[ziesell]

NTSB-Ermittlungen behindert: Boeing überschreibt Videomaterial von 737-Max-9-Reparatur

Videoaufnahmen von Reparaturarbeiten an einer Alaska-Airlines-737-Max-9 von Boeing wurden gelöscht. Das erschwert die Untersuchung eines Unfalls.



Das National Transportation Safety Board (NTSB) hat entdeckt, dass wichtige Aufnahmen der Sicherheitskameras von Reparaturarbeiten an der 737 Max 9 der Alaska Airlines von Boeing überschrieben wurden. Die Maschine verlor später ein Rumpfteil während des Fluges. Es handelt sich dabei um ein Teil, das anstelle einer Nottür fest eingebaut wird. Manche Versionen des Flugzeugs besitzen dort eine Nottür.

Das fehlende Filmmaterial, das wertvolle Erkenntnisse über die Ursache des Versagens des Rumpfteils während eines Fluges im Januar 2024 hätte liefern können, behindert nun nach Angaben der NTSB die laufenden Ermittlungen.

In einem Brief an den Senatsausschuss für Handel, Wissenschaft und Verkehr drückte das NTSB seine Enttäuschung darüber aus, dass Informationen über die Personen, die die Reparaturarbeiten an dem Rumpfteil des Flugzeugs durchgeführt haben, fehlten. Die Behörde betonte, dass es ihr nicht darum gehe, die beteiligten Arbeiter zu bestrafen, sondern vielmehr darum, ein besseres Verständnis für Boeings Qualitätssicherungsprozess zu bekommen.

Boeings Reaktion und seine Produktionsprobleme

In seiner Antwort auf die Bedenken des NTSB erklärte Boeing, dass es sich verpflichtet habe, die Untersuchung auf transparente und proaktive Weise zu unterstützen. Auf die Frage nach dem überschriebenen Filmmaterial erklärte das Unternehmen jedoch, dass die Videoaufzeichnungen in der Regel 30 Tage lang aufbewahrt würden, was der Standardpraxis des Unternehmens entspreche.

Das fehlende Filmmaterial ist nicht das einzige Problem, das Boeing plagt. Bei einer kürzlich durchgeführten Überprüfung der Produktionslinie der 737 Max durch die Federal Aviation Administration (FAA) wurden zahlreiche Probleme im Produktionsprozess aufgedeckt. Diese Probleme betreffen nicht nur Boeing, sondern auch Fluggesellschaften wie Southwest Airlines, die ausschließlich Boeing 737 nutzt und deshalb ihre Wachstumsprognosen senken musste.

Aus dem vorläufigen Bericht des NTSB geht hervor, dass sich das fragliche Flugzeug im September im Boeing-Werk Renton befand und im Oktober an Alaska Airlines ausgeliefert wurde. Der Leiter des Betriebs, der für die Verkleidung zuständig ist und wichtige Informationen liefern könnte, ist derzeit krankgeschrieben, was die Ermittlungen weiter erschwert.

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