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29.05.23, 19:35
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Streuner
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»Hvaldimir«: Mutmaßlicher Spionage-Wal verlässt Norwegen
Zitat:
Vor gut vier Jahren war er vor der norwegischen Küste aufgetaucht: ein Belugawal, ausgestattet womöglich mit russischer Spionagetechnik. Nun hat er die Gewässer des Landes offenbar verlassen – und ist nach Schweden weitergezogen.
29.05.2023, 18.40 Uhr
»Hvaldimir« im Frühjahr 2019 Foto: JORGEN REE WIIG / AFP
Der Belugawal »Hvaldimir«, der vor vier Jahren mit einem mysteriösen Geschirr ausgestattet in Norwegen auftauchte und zu Spekulationen über russische Spionage führte, ist gen Süden an die schwedische Südwestküste weiter geschwommen. Die Umweltorganisation OneWhale, die sich dem Schicksal des Tieres verschrieben hat, berichtet von einer Sichtung in der Nähe des Ortes Hunnebostrand.
Über drei Jahre lang hatte sich das Tier nur sehr langsam von Norwegen weg bewegt und war noch vor wenigen Tagen nahe Oslo gesichtet worden. Die Organisation nannte den Wal gesund und wohlgenährt – er profitiert wohl auch von Fischen, die von großen norwegischen Lachsfarmen angelockt werden.
»Warum er sich derzeit so schnell bewegt, wissen wir nicht«, sagte der Meeresbiologe Sebastian Strand. Womöglich seien die Hormone oder die Einsamkeit der Grund für die höhere Geschwindigkeit des Tieres. Doch in der Richtung, in die er jetzt schwimmt, kann »Hvaldimir« kaum auf Artgenossen hoffen. Belugawale leben üblicherweise viel weiter nördlich, in der Nähe von Grönland oder in den Gewässern der russischen oder norwegischen Arktis, etwa rund um Spitzbergen.
Nie ein Kommentar aus Moskau
Ende April 2019 hatte die norwegische Küstenwache einen zahmen und neugierigen Belugawal vor der Küste des nördlichsten Verwaltungsbezirks Finnmark gesichtet, der sich Fischerbooten näherte und einen Gurt samt Kamerahaltung mit der Aufschrift »Ausrüstung St. Petersburg« trug.
Die norwegische Fischereidirektion spekulierte damals, das Tier sei aus Gefangenschaft entkommen und von der russischen Marine trainiert worden. Die Barentssee und der Nordatlantik, wo der Wal auftauchte, gelten als strategisch wichtige Gebiete.
Biologen gelang es, dem Belugawal das Geschirr zur näheren Untersuchung abzunehmen. Welchen Zweck und Ursprung die Ausrüstung hatte, ist jedoch bis heute unklar. Moskau hat die Spekulationen nie offiziell kommentiert.
Der Name des vermutlich 13 oder 14 Jahre alten Weiß- oder Belugawals setzt sich aus dem norwegischen Wort für Wal (»hval«) und dem russischen Vornamen Wladimir zusammen. Er war bei einer Onlineabstimmung ermittelt worden. Zu den weiteren Kandidaten hatte unter anderem »White Russian« gehört.
chs/AFP
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