[MotherFocker]

Festnahmen wegen Terrorverdachts
Ex-Soldaten wollten offenbar Privatarmee aufbauen
20.10.2021, 08:59 Uhr | AFP, lw


Amerikanische Söldner im Irak: Zwei Männer wollten offenbar eine Terrorvereinigung gründen. (Archivbild) (Quelle: Bob Strong/Reuters)

Zwei ehemalige Bundeswehrsoldaten wollten offenbar eine Privatarmee aufbauen. Bis zu 150 Söldner sollten in den Bürgerkrieg in Jemen eingreifen. In Bayern und Baden-Württemberg wurden die Männer festgenommen.

Die Bundesanwaltschaft hat zwei ehemalige Bundeswehrsoldaten wegen des Verdachts festnehmen lassen, dass sie eine terroristische Vereinigung gründen wollten. Die beiden Männer hätten geplant, eine 100 bis 150 Mann starke Söldnertruppe unter ihrem Kommando zu bilden, hauptsächlich aus Ex-Soldaten und Ex-Polizisten, teilte die Behörde am Mittwoch in Karlsruhe mit. Mit dieser Gruppe hätten sie dann in den Bürgerkrieg im Jemen eingreifen wollen.

Ermittler durchsuchten im Rahmen der Ermittlungen gegen die beiden Männer am Mittwoch auch deren Wohnungen in München (Bayern) sowie im Landkreis Calw (Baden-Württemberg). Zudem wurden den Angaben zufolge weitere Räumlichkeiten von vier nicht tatverdächtigen Personen in Baden-Württemberg und Bayern durchsucht.

Die Privatarmee wollten die Beschuldigten dem Bericht zufolge unter einem humanitären Deckmantel der Regierung von Saudi-Arabien für illegale Spezialmissionen im Jemen anbieten. Dort kämpft Saudi-Arabien seit Jahren gegen den Einfluss der sogenannten Huthi-Rebellen, die wiederum vom Iran unterstützt werden.

Vorwurf: Verabredung zu Mord und Geiselnahme

Die beschuldigten Männer hätten vorgehabt, mit ihrer paramilitärischen Truppe das Bürgerkriegsgebiet zu "befrieden" und Friedensverhandlungen zwischen den Huthi-Rebellen und der jemenitischen Regierung zu erzwingen, führte die Karlsruher Ermittlungsbehörde weiter aus. Den beiden sei bewusst gewesen, dass dabei auch "Tötungshandlungen" ausgeführt werden müssten. "Zudem rechneten sie damit, dass im Zusammenhang mit Kampfhandlungen auch Zivilisten getötet und verletzt werden würden."

Über den Einsatz im Jemen hinaus sollen die Männer geplant haben, ihre Söldnertruppe weiter "als sogenanntes privates Militärunternehmen zu betreiben". Die Kampfgruppe sollte demnach auch für Einsätze in anderen Konflikten zur Verfügung zu stehen. Die Bundesanwaltschaft beschuldigt die Männer laut "Spiegel" der Verabredung zum Mord und zu Geiselnahmen. Zudem werfen sie den beiden Pläne für Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.

Einer der beiden Beschuldigten war laut Bundesanwaltschaft für die Anwerbung und Rekrutierung der Söldner zuständig. Er habe dazu bereits mit mindestens sieben Menschen Kontakt aufgenommen. Die Söldnertruppe sollte den Ermittlern zufolge vor allem aus ehemaligen Angehörigen der Bundeswehr oder früheren Polizisten bestehen.

"Primäre Triebfeder zu diesem Vorhaben war bei den beiden Beschuldigten die Aussicht auf einen angestrebten monatlichen Söldnerlohn von rund 40.000 Euro für jedes Mitglied der Einheit", hieß es in der Mitteilung der Bundesanwaltschaft. Die Männer hofften demnach darauf, dass "Dritte, vorzugsweise Saudi-Arabien", für die Finanzierung sorgen würden. Einer von ihnen habe "hartnäckig" versucht, mit der saudi-arabischen Regierung Kontakt aufzunehmen, jedoch ohne Erfolg. "Dennoch gaben die beiden ihr Vorhaben nicht auf. Die angestrebte Gründung einer terroristischen Vereinigung konnte bislang nicht umgesetzt werden", hieß es in der Mitteilung der Bundesanwaltschaft.

