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Studie zu antiker Weinkellerei

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Ungelesen 18.04.23, 11:26   #1
karfingo
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Standard Studie zu antiker Weinkellerei

Zitat:
Weinherstellung als Spektakel in der Villa dei Quintili
Schon vor Jahrhunderten reisten Roms Aristokraten zu einer großzügigen Anlage, um ein Schauspiel zu feiern: die Fertigung von Wein. Das zeigen archäologische Ausgrabungen an der Villa dei Quintili.
18.04.2023, 09.42 Uhr


Blick auf die Weinkellerei vom ausgegrabenen westlichen Speisesaal mit seinem breiten Eingang Foto: E. Dodd / Cambridge University Press

Die Villa dei Quintili war einst der größte Wohnkomplex in den antiken Vorstädten Roms. Ein prächtiger dazu – inklusive einer opulenten Weinkellerei, wie Forschende nun herausgefunden haben. Sie sei gebaut worden, um ein weinbauliches »Spektakel« zu ermöglichen, wie es in der Fachzeitschrift »Antiquity« heißt.

Bereits zwischen 1998 und 2018 hatte ein Team bei Ausgrabungen eine gut erhaltene römische Weinkellerei in der Villa freigelegt. Anschließend haben die Wissenschaftler die Architektur und Dekoration analysiert. Das jetzt veröffentlichte Ergebnis: Die Anlage weise einen Grad an Luxus auf, der in antiken Produktionsstätten selten zu finden sei. Einen ähnlich aufwendig dekorierten Weinkeller habe nur die Villa Magna bei Anagni, etwa 50 Kilometer entfernt, heißt es.

Das Niveau der Dekoration und des Komforts war »vergleichbar mit der Art von Ort, an dem der Kaiser gelebt und sich aufgehalten hätte«, sagte Emlyn Dodd, Hauptautor der Studie, gegenüber NBC News.

Für die kulturelle Identität war der Weinbau in vielen antiken Gesellschaften rund um das Mittelmeer wichtig. Wohlhabende Römer romantisierten die Rolle des Landarbeiters und feierten den Landbesitzer als Herrscher über die Natur, heißt es in der Studie. Darauf deutet auch die Gestaltung des Baus hin. Zweckmäßige und elegante Elemente wurden verschmolzen, »um Räume zu schaffen, in denen die Produktion gezeigt, beobachtet, zur Schau gestellt und gewürdigt wurde«, schreiben die Autoren.

Typische Merkmale
Die Weinkellerei in der Villa dei Quintili verfügt den Autoren zufolge über bis heute typische Merkmale: einen Bereich zum Treten der Trauben, zwei Pressen, einen Bottich zum Sammeln und Absetzen des Traubenmosts und ein Kanalsystem, das zu versenkten Vorratsgefäßen führt. Die Trittflächen in der Villa seien mit rotem Breccia-Marmor ausgekleidet gewesen. Dieser könne bei Nässe rutschig werden – eine unpraktische Wahl, aber ein weiteres Zeichen von Luxus, wie die Forschenden sagen.

Was ebenfalls von verschwenderischer Fülle zeugt: Marmormotive in Speisesälen, welche die Produktionsbereiche einrahmten. Durch breite Eingänge konnten Gäste so beobachten, wie man Wein herstellte. Der Traubenmost rann dabei übrigens durch dünne, weiße Marmorkanäle.

Die Konstruktion, die aus fünf abwechselnd halbkreisförmigen und rechteckigen Nischen bestand, hätte einen eindrucksvollen Brunneneffekt erzeugt, da sich der frisch gepresste Most etwa einen Meter tief in den Weinkellerbereich ergoss, heißt es. Er lenkte den Blick demnach auf die Fassade mit ihren Brunnen und den darüberliegenden Trittflächen. »Wenn dann noch verschiedene Geräusche hinzukamen – scherzende, lachende oder grunzende Arbeiter und die Musik, die das Treten begleitete, entstand ein wahrhaft theatralischer Eindruck«, schreiben die Studienautoren.

Nach jetziger Kenntnis wurde die Villa von den wohlhabenden Brüdern Quintili errichtet, die 151 n. Chr. in Rom als Konsuln amtierten. Kaiser Commodus ließ die beiden den Angaben zufolge töten und machte sich ihre Besitztümer zu eigen, darunter die Villa. So ging die Anlage langfristig in kaiserlichen Besitz über. »Wein war für die römische Elite eine enorme Quelle des Reichtums. Sie besaßen riesige Flächen, die dem Weinbau und der Weinherstellung gewidmet waren, und sie verkauften ihn im gesamten Mittelmeerraum«, sagte Dodd.

Die Elite, einschließlich des kaiserlichen Hofes, nutzte die Rhetorik und das visuelle Spektakel rund um die romantisierte landwirtschaftliche Leistung der Studie zufolge, um ihr Selbstbild innerhalb der römischen Kultur und Gesellschaft aufzubauen. Möglicherweise habe der kaiserliche Hof die Villa sogar regelmäßig zur jährlichen Weinlese besucht.
ani
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