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Erneuerbare Energien: Ökostrom-Zertifikatsexport aus Island wieder erlaubt

Trotz nachgewiesener Doppelzählung von Ökostrom aus Island wird der Export entsprechender Nachweise wieder erlaubt – obwohl die Probleme nicht behoben sind.



Island darf ab sofort wieder Ökostromzertifikate exportieren. Das gab die Association of Issuing Bodies (AIB) in einer Pressemitteilung bekannt (PDF). In Island wird, wie eine Recherche von uns aufgedeckt hat, der dort produzierte Ökostrom teilweise doppelt angerechnet.

Island nutzt für seine Stromversorgung ausschließlich Wasserkraft und Geothermie. Das Land ist Teil eines europäischen Systems, das den Handel von sogenannten Herkunftsnachweisen für erneuerbare Energien ermöglicht. Island exportiert solche Herkunftsnachweise in großem Stil. Damit können Stromanbieter in anderen Ländern, beispielsweise in Deutschland, ihren Kunden gegenüber Strom als grün deklarieren.

Gleichzeitig werben energieintensive Unternehmen aus Island damit, dass ihre Produkte mit erneuerbaren Energien hergestellt wurden – ohne entsprechende Ökostrom-Herkunftsnachweise. Es handelt sich dabei um eine Doppelzählung, die das Herkunftsnachweissystem eigentlich unterbinden sollte.

Doppelte Anrechnung von Ökostrom nun wieder möglich

Die AIB ist der europaweite Zusammenschluss von Institutionen, die für die Ausstellung dieser Nachweise zuständig sind. Vor etwa einem Monat reagierte die AIB auf die Doppelzählungen in Island und stoppte den Export von isländischen Zertifikaten zunächst.

Laut der AIB ist die isländische Behörde Landsnet auf einem guten Weg, die Anforderungen zu erfüllen. Das reicht der AIB offenbar, um vorerst von weiteren Maßnahmen abzusehen – obwohl die Probleme, wie die AIB selbst zugibt, nicht gelöst sind.

Ähnliche Probleme mit Doppelzählungen existieren auch in Norwegen. Fragen von uns hierzu, die wir schon vor Wochen gestellt hatten, ließ die AIB unbeantwortet.

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