Der von Chipdesigner ARM geplante Börsengang soll 10 Milliarden US-Dollar einbringen. Dafür gibt es Gespräche mit zahlreichen Unternehmen.
Noch in diesem Jahr soll der Chipdesigner ARM an der New Yorker Börse Nasdaq gehandelt werden können. Dazu sucht das zum japanischen Konzern Softbank Group gehörende Unternehmen nach strategischen Großinvestoren und führt erste Gespräche. Dazu soll auch ARM-Konkurrent Intel gehören. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf Personen, die mit den Gesprächen vertraut sein sollen.
Der Umfang des Börsengangs und die Preise für die Aktien stehen zwar noch nicht fest. Laut übereinstimmenden Berichten von Reuters und auch Bloomberg soll der Börsengang acht bis zehn Milliarden US-Dollar erlösen. Dabei ist derzeit jedoch noch völlig unklar, ob Intel oder auch andere Unternehmen aus der Halbleiterbranche tatsächlich bei ARM einsteigen wollen und zu welchem Preis.
Der Übernahmepreis für ARM lag 2016 mit 32 Milliarden US-Dollar deutlich über der damaligen Bewertung des Chipherstellers. 2020 plante Softbank einen Weiterverkauf an Nvidia für 40 Milliarden US-Dollar, der jedoch am Einspruch von Regulierungsbehörden scheiterte. Nach dem Börsengang will Softbank die Mehrheit an ARM behalten.
Sogenannte Ankerinvestoren könnte ARM bei einer erfolgreichen Verhandlung aber bereits vor dem eigentlich Börsengang mit einer festen Investitionssumme in seinen Börsenprospekt nennen und damit mehr potenzielle Investoren werben. Wie Bloomberg berichtet, waren in den vergangenen Jahren Investitionen durch Ankerinvestoren zwischen 100 und 200 Millionen US-Dollar üblich, etwa beim Börsengang von Mobileye oder bei Globalfoundries.
Die Investition von Intel in den Konkurrenten ARM erscheint ungewöhnlich. Allerdings öffnet sich Intel mit seinem Foundry Services (IFS) bei der Fertigung auch für andere Unternehmen, dazu gehört etwa auch der ARM-Lizenznehmer Mediatek. Wichtigster Konkurrent als Auftragsfertiger in dem Segment ist TSMC, der auch zahlreiche Kapazitäten für ARM-Lizenznehmer bietet.