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Rechtsextremismus: Verdächtiger im Fall der NSU-2.0-Ermittlungen in Untersuchungshaf
Zitat:
Rechtsextremismus:
Verdächtiger im Fall der NSU-2.0-Ermittlungen in Untersuchungshaft
Ein 53-Jähriger steht im Verdacht, Morddrohungen verschickt und mit "NSU 2.0" unterzeichnet zu haben. Er habe sich als Polizist ausgegeben, um Daten zu erfragen.
4. Mai 2021, 20:07 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, dpa, ps
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Einsatzkräfte der Bundespolizei in einem Wohngebiet © Julian Stratenschulte/dpa
Der Verdächtige, der NSU-2.0-Morddrohungen verschickt haben soll, ist in Untersuchungshaft genommen worden. Ein Richter am Amtsgericht Berlin Tiergarten habe den Haftbefehl in Vollzug gesetzt, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt mit. Der arbeitslose Deutsche, der am Montagabend festgenommen worden war, soll seit August 2018 eine Serie von Drohschreiben verschickt haben, die mit "NSU 2.0" unterzeichnet waren – in Anspielung auf die Mordserie der rechts*******n Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).
Der Verdächtige soll sich Informationen über die von ihm bedrohten Menschen unter anderem telefonisch bei Polizeidienststellen erschlichen haben. Die Staatsanwaltschaft erklärte, es sei naheliegend, dass sich der 53-Jährige am Telefon als Behördenmitarbeiter ausgegeben habe, um bei verschiedenen Polizeirevieren nicht öffentlich zugängliche Personendaten für die Drohschreiben zu erfragen.
Wegen der Abfragen an den Polizeicomputern in Frankfurt, Wiesbaden und Berlin war die Polizei unter großen Druck geraten.
Auch bei der Chefredakteurin der Tageszeitung taz habe ein Mann angerufen, der sich als Polizist ausgegeben habe, um an die Handynummer eines späteren Opfers zu kommen. In einem eingegangenen Anruf habe sich ein Mann als Polizist des Abschnitts Berlin-Wedding ausgegeben, um an die Mobilfunknummer einer weiteren Geschädigten zu gelangen.
Insgesamt ergebe sich aus diesen und weiteren Erkenntnissen ein dringender Tatverdacht dafür, dass es sich bei dem Beschuldigten um den Verfasser und Absender der Drohschreiben handle, erklärten die Ermittler.
Adressaten waren unter anderem Bundestagsabgeordnete, Parlamentarier des hessischen Landtags, eine Frankfurter Anwältin sowie Künstler und Menschenrechtsaktivisten. Wiederholt wiesen Spuren auch zur Polizei selbst, weil aus Polizeirevieren Daten der Betroffenen abgerufen worden waren.
Spezialkräfte der hessischen Polizei hatten den 53-Jährigen am Montag in Berlin festgenommen. Er wurde in der Vergangenheit bereits wegen rechter Straftaten verurteilt. Der Beschuldigte hatte sich der Staatsanwaltschaft zufolge 1992 schon einmal als Kriminalpolizist ausgegeben und wurde deshalb wegen Amtsanmaßung verurteilt.
Auf die Spur kamen die Ermittler dem Mann nach eigenen Angaben über die Auswertung und Überwachung rechtspopulistischer Plattformen und Foren. Dabei sei ein User des Forums PI-News aufgefallen, dessen Beiträge in Form und Duktus den Drohschreiben ähnelten. Eine sprachwissenschaftliche Analyse des BKA habe den Verdacht erhärtet.
Über ein Profil in einer Schachplattform mit demselben Namen und die IP-Adresse sei man schließlich auf den Verdächtigen gekommen.
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