[Brisant] 370.000 Menschen in Berlin ohne Heizung und Warmwasser

TinyTimm · 09.01.22, 20:39

Zitat:

Mehrere hunderttausend Menschen in einigen Stadtteilen im Berliner Osten hatten heute weder Heizung noch warmes Wasser. Betroffen sind laut dem Energieversorger Vattenfall rund 370.000 Menschen in 90.000 Wohnungen. Der Grund war demnach ein kurzzeitiger Stromausfall im Netz des landeseigenen Stromnetzbetreibers Stromnetz Berlin.

Davon war laut Vattenfall auch das eigene Heizkraftwerk Klingenberg an der Spree im Ortsteil Rummelsburg betroffen. Das Kraftwerk musste heruntergefahren werden. Inzwischen läuft es laut einem Sprecher von Vattenfall wieder. Das Heizkraftwerk Klingenberg versorgt mehr als 300.000 Haushalte mit Strom und Wärme.

Das Unternehmen geht davon aus, dass in sämtlichen Haushalten bis Mitternacht wieder die Wärmeversorgung hergestellt sein wird. Es brauche einige Stunden, bis sich das Wasser in allen Leitungen wieder aufgewärmt habe. Hausverwalter und Hausmeister könnten an der Situation nichts ändern, hieß es.

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TinyTimm · 10.01.22, 16:50

So hat der WDR auf seinem Instagram Account auf den Black Out reagiert:

Gehören Prepper nicht zu den Verschwörern?

Kirkwscks4eva · 10.01.22, 18:54

Die Betroffenen all dieser "kurzen" Blackouts finden das sicher total lustig.

Solche Blackouts kenne ich noch aus DDR Zeiten. Hätte nie gedacht dass es auch zu "Westzeiten" passiert. In Berlin anscheinend doch ab und zu mal, auch länger als nur ein paar Stunden.

provi1983 · 10.01.22, 20:04

Ich finde Tweets ja immer spannend, vor allem, wenn sie ohne den entsprechenden User gepostet werden.
Also von wem stammt der Tweet?
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Thomas Bareiß, seines Zeichens CDU'ler (wir erinnern uns: die Partei war eineinhalb Jahrzehnte an der Macht) und 3 Jahre war er auch noch parlametarischer Staatssekretär in Ministerium für Wirtschaft und Energie.
Aber jetzt, wo man nicht mehr regiert, kann man ja fröhlich auf die anderen einschlagen. Auch wenn man selber jahrelang den Bremsklotz gespielt hat.
Im übrigen lässt sich das Zitat

Zitat:

„Durch die Energiewende könnte es aber zukünftig öfters zu solchen Blackouts kommen - wenn nicht entsprechend gehandelt wird.“

sonst nirgendwo finden.
Der WDR hat auf seinem Instagramkanal lediglich Massnahmen veröffentlicht, wie sie z.B. auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auflistet.
Ganz nebenbei ist der Blackout durch den Ausfall eine Gaskraftwerkes aufgetreten, sprich klassischer fossiler Brennstoff.
Da wird es in einer Antwort von ihm dann fast schon grotesk:

Zitat:

Und auch flexible #Gaskraftwerke gehören zur #Energiesicherheit - sollten Sonnen- und Windenergie mal nicht zur Verfügung stehen.

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Insofern ist das nichts als dümmlicher Populismus, um erneuerbare Energien in Misskredit zu bringen.

DokuQuelle · 10.01.22, 20:55

Zitat:

Zitat von provi1983

Insofern ist das nichts als dümmlicher Populismus, um erneuerbare Energien in Misskredit zu bringen.

Naja, man muss EE eben so nehmen wie sie kommen. Wenn Windflaute und und wenig Sonne, muss eben ein Gaskraft- oder Atomkraftwerk ran und die Grundversorgung absichern.
Jedenfalls solange bis Berlin ein Gesetz auf den Weg bringt, das Wind- und Sonnenflaute kategorisch verbietet.

csesraven · 10.01.22, 21:20

Zitat:

Zitat von DokuQuelle

Naja, man muss EE eben so nehmen wie sie kommen. Wenn Windflaute und und wenig Sonne, muss eben ein Gaskraft- oder Atomkraftwerk ran und die Grundversorgung absichern.
Jedenfalls solange bis Berlin ein Gesetz auf den Weg bringt, das Wind- und Sonnenflaute kategorisch verbietet.

