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Ungelesen 25.01.18, 00:28   #45
Melvin van Horne
Chuck Norris
 
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Moin,

schreib doch bitte nicht für eine Sache zig Beiträge. Das würde das lesen leichter machen.

"PA" heisst nicht "Pass" mit zwei vergessenen "s" Das ist die Abkürzung für Personalausweis. Eine Gewerbeanmeldung setzt eine ladungsfähige Adresse voraus. Die belegst Du mit dem PA. Postfach genügt da nicht. Dein Unternehmen hat seinen Sitz also auf jeden Fall in Deutschland. Wo du selber wohnst ist natürlich vollkommen egal. Für das Amt bist du an der ladungsfähigen Adresse anzutreffen. Und da kann man nicht irgendeine Adresse angeben. Da gilt die auf dem PA angegebene Adresse.

Bei einer Limited brauchst Du eine Adresse in England. Aber da gibt es Dienstleister die das für ein paar hundert Eu im Jahr bieten. Dazu kommt mMn noch ein Handelsregistereintrag. Das erledigt ein Notar. Der muss auch deine Gewerbeanmeldung (womit wir wieder bei der Geshichte mit der ladungsfähige Adresse sind) notariell beglaubigen. Kostet auch ein bisschen was.

Bist Du im EU Ausland gemeldet, brauchst Du das nicht dann reichen: Zuverlässigkeitsnachweis aus dem Herkunftsstaat in beglaubigter Kopie und beglaubigter deutscher Übersetzung (z.B. Amtliches Führungszeugnis, Leumundszeugnis oder Auszug aus dem Strafregister des Heimatstaates oder gleichwertige Urkunde sowie Gewerbezentralregisterauszug des Heimatstaates.

Thema Finanzamt. Wer Gewinn macht zahlt Steuern. Ausnahmen gibt es nur dann, wenn der Gewinn so gering ist, dass man es fast nicht Gewinn nennen kann. Der Trick allen möglichen Quatsch abzusetzen und sich so arm zu rechnen funktioniert wirklich. Das Finanzamt prüft nach bestimmten Mustern. Wenn zum Beispiel jemand drei Rechnungen im Jahr schreibt und dafür 20 Tankquittungen, 5 Geschäftsessen und zig Rechnungen für Kleinkram einreicht können die stutzig werden. Ebenso wenn sich dem Finanzbeamten der Sinn nicht erschliesst. Sachen, die Du für Deinen Eigenbedarf kaufst kannst Du natürlich als Kosten geltend machen. Aber die so beliebten 60 Zoll Fernseher als Präsentationsgerät, das Notebook und so weiter sind schon so ausgenudelt. Den Trick kennt nun wirklich jeder Finanzbeamte. Und wenn der Aussendienst klingelt und will die Teile sehen, braucht man eine verdammt gute Ausrede. Also nicht den Quatsch von "ist kaputtgegangen. Hab ich weggeschmissen. Ist mir gestohlen worden. Das er dir nicht das Gegenteil beweisen kann macht ihn wütend. Und dann drehen sie alles auf links.

Ich bin seit 14 Jahren selbstständig. Und obwohl ich die gesamte Buchhaltung von einem Steuerberater machen lasse habe ich bei beiden Prüfungen die ich hatte Beanstandungen kassiert. Nichts weltbewegendes aber immerhin.

Thema Tankquittungen. Daran schliesst sich nahtlos das Thema Fahrtenbuch an. Das war bei mir eine Beanstandung. Die haben wirklich verglichen ob die gefahrenen Kilometer zu den Tankbelegen passen. Da ist denen tatsächlich aufgefallen, das ich öfter einen 20 Liter Kanister (Rasenmäher) vollgetankt habe und bis zum nächsten mal tanken für 550 Km 20 Liter mehr verbraucht habe. Die Ausrede "Auf der Autobahn säuft er mehr" ging nicht. Die sehen am Fahrtenbuch wo man hingefahren ist. Und wenn es ganz dick kommt vergleichen sie das Leistungsdatum auf den Rechnungen mit den Fahrtzielen. Die sind schon endlos vielen Steuerkünstlern begegnet. Die kennen die billigen Tricks.
Dazu gehört natürlich auch die "mein Auto war kaputt" da habe ich das von xy genommen. Dann wollen sie die reparaturrechnung sehen. "Hab ich nicht, hab ich selber gemacht". Dann wollen sie die Rechnung für die Ersatzteile sehen. "Waren Teile vom Schrotti". Und dann fühlen sie sich verarscht. Das ist dann der Tritt auf die Mine.

