[pauli8]

Russlands Krieg gegen die Ukraine

Die Antwort der Nato

6. Mai 2022, 4:57 Uhr



In Würzburg geboren, in der Welt rumgekommen und künftig bei der Nato zu Hause: General Christopher Cavoli, im Bild von 2020 noch als Drei-Sterne-General.

(Foto: Karsten Klama/Picture Alliance/dpa)

US-General Christopher Cavoli wird Oberbefehlshaber der westlichen Allianz. Für den neuen Job bringt er viel Erfahrung in einem Bereich mit, der jetzt besonders gefragt ist.

Von Matthias Kolb

Auch wenn Markus Söder es vielleicht gern anders hätte: Für den US-General Christopher Cavoli wird die Verleihung des Bayerischen Verdienstordens am 14. März wohl nicht als wichtigstes Ereignis des Jahres 2022 in Erinnerung bleiben. Denn alles spricht dafür, dass Cavoli im Sommer die Rollen des Kommandeurs für alle US-Streitkräfte in Europa sowie des Nato-Oberbefehlshabers übernimmt.

Der "Supreme Allied Commander Europe", kurz Saceur, stammt stets aus den USA - der Erste mit diesem Titel, Dwight D. Eisenhower, schaffte es sogar 1953 ins Weiße Haus. Anfang der Woche wurde Cavoli von Präsident Joe Biden nominiert, die Botschafter der 30 Mitgliedstaaten haben die Personalie bereits gebilligt. Die Bestätigung durch den US-Senat gilt als sicher.

Cavoli, Jahrgang 1964, ist damit eine Schlüsselfigur für die Aufgabe, die richtige Reaktion der Nato-Mitglieder und ihrer Armeen auf die Bedrohung durch ein revisionistisches Russland zu organisieren. Künftig ist er für alle militärstrategischen Operationen verantwortlich, die von den Mitgliedstaaten beschlossen werden. Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine unterstehen dem Befehl des Saceur bereits 40 000 Nato-Soldaten - und die Zahl dürfte noch steigen.

Er kennt den Kalten Krieg aus eigener Erfahrung

Für seine neue Aufgabe ist es von Vorteil, dass Cavoli nicht nur Bayern, sondern auch Europa sehr gut kennt. Er war sowohl in Garmisch-Partenkirchen stationiert als auch im oberpfälzischen Grafenwöhr, wo er von 2014 bis 2016 den Truppenübungsplatz des US-Heeres leitete. Geboren wurde er in Würzburg, weil sein Vater dort als Offizier stationiert war.

Dieser war nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA ausgewandert und zur Army gegangen. Die Cavolis zogen von Militärbasis zu Militärbasis, seinen Schulabschuss machte der heutige Vier-Sterne-General in Vicenza. Die Zeiten des Kalten Krieges, als eine Viertelmillion US-Soldaten in Westeuropa präsent waren, kennt er also aus eigener Erfahrung.

In die US Army trat Cavoli 1987 ein, zuvor hatte er sein Biologie-Studium in Princeton absolviert. Nach der Offiziersausbildung war er in Italien stationiert, bevor er in Yale einen Master in Osteuropa-Studien machte. Seither spricht er neben Italienisch und Französisch auch Russisch.

Es folgten Einsätze in Bosnien und Afghanistan sowie Leitungsaufgaben an diversen US-Stützpunkten - auch seine Frau und die zwei Söhne sind regelmäßige Umzüge gewöhnt. Zwischen 2001 und 2005 war er im Führungsstab der US-Streitkräfte in Washington als "Russland-Direktor" tätig.

Große Verbände schnell zu verlegen - damit kennt er sich aus

Mit Wladimir Putins Russland, das stark aufrüstet und immer aggressiver wird, beschäftigt sich Cavoli also schon lange. Eindrücklich kann der Mann mit dem markanten Glatzkopf berichten, wie die Nato zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine Aufgabe suchte und diese im Krisenmanagement und der Terrorismusbekämpfung sah. "2013 verließen die letzten US-Panzer Europa.

