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myGully |
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31.08.25, 17:36
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#1
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 3.285
Bedankt: 14.175
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Neue Treiber nach 20 Jahren
Ich stelle diesen Artikel mal bei "Linux und BSD" ein, weil sich hier einmal mehr zeigt, was mit Linux möglich ist:
Zitat:
Neue Treiber nach 20 Jahren:
Alte ATI-Radeon-GPUs erhalten ein Update
Neue OpenGL-Erweiterungen für zwei Jahrzehnte alte ATI-Radeon-Grafikkarten zeigen, wie weit Community-Support gehen kann. Entwickler implementieren damit frische Memory-Management-Funktionen für R300-GPUs unter Linux.

Community bringt neue Features für Veteranen-Hardware
Heutzutage ist es normal, das Geräte nicht aufgrund physischer Defekte in Rente geschickt werden müssen, sondern einzig aufgrund der Tatsache, dass der Software-Support durch den Hersteller eingestellt wird. Jüngste Beispiele dafür sind etwa die Gigaset Smart-Home-Geräte, Spotifys Autozubehör Car Thing oder Microsofts sündhaft teure Surface Hubs.
In einigen Fällen gibt es jedoch Online-Communitys, die sich um die weitere Versorgung der Hardware mit Updates kümmern. Wie weit ein solcher Community-Support gehen kann, zeigt jetzt die Veröffentlichung neuer Linux-Treiber für 20 Jahre alte ATI-Radeon-Grafikkarten. Der unabhängige Entwickler Brais Solla hat zwei wichtige OpenGL-Erweiterungen für die R300-Serie implementiert, die ursprünglich mit der legendären Radeon 9700 PRO im August 2002 startete.
Die neuen Erweiterungen ermöglichen es OpenGL-Programmen wie glxinfo, detaillierte Informationen über den verfügbaren Grafikspeicher abzurufen. Das ist besonders relevant für die betagten Karten, da sie oft nur über 128 MB DDR-Speicher verfügen. Bei dieser Menge zählt schließlich jedes Megabyte.
Wie Phoronix berichtet, endete der offizielle Windows-Support für diese GPUs bereits im März 2009 mit dem Catalyst 9.3-Treiber. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Linux-Community die Hardware weiterhin mit neuen Features versorgt.
Die R300-Serie
Die R300-Serie markierte das Debüt der ersten vollständig DirectX 9-kompatiblen Consumer-Grafikchips und bedeutete einen Wendepunkt in der GPU-Geschichte. Die Radeon 9700 PRO wurde am 19. August 2002 eingeführt und brachte DirectX 9.0-Unterstützung sowie OpenGL 2.0 auf den Desktop. Mit ihrer 0,15-Mikrometer-Fertigungstechnologie und acht Pixel-Pipelines setzte sie neue Maßstäbe bei der Grafikleistung.
Erstmals konnten Consumer-Grafikkarten komplexe Shader-Programme ausführen, die zuvor professionellen Workstation-Karten vorbehalten waren. Die Radeon 9700 PRO verfügte mit 110 Millionen Transistoren und einen 256-Bit-Speicherbus über Spezifikationen, die damals beeindruckend waren. Die Karte kostete bei ihrer Markteinführung etwa 460 Euro und konkurrierte direkt mit Nvidias GeForce4-Ti-Serie.
Technische Details und Verfügbarkeit
Die jetzige Erweiterung liefert detaillierte Einblicke in den VRAM-Verbrauch und ähnliche Funktionen für das GPU-Hardware-Memory-Management. Beide Extensions helfen Spielen und Anwendungen dabei, die Speichernutzung effizienter zu verwalten. Diese Erweiterungen stammen ursprünglich aus dem Jahr 2009, wurden aber nie für die R300-Architektur implementiert.
Die Implementierung erfolgt als Teil der kommenden Mesa 25.3-Version und wird auch die nachfolgenden X700/X800 (R400) und X1000 (R500) Serien unterstützen. Mesa 25.3 befindet sich derzeit in der Entwicklung und dürfte im vierten Quartal 2025 erscheinen. Die Änderungen werden auch in den Kernel-Space-Radeon-DRM-Treiber einfließen, der weiterhin mit diesen 20 Jahre alten Grafikkarten funktioniert.
Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Ich habe nach der Umstellung auf Mint die beiden Nvidia Karten meiner Desktops mit Radeon ersetzt, weil es so einfach weniger Probleme gibt.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Uwe Farz:
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31.08.25, 17:45
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#2
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 9.105
Bedankt: 10.170
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Als ich vor Jahren auf Linux mit grafischer Oberfläche umstieg, hatte ich eine Nvidia GraKa. Zur Unterstützung dieser Hardware musste ich mir die propritäre Software von Nvidia herunterladen und sie per S*kript mit einer .sh Befehlszeile installieren. Dabei wurde das halbe System umgekrempelt.
