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20.10.20, 12:11
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#1
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Legende
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Disney versieht Filmklassiker mit Rassismuswarnung
Zitat:
Das US-Medienunternehmen Disney hat auf seiner Streamingplattform Disney+ abrufbare Filmklassiker mit Rassismus-Warnungen versehen.
Bevor Zuschauer etwa „Peter Pan“ oder „Aristocats“ anschauen können, wird ihnen ein Text angezeigt, der sie auf die herabwürdigende Darstellung von Minderheiten in den Zeichentrickfilmen aufmerksam macht. Die Stereotype in Disney-Filmen „waren damals falsch und sind es auch heute noch“, heißt es in den Einblendungen.
Abonnenten von Disney+ sehen die nicht überspringbaren Einblendungen zum Beispiel, wenn der Disney-Held Peter Pan im gleichnamigen Zeichentrickfilm von 1953 Schmuck von indigenen Völkern anlegt. Im Film „Aristocats“ von 1970 erscheint der Text, wenn eine schielende, ostasiatisch aussehende Katze singt.
„Schädliche Wirkung anerkennen“
Disney betont in den Hinweisen, es wolle die Inhalte nicht entfernen, sondern ihre „schädliche Wirkung“ anerkennen. Man wolle „daraus lernen und zu Gesprächen anregen“. Bei der Auswahl der problematischen Szenen ließ sich das Unternehmen von afro-amerikanischen Filmkritikern beraten.
Bereits in der Vergangenheit hatte Disney auf „veraltete kulturelle Darstellungen“ in seinen Filmen hingewiesen. Die neuen Einblendungen folgen einer Reihe von Maßnahmen des US-Unternehmens, sich mit Rassismus und Stereotypen in den eigenen Filmen auseinanderzusetzen. Kritiker hatten Disney zuvor vorgeworfen, Filmklassiker ohne kritische Einordnung zu zeigen. Bereits im Juni kündigte das Unternehmen an, auch einige Attraktionen in den Disney-Freizeitparks überarbeiten zu wollen.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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20.10.20, 12:44
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#2
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Aristocats? Peter Pan? Ehrlich? Meine Güte! Die Menschen werden nicht klüger, sie werden immer dümmer!
Aber gut, es gibt auch Personen die sich von bestimmten Pokémon getriggert fühlen und dann einen Shitstorm auslösen.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Kirkwscks4eva bedankt:
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20.10.20, 12:56
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#3
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Legende
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Bei Peter Pan muss ich schmunzeln. Der Film sollte zum Symbol unserer Zeit werden. Der Junge der nicht erwachsen werden will. Heute wohnt er bis 35 oder länger bei seinen Eltern und hat sich dort sein "Nimmerland" geschaffen.
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Die folgenden 7 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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20.10.20, 13:29
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#4
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Zitat:
Disney betont in den Hinweisen, es wolle die Inhalte nicht entfernen, sondern ihre „schädliche Wirkung“ anerkennen. Man wolle „daraus lernen und zu Gesprächen anregen“. Bei der Auswahl der problematischen Szenen ließ sich das Unternehmen von afro-amerikanischen Filmkritikern beraten.
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Wie kann denn ein afro-amerikanischer Filmkritiker für Angehörige der indigenen (Peter Pan) oder asiatischen Bevölkerung (Aristocats) entscheiden, welche Szenen anstößig sind und welche nicht ?
Da riecht meine Rassimus-Frühwarn-Pinocchio-Nase doch direkt wieder Rassismus.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Klopperhorst bedankt:
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20.10.20, 22:15
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#5
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Ist öfter hier
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Afroamerikaner sehen sich in ihrem Alltag andauernd mit Rassismus konfrontiert. Viele rassistische Situationen werden von Außenstehenden nicht einmal als solche erkannt. Insofern haben die Berater da vermutlich einen differenzierten Blick für.
Geändert von Tassenkuchen (20.10.20 um 22:29 Uhr)
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20.10.20, 23:25
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#6
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
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„Der Junge der nicht erwachsen werden will.”
Tja, ich bin auch ein Innen-Punk; mit eigener Miet-Wohnung.
