[ziesell]

Betriebsratswahlen: Tesla im Tauziehen mit der IG Metall

Die IG Metall kämpft bei der Betriebsratswahl in Teslas Gigafactory Berlin um Einfluss und bessere Arbeitsbedingungen, während das Management Zugeständnisse zurückweist.



Der Elektroautohersteller Tesla sieht sich in seinem Werk in Grünheide mit wachsendem Druck durch die Gewerkschaft IG Metall konfrontiert. Mit einem Zehn-Punkte-Programm tritt die Gewerkschaft zur Betriebsratswahl an und fordert unter anderem mehr Urlaubstage, besseren Gesundheitsschutz und höhere Entgelte im Rahmen eines Tarifvertrags, berichtet die FAZ.

Das Management von Tesla scheint die Notwendigkeit eines Tarifvertrags jedoch nicht zu sehen. Firmenchef Elon Musk und Werksleiter André Thierig kündigten stattdessen jährliche Lohnanpassungen und Bonuszahlungen an, heißt es in dem Bericht. Die amtierende Betriebsratschefin Michaela Schmitz verwies auf Gehaltserhöhungen von bis zu 18 Prozent ohne Tarifvertrag.

Rasantes Mitarbeiterwachstum als Chance für die IG Metall

Die stark zunehmende Zahl der Beschäftigten in der Gigafactory Berlin in den letzten zwei Jahren eröffnet der IG Metall die Möglichkeit, ihren Einfluss im Betriebsrat auszubauen, da die neue Wahl aufgrund der Gesetzeslage wegen des starken Beschäftigungswachstums früher als nach den üblichen vier Jahren abgehalten werden muss. Insgesamt stellen sich 234 Personen auf neun Listen zur Wahl, wobei die IG Metall auf eine Mehrheit im neu zu wählenden 39-köpfigen Gremium hofft.

Nach Einschätzung der Gewerkschaft liegen die Löhne bei Tesla ungefähr ein Fünftel unter den Tariflöhnen in der Branche. In einer Videobotschaft rechnet die IG Metall vor, dass der VW-Haustarifvertrag den Arbeitern in Wolfsburg derzeit 22 Prozent mehr Gehalt als den Beschäftigten in Grünheide einbringe.

Tesla hatte versucht, den Wahltermin zu einem früheren Zeitpunkt anzusetzen, was nach Ansicht der IG Metall die Vorbereitung einer Wahl mit angemessener Beteiligung der Produktionsmitarbeiter erschwert hätte. Letztendlich konnte das Unternehmen sich mit dem Wahltermin durchsetzen.

Während die Betriebsratswahl im Gange ist, protestieren Umweltaktivisten gegen den geplanten Ausbau des Werks. Ein neuer Bebauungsplan der Gemeinde Grünheide sieht vor, dass knapp 50 Hektar Wald erhalten bleiben sollen, anstatt der ursprünglich geplanten Rodung von mehr als 100 Hektar für die Werkserweiterung.

Die IG Metall befürwortet dem Bericht der FAZ nach den Ausbau des Werkes in Grünheide.

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