myGully.com Boerse.SH - BOERSE.AM - BOERSE.IO - BOERSE.IM Boerse.BZ .TO Nachfolger
Zurück   myGully.com > Talk > News
Seite neu laden

[Recht & Politik] Kennedy will Publikationen in angesehenen Medizinjournalen untersagen

Willkommen

myGully

Links

Forum

 
Antwort
Themen-Optionen Ansicht
Ungelesen 29.05.25, 21:50   #1
gerhardal
Profi
 
Registriert seit: Feb 2013
Beiträge: 1.845
Bedankt: 3.681
gerhardal leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 1042064902 Respekt Punktegerhardal leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 1042064902 Respekt Punktegerhardal leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 1042064902 Respekt Punktegerhardal leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 1042064902 Respekt Punktegerhardal leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 1042064902 Respekt Punktegerhardal leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 1042064902 Respekt Punktegerhardal leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 1042064902 Respekt Punktegerhardal leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 1042064902 Respekt Punktegerhardal leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 1042064902 Respekt Punktegerhardal leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 1042064902 Respekt Punktegerhardal leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 1042064902 Respekt Punkte
Standard Kennedy will Publikationen in angesehenen Medizinjournalen untersagen

Zitat:
. Kennedy will Publikationen in angesehenen Medizinjournalen untersagen
29. Mai 2025, 17:40 Uhr
|
In einem Podcast kündigte der US-Gesundheitsminister an, dass öffentlich geförderte Forschungsvorhaben künftig nicht mehr in medizinischen Fachzeitschriften publiziert werden sollen, sondern in regierungseigenen Journalen. Wissenschaftler sind entsetzt.

Von Christina Berndt

Die US-Regierung will künftig offenbar noch stärker in die Wissenschaftsfreiheit eingreifen als bisher. Am Dienstag verkündete Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. in einem Podcast, dass er Wissenschaftlern, die öffentliche Forschungsgelder erhalten, künftig verbieten will, in den führenden medizinischen Fachjournalen der Welt zu publizieren. Stattdessen will Kennedy eigene Fachzeitschriften herausgeben, in denen die Ergebnisse staatliche geförderter Forschung publiziert werden müssen. „Wir werden wahrscheinlich das Publizieren im Lancet, im New England Journal of Medicine, in JAMA und diesen anderen Zeitschriften stoppen, weil die alle korrupt sind“, sagte er wörtlich im Podcast „The Ultimate Human“, worüber auch die Washington Post berichtete. Kennedy behauptete, die Fachjournale würden von Pharmafirmen kontrolliert, ohne allerdings dafür Belege anzuführen.

Führende Wissenschaftler sind entsetzt. „Diese Ankündigung ist zutiefst beunruhigend“, sagt Matthias Tschöp, wissenschaftlicher Direktor des Helmholtz-Zentrums München und designierter Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität München. „Ein solcher Schritt wäre eine Selbstschädigung des amerikanischen Wissenschaftssystems, aber auch ein Frontalangriff auf die Wissenschaftsfreiheit. In der Medizin gefährdet das womöglich Menschenleben.“ Der Immunologieprofessor Carsten Watzl vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung in Dortmund nennt die Pläne des US-Gesundheitsministers „schockierend“: „Wenn Kennedy das durchsetzt, wird die gesamte US-amerikanische Wissenschaftslandschaft kaputt gemacht“, sagt er. Die US-Regierung kontrolliere durch ihre mächtige Forschungsfinanzierung ohnehin schon einen Großteil der Forschung in den USA und damit auch die Themen, die erforscht werden. Wenn künftig zudem Vorgaben für die Publikation gemacht würden, könne die Regierung auch noch die Ergebnisse beeinflussen.

Die drei von Kennedy namentlich genannten Fachzeitschriften sind traditionsreich, sie wurden alle im 19. Jahrhundert gegründet. Sie publizieren wissenschaftlich-medizinische Originalarbeiten aus aller Welt, nachdem diese von mehreren anderen Wissenschaftlern begutachtet wurden, die auf demselben Forschungsfeld tätig sind, von dem die Arbeit handelt, und selbst hochkarätig publizieren.