Fortan bin ich auf ATI Grafik umgestiegen, die Pakete in den Repos zur Verfügung stellten. Das war erheblich stressfreier.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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28.12.25, 16:41
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#3
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 3.285
Bedankt: 14.175
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UPDATE für Bastler, die alten Dingen gerne neues Leben einhauchen:
Zitat:
Mesa 26.0: 23 Jahre alte ATI-Radeon-Grafikkarten erhalten neue Treiber
Wer glaubt, dass Support-Zyklen in der IT zwingend nach wenigen Jahren enden, wird unter Linux immer wieder eines Besseren belehrt. Denn für über 20 Jahre alte ATI-Radeon-Grafikkarten ist jetzt überraschend ein weiteres Treiber-Update erschienen.

Treiberpflege für Retro-Hardware
Linux ist durchaus bekannt dafür, alte Hardware mit neuen Treibern zu unterstützen. Das zeigte sich erst kürzlich mit der Kernel-Integration einer 53 Jahre alten Schnittstelle. Linux 6.19 bescherte mit dem Wechsel auf den AMDGPU-Kernel-Treiber alten Radeon-GPUs kürzlich zudem bis zu 30 Prozent mehr Leistung. Und schon im Sommer gab es für noch ältere Grafikkarten von ATI ein Update. Jetzt dürfen sich Besitzer von R300-, R400- und R500-GPUs erneut über Verbesserungen freuen.
So hat der Mesa-Grafikstack nun ein Update erhalten, das die Unterstützung für die genannten Radeon-Modelle verbessert. Die Chipsätze, die teils vor rund 23 Jahren auf den Markt kamen, profitieren von einer Fehlerbehebung für ein Problem, das ursprünglich erst bei deutlich moderneren Architekturen gelöst wurde.
Das Update konzentriert sich auf das sogenannte "Pop-free Clipping" innerhalb des R300-Gallium3D-Treibers. Dieser Treiber ist für die Ansteuerung von Grafikchips zuständig, die von der klassischen Radeon 9000-Serie bis hin zur Radeon X1000-Serie reichen. Der Community-Entwickler Pavel Ondraka hat Code implementiert, der sicherstellt, dass Grafikprimitive - also geometrische Grundformen wie Dreiecke oder Linien - korrekt verarbeitet werden, wenn sie die Grenzen des sichtbaren Bildbereichs überschreiten. Ohne diese Funktion wurden Objekte, die den Bildrand berührten, unter Umständen komplett verworfen, was zu einem visuellen Flackern oder ihrem plötzlichen Verschwinden führte.
Code-Transfer von neuen Architekturen
Die technische Umsetzung dieses Fixes zeigt die Effizienz innerhalb offener Treiber-Modelle. Wie Phoronix berichtet, basiert der neue Code nicht auf einer kompletten Neuentwicklung. Stattdessen greift er auf Arbeiten zurück, die zuvor für den R600-Treiber (Radeon HD 2000 bis HD 6000 Serie) adaptiert wurden. Diese wiederum stammten ursprünglich aus dem modernen RadeonSI-Treiber, der aktuelle AMD-Grafikkarten auf Basis der GCN-Architektur und neuer steuert. Es handelt sich also um einen Technologietransfer über mehrere Hardware-Generationen hinweg rückwärts in die Vergangenheit.
Durch diese Implementierung bestehen die betroffenen Karten nun eine Reihe von "dEQP OpenGL ES 2"-Tests, bei denen sie zuvor versagten. Das erhöht zwar nicht die Rohleistung der antiken Hardware, verbessert aber die Darstellungsqualität und Stabilität in entsprechenden Anwendungen. Für Retro-Enthusiasten ist das relevant, da die R300-Architektur als erste vollständig DirectX-9-fähige Hardware gilt. Besonders die Radeon 9700 Pro, veröffentlicht im Jahr 2002, genießt bis heute Legendenstatus, da sie mit ihrem 256-Bit-Speicherinterface die Konkurrenz damals deutlich distanzierte.
Nostalgie trifft auf moderne Kernel
Die jetzigen Änderungen wurden kürzlich in den Hauptzweig von Mesa eingebunden und sollen Teil der Version Mesa 26.0 sein, deren Veröffentlichung für das erste Quartal 2026 geplant ist. Auch die R500-Chips (Radeon X1000 Serie), die kurz vor der Übernahme von ATI durch AMD erschienen, profitieren davon. Diese Chips waren die letzten mit getrennten Pixel- und Vertex-Shadern, bevor AMD mit der TeraScale-Architektur auf Unified Shader umstieg.
Die Anpassungen zeigen, dass die Pflege von Legacy-Code im Linux-Umfeld weiterhin einen festen Platz hat, auch wenn sie für den Massenmarkt kaum noch Relevanz besitzt. Für Besitzer entsprechender Retro-Hardware bedeutet das jedoch, dass ihre fast ein Vierteljahrhundert alten Komponenten weiterhin funktional unter modernen Linux-Distributionen betrieben werden können.
Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Uwe Farz:
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