[ziesell]

Preiskrieg bei Chips: Chinesische Halbleiterhersteller erhöhen Preisdruck

China will seinen Marktanteil bei Halbleitern erhöhen. Preissenkungen sollen neue Kunden locken, andere Fabs haben bereits nachgezogen.



Halbleiterhersteller in der Volksrepublik China bauen, mit Unterstützung des Staats, ihre Produktionskapazitäten aus, gleichzeitig schwächelt die Nachfrage. Damit ihre Fabs nicht brachliegen, versuchen Firmen wie SMIC, Hua Hong Semiconductor oder Nexchip der Konkurrenz Kunden abzujagen – mit deutlichen Preissenkungen, wie der chinesische Elektronikdienstleister JW Insights schreibt (via Tom's Hardware).

Ziel der Preissenkungen sind laut JW Insights in erster Linie Halbleiterentwickler aus Taiwan – laut dem Unternehmen mit Erfolg, laut Insidern aus der Halbleiterbranche hätten einige Kunden gar Bestellungen bei Samsung, Globalfoundries und UMC storniert. In der Folge hätten die Unternehmen ihre Preise ebenfalls senken müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Laut JW Insights senkte UMC seine Preise um bis zu 15 Prozent für 12-Zoll-Wafer im 40-nm-Prozess, bei 8-Zoll-Wafern sollen es gar 20 Prozent sein. Auch Samsung verlange zwischen 10 und 15 Prozent weniger.

Die Preissenkungen betreffen ältere Fertigungsprozesse, sogenannte Mature Nodes, bei denen chinesische Fertiger nicht von Handelsbeschränkungen für Maschinen betroffen sind. Ein Teil der benötigten Technik wird sogar von chinesischen Maschinenbauern angeboten. Chinas Staatsführung will den Anteil des Landes am Weltmarkt für Halbleiter ausbauen, bei den besonders preissensiblen Mature Nodes ist dies deutlich leichter als bei den fortschrittlichsten Prozessen.

USA reagieren bereits

Politiker in den USA sehen die wachsende Konkurrenz durch chinesische Fabs kritisch: Kürzlich forderten Abgeordnete die Einführung neuer Zölle, um eine Dominanz chinesischer Unternehmen bei Mature Nodes zu verhindern.

Marktforschungsunternehmen schätzen, dass der Anteil Chinas am Weltmarkt bei Chips mit Strukturgrößen zwischen 50 und 180 nm innerhalb von zehn Jahren von aktuell 30 auf 46 Prozent steigen könnte. In den USA sorgt man sich vor neuen Abhängigkeiten – über die Parteigrenzen hinweg.

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