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Irische Datenschützer gehen wegen KI-Bot gegen X vor

Um seinen KI-Bot Grok zu trainieren, greift Elon Musk auf die Inhalte der Kurznachrichtenplattform X zu. Dagegen geht die irische Datenschutzbehörde nun vor. Nutzer können ebenfalls widersprechen.

08.08.2024, 11.30 Uhr


Techmilliardär Elon Musk: Ein neuer Rechtsstreit für die Kurznachrichtenplattform X Foto: Leon Neal / Getty Images



Viele Firmen liefern sich zurzeit einen Wettlauf, um möglichst viel Material zum Anlernen künstlicher Intelligenz (KI) heranzuziehen. Elon Musk will seinen Chatbot Grok mithilfe der Beiträge der Nutzer des Kurznachrichtendienstes X, vormals Twitter, anlernen und bekommt deshalb nun Ärger mit irischen Datenschützern. Wie der irische Rundfunk berichtet, hat die irische Datenschutzbehörde DPC gerichtliche Schritte gegen X eingeleitet, weil die Daten von europäischen Nutzerinnen und Nutzern mutmaßlich ohne deren Einverständnis herangezogen werden.

Mit den Daten soll die nächste Generation von Elon Musks Chatbot Grok angelernt werden. Erst Ende Juli hatte X eine Widerspruchsmöglichkeit gegen die Verwendung der Daten zu diesem Zweck eingeführt. In der Voreinstellung ist die Nutzung für Grok eingeschaltet. Wer dies nicht wünscht, muss in den Einstellungen unter »Datenschutz und Sicherheit« [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], dort der Nutzung widersprechen und auch bereits erfasste Daten löschen.

Erlaubnis wirksam erteilt?

Nach europäischem Datenschutzrecht muss X einen Grund zur Verarbeitung persönlicher Daten angeben. Wenn sie allerdings zur Erbringung einer Serviceleistung erforderlich ist, müssen Betroffene nicht unbedingt eigens gefragt werden. X setzt allerdings offenkundig darauf, eine Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer zu haben, stellt sich aber auf den Standpunkt, dass es dazu ausreicht, eine Widerspruchsmöglichkeit zur Verfügung zu stellen. Wer die nicht nutzt, hat demnach seine Zustimmung gegeben.

Auf welche Weise eine Zustimmung wirksam erteilt werden kann, ist derzeit Gegenstand vieler Streitigkeiten. Eine sogenannte Opt-out-Lösung wie bei X gilt jedoch in den meisten Fällen als unzureichend, weshalb die meisten kommerziellen Websites auf Cookie-Banner setzen, bei denen die Zustimmung explizit abgefragt wird.

In einer Reaktion auf die Neuigkeiten stellt sich X auf den Standpunkt, dass die Firma alles Notwendige getan habe, um den europäischen Regelungen zu entsprechen. »Wir arbeiten seit Ende 2023 proaktiv mit Regulierungsbehörden, darunter der irischen Datenschutzkommission, in Bezug auf Grok zusammen und sind ihnen gegenüber völlig transparent, was die Verwendung öffentlicher Daten im Zusammenhang mit KI-Modellen betrifft«, heißt es in einer Mitteilung von X.

Facebook ebenfalls betroffen

Gleichzeitig verweist das Unternehmen darauf, dass Konkurrenten nicht besser dastehen. »Anders als der Rest der KI-Branche haben wir uns dafür entschieden, allen X-Benutzern eine einfache Kontrolle zu geben, mit der sie entscheiden können, ob ihre öffentlichen Posts und Engagement-Aktivitäten zur Verbesserung der von Grok verwendeten Modelle verwendet werden können«, schreibt die X-Abteilung Global Government Affairs.

Das ist offenbar eine Anspielung auf den Konkurrenten Meta, der ebenfalls auf eine Opt-out-Lösung setzt und dabei von Nutzerinnen und Nutzern eine explizite Begründung verlangt, um ihre Daten vom KI-Training auszunehmen. Für dieses Vorgehen hat aber auch der Facebook-Konzern Ärger mit Datenschützern bekommen: Meta will deshalb den eigenen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], Brasilien untersagte [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] komplett. Andere Unternehmen versuchen unterdessen, so viele Inhalte im offenen Internet herunterzuladen, wie es ihnen möglich ist.

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Wie hieß es doch seinerzeit: Big Brother is watching you.

[rexgullx]

Das neue Klondike heißt Internet.
Der Ort wo Profit keine Moral kennt.