Ein Jahr später eroberte Russland Teile der Ostukraine und annektierte die Krim", sagte er 2021 in einem Online-Vortrag. Das schwere Gerät der Amerikaner sowie Tausende Soldaten kehrten schnell zurück, denn letztlich kann nur das US-Militär die Nato-Mitglieder in Ost- und Südosteuropa verteidigen.

Auf seinem letzten Posten, als Oberbefehlshaber des US-Heeres für Europa und Afrika mit Sitz in Wiesbaden, hat Cavoli mehrere Großübungen geplant, bei der Tausende Soldaten samt Ausrüstung über den Atlantik gebracht wurden.

Diese Verlegefähigkeiten sind nötig, um das Bündnisgebiet verteidigen zu können. Solche Erfahrungen dürften demnächst wichtig werden. Beim Nato-Gipfel Ende Juni wollen die Staats- und Regierungschefs ein neues "strategisches Konzept" bis 2030 beschließen.

Russland ist für die Nato kein Partner mehr, der Fokus liegt auf Verteidigung und Abschreckung. Also dürften Tausende zusätzliche Nato-Soldaten an die Ostflanke versetzt werden - auch aus Deutschland. Wenn also Cavoli im Sommer im belgischen Mons seine Arbeit aufnimmt, weiß er genau, was die Politik von ihm erwartet.

Korrektur: In einer früheren Fassung hieß es, Christopher Cavoli sei "Anfang 60 (mehr ist nicht bekannt)". Die SZ wurde inzwischen auf ein Interview mit Cavoli hingewiesen, in dem er selbst sein Geburtsjahr mit 1964 angibt.

Quelle:

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[muavenet]

Relevantes aus den nördlichen Gefilden:






Schweden wird wohl Anfang der Woche nachziehen.

[abcmensch]

Was den NATO Beitritt von Schweden und Norwegen angeht passiert leider das was ich befürchtet habe.
Der erste NATO Mitglied fängt an seine Zustimmung an Forderungen zu heften.
Ich hätte zwar mehr auf Ungarn getippt als auf die Türkei, aber es kann ja noch kommen. Diese kleinen Diktatoren sind wie Misstfliegen.

[eitch100]

Zitat von abcmensch

Was den NATO Beitritt von Schweden und Norwegen angeht passiert leider das was ich befürchtet habe.
Der erste NATO Mitglied fängt an seine Zustimmung an Forderungen zu heften.
Ich hätte zwar mehr auf Ungarn getippt als auf die Türkei, aber es kann ja noch kommen. Diese kleinen Diktatoren sind wie Misstfliegen.

OK, du meinst natürlich Schweden und Finnland, denn Norwegen ist sogar Gründungsmitglied der NATO. Aber die Türkei fühlt sich sowohl in Puncto EU als auch in Puncto NATO als 5. Rad am Wagen (teils zurecht). In der EU möchte sie im Grunde niemand der EU-Mitglieder und militärisch sind sie quasi nur strategisch relevant. Kein Wunder, dass da Forderungen kommen, andererseits wird da von anderen auch so etwas kommen. dD ist man sich da näher als sich selbst. Carpe Diem wird da zu Carpe Bellum (ist auf Latein vermutlich nicht ganz korrekt, aber ist eben lange her)...

[abcmensch]

Natürlich Schweden und Finnland, entschuldige.
Da hast du völlig recht, noch dazu wurde die letzten Jahre der Druck auf Ankara Militärisch (Griechenlandpolitik) wie auch Wirtschaftlich ordentlich erhöht. Das hat Erdogan sich durch deine Innen- und Aussenpolitischen Verfehlungen aber selber eingebrockt.

Ganz auf Putin Schoß, oder gar auf Artikel 5 verzichten will er dann aber wohl doch nicht. Das hat der Türkei die letzten Jahrzehnte sicher viele Außenpolitische Schererein im Nahen Osten erspart.
Für die Diskrepanzen werden bestimmt politische Lösungen gefunden, dafür geht es der Türkei aktuell einfach zu schlecht. Aber natürlich versuchen sie aus der Sache Gewinn zu ziehen.