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20.10.20, 23:49
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#7
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Mitglied
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Ich habe zumindest in meiner Firma gelernt das, sobald ich einen Menschen der faul in der Ecke gammelt, nur Mist baut und andere für sich arbeiten lässt: wenn er wenig Melanin in der Haut hat ein faules stück Scheiße ist. Aber wenn er viel Melanin in der Haut hat, man besser nichts sagt, weil man sonst sofort ein Rassist ist!
Zumindest schreit derjenige mit viel Melanin sofort das der Kritiker ein Rassist ist!
Also entweder macht man "seine" Arbeit mit, oder man ist dran. Wehren kann man sich nicht, der Vorwurf wiegt zu schwer. Also sagt man besser gar nichts mehr.
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21.10.20, 08:59
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#8
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Registriert seit: Feb 2016
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Zitat:
Zitat von Tassenkuchen
Insofern haben die Berater da vermutlich einen differenzierten Blick für.
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Ja, für ihre eigene Ethnie. Ein "Weißer" legt schließlich auch nicht für einen Schwarzen fest ob Situation X oder Y rassistisch war oder nicht. Und ein Schwarzer kann das für einen Asiaten genauso wenig, Rassismus-Erfahrung hin oder her.
So oder so eine sehr einseitige Zusammensetzung des Filmkritiker-Kreises, was andere betroffene Bevölkerungsgruppen nicht berücksichtigt. Das ist Ausgrenzung und damit tut sich Disney keinen Gefallen.
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21.10.20, 09:21
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#9
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Ist öfter hier
Registriert seit: Aug 2020
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Ich gebe dir Recht, dass der Beraterkreis vielfältiger hätte zusammengesetzt werden können. Immerhin hat man sich aber überhaupt von Außenstehenden beraten lassen^^. Ich kann mir vorstellen, dass jene Experten auch für andere Kulturkreise einen differenzierteren Blick haben als Menschen, die grundsätzlich wenig von Rassismus persönlich betroffen sind.
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21.10.20, 09:56
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#10
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
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Ich schätze, da wird Disney noch viel zu tun haben, wenn bei allen relevanten Szenen so ein Hinweis auf „veraltete kulturelle Darstellungen“ eingeflickt werden soll.
Bringt das tatsächlich Diskussionen über Rassismus und Vorurteile in Gang?
Oder ist es vielmehr der (hilflose?) Versuch, sich weniger angreiufbar zu machen?
Damit verbunden ist die grundsätzliche Frage des Umgangs mit kulturellem Schaffen, was in einem bestimmten historischen Umfeld entstanden und nur daraus erklärbar und verständlich wird. Sollte es eine Institution geben, die ständig alle öffentlich zugänglichen Medien auf "political correctness" überprüft und ggfls. ändert - vom Negerkönig in Taka-Tuka-Land bis zur schielenden, ostasiatisch aussehenden Disney-Katze?
Ich denke, das ist weder leistbar noch sinnvoll.
Wer für Rassismus und Stereotypen sensibel ist, der wird an entsprechender Stelle erkennen: Da sind wir heute weiter!.
Wem das eh am A vorbei geht, der wird sich entweder gar keine Gedanken machen oder über die Unterbrechung z.B. eines Films fluchen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei lilprof bedankt:
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21.10.20, 10:09
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#11
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Registriert seit: Feb 2016
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Zitat:
Zitat von lilprof
Ich schätze, da wird Disney noch viel zu tun haben, wenn bei allen relevanten Szenen so ein Hinweis auf „veraltete kulturelle Darstellungen“ eingeflickt werden soll.
Bringt das tatsächlich Diskussionen über Rassismus und Vorurteile in Gang?
Oder ist es vielmehr der (hilflose?) Versuch, sich weniger angreiufbar zu machen?
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Wohl eher Letzteres. Es ist in meinen Augen ein absoluter Frevel Kulturgüter, die in einer anderen Zeit mit einer anderen Auffassung produziert wurden, nachträglich nach aktuell vorherrschenden politisch korrekten Normen (die sich jederzeit wieder ändern können) umzugestalten bzw. zu verunstalten.
Mag sein das man nicht präventiv betroffene Filmszenen einfach rausgeschnitten hat, trotzdem ist es eine Art von Bevormundung, die mir nicht gefällt. Vor allem weil man da kein Ende findet. Das geht bei Literatur weiter und endet bei Kunst. Hatten wir in etwas *******rer Form schon mal vor ein paar Jahrzehnten gehabt. Da gab es für solche Dinge dann bestimmte Museen für "entartete" Kunst, brennende Bücherstapel oder den obligatorischen "Giftschrank" für den Normalo-Bürger (während der Führer selbst gerne verbotene Früchte in Form von Micky Maus anschaute).