Solange bis die Speicher so weit sind den Strom zu speichern.

Frag mal wie die Grundlast in Frankreich gehalten wird, wenn die ihre AKWs drosseln oder abschalten.

MunichEast · 11.01.22, 08:10

Zitat:

Zitat von DokuQuelle

Naja, man muss EE eben so nehmen wie sie kommen. Wenn Windflaute und und wenig Sonne, muss eben ein Gaskraft- oder Atomkraftwerk ran und die Grundversorgung absichern.

Im Atomkraftwerk Isar 2 im Kreis Landshut mußte wegen einem Störfall am Sonntag vom Netz und vor drei Wochen das größte Atomkraftwerk in Frankreich, Probleme mit den Schweißnähten am Druckbehälter.

Atomkraft kann genauso ausfallen und Gaskraftwerke laufen gerade mit Geldscheinbefeuerung.

DokuQuelle · 11.01.22, 09:50

Zitat:

Zitat von csesraven

Solange bis die Speicher so weit sind den Strom zu speichern.

Frag mal wie die Grundlast in Frankreich gehalten wird, wenn die ihre AKWs drosseln oder abschalten.

Und wann ist es endlich soweit ? Das Land sollte in der Lage sein wenigstens den Wochenverbrauch vorhalten zu können. 10 TWh sollten doch locker aus dem Ärmel geschüttelt speicherbar sein.

Da in Frankreich 70 % der Energie in AKW`s erzeugt wird hat das Land genügend Reserven um die Grundlast aufrecht erhalten zu können. Selbst bei einem bedeckten Himmel und Windstille. Wir hingegen...naja, wir vertrauen halt in naher Zukunft dem Wettergott und hoffen das er gnädig ist.

csesraven · 11.01.22, 10:43

Zitat:

Zitat von DokuQuelle

Da in Frankreich 70 % der Energie in AKW`s erzeugt wird hat das Land genügend Reserven um die Grundlast aufrecht erhalten zu können. Selbst bei einem bedeckten Himmel und Windstille. Wir hingegen...naja, wir vertrauen halt in naher Zukunft dem Wettergott und hoffen das er gnädig ist.

Informier dich mal über die jährlichen Stromprobleme in Frankreich dank AKWs bevor du die hier so in den Himmel lobst...

MunichEast · 11.01.22, 11:07

Zitat:

Zitat von DokuQuelle

... Selbst bei einem bedeckten Himmel und Windstille. Wir hingegen...naja, wir vertrauen halt in naher Zukunft dem Wettergott und hoffen das er gnädig ist.

Du solltest Dich wirklich mit den erneuerbaren Energien beschäftigen. Anscheinend ist da Dein Weltbild sehr schlicht.

Hier in Bayern betreiben wir einen Mix aus Windkraft, Biogas, Wasserkraft, Geothermie und Solar. Der Vorteil der erneuerbaren Energien ist die dezentrale Erzeugung und damit eine deutlich bessere Stabilität gegenüber Schwankungen in der Erzeugung.

Diesen Fehler betrieb übrigens auch die Bundesregierung die schlicht noch in den alten Bahnen der klassischen Stromerzeugung dachte. Stromtrassen durch das ganze Land und hier im Münchner Umland bauen kleine Gemeindewerke Geothermie für Strom und Fernwärme. Werden ganze Dörfer durch Zweckverbände mit Biogas geheizt und der Strom eingespeist.

Die erneuerbaren Energien sind den fossilen oder atomaren in Preis und breiten Anwendungsmöglichkeiten überlegen. Das ist der Grund warum die vier großen Stromerzeuger wahnsinnig Angst haben.

DokuQuelle · 11.01.22, 11:33

Zitat:

Zitat von csesraven

Informier dich mal über die jährlichen Stromprobleme in Frankreich dank AKWs bevor du die hier so in den Himmel lobst...