[Kneter33]

Leider braucht die Nato die Türkei.
Normal hätte die Tükei längst raus fliegen müssen.
Die Sachen die sich Erdogan erlaubt hat wären normal für einen sofortigen Ausschluss aus der Nato und allen EG Beziehungen völlig relevant.
Und das weiß der Typ auch,
sonst würde der net so hoch Pokern.
Die Türkei ist ein Pulverfass und irgendwann knallt es richtig da und nicht wie mit diesem angeblichen Putsch.

[Jason.M]

Erdogan träumt vom osmanischen Reich. Wir sollten uns an die humanitären Lieferungen der Türkei an die Palästinenser erinnern - und was die Israelis aus dem Schiffskonvoi gemacht haben. Jeder dort, der von der NATO oder Israel schon aufs Maul bekommen hat, himmelt die Türken an. Sieht man ja auch an den russischen Waffenlieferungen, dass Erdogan sich diese Hintertür offen lässt.

Was Schweden und Finnland anbetrifft.
Bisher waren die Neutral. Wollte das Putin nicht auch mit der Ukraine? Neutralität?
Wetten, 2 Wochen nach deren Beitritt sind sie auf der Liste russischer Atomraketen.

[karfingo]

Es stand mal in der wikipedia, wurde allerdings schon des öfteren geändert:
1. AH ist das große Vorbild von Erdowahn
2. Seine gekaufte Dissertation an einer Uni, welche erst Jaaahre später gebaut wurde.
3. Vor seiner Knastzeit erhielt er auf Lebenszeit von den Richtern ein Politikverbot.

Zitat von Kneter33

Leider braucht die Nato die Türkei.

Nur die Türkei! Keinen Erdowahn Diktator.

Zitat von eitch100

Carpe Diem wird da zu Carpe Bellum

Beißende Hunde Bellen nicht? Canes mordentes non latrant?

.

[abcmensch]

NACHRICHTEN


Finnland und Schweden
Türkei knüpft NATO-Aufnahme an Bedingung
Einer Aufnahme Finnlands und Schwedens in die NATO möchte die Türkei nach eigenen Aussagen nicht im Weg stehen. Jedoch nur unter einer Voraussetzung: Vor einem Beitritt will sie Gespräche über den Umgang der Länder mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK führen. Ein Treffen dazu soll es schon am Abend geben.

"Wir schließen die Tür nicht. Aber wir sprechen dieses Thema (PKK) grundsätzlich als eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit der Türkei an", sagte Ibrahim Kalin, Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdogan und auch dessen oberster außenpolitischer Berater.
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Das klingt heute doch schon ganz anders, ich denke da wird schnell ein Kompromiss gefunden.
Wichtig ist das ganze jetzt auch schnell über die Bühne zu bringen, Putins Russland versteht nur Stärke und jede Drohung muss mit einen Schritt vorwärts beantwortet werden.

[karfingo]

abcmensch: Hast du eine Quelle zu deinem Zitat, bitte?

[muavenet]

Wir sollten nicht vergessen, daß wir hier über eine Atommacht sprechen.

Fünf, sechs, alte Gags.

[User1803]

top_notch

Wir sollten nicht vergessen, daß wir hier über eine Atommacht sprechen. Eine Eskalation der Situation ist der falsche Schritt.

Du musst dich schon fragen lassen, ob die Nato keine Atommacht ist.
Also immer diese Panikmache eindeutig Kremel Propaganda.
Wer hat den längeren Dödel.
Man, man, man, dass geht mir jetzt aber tierische auf die Ei.....
Lasst euch mal was neues einfallen.
Wie wärs denn damit, die haben auch Senf oder, oder, oder..., dass wäre mal was neues.
Und wer eskaliert denn?
Das sind doch hier immer dieselben R Bots oder Leute die einfach deutsch sprechen aber russisch denken.
Also macht mal alle Fenster auf und lasst mal frische Luft rein.
Wartet mal, ich habe neulich gelesen eine Corona Infektion lässt das Gehirn schrumpfen, daran könnte es natürlich auch liegen.

[Draalz]

Zitat von george1984

Wer jetzt immer noch nicht sieht, in welche Richtung uns unsere korrupten Politiker schieben, der sollte weniger Mainstream schauen.

Oh Man!

[User1803]

Danke für deinen sehr konstruktiven Beitrag george1984,

Ich glaube dein Beitrag wäre bei Telegramm besser aufgehoben.
Ich zitiere "

So dürften alle großen Kriege angefangen haben.