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Klopperhorst bedankt:
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21.10.20, 11:41
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#12
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Ist öfter hier
Registriert seit: Aug 2020
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Schlagt doch mal Alternativen vor, wie Disney sonst mit stereotypen Klassikern umgehen sollte. Mir fallen da nur zwei ein: entweder die Filme ganz aus dem Programm nehmen oder ohne jeglichen Hinweis zur Verfügung stellen. Dann würde man dem Konzern allerdings vorwerfen, jene gesellschaftlich nicht mehr tragbaren Werte aus damaliger Zeit weiterhin zu vertreten und sich nicht weiterzuentwickeln.
Am Ende weckt diese kurze Einblendung doch allenfalls ein bisschen Aufmerksamkeit. Weder wird man als Zuschauer zu irgendetwas "bevormundet", noch werden die Inhalte "verunstaltet". Du bekommst einen kurzen Hinweistext - nicht mehr und auch nicht weniger.
Ich finde vor allem die letzten beiden Beiträge von lilprof und Klopperhorst interessant, weil sie so gegensätzlich sind. Wenn ich lilprof richtig verstehe, kann man derlei Entscheidungen auch als marketingtauglichen Aktionismus bezeichnen, der u.a. das Problem Rassismus (neben vielen weiteren überholten Ansichten, wie etwa dem Rollenbild der Frau) nur oberflächlich und nicht an der Wurzel bekämpft. Denkt man dies logisch weiter, müsste man Disney vorwerfen, nicht genug zu tun - dann wäre dieser Hinweis aber zumindest ein Anfang.
Für Klopperhorst hingegen geht die Einblendung schon zu weit, weshalb ich noch einmal auf meine eingangs gestellte Frage verweise.
Falls ich euch falsch verstanden haben sollte, tut es mir leid .
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Tassenkuchen bedankt:
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21.10.20, 12:04
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#13
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Registriert seit: Feb 2016
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Ich finde die Aussage von lilprof durchaus zutreffend ergänzt meine Aussage eher noch.
Das Disney da überhaupt reagiert und die eigenen Produktionen einer Prüfung unterzieht ist der BLM-Kontroverse verschuldet, wo jeder ins Fadenkreuz gerät, der sich nicht eindeutig pro BLM positioniert. Es ist also mehr ein vorauseilender Gehorsam. Mir persönlich hätte eine deutlich selbstbewusstere Positionierung des Konzerns besser gefallen. So wird sich wieder einer fragwürdigen Bewegung gebeugt und gezielt BPoC`s als Bewertungsinstanz hinzugezogen.
Es geht mir um den etablierten und sehr besorgniserregenden Trend, Literatur und Filme der letzten 50 Jahre einer nach heutigen Maßstäben vorherrschenden Political Correctness geltenden Prüfung zu unterziehen. Vollkommen gleich ob da nur ein Infotext (der nicht übersprungen werden kann) eingeblendet wird, Textpassagen umgeschrieben werden oder Kunst nicht mehr ausgestellt wird. Es geht ums Prinzip.
Mag sein das ein Stück weit Nostalgie, jedenfalls was Disney-Filme betrifft, meine Meinung beeinflusst, aber ich verzichte dankend darauf mir von der "Gesellschaft", irgendwelchen NGO`s und dem Staat vorschreiben zu lassen, was ich für Medien konsumiere und ob diese Version eine "Freigabe" durch wen auch immer erhalten hat oder nicht.
Geändert von Klopperhorst (21.10.20 um 12:18 Uhr)
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Klopperhorst bedankt:
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21.10.20, 12:38
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#14
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 807
Bedankt: 930
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Wenn der in diesen Filmen vorhandene Rassismus die Zuschauer verdirbt, wovon man ja offensichtlich ausgeht, dann sollten meines Erachtens die betreffenden Filme aus dem Verkehr gezogen werden. Einfach auch deshalb, weil es bei diesen Diskussionen irgendwann einen Abschluss geben muss, denn die Suche nach Rassismus setzt sich fort, da wird sich zum Beispiel noch ein riesiges Betätigungsfeld in Kunst und Kultur auftun. Es würde absolut keinen Sinn machen, wenn das alles ergebnisoffen bliebe.
