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Verschwörungstheorien - Meine Vorfahren, die Aliens

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Ungelesen 05.05.20, 22:20   #1
pauli8
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Standard Verschwörungstheorien - Meine Vorfahren, die Aliens

Zitat:
Verschwörungstheorien

Meine Vorfahren, die Aliens

Ost gegen West, Außerirdische gegen Menschen, Regierungen gegen Bürger. Verschwörungstheorien entstehen aus Angst um die Zerbrechlichkeit unseres menschlichen Daseins.

Von Rabab Haidar

5. Mai 2020, 20:04 Uhr



Gerade wieder sehr en vogue: die Theorie, wonach Außerirdische die menschlichen Zivilisationen erschufen. © Photo by Brian McMahon/unsplash.com

Ohne mit der Wimper zu zucken versichere ich dem vielleicht 30-jährigen Amerikaner, der mir in der schummrigen Kneipe in Berlin gegenübersitzt: "Ja, natürlich wissen wir – die Syrer*innen –, dass Außerirdische und Reptiliengötter die Menschen erschaffen haben.

Selbstverständlich findet sich das alles in unseren Ruinen. Wie auch in der alten assyrischen Handschrift, die in der Wüste, in der Nähe unserer Zelte entdeckt wurde. Und sogar auf den noch älteren Tontafeln unserer alten Nachbarn in Mesopotamien, dem heutigen Irak, wird es erwähnt!"

Diese Antwort musste sein, sonst hätte ich zugeschlagen: entweder mit dem Kopf gegen die Wand – die Wand meiner Frustration, meiner Ungeduld –, mit der Faust auf den Tisch, um danach aufzustehen und zu gehen, oder ihn, den Amerikaner, damit er aufsteht und geht!

Zitat:


Rabab Haider kommt aus Damaskus. Inzwischen arbeitet sie als Heinrich-Böll-Stipendiatin in Langenbroich als Übersetzerin, Kolumnistin und Schriftstellerin. Sie ist Mitglied des Syrian Women Network und Gastautorin von "10 nach 8". © privat
Ich beschloss, das Spiel mitzuspielen. Bei unserem Treffen hatte er mir erklärt, nichts über die Geschichte des Krieges in Syrien zu wissen. "Das ist doch gut, er wird mich von meiner eigenen Geschichte und meinen schmerzvollen Erinnerungen ablenken", überredete ich mich und ging abends mit ihm essen.

Unser Gespräch lief von Anfang an schief. Er äußerte Zweifel an unserem Lebensstil in Syrien und steckte sämtliche Menschen aus dem Nahen Osten in dieselbe kleine Schublade, in die wir seiner Meinung nach alle passten.

"Aber man kann weder Syrien noch irgendeine andere Gesellschaft auf Einzeiler reduzieren! – Vielmehr machen soziale, wirtschaftliche und bildungspolitische Aspekte große Unterschiede aus. – Trotzdem sind Künstler*innen und Schriftsteller*innen, wie überhaupt alle von einer Gesellschaft geprägten Menschen, freie Akteur*innen in eben dieser Gesellschaft …!"

Meine Argumente blieben ungehört, und der Amerikaner beharrte auf seiner düster-salzigen Disney-Fassung des Nahen Ostens. Beim Versuch, meiner Argumentation durch die Ausweitung auf die Politik Gewicht zu verleihen, zückte ich die geläufige westliche Vorstellung vom Osten als "das Andere" und die östliche Vorstellung vom Westen als "das Andere".

Das beste Beispiel ist George W. Bush, der mit seinem Krieg gegen die "Achse des Bösen" die Welt ganz offiziell in "die Bösen" und "die Guten" teilte, als wären wir in einem verdammten Superheldenfilm! Doch der verspannte Amerikaner mit dem kantigen Kinn ließ von seinem Hollywood-Blick auf den Nahen Osten nicht ab. Dann kam der letzte Tropfen: die Theorie über weltbeherrschende Reptiloide und Außerirdische, die menschliche Zivilisationen erschufen.

"Also gut", dachte ich, "um Ra'as Willen, spielen wir halt dieses Spielchen!"

Er leerte den zweiten Whisky Sour, und ich beobachtete geduldig die Anspannung in seinen Schultern und Armen, während er mir diese Geheimnisse offenbarte. In aller Seelenruhe lehnte ich mich auf meinem antiken Holzstuhl zurück – einer von denen, auf die sie in Berliner Cafés und Kneipen so stolz sind – und spielte also mit. Ich erfand eine Geschichte mit verlassenen Ruinen und heiligen Zeichnungen, Geheimwissen, vom Sand geschluckten Festungen, Machos
und dem verborgenen Leben in den Harems: Hier bin ich, der mystische sexy Orient, der Zauber des magischen Ostens, Anhänger der Legende von Henoch, ich bin das Andere, das Entlegene, die Lust, die Macht, die Schwäche, die Angst!

Ausgangspunkt ist immer die Ideologie des "Andersseins"

Immer weiter entfernte ich mich von meiner eigenen Geschichte: die ältere Tochter einer starken, unabhängigen Mutter und eines liberalen Vaters und deren intellektuellen Freund*innen im Syrien der Achtzigerjahre, eine Leseratte; Eigenschaften, die mich immer weiter vom "normalen" syrischen Leben entfernen würden. Ich bin die autodidaktische Kartenlegerin, das Ergebnis von Langeweile, gescheiterten Beziehungen und einer soliