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06.07.20, 13:52
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Gallischer Krieg: Archäologen graben Cäsars Lager bei Gergovia aus
Zitat:
Gallischer Krieg
Archäologen graben Cäsars Lager bei Gergovia aus
Eine seiner schwersten Niederlagen erlitt Gaius Julius Cäsar 52 v. Chr. Mit seinen Truppen belagerte er eine befestigte gallische Siedlung, in dem auch Vercingetorix weilte. Forscher haben nun Teile der Belagerungsbauten frei gelegt.
von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

© gameover2012 / Getty Images / iStock (Ausschnitt)
Um 52 v. Chr. schmiedeten gallische Stämme unter Vercingetorix eine Allianz gegen den römischen Eroberer Gaius Julius Cäsar. Der Feldherr stellte die Aufständischen bei der befestigten Siedlung (Oppidum) nahe Gergovia und ließ dort Lager und Wälle anlegen. Dennoch erlitt der siegverwöhnte Römer eine Niederlage. Wo die Schlacht stattfand, wissen Gelehrte seit dem 18. Jahrhundert: nahe Clermont-Ferrand in der Auvergne in Zentralfrankreich. Nun haben Ausgräber dort die Gräben eines großen Militärlagers frei gelegt, wie die staatliche Archäologiebehörde Frankreichs [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Die Archäologen stießen auf zwei für die römische Militärarchitektur typische Spitzgräben und Reste eines »agger«, eines Erdwalls. In den Gräben identifizierten die Forscher die verstürzte Erdumwehrung, allerdings kaum Spuren einer allmählichen Verfüllung. Deshalb gehen sie davon aus, dass die Gräben relativ bald, nachdem sie ausgehoben worden waren, wieder zugeschüttet wurden. »Das bestätigt die Vermutung, dass die Belagerung von kurzer Dauer war, und das Lager sehr bald nach seiner Errichtung wieder zugeschüttet wurde«, heißt es auf der Website von Inrap. Vermutlich rannten die von Cäsar angeführten Truppen zwei oder drei Wochen gegen das Oppidum an. Wohl aus diesem Grund fanden die Archäologen auch nur wenige Artefakte. Sie entdeckten Nägel, einen Zelthering und die Spuren von kleinen Öfen. Der Form nach dürfte es sich um kleine Kochstellen gehandelt haben, an denen die Legionäre Essen zubereiteten.

© Denis Gliksman, Inrap (Ausschnitt)
Römische Spitzgräben | Diagonal durchs Bild läuft der Hauptgraben des großen Militärlagers bei Gergovia. Darüber fanden die Archäologen einen weiteren Graben.
Forschungsgeschichte eines geschichtsträchtigen Platzes
Bereits im frühen 18. Jahrhundert lokalisierten Gelehrte das Oppidum des gallischen Stamms der Averner bei Gergovia. Die Standorte der römischen Militärlager entdeckten Ausgräber dann in den Jahren 1861 und 1862. Das große Militärlager umfasst zirka 35 Hektar und liegt ungefähr drei Kilometer vom Oppidum entfernt. In den 1990er und frühen 2000er Jahren bestätigten Feldbegehungen und kleinere Grabungen die Ergebnisse der ersten archäologischen Untersuchungen. Seit 2018 haben die Forscher von Inrap und der Université de Clermont-Ferrand geophysikalische Prospektionen durchgeführt. Auf diesem Weg fanden sie unter anderem Projektile von Belagerungsmaschinen sowie zwei Torbauten im römischen Baustil. Der Großteil der Anlage ist aber laut Inrap bisher noch unerforscht. Mit den jetzigen Ausgrabungen soll der bislang größte zusammenhängende Abschnitt des großen Lagers aufgedeckt worden sein, zirka 3000 Quadratmeter. Die Grabungen seien auf Grund geplanter Bauprojekte nötig geworden.
Die wichtigste Quelle für den Gallischen Krieg – die allerdings alleinig die Sicht Cäsars wiedergibt – sind die »Commentarii de bello Gallico«. Cäsar beschreibt für die Ereignisse bei Gergovia im Jahr 52 v. Chr. (Buch 7, Kapitel 36-52) zwei Lager, ein großes in der Ebene und ein kleines, das am Fuß der auf einem Berg errichteten Keltensiedlung der Averner liegt. Der Feldherr belagerte Gergovia, in der auch der gallische Anführer Vercingetorix weilte. Doch als alliierte gallische Kämpfer von den Römern abgefallen waren, erlitten die Legionen schwere Verluste. Cäsar ordnete den Rückzug an. Den Aufstand der vereinten Keltenstämme schlug er wenig später 52 v. Chr. bei Alesia nieder. Der Gallische Krieg, den Cäsar 58 v. Chr. begonnen hatte, endete bald darauf.

Karin Schlott
ist Redakteurin bei »Spektrum der Wissenschaft«, »Spektrum.de« und »Spektrum Geschichte«.
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