Mein persönlicher Wunsch wäre, wenn dabei besonders brutale Film- und Fernsehproduktionen gleich mit verschwinden würden.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei parlheinz:
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21.10.20, 12:53
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#15
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Moderator
Registriert seit: Oct 2012
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Bedankt: 6.779
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Ein, wie ich finde, dilletantischer Versuch seitens Disney, allen gerecht zu werden.
Ein Film sollte so gezeigt werden, wie er gedreht und geschnitten wurde. Wo soll das hinführen, wenn jetzt irgendwelche Kommissionen an den Filmen herumschnipseln um sie in irgendeiner Art gesellschaftskonform zu gestalten.
FSK Einstufung, kann ich nachvollziehen, aber ihre Umsetzung ist ....... naja
Was dabei oft herauskommt sind verstümmelte Werke. Oftmals muss dann ein Directors Cut besorgt werden um solch einen Film als Ganzes zu empfinden und zu geniessen.
Soll jetzt, z.B. im Film [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], die verlinkte Szene mit anderer Musik hinterlegt werden, weil viele dieses Stück von Richard Wagner mit NAZI Deutschland in Verbindung bringen?
Ich glaube die Menschen können sehr gut selbst entscheiden, wie sie ein Buch, einen Film oder Musik beurteilen. Sie brauchen kein Gremium, welches für sie entscheidet, was gut, oder schlecht ist.
Ich kann mich noch entsinnen, als wir uns, seinerzeit, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] unter Polizeischutz angesehen haben.
Jeder wusste, dass der Film provokant war reaktionär war.
Und wenn man diese Gedanken weiter spinnt, wann sind dann die Geschichtsbücher dran um jene, oder andere Gedanken erst gar nicht aufkommen zu lassen?
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21.10.20, 13:01
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#16
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Banned
Registriert seit: Feb 2016
Beiträge: 868
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Zitat:
Zitat von Draalz
Und wenn man diese Gedanken weiter spinnt, wann sind dann die Geschichtsbücher dran um jene, oder andere Gedanken erst gar nicht aufkommen zu lassen?
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Die Bücher werden dann bei den großen Händlern einfach nicht mehr verkauft und sind nur auf besonderen Nachdruck hin bestellbar. Das passiert ja teilweise heute schon.
Interessanter wird dann die Gestaltung von Geschichtsunterricht an unseren Schulen. Da ist viel Spielraum für eine politisch und gesellschaftlich konforme Ausgestaltung vorhanden.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Klopperhorst:
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21.10.20, 13:09
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#17
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Registriert seit: Aug 2019
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Bedankt: 2.411
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Zitat:
Zitat von parlheinz
Wenn der in diesen Filmen vorhandene Rassismus die Zuschauer verdirbt, wovon man ja offensichtlich ausgeht, dann sollten meines Erachtens die betreffenden Filme aus dem Verkehr gezogen werden...
Mein persönlicher Wunsch wäre, wenn dabei besonders brutale Film- und Fernsehproduktionen gleich mit verschwinden würden.
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Wenn Dein Zensurwunsch durchgesetzt wird, verschwindet 3/4 aller Kunst. Egal ob Bücher, Filme, Serien, Gemälde, Statuen, Comics, Games...
Dann haben wir wieder DDR Verhältnisse!
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Kirkwscks4eva:
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21.10.20, 13:29
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#18
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Ist öfter hier
Registriert seit: Aug 2020
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Bedankt: 423
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Ich kann eure berechtigte Sorge nachvollziehen, ich bin auch kein Freund von Zensur und finde, dass Kunstwerke Erzeugnisse ihrer Zeit sind, die auch immer unter genau dem Kontext der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse gesehen werden müssen.
Meiner Meinung nach wird Disney diesem spezifischen Betrachtungswinkel aber auch gerecht, indem sie keine Zensurmaßnahmen ergreifen, sondern lediglich informieren und die damals geltenden Werte auf diese Weise zeitgemäß neu einordnen.
