[ziesell]

Esa: Juice liefert neue hochauflösende Bilder von Mond und Erde

Der Vorbeiflug von Juice an Erde und Mond ist auch eine Testphase für die wissenschaftliche Janus-Kamera der Esa gewesen.



Die Jupiter-Mission Juice (Jupiter Icy Moons Explorer) der europäischen Raumfahrtbehörde Esa ist kürzlich an Mond und Erde vorbeigeflogen. Die ersten Bilder dieses Manövers wurden von den Überwachungs- und Navigationskameras der Raumsonde gemacht und bereits veröffentlicht. Nun zeigt die Esa neue hochauflösende Aufnahmen beider Himmelskörper.

Diese stammen von der Wissenschaftskamera Janus und zeigen Bilder von Kratern auf dem Mond sowie Wolken in der Erdatmosphäre. Janus ist ein Akronym für den lateinischen Ausdruck Jovis, Amorum ac Natorum Undique Scrutator (Prüfer des Jupiter und all seiner Geliebten und Nachkommen).

In der griechischen Mythologie sind die galiläischen Monde des Jupiters (Io, Europa, Ganymed und Callisto) die Geliebten des Zeus (Jupiter bei den Römern). Diese soll Juice ab dem Jahr 2031 besuchen. Entsprechend war der Vorbeiflug an Erde und Mond ein wichtiger Test für die Fähigkeiten von Janus.

Der Mond als Teststrecke für Europa, Ganymed und Callisto

Die luftleere Oberfläche des Mondes ähnelt den luftleeren Oberflächen von Europa, Ganymed und Callisto, deren Oberflächen Janus umfassend kartieren soll. Io soll dagegen nicht beobachtet werden. Einerseits handelt es sich um eine Vulkanwelt ohne eisigen Ozean, andererseits befindet sich dieser Mond so nah am Jupiter, dass es die Navigation erschweren würde. Dennoch werden die Langstreckeninstrumente von Juice die spuckenden Vulkane von Io untersuchen.

Wenn Juice im Jahr 2033 in eine Umlaufbahn um Ganymed eintritt, wird Janus in der Lage sein, die eisige Oberfläche des Mondes mit einer Auflösung von 2,4 Metern pro Pixel abzubilden – bisher kartierte noch keine Kamera das Jupitersystem mit einer höheren Auflösung. Mit einem Durchmesser von 5.268 Kilometern (3.270 Meilen) ist Ganymed sogar größer als Merkur.

Die Erdatmosphäre als Pendant zur Jupiteratmosphäre

Im Testfeld der Erdatmosphäre bewies Janus seine Fähigkeit, die Wolken der Erde abzubilden. Janus soll nämlich auch die Jupiteratmosphäre untersuchen und kann dabei Details in den Wolkengürteln mit einer Auflösung von bis zu zehn Kilometern pro Pixel erkennen.

Bilder aus der Ferne von einer Raumsonde zu schießen, die zwischen 741 Millionen und 968 Millionen Kilometern von der Erde entfernt ist, während sie sich in einer Umlaufbahn um den Jupiter befindet, wird nicht leicht werden. Daher machte das Bildgebungsteam einige Bilder der Erde und des Mondes absichtlich unscharf, um zu sehen, wie die Algorithmen der Kamera zur Wiederherstellung der Auflösung funktionieren, um die Bilder unscharf darzustellen.

Bei anderen Bildern sättigte das Team die Belichtung teilweise, um zu testen, wie sich dies auf die ungesättigten Teile des Bildes auswirkt. Sie experimentierten auch mit verschiedenen Kameraeinstellungen und Belichtungszeiten – was für die Janus-Kamera kein Problem darstellte.

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