[ziesell]

Großbritannien: Vodafone und Hutchison stehen kurz vor einer Fusion

Vodafone und der chinesische Konzern CK Hutchison (3) legen offenbar in Kürze ihre Netze in Großbritanien zusammen.



Vodafone und der chinesische Konzern CK Hutchison (3) befinden sich kurz vor einem Vertragsschluss für ihre Netze in Großbritannien. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf drei informierte Quellen. Eine offizielle Ankündigung werde bereits am Freitag oder Anfang nächster Woche erwartet, teilten die Quellen Reuters mit.

Vodafone wird demnach 51 Prozent und Hutchison 49 Prozent des neuen Unternehmens besitzen, das inklusive Schulden einen Wert von rund 15 Milliarden Pfund (18,6 Milliarden US-Dollar) haben dürfte.

CK Hutchison ist ein chinesischer Mischkonzern in den Branchen Mobilfunk, Häfen und Handel. In Europa betreibt er unter der Marke 3 neben Großbritannien, Schweden und Dänemark Mobilfunknetze in Irland und Österreich. Auch in Australien, Macau und Hongkong gibt es Mobilfunk von 3.

Die Vodafone Group bestätigte bereits im Oktober 2022 Gespräche mit CK Hutchison über die Zusammenlegung der Netze. Vodafone UK und Three UK sind derzeit die dritt- und viertgrößten Mobilfunkbetreiber in Großbritannien.

Durch den Zusammenschluss entstünde Großbritanniens größter Mobilfunkbetreiber mit etwa 27 Millionen Kunden, vor BT und EE, und Virgin Media O2, die sich im Besitz von Telefónica und Liberty Global aus den USA befinden.

Es soll bei dem Vertragsschluss keine Zahlungen geben. Die jeweiligen Anteile würden durch eine Anpassung der Eigentumsverhältnisse an den Schulden und nicht durch den Austausch von Geld erreicht, erklärten die Unternehmen im Oktober 2022.

Hutchisons Führung traf sich mit britischen Regierungsvertretern

Die neue Vorstandsvorsitzende von Vodafone, Margherita Della Valle, steht unter Druck, Vereinbarungen in wichtigen Märkten abzuschließen, um die Profite des paneuropäischen und afrikanischen Betreibers zu verbessern.

Ein Zusammengehen von Vodafone und 3 wird einer Prüfung durch die Regulierungsbehörden unterliegen, die sich zuvor gegen die Fusion ausgesprochen hatten. Vodafone und Hutchison argumentierten jedoch, dass ein Netzwerk geschaffen werde, das über die Größe verfüge, um vollständig 5G einzuführen.

Hutchisons Führung traf sich laut Reuters im März mit britischen Regierungsvertretern, um politische Unterstützung für das Abkommen einzufordern. Wenige Wochen später bekräftigte die Regierung ihre "Offenheit für eine Marktkonsolidierung". Hutchison und Vodafone lehnten eine offizielle Stellungnahme ab.

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