[ziesell]

Vantage Towers: Bundeskartellamt prüft Behinderung von 1&1 durch Vodafone

1&1 hat erreicht, dass das Bundeskartellamt Vodafone und Vantage Towers wegen Wettbewerbsbehinderung untersucht. Der Ausgang des Verfahrens ist offen.



Das Bundeskartellamt untersucht, ob Vodafones Funkturmunternehmen Vantage Towers 1&1 Mobilfunk beim Netzaufbau behindert hat. Das gab die Behörde am 2. Juni 2023 bekannt. 1&1 Mobilfunk reichte im Februar beim Bundeskartellamt eine Beschwerde wegen "anhaltender Behinderungen beim Ausbau" durch Vantage Towers ein.

Das Bundeskartellamt hätte die Eröffnung des Verfahrens auch ablehnen können. Eine Richtung für den Ausgang des Verfahrens lässt sich aus der Eröffnung jedoch nicht ableiten. Als nächstes dürfte Vodafone vom Bundeskartellamt einen Fragebogen erhalten.

Der Partner verfehlte laut 1&1 die vertraglich vereinbarten Ausbauziele für das Jahr 2022 nahezu vollständig. Auch neue Ausbauziele in den ersten Quartalen 2023 seien nicht eingehalten worden, während zugleich viele Antennenstandorte für Vodafone errichtet worden seien, erklärte 1&1.

Das Bundeskartellamt solle im Verfahren gegen Vodafone und Vantage Towers prüfen, "ob das unternehmerische Verhalten von Vantage Towers und Vodafone auf 'Zulieferseite' nach den Maßstäben des deutschen und europäischen Kartellrechts zu beanstanden sein könnte", sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.

Vodafone: "Vorwurf der Behinderung weisen wir weiter entschieden zurück"

"Wir haben die Anschuldigungen der 1&1 im Februar mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Den Vorwurf der Behinderung durch unser Haus weisen wir weiter entschieden zurück. Wie bereits im Februar angekündigt, werden wir bei den üblichen Verfahrensschritten eng mit den Behörden zusammenarbeiten", sagte Vodafone-Sprecher Volker Petendorf Golem.de auf Anfrage.

"Wir befürworten die Entscheidung des Bundeskartellamts, dem von uns geäußerten Verdacht einer möglichen Behinderung unseres Netzausbaus auf den Grund zu gehen. Die Untersuchung durch die Behörde wird nun Klarheit und Transparenz schaffen", erklärte dagegen 1&1-Sprecher Robin Schmidt.

1.000 1&1-Antennen hätten bereits bis Ende des Jahres 2022 in Betrieb gehen müssen, je Bundesland proportional umgelegt. Doch am 3. Januar 2023 gab es nur drei bis fünf Antennen. Die Bundesnetzagentur begann deswegen eine Untersuchung des Netzaufbaus von 1&1, bei der man den Aufbau "sehr genau prüfen" wolle, um dann über das weitere Vorgehen entscheiden. "In jedem Fall müssen die Frequenzen effizient genutzt werden", erklärte die Behörde.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]