Was für Probleme sollen das denn sein ? Die aktuellen "Probleme" resultieren aus der Abschaltung von veralteten AKW`s und der Sorge vor Engpässen in der kalten Jahreszeit. Ein "Problem", das kurzfristig durch das Hochfahren von Kohlekraftwerken und langfristig mit dem geplanten Neubau von AKW´s aus der Welt geschafft wird.

csesraven · 11.01.22, 14:45

Zitat:

Zitat von DokuQuelle

Was für Probleme sollen das denn sein ? Die aktuellen "Probleme" resultieren aus der Abschaltung von veralteten AKW`s und der Sorge vor Engpässen in der kalten Jahreszeit. Ein "Problem", das kurzfristig durch das Hochfahren von Kohlekraftwerken und langfristig mit dem geplanten Neubau von AKW´s aus der Welt geschafft wird.

Die Probleme resultieren daraus, dass AKWs in Frankreich regelmäßig massiv drosseln müssen und dann den "Ausfall"-Strom aus Deutschland kaufen.

Bei AKW Befürwortern fällt vor allem eins auf: Es gibt ja jetzt "moderne AKWs". Alle zukünftigen AKWs sind wahre Wunder, brauchen eigentlich kein Uran, produzieren kein Müll und sind spottbillig.

DokuQuelle · 11.01.22, 15:01

Zitat:

Zitat von csesraven

Die Probleme resultieren daraus, dass AKWs in Frankreich regelmäßig massiv drosseln müssen und dann den "Ausfall"-Strom aus Deutschland kaufen.

Das Problem sind eher die in Frankreich weit verbreiteten Stromheizungen, die im Winter zu so einem massiven nationalen Mehrverbrauch führen, das im Ausland zugekauft werden muss. Das ist bereits seit den 90er Jahren schon so.

Zitat:

Bei AKW Befürwortern fällt vor allem eins auf: Es gibt ja jetzt "moderne AKWs". Alle zukünftigen AKWs sind wahre Wunder, brauchen eigentlich kein Uran, produzieren kein Müll und sind spottbillig.

Sagen wir es mal so : Man ist in Hinsicht der Effizienz auf einem guten Weg.

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Zitat:

Terrapower bekommt Unterstützung aus Japan

Ein großer Konzern und eine Behörde aus Japan wollen dem von Bill Gates mitgegründeten Startup Terrapower beim Bau des ersten Atomkraftwerks helfen.

Unterstützung aus Fernost: Der japanische Mischkonzern Mitsubishi und die japanische Atomenergiebehörde haben angekündigt, sich an dem Projekt von Terrapower zu beteiligen. Das von Bill Gates mitgegründete US-Unternehmen will ein neuartiges Atomkraftwerk im US-Bundesstaat Wyoming bauen.

Die japanische Atomenergiebehörde (JAEA) und Mitsubishi Heavy Industries wollen Terrapower Daten aus japanischen Reaktoren zur Verfügung stellen. Zudem soll Terrapower technische Unterstützung aus Japan erhalten. Eine entsprechende Vereinbarung soll in diesem Monat unterzeichnet werden, berichtet die britische Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die japanische Tageszeitung Yomiuri.

Terrapower hatte den Bau des Atomkraftwerks im Juni vergangenen Jahres angekündigt. Standort wird der Ort Kemmerer im Südwesten des Bundesstaat Wyoming, wie Terrapower im November bekanntgegeben hatte. Das dortige Kohlewerk soll 2025 stillgelegt werden.

Ursprünglich hatte Terrapower geplant, den ersten experimentellen Reaktor in der Nähe der chinesischen Hauptstadt Peking zu errichten. Das Projekt musste das Unternehmen jedoch wegen der Restriktionen aufgeben, die die Regierung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in der Zusammenarbeit mit China erlassen hatte.