Erst der offene, internationale Diskurs verbessere die Gesundheitsversorgung, sagt ein Immunologe
Dieser Mechanismus, auch „Peer-Review“ genannt, soll sicherstellen, dass nur seriöse, verlässliche Forschungsergebnisse veröffentlicht werden. „So wird dafür gesorgt, dass die Forschung wissenschaftlich solide ist, wirklich neu ist und weitestgehend fehlerfrei“, so Watzl. Auch wenn das Verfahren seine Tücken habe, gelte es als das bestmögliche, das sich über Jahrhunderte etabliert habe. Der Helmholtz-Direktor Tschöp betont, dass dieses Verfahren in der medizinischen Forschung direkte Auswirkungen auf das Leben der Menschen habe: „Durch eine solche unabhängige Begutachtung und offenen internationalen Diskurs entsteht eine verbesserte Gesundheitsversorgung.“

Der Wettbewerb um einen Publikationsplatz in einem der von Kennedy angegriffenen Magazine ist groß – aus gutem Grund, wie Watzl betont: „Diese Journale sind ja nicht umsonst die am höchsten angesehen medizinischen Fachzeitschriften der Welt“, so der Immunologe. Wenn innerhalb der Wissenschaft Zweifel an den Inhalten von Lancet, dem Journal of the American Medical Association (JAMA) und dem New England Journal of Medicine (NEJM) bestünden, würden angesehene Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse dort nicht mehr einreichen, die Bedeutung der Zeitschriften würde sinken. „Diese Selbstregulation gibt es in der Wissenschaft.“

Carsten Watzl geht davon aus, dass die US-Regierung mit ihrem Vorhaben Macht darüber erlangen will, welche Ergebnisse publiziert werden, und damit auch über die öffentliche Wahrnehmung von Fakten. „Das kommt sicher daher, dass Kennedy in seiner Bubble zum Beispiel von vermeintlichen Erkenntnissen der Impfstoffforschung liest, die nicht in seriösen Fachjournalen publiziert werden – weil sie einfach Unsinn sind“, so der Immunologe.

Warnung vor einem „JFK-Jr.-Siegel“
Sollten aber in den geplanten Regierungsjournalen neben soliden auch unsolide Studien erscheinen, könnten Leser Qualität nicht mehr so leicht erkennen. Dann sei letztlich offen, was vertrauenswürdige wissenschaftliche Erkenntnisse sind. Das sei gefährlich: „Wenn wir darauf unser Handeln aufbauen und zum Beispiel Impfprogramme stoppen oder Medikamente einsetzen, die gar nicht solide getestet sind, dann haben alle einen Nachteil davon.“ Auch für die Wissenschaftler selbst sei der geplante Eingriff in ihre Publikationsfreiheit von erheblichem Nachteil, weil die Publikation in den angesehensten Journalen der Welt ihrer Arbeit ein Qualitätssiegel verleiht. Ein „JFK-Jr.-Siegel“ kann da eher nicht mithalten.

Kennedy warf in dem Podcast verschiedenen Behörden, die seinem Gesundheitsministerium unterstehen, vor, „Marionetten“ der Pharmaindustrie zu sein – darunter den National Institutes of Health (NIH), den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und der US-Arzneimittelbehörde FDA. Rund 20 000 an diesen Institutionen arbeitende Wissenschaftler wurden während der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump bereits entlassen. Vergangene Woche erst hatte Kennedy, der als Impfgegner gilt, einen Report seiner MAHA-Initiative („Make America Healthy Again“) herausgegeben, der weltweiten wissenschaftlichen Konsens etwa über Impfungen infrage stellt und wissenschaftliche Befunde auf absurde Weise fehlinterpretiert.

Auch hat die Trump-Regierung bereits kräftig in die Forschungsförderung eingegriffen. Insgesamt ist das dafür zur Verfügung stehende Volumen laut Washington Post seit Trumps Amtsantritt Ende Januar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als drei Milliarden Dollar gesunken. Auch erhalten zahlreiche aus Regierungssicht unliebsame Forschungsvorhaben keine Finanzierung mehr – zum Beispiel alle Arbeiten, die das Geschlecht zum Thema haben.

„Dabei ist das Geschlecht in der Medizin nicht egal“, betont Carsten Watzl. „Es ist bekannt, dass Frauen und Männer immunologisch unterschiedlich reagieren. Das Geschlecht hat einen großen Einfluss auf Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten und Impfstoffen.“ Entsprechende Forschung sei deshalb für die Gesundheit der Bevölkerung wesentlich. Auf diese inhaltliche Einflussnahme setze die Regierung nun mit den geplanten Vorgaben für Publikationen „noch einen drauf“, so Watzl. Für Matthias Tschöp steht fest, dass die internationale Wissenschaftscommunity dem etwas entgegensetzen muss. Er sagt: „Wir müssen die Freiheit von Forschung und Lehre gemeinsam und entschlossen gegen den Anspruch der Politik auf die Deutungshoheit verteidigen.“
Quelle. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Jeden Tag neuer Irrsinn...
__________________
-----------------------------------------------------------------------------------------------------

Diskutiere nie mit einem Idioten, denn wenn du dich auf sein Niveau herabläßt, schlägt er dich mit seiner Erfahrung.
gerhardal ist offline   Mit Zitat antworten
Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei gerhardal bedankt:
Draalz (29.05.25), MotherFocker (29.05.25)
Antwort


Forumregeln
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren

BB code is An
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 20:39 Uhr.


Sitemap

().