Männer waren offenbar für umstrittene Sicherheitsfirma aktiv

Auf die Spur der Männer brachte die Ermittler nach "Spiegel"-Informationen ein Hinweis des Militärischen Abschirmdienstes (MAD). So hatte der Nachrichtendienst Hinweise erhalten, wonach ehemalige Bundeswehrsoldaten am Aufbau einer Söldnertruppe für das Königreich Saudi-Arabien arbeiteten. Offenbar hatte einer derjenigen, der für die Truppe angeworben werden sollte, sich an den MAD gewandt.

Die Beschuldigten sollen nach ihrer aktiven Zeit als Fallschirmjäger der Bundeswehr für die umstrittene Sicherheitsfirma Asgaard aktiv gewesen sein, einer zeitweise sogar als deren Geschäftsführer. Die Firma sei seit Jahren im Visier der Behörden, weil sie aktiv um frühere Angehörige von Spezialeinheiten der Bundeswehr und der Polizei wirbt. Asgaard geriet bereits früher in die Schlagzeilen, nachdem mutmaßlich extrem rechte Umtriebe einiger Mitarbeiter bekannt geworden waren.

Die Beschuldigten werden im Laufe des Mittwochs dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof vorgeführt, der über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird, teilte die Bundesanwaltschaft mit.

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Ex-Soldaten.... Auch die haben die Armee missverstanden, oder die Armee hat ein schwerwiegendes grundsätzliches Problem.

[muavenet]

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[nichdiemama]

Also für mich klingt das was im artikel beschrieben wird hauptsächlich nach einem privaten "militärdienstleister" wie zb blackwater, dyncorps, wagner uvm wie sie bereits weltweit in konfliktgebieten im einsatz sind. Was die da treiben kann man unter umständen wirklich als terrorismus verstehen und dann "newcomern", die das geschäftsfeld ebenfalls beackern wollen direkt anklagen. ich finde allerdings, dass man das dann konsequenter weise auch mit allen anderen söldner armeen tun sollte.

[SubFooWer]

Ich bin kein Jurist, aber nach meinem Verständnis ist das eine legal, das andere Illegal wegen der unterschiedlichen Gesetzesmodelle in Deutschland bzw. in den USA.

Wenn ein Deutscher im Ausland in den Supermarkt geht, und dort nach dortigem Gesetz völlig legal eine CD mit nach deutscher Definition Raubkopien kauft, dann macht er sich beim Kauf strafbar, weil Deutschland so arrogant ist, seine Gesetze gelten für Deutsche nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt.

So ist es dann wahrscheinlich auch für die Bundeswehrsoldaten im Jemen. Wenn sie Objektschutz machen, dann dürfen sie sich nach Deutschem Recht in Notwehr verteidigen.

Blackwater sind Amis. Denen geht der Rest der Welt am Arsch vorbei. Wenn ein Ami im Ausland einen Ausländer erschießt, dann muss der Ausländer erst mal in Amerika klagen.

Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber ich glaube, so ungefähr wird ein Schuh draus.

Die jetzt eingesackten Bundis hätten keine militärdienste verkaufen dürfen, sondern z.B. bewaffnete, gut bezahlte Spaziergänge und Ausfahrten mit eventueller Bereitschaft zur Selbstverteidigung. :-)

[gerhardal]

In Deutschland ist es strafbar, deutsche Staatsangehörige „zugunsten einer ausländischen Macht“ „zum Wehrdienst in einer militärischen oder militärähnlichen Einrichtung“ anzuwerben (§ 109h StGB). Ferner riskiert ein Deutscher den Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit, wenn er in einen bewaffneten Verband eines Staates eintritt, dessen Staatsangehörigkeit er ebenfalls besitzt (§ 28 StAG).

Quelle Wikipedia [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[SubFooWer]

Es war also nicht das Ballern, sondern das Anwerben?
Again what learned, danke.

Mal zur Abwechslung ein Gesetz, das ich vollständig nachvollziehen kann...