Terrapower entwickelt einen sogenannten Small Modular Reactor (SMR). Diese Reaktoren sind kleiner als die bisher gebauten. Sie sollen weniger aufwendig und sicherer sein. Es wird ein Flüssigsalzreaktor, der mit Natrium gekühlt wird. Er soll eine Leistung von 345 Megawatt haben. Bei Bedarf kann die Leistung auf 500 Megawatt gesteigert werden. Zum Vergleich: Der gerade abgeschaltete Teil des Atomkraftwerkes Gundremmingen in Bayern lieferte 1.344 Megawatt.

Die SMRs sollen mit Uran aus ausgedienten Brennstäben oder aus Atombomben betrieben werden können. Befürworter der Technik argumentieren, damit könnten die neuen Kraftwerke dazu beitragen, den Atommüll zu verringern.

Terrapower wurde 2016 gegründet. An der Gründung war Microsoft-Gründer Bill Gates beteiligt, der auch einer der Hauptinvestoren ist. Das Technologie- und Forschungsunternehmen entwickelt neben Flüssigsalzreaktoren (Molten Salt Reactor, MSR) auch Laufwellenreaktoren (Traveling-Wave Reactor, TWR).

csesraven · 11.01.22, 21:31

Ja, vor allem im August wird viel geheizt:
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Und ja, dieser gute Weg ... mehr als Theorie existiert nicht.

LocoFilmo · 12.01.22, 09:27

durch die Abschaltung von deutschen Atomkraft - und Kohlekraftwerken werden wir zukünftig abhängig von Atomstrom aus Frankreich oder Tschechien + von Gasimporten (Pipelinegas aus Russland ist am billigsten).
Wind + Sonne decken die Grundlast nicht.

Es drohen hohe Kosten für unsere Industrie, Verbraucher und mehr Abhängigkeiten von anderen Staaten.

MunichEast · 12.01.22, 09:50

Zitat:

Technisch spielt es gar keine Rolle…

Es spielt keine Rolle, ob in einem Stromnetz einzelne Quellen grundlastfähig sind oder nicht. Einzig entscheidend ist, ob der Verbrauch im Stromnetz zu jeder Zeit zuverlässig gedeckt werden kann. Das kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, dass die Windkraft und der Solarstrom unterstützt werden von Wasserkraft, Biomasse, gasbetriebenen Blockheizkraftwerken und sauberen, schnell regelbaren Gaskraftwerken. Sie können einspringen, wenn Wind und Sonne zu wenig liefern, aber auch genauso schnell wieder stoppen, wenn Windkraft oder Solarstrom wieder da sind. Genauso wird auch in Zukunft während der gefürchteten Dunkelflaute Strom zur Verfügung stehen, ohne dass die Lichter aus gehen.
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Langsam ermüdet es und ich warte seit Jahren darauf wann zum Kampfbegriff Grundlast die Spitzenlast folgt. Alle Deutschen laden gleichzeitig ihr EAuto oder schalten den Fernseher an. Vermutlich hatten wir bisher nur unverschämtes Glück das bei keiner WM unser Planet wie Melmac explodierte. Die schalteten damals alle zeitgleich ihre Föne an und der Planet explodierte.

Nur die Atomkraftwerk oder die Kohlekraftwerk sind unsere Rettung, nur so wird die deutsche Zivilisation überleben, nicht zurück in die Steinzeit fallen. Nee ..... ist klar.

DokuQuelle · 12.01.22, 10:17

Zitat:

Zitat von MunichEast

Nur die Atomkraftwerk oder die Kohlekraftwerk sind unsere Rettung, nur so wird die deutsche Zivilisation überleben, nicht zurück in die Steinzeit fallen. Nee ..... ist klar.

In Finnland geht man einen anderen (richtigen) Weg.

Zitat:

„Natürlich ist Atomkraft nachhaltig“

Die EU hat Atomkraft als nachhaltige Energie eingestuft. Der Fraktionschef der finnischen Grünen findet das richtig. Er erklärt, warum seine Partei die Anti-Atomkraft-Haltung gestrichen hat – und warum Deutschland aus seiner Sicht energiepolitisch auf dem Holzweg ist.
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WELT AM SONNTAG: Herr Harjanne, die finnischen Grünen waren mal skeptisch gegenüber Atomkraft. Heute nicht mehr. Wie kam das?

