[MotherFocker]

Detail im Hintergrund
Forscher will Geheimnis in Mona-Lisa-Gemälde gelüftet haben
Aktualisiert am 04.05.2023 - 07:32 Uhr


Das Gemälde der Mona Lisa: Rechts neben ihrer Schulter ist eine Brücke zu sehen. Diese soll sich in Arezzo befunden haben, sagt ein Forscher.
(Quelle: Reuters-bilder)

Ein italienischer Wissenschaftler will ein Detail im Bild der Mona Lisa gelüftet haben. Es geht um ein Bauwerk im Hintergrund.

Um Leonardo da Vincis Mona Lisa gibt es viele Geheimnisse. Eines soll jetzt gelüftet worden sein. Im Hintergrund des berühmten Gemäldes ist rechts neben der Schulter der Frau eine Brücke zu sehen. Bislang war unklar, wo sie sich befindet oder ob sie von Leonardo erfunden wurde. Ein italienischer Historiker will sie jetzt entdeckt haben – oder was noch von ihr übrig ist.

Nach Meinung von Silvano Vinceti handelt es sich um die Romito di Laterina-Brücke in der Provinz Arezzo. Im Hintergrund des weltberühmten Gemäldes ist links eine Felsformation zu sehen, die wie auch die Brücke im rechten Teil des Bildes lange Zeit Rätsel aufgab. Für den 74-jährigen Wissenschaftler ist klar: Die Formation liegt am Fluss Arno, über den auch die Laterina-Brücke führte. Als mögliche andere Orte waren die Ponte Buuriano, ebenfalls nahe Laterina, und die Ponte Bobbio in Norditalien, gehandelt worden.

Vinceti beschäftigt sich schon länger mit dem Meisterwerk des italienischen Künstlers. Vor einigen Jahren ging er mit der These an die Öffentlichkeit, dass es sich bei der abgebildeten Frau um eine Mischung aus Gesichtern von Lisa Gherardini, einer Kaufmannsgattin, und Gian Giacomo Caprotti, einem Mitarbeiter des Künstlers und dessen heimlichem Geliebten, handeln soll.

Zahl der Brückenbögen für Wissenschaftler entscheidend

Nach einem Bericht des britischen "The Guardian" hat der italienische Wissenschaftler jetzt historische Dokumente und Drohnenaufnahmen mit dem Da-Vinci-Gemälde verglichen. Er kam zu dem Schluss, dass es die Romito-Brücke sein muss. In einer Pressekonferenz habe er ein Detail genannt, das für ihn besonders überzeugt: die Zahl der Bögen der Brückenkonstruktion. Wie im Gemälde der Mona-Lisa hat auch die Brücke in Arezzo vier Bögen. Die anderen, bislang vermuteten, Konstruktionen haben mehr.


Der Bogen der Romito-Brücke soll ein Indiz sein, dass das Bauwerk im Mona-Lisa-Gemälde zu sehen ist.
(Quelle: Italien Alpine Club)

Heute ist nur noch einer der Bögen erhalten, auch ein wenig Fundament der Brücke ist noch vorhanden. Nach Angaben Vincetis sei das Bauwerk zwischen 1501 und 1503 sehr häufig benutzt worden. Das belegten Aufzeichnungen aus den Archiven der Medici-Familie. Vinceti will auch herausgefunden haben, dass sich Da Vinci mehrmals in der Gegend aufgehalten habe.

Er habe jetzt den verbleibenden Brückenbogen ausgemessen und daraus die Brückenlänge errechnet – und kam auf vier Bögen. "Die unverwechselbare Form des Arno entlang dieses Gebiets entspricht dem, was Leonardo in der Landschaft links von der auf dem berühmten Gemälde abgebildeten Adligen dargestellt hat", sagte er. Das sei ein weiteres Indiz für seine These.

In Laterina, der Stadt, in der sich die Brücke befindet, ist die Freude laut "The Guardian" groß. "Wir müssen die Überreste der Brücke schützen, aber dafür brauchen wir finanzielle Unterstützung", sagte Bürgermeisterin Simona Neri. Ein Fahrradweg führt bereits entlang des Arno-Flusses, auch zur Brückenruine. Sie hofft, dass jetzt mehr Touristen hier Halt machen.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]