Ich versuche die Situation mal auf die weitläufig debattierten Umbenennungen von Geschäften mit dem Ausdruck "Mohr" im Namen zu übertragen: man hat sich dort zu "Zensurmaßnahmen" (übertrieben ausgedrückt!) entschieden und den alten Namen abgelegt, stattdessen hätte man aber auch ähnlich wie Disney reagieren und auf die Etymologie sowieso Phänomene des Alltagsrassismus aufmerksam machen können.
Unterm Strich muss man Disneys Bemühungen ins Verhältnis setzen. Viele Millionen Zuschauer werden die Hinweise vernehmen, Disney kommt hier einem großen aufklärerischen Eigenauftrag nach. Dies kostet die Zuschauer gar nichts, außer ein paar Informationen.
Edit: Ich finde auch nicht, dass die Diskussion zu einem Abschluss kommen und man die Filme in der Folge gänzlich entfernen muss, ganz im Gegenteil sogar. So wie wir von den Erzeugnissen der Zeit aus unseren Geschichtsbüchern lernen können, können gesellschaftskritische Filme immer wieder auf Missstände und gesellschaftliche Fortschritte aufmerksam machen. Indem man die Filme zeigt und kritisch einordnet, schafft man ganz bewusst einen Raum fur weiterführende Reflexionen. Ich muss Disney ausnahmsweise mal echt loben .
Geändert von Tassenkuchen (21.10.20 um 14:08 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Tassenkuchen:
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21.10.20, 14:03
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#19
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Banned
Registriert seit: Aug 2019
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Für Disney ist es allerdings ein immenser Aufwand jetzt sämtliche Filme von damals Frame für Frame und Szene für Szene durchzugehen und mit Warnhinweisen zu versehen. Abgesehen davon müsste auch ein kurzer Hinweis am Anfang genügen und nicht mittendrin bei allen Szenen die irgendjemanden triggern könnten.
Ich frage mich allerdings wohin das führen soll und wird. Man wird nicht jeden Film derart untersuchen und mit Warnhinweisen versehen können oder wollen. Die SAW Filme, Scarface, die Rocky Filme, Apokalypse Now, die Bud Spencer und Terrence Hill Filme, die Asterix Filme... es findet sich bestimmt überall jemand der sich getriggert fühlt und einen Shitstorm anrühren kann wenn der Stein erst ins Rollen gebracht wurde.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Kirkwscks4eva bedankt:
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21.10.20, 14:09
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#20
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Ist öfter hier
Registriert seit: Aug 2020
Beiträge: 293
Bedankt: 423
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Zitat:
Bevor Zuschauer etwa „Peter Pan“ oder „Aristocats“ anschauen können, wird ihnen ein Text angezeigt, der sie auf die herabwürdigende Darstellung von Minderheiten in den Zeichentrickfilmen aufmerksam macht.
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Ich verstehe das so, dass man zu Beginn des Films einen kleinen Informationstext bekommt.
Je nach dem wie viel Mühe sich Disney macht, ist das mit mehr oder weniger Aufwand verbunden. Man könnte auch einen allgemeinen Text vor die Filme klatschen, dann würde man dem erzieherischen Selbstauftrag aber meiner Meinung nach nicht mehr gerecht werden. Warten wir ab, wie Disney dies umsetzen wird !
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Tassenkuchen:
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21.10.20, 14:31
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#21
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
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Bedankt: 13.084
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Zitat:
Zitat von Draalz
Ein, wie ich finde, dilletantischer Versuch seitens Disney, allen gerecht zu werden.
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Da keiner es allen Recht machen kann, darf jeder den Versuch unterlassen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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21.10.20, 16:42
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#22
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
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@ Kirkwscks4eva, wenn du das so verstanden hast, dass das mein Zensurwunsch ist, dann haben wir uns falsch verstanden. Wenn schon, dann auch besonders brutales Zeugs, das wäre tatsächlich ein Wunsch von mir, das ist dann aber auch alles. Anderes kann ich (fast) nicht beeinflussen, auch, dass sich dieser Prozess auf die Kunst ausdehnt und sich fortsetzen wird.
Zitat:
Unter Verdacht: Joseph Beuys, Neo Rauch und die Documenta in Kassel
Die Schönfärber gehen, die Anbräuner kommen: In der deutschen Kunstszene wird immer häufiger nach Antisemitismus und rechtem Gedankengut gefahndet.
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siehe hier:
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei parlheinz:
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