Atte Harjanne: Es war ein Wandel, der Anfang des Jahrzehnts begann. Nicht alle in der Partei sind mitgegangen, aber 2020 haben wir die Anti-Atomkraft-Haltung gestrichen. Wir sagen, dass wir alle nachhaltigen Technologien nutzen müssen, um fossile Energien loszuwerden.

WELT AM SONNTAG: Atomkraft ist nachhaltig? Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck sagt, Atommüll werde Europa über Jahrhunderte belasten.

Harjanne: Natürlich ist sie nachhaltig. Die Menge des Mülls ist im Verhältnis zur riesigen Menge CO2-neutraler Energie, die ein Atomkraftwerk produziert, sehr klein. Man kann diesen Müll sicher einlagern, im Gegensatz zu den Treibhausgasen, die ein Kohle- oder Gaskraftwerk ausstößt. Die sind dann in der Atmosphäre, und wir können sie nicht in Fässern verschwinden lassen. Natürlich ist die Endlagerung eine Herausforderung, aber in Finnland haben wir sie gelöst. Das Endlager wird gerade gebaut. Außerdem erzeugt auch die Produktion von Solaranlagen und Windrädern problematischen Abfall.

WELT AM SONNTAG: Warum sehen Ihre grünen Parteikollegen in Deutschland das nicht so?

Harjanne: Ich kann nur für die finnischen Grünen sprechen. Wir haben einen etwas anderen Hintergrund als die deutschen Grünen und andere Prioritäten. Unser oberstes Ziel ist, CO2-neutral zu werden, und dafür wollen wir auf Basis der Wissenschaft alle Möglichkeiten ausschöpfen. Wenn die Einbeziehung von Atomkraft uns am schnellsten dorthin führt, heiligt der Zweck dieses Mittel.

WELT AM SONNTAG: Welche Rolle spielt Atomkraft auf dem Weg zur CO2-Neutralität?

Harjanne: Sie ist zentraler Baustein, wir wollen sie schon bis 2035 erreichen…

WELT AM SONNTAG: Die EU will das bis 2050 schaffen, Deutschland bis 2045.

Harjanne: Wenn Finnland den deutschen Weg gehen und alle Atomkraftwerke abschalten würde, würde es bei uns auch so lange oder länger dauern. Mit Atomkraft können wir 2035 das nächste Ziel in Angriff nehmen: CO2-negativ werden. Dafür müssen wir unsere ganze Gesellschaft dekarbonisieren, das braucht viel Strom. Stahl- oder Chemieproduktion verschlingt noch viele fossile Brennstoffe. Auch viele Heizungen laufen noch mit Kohle. Alternative Technologien, wie Wärmepumpen, brauchen Elektrizität. Eine CO2-neutrale Energie wie Atomkraft hilft uns.

WELT AM SONNTAG: Finnlands neues Atomkraftwerk ist fertig. Die Kosten sind aus dem Ruder gelaufen, die Bauzeit dauerte ein Jahrzehnt länger als geplant.

Harjanne: Nun, man sollte nicht so viele Schlüsse aus diesem Projekt ziehen. Regulierungen in Finnland erschweren solche Großbauten. Der Bau der Metro-Linie in Helsinki war auch teurer und dauerte länger. Aber keiner sagt nun, man sollte keine Metro-Linien mehr bauen.

WELT AM SONNTAG: Mit der Einstufung der Atomkraft als nachhaltige Energie durch die EU sind Sie zufrieden?

Harjanne: Es ist ein Kompromiss. Dass die Atomkraft so eingestuft wird, ist richtig. Absurd ist, dass mit Erdgas ein fossiler Energieträger dabei ist.

WELT AM SONNTAG: Deutschland hat sich für die Aufnahme von Gas in die Taxonomie eingesetzt. Ist Berlin auf dem Holzweg?

Harjanne: Ja. Natürlich hat Deutschland das Recht, auf Gas zu setzen, aber es macht sich abhängig von Importen. Gleichzeitig aus der Atomkraft und der Kohlekraft auszusteigen, bedeutet eine hohe Nachfrage nach Gas für eine lange Übergangszeit. Ich wünschte, es gäbe einen wissenschaftsbasierten Ansatz.

