder Werbegesichter im Fernsehen waren, sind in Zeiten von sozialen Medien: Influencer. Sie nehmen ihre Follower bei Social Media mit in ihren Alltag, zu ihren Hobbys, auf Reisen und zeigen dabei auch immer wieder Produkte, für die sie von Firmen bezahlt werden. Beworben werden Lippenstifte ebenso wie Uhren, Autos , Reisenoder Hotels und eigentlich jede Produktkategorie, die man sich vorstellen kann. Weltweit verdienen Influencer so jedes Jahr viele Milliarden Euro, schon ein einzelner Post kann sechs- oder siebenstellige Beträge auf die Konten der Filter-Könige und Hashtag-Heldinnen bringen.
Doch während sich die „Content Creator“ im Internet zumeist offen präsentieren, haben einige von ihnen zumindest finanziell einiges zu verstecken. Das jedenfalls vermutet das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität in Nordrhein-Westfalen (LBF NRW) seit einiger Zeit, hat dafür extra ein „Influencer-Team“ gebildet, und jetzt erste Zahlen veröffentlicht. Denen zufolge gehen die Steuerfahnder dem Verdacht nach, dass Influencerinnen und Influencer allein den Fiskus in NRW um mehr als 300 Millionen Euro betrogen haben sollen. Grundlage für diese Schätzung ist ein Paket von insgesamt 6000 Datensätzen von diversen Social-Media-Plattformen, die das Team aus NRW zurzeit systematisch auswertet.
Das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität existiert in der heutigen Form erst seit Januar 2025 und ermittelt mit 1200 Expertinnen und Experten in den Bereichen Geldwäsche, Cybercrime und Steuerbetrug. Die Ermittlungen gegen Influencer sind der erste große Schlag der neuen Behörde, die in dieser Form einzigartig in Deutschland ist.
Hobby-Influencer dürfen durchatmen
Das LBF NRW schaut sich eigenen Angaben zufolge nur größere Fälle an. Nicht im Fokus der Behörde stehen demnach junge Menschen, die nur ein paar Follower hätten und vielleicht mal ein Kleid, eine Creme oder andere Produkte beworben hätten. Bei den Ermittlungen der Steuerfahnder geht es stattdessen um Profis, die teilweise zehntausende Euro im Monat verdienen, diese aber bewusst und vorsätzlich nicht versteuern – mit mutmaßlich krimineller Absicht. „Da geht es nicht um Überforderung mit plötzlichem Ruhm, sondern um immense Steuerhinterziehung mit Wissen und Willen“, so Stephanie Lien, Leiterin der Abteilung.
Bereits vor Auswertung des aktuellen Datensatzes haben die Steuerfahnder etwa 200 Ermittlungsverfahren gegen Influencerinnen und Influencer aus Nordrhein-Westfalen eingeleitet. Dabei geht es meist um Summen im hohen fünfstelligen Betrug, teilweise sogar um „Fehlbeträge in Millionenhöhe“, heißt es von der Finanzverwaltung in NRW. Sobald die Auswertung des aktuellen Datensatzes abgeschlossen ist, dürften hunderte Ermittlungsverfahren folgen. „Nordrhein-Westfalen war das erste Land, das sich den Bereich des professionalisierten Steuerbetrugs mittels sozialer Medien strukturiert vorgeknöpft hat“, erkläre Thien.
Die Ermittlungen sind für die Steuerfahnder aus NRW eigenen Angaben zufolge sehr kompliziert. Zum einen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, Geld zu verdienen, beispielsweise eine Vergütung für Klicks, Werbekooperationen oder auch Trinkgelder für persönliche Fotos. Zum anderen ist Social Media sehr schnelllebig. Einige Werbeanzeigen bei Instagram verbleiben in sogenannten Stories nur 24 Stunden, was es schwierig macht, dies im Nachhinein zu verfolgen. Dazu kommt, dass die Werbegesichter oft keinen festen Arbeitsplatz hätten und sich nicht selten auch ins Ausland absetzen, um dem Finanzamt zu entgehen. Trotzdem sind die Steuerfahnder in NRW immer wieder erfolgreich, haben eigenen Angaben auch schon Haftbefehle und die Rückzahlung von Steuerschulden erzielt. „Die meisten unserer Verdächtigen können die Steuerschuld rasch begleichen, ausreichend Vermögen ist in der Regel vorhanden“, lässt sich Thien in einer Mittelung zitieren. „Allerdings zeigt sich der Vorsatz, mit dem die Social-Media-Steuerbetrüger agieren, auch in einem überproportional hohen Anteil von Wiederholungstäterinnen und -tätern.“
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Zeit wird es, dass da was unternommen wird. Dass da was im argen liegt, ist ja schon länger bekannt ...
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