"
Ich dachte den hätten wir schon.
So verstehe ich dich jedenfalls, wenn man deinen Ausführungen folgt.

Du bekommst jetzt ganz kostenlos Nachhilfe, wenn es um das Thema Propaganda geht:

Auch danke für deinen Nachhilfeversuch, aber leider erschließen sich deine Ausführungen mir nicht, da mein Gehirn nicht so weit runter tackten kann, dass ich dir folgen könnte.
Die Amerikaner haben sich das nur vom Russen abgeschaut mit der Propaganda.
Ist doch mal was, was der Russe dem Amerikaner zuvor hatte.
Sonst wäre es ja Werbung.
Und was dein Beitrag der Korruption angeht, naja ist aber auch keine deutsche Erfindung.

[eitch100]

@george1985

Vielleicht musst du uns Hohlköpfe nur etwas subtiler und langsamer an die "Wahrheit" heranführen. Auch unserer Moderatoren sind ja nicht nicht die allerhellsten Sterne in unserem Universum (sorry ) und könnten so dein Vorhaben gar nicht durchblicken. Solch gehirngewaschenen Mainstream-Zombies wie wir müssen tiefenpsychologisch begleitet werden, um wieder telegramfähig zu werden. Dieser durch traumhafte Eloquenz und fast unerträgliche Wahrheitsliebe gekennzeichnete Kanal ist uns schlicht etwas suspekt, weil wir diese Zusammenhänge nicht verknüpfen können... Ich gehe jetzt etwas weinen...

(Ich hoffe, ich habe keinen Raum zur Missinterpretation gelassen...)

So, weinen ist durch. Jetzt gibts ein paar Pilsetten!!!

[User1803]

eitch100

Du machst einen unwissenden wissend.
Ich danke dir, mein dank wird dir ewig nach schleichen, aber dich nie erreichen, löl.

[RefugesWelcome]

Was passiert eigentlich, wenn ein NATO-Mitglied ein anderes NATO-Mitglied angreift?

[MunichEast]

Zitat von RefugesWelcome

Was passiert eigentlich, wenn ein NATO-Mitglied ein anderes NATO-Mitglied angreift?

Dann verstößt der angreifenden NATO Staat gegen den Nordatlantikvertrag, denn dieser schreibt vor Streitigkeiten ohne Gewaltanwendung und auf friedlichem Wege beizulegen.

Theoretisch könnte auch ein NATO Einsatz möglich werden um die Kampfhandlungen zu beenden, wenn Sanktionen keine Wirkung zeigen. Zweck der NATO ist es, mit politischen und militärischen Mitteln die Freiheit und Sicherheit ihrer Mitglieder zu garantieren, auch untereinander.

[Jason.M]

Gar nichts passiert.
Hatten wir das nicht schon mal zwischen Türkei und Griechenland, als es um Zypern ging?

Was derzeit interessant ist, dass Erdogan ja den Beitritt Schwedens und Finnland blockiert.
So nach dem 3 Bier kam mir der Gedanke, dass er im Gegenzug ja den Beitritt in die Europäische Union bekommen könnte und auch als Zugabe den Euro.
Ich meine, Griechenland war eh Pleite, Italien, Spanien und Portugal sowieso. Da kommt es doch auf das bisschen Türkei nicht an.
Ich seh "Von der Leinen" schon am Kot....

Und zum Eurovision......
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[eitch100]

Zitat von Jason.M

Gar nichts passiert.
Hatten wir das nicht schon mal zwischen Türkei und Griechenland, als es um Zypern ging?

Wer weiß, denn direkt bzw. relativ zeitnah zu Beginn des Zypernkonfliktes (1974) ist Griechenland aus der NATO ausgetreten... (1981 wieder eingetreten)

Zitat von Jason.M

Was derzeit interessant ist, dass Erdogan ja den Beitritt Schwedens und Finnland blockiert.
So nach dem 3 Bier kam mir der Gedanke, dass er im Gegenzug ja den Beitritt in die Europäische Union bekommen könnte und auch als Zugabe den Euro.

Mein Tipp: alkoholfreies Bier...

[MunichEast]

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