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MunichEast · 12.01.22, 10:39

Zitat:

Zitat von DokuQuelle

In Finnland geht man einen anderen (richtigen) Weg.

Die Lobby Arbeit ist auch bei uns sehr intensiv ...

Der teuerste Strom von allem, mit der längsten nachhaltigen unbewohnbarkeit wenn etwas schief geht, verstrahlte Nahrungsmittel noch nach 30 Jahren für den Verzehr ausgeschlossen und einem strahlendem Müll den niemand haben will oder sicher lagern kann.

DokuQuelle · 12.01.22, 11:04

Zitat:

Zitat von MunichEast

Die Lobby Arbeit ist auch bei uns sehr intensiv ...

Wenn du eine Meinungsmanipulation bzgl. EnBW mit nachbearbeiteten Bildern meinst....dann hast du Recht.

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Zitat:

Der teuerste Strom von allem, mit der längsten nachhaltigen unbewohnbarkeit wenn etwas schief geht, verstrahlte Nahrungsmittel noch nach 30 Jahren für den Verzehr ausgeschlossen und einem strahlendem Müll den niemand haben will oder sicher lagern kann.

Man sollte die Risiken abwägen. Die finnischen Grünen sind deutlich näher an der Realität und weniger Ideologiebehaftet.

csesraven · 12.01.22, 11:39

Wenn Politiker irgendwas von "sicher" und toll erzählen werden sie heftigst kritisiert...außer es geht um Atomkraft. Da werden sie gelobt für Fantastereien und "Endlager" die angeblich 100 Jahre halten sollen.

DokuQuelle · 12.01.22, 11:48

Zitat:

Zitat von csesraven

Wenn Politiker irgendwas von "sicher" und toll erzählen werden sie heftigst kritisiert...außer es geht um Atomkraft. Da werden sie gelobt für Fantastereien und "Endlager" die angeblich 100 Jahre halten sollen.

Da ist es: Das deutsche grüne Wesen an dem gefälligst auch die Finnen genesen sollen.

csesraven · 12.01.22, 16:11

Zitat:

Zitat von DokuQuelle

Da ist es: Das deutsche grüne Wesen an dem gefälligst auch die Finnen genesen sollen.

Jetzt noch Gutmensch unterbringen und du bist der Prototyp des deutschen Pöblers, dem der Geifer runtertrifft, sobald man von Fortschritt spricht

DokuQuelle · 12.01.22, 16:23

Zitat:

Zitat von csesraven

Jetzt noch Gutmensch unterbringen und du bist der Prototyp des deutschen Pöblers, dem der Geifer runtertrifft, sobald man von Fortschritt spricht

Ich kann nichts dafür wenn die finnischen Grünen nicht so wollen wie du es gerne hättest.

Klagen und vor allem Belehrungen (das können die dt. Grünen richtig gut) bitte dorthin : [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

csesraven · 12.01.22, 22:34

Sobald GRÜN dran steht wird das Brett beim deutschen Michel gaaaanz dick.

Da will man eine teure, unsichere und unzuverlässige Energiequelle ...zum Glück haben die Wahlen gezeigt, dass solche in der Minderheit sind.

DokuQuelle · 12.01.22, 23:09

Zitat:

Zitat von csesraven

Da will man eine teure, unsichere und unzuverlässige Energiequelle ...zum Glück haben die Wahlen gezeigt, dass solche in der Minderheit sind.

Ja. Um genau zu sein waren es zuletzt 14,8 %. Grün = teuer & unzuverlässig.

MunichEast · 13.01.22, 04:16

Die SPD hatte die Energiewende auch auf den Fahnen. Der Atomausstieg, da gibt es sogar ein Gesetz, ist beschlossen und die Koalition wird nicht zurück rudern. Die einzige größere Partei, die für Atomkraftwerk warb und den Ausbau erneuerbarer Energien als Belastung für „unsere Heimat, unser Lebensgefühl und unsere Natur“ empfindet , war die AfD und die konnte sich nicht durchsetzen.