[ziesell]

Per Laserbeschuss: Ex-Fusion will Weltraumschrott von der Erde aus beseitigen

Eigentlich beschäftigt sich Ex-Fusion mit Kernfusion. Aber der Laser lässt sich auch anderweitig nutzen.



Was tun gegen die vielen Schrottteile in der Erdumlaufbahn? Das japanische Start-up Ex-Fusion will sie mit einem Laser beseitigen – von der Erde aus.

Ex-Fusion will einen Laser bauen und damit kleine Schrottteile beschießen. Dadurch sollen die Teile abgebremst werden, was wiederum dazu führen soll, dass sie in die Erdatmosphäre eintreten und verglühen, wie die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei Asia berichtet.

Für das Projekt will Ex-Fusion mit dem australischen Unternehmen EOS Space Systems zusammenarbeiten. Das betreibt nahe der Hauptstadt Canberra ein Observatorium, das Schrottteile im Weltraum beobachtet und verfolgt.

Erst beobachten, dann schießen

Im ersten Schritt will Ex-Fusion dort einen Laser installieren, der Schrottteile, die weniger als zehn Zentimeter groß sind, verfolgen soll. Im zweiten Schritt soll dann der Laser auf die Teile gerichtet werden. Der Laser soll stoßweise entgegen ihrer Bewegungsrichtung auf die Teilchen gerichtet werden, um sie abzubremsen.

Zum Einsatz kommen soll kein Faserlaser, wie er meist für Laserwaffen genutzt wird. Stattdessen setzt Ex-Fusion auf einen Dioden-gepumpten Festkörperlaser (Diode Pumped Solid State, DPSS). Mit dieser Art von Lasern hat Ex-Fusion Erfahrung.

Das Unternehmen beschäftigt sich ursprünglich mit Kernfusion, genauer: mit laserbasierter Trägheitsfusion. Hierbei wird der Treibstoff in ein winziges, speziell konstruiertes Pellet eingeschlossen. In einer Vakuumkammer wird dieses mit sehr leistungsstarken DPSS-Lasern beschossen. Dadurch werden in kürzester Zeit die Bedingungen für die Fusion geschaffen.

Die Beseitigung des Weltraumschrotts per Laser soll auch die Arbeit an der Kernfusion weiterbringen. "Die Leistung eines Lasers zur Zerstörung von Weltraumschrott ist um eine Größenordnung geringer als bei der Kernfusion", sagte Ex-Fusion-Chef Kazuki Matsuo der Zeitung. "Aber die technischen Herausforderungen, etwa die Steuerung über spezielle Spiegel, sind die gleichen."

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