[jarodshadow]

Hallo,

da ich bei einem Dienstleister, der Medikamente an Apotheken liefert arbeite, habe ich die finanziellen Auswirkungen gar nicht gespürt. Die neuen Regeln mit Maske und Abstand hab ich umgesetzt und sie inzwischen verinnerlicht.
Mein Umgang mit Mitmenschen war auch vor der Pandemie eher beschränkt, weshalb mich auch dies kaum belastet hat. Ein Gespräch mit direkteren Mitarbeitern oder Smalltalks mit Personal haben mir eigentlich immer ausgereicht.

Dennoch hat mich die Angst krank zu werden auch ziemlich geprägt, weswegen ich selbst mir näher stehende Personen außerhalb meines Haushalts ungern berühre wohingegen ich früher einen Handschlag zur Begrüßung immer als Ehrenwertes und angenehmes Ritual angenommen habe.
Krank im Sinne von Grippen einschließlich Covid selbst war ich seit den Anfängen der Pandemie gar nicht mehr, abgesehen von den Immunreaktionen auf beide Impfungen (Astra Zeneca und anschließend Biontech)

Auch wenn ich eher ein sozial unabhängiger Mensch bin oder vielleicht sozial verkrüppelt, empfinde ich die Zerstörung von Existenzen als belastend, da ich leider ein tief verankertes Mitgefühl für Mitmenschen habe, auch wenn dies keinem direkten Muster folgt und sich die Bewertung von Situationen auch unvorhersehbar ändert.
Die Politik hat viele Sachen verschlafen und unzureichend angepackt und auch mit der letzten Wahl bin ich eher weniger zufrieden. Ich habe keinen Bock auf mehr Korruption und/oder Inkompetenz oder auf einen neuen Holocaust.

Alles in allem fühle ich mich anders als vorher, von einer Depression kann man nicht reden, da es andere schlimmer haben. Aber wenn man pflanzliche, rezeptfreie Antidepressiva geschluckt hat, kann es einem auch nicht hundertprozentig gut gehen. Manchmal sieht die Zukunft irgendwie dunkel aus und ich würde gern jeden Tag mit einer Dose Energy und 50g Wodka beginnen. Was man aber als jemand mit Job nicht tut, also hat sich dies auf die Wochenenden beschränkt. Ohne meinen Hund wäre ich vielleicht irgendwann durchgedreht oder abgestürzt.
Dennoch verfolgen mich Existenz- und Verlustängste seit dem Voranschreiten der Pandemie gefühlt häufiger als vorher. Gelegentlich erschien Suizid als eine annehmbare Alternative, ich habe aber keine diesbezüglichen Versuche unternommen und seit dem Besuch in einem Kletterpark, bei dem ich lange Minuten gebraucht habe um an einem gesicherten Seil in die tiefe zu springen weiß ich, dass ich aller Wahrscheinlichkeit nach weiterleben möchte.

Es sieht nach und nach so aus als würde langsam alles wieder langsam in geregelte Bahnen laufen, aber dies ist ein langsamer Prozess und Rückschläge sind oft nicht allzu unwahrscheinlich.

Im Punkt Gesundheit bin ich lang bei Beschwerden die inzwischen stärker geworden sind nicht zu einem Arzt gegangen, da mir alles selbst mit Impfung so unsicher schien. Nur kann ich jedem nur ans Herz legen, es doch mit den nötigen Sicherheitsmaßnahmen zu tun. Hab morgen meinen Termin und hoffe, dass es nichts allzu Ernstes ist.

Fazit:
Auch wenn vieles wie vorher geblieben ist, hat sich das was sich verändert hat negativ auf mein Befinden, selbst als schlechter Mensch ausgewirkt.
Ohne meine Lebenspartnerin und meinen Hund hätte ich kein Licht mehr gesehen.

Bleibt Gesund, lasst euch impfen und scheut euch nicht davor mit den nötigen Schutzmaßnahmen bei Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.

Mit freundlichen Grüßen,
Jarod Shadow

P.S.: Dieser Beitrag entstand wegen einer Sicherheitsvorkehrung die es mir verbietet eine PN zu schreiben wenn nicht mindestens ein Beitrag gepostet wurde. Da ich aber keinen Spam oder unsinniges Posten möchte und ich allgemein ein fast pathologisches Problem mit eigener Unwahrheit habe, basiert alles in diesem Beitrag auf der Wahrheit.