Die ein Prozent Regel ist schon so ausgelegt, das sie sich nicht lohnt. Da wird der Neuwert des Fahrzeuges angesetzt. Auch bei meinem damaligen 12 jahre alten Volvo.

Natürlich bekommt der Halter den Strafzettel und kann auf den Fahrer verweisen. Das ist ja klar. Aber ich bleibe dabei. Ich würde keinem meiner Freunde mit dem ganzen Scheiss auf den Wecker gehen, nur um ein paar Kröten zu sparen. So geil ist Geiz nun doch nicht.

Krankenversicherung. Selbstständige die freiwillig gesetzlich versichert sind zahlen einen Mindestbeitrag von ca. 350 € der ist fast unabhängig vom Einkommen. Man kann ihn wohl etwas senken aber doll ist das nicht. Wen die nun neben ihrer Selbstständigkeit einen Job annehmen lässt sich die Krankenkasse beide Einkommensnachweise vorlegen. Ist die Selbstständigkeit lukrativer (und das sollte man ja bei 500 € annehmen) bleibt es bei der freiwilligen in bisheriger Höhe.

Man muss als privat Versicherter schon sehr einfältig sein um mit der 500 Euro Nummer zu wählen um aus der PKV rauszukommen. Es reicht aus, wenn man sein Einkommen unter die Bemessungsgrenze drückt. Das beliebteste Mittel ist die bAV. Denn da hat man einen Rechtsanspruch. Aber Teilzeit ,Zeitkonto und ähnliches gehen auch. Und als letztes Mittel bleibt noch die Arbeitslosigkeit. Irgendwelcher Fummeleien mit Bargeld bedarf es dazu nicht.

Wohnen im Ferienhaus? Kannst du natürlich. Und der erste gemeldete Wohnsitz ist automatisch der Hauptwohnsitz. Wohnungen im Ausland bleiben dabei unberücksichtigt. Auch wenn sie die eigentlichen Kriterien für einen Hauptwohnsitz erfüllen. So sagt es das Meldegesetz.

Ich schreib mal ganz langsam. Vielleicht versteht man es dann besser. Krankenversichert musst du nicht sein. Aber dann bist du eben nicht krankenversichert. Natürlich spart man erstmal Geld, wenn man keine Krankenversicherung hat. Aber das ist hoch riskant. Der Blinddarm ist ja eher noch was billiges. MS Medikamente kosten vierstellige Beträge im Monat. Ein Tag auf der Intensivstation ohne Beatmung kommt auf ca. 1.500 €. Und das kann ganz schnell gehen. Also der Schuss kann ganz gewaltig nach hinten losgehen.

Ausländische Krankenversicherung. Ja, das gibt es. Und die sind auch nicht teuer. Kommen aber nur für den in Frage, der in Deutschland nicht pflichtversichert ist. Von daher sind sie nur eine Alternative zur PKV. Und evtl ein Rettungsanker für Leute ohne Krankenversicherungsschutz. Für die meisten Arbeitnehmer also nichts.

Natürlich glaub ich dir das du mit all diesen Tricks zu Vermögen gekommen bist und mit 45 in den Ruhestand gehen konntest. Solche Glückspilze trifft man ja oft in Foren. Im wirklichen Leben fast nie. Aber das mag ja an den Leuten liegen die ich so kenne.

Ich bin jedenfalls froh, das ich genug verdiene um mir das Leben leisten zu können das ich führe und dafür nicht zu solchen, von mir immer als schmierig empfundenen, Tricks gegriffen zu haben.

Ich kann mich reinen Gewissens über die aufregen, die da im grossen Stil Steuern und damit Beiträge zum Gemeinwesen hinterziehen. Ich muss nicht zusammenzucken wenn in den entsprechenden Threads von "Schweinen" und "Verbrechern" die Rede ist. Und mir mir sagen zu müssen das mich eigentlich nur die Summe um die es geht von denen unterscheidet.

Ich würde das mal Gewissen nennen. Glaub mir. Da wo man ohne hinkommen könnte, da will ich nicht hin.

Und das soll mir die paar Kröten wert sein die ich vielleicht mehr haben könnte.
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Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.

Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...

Geändert von Melvin van Horne (25.01.18 um 00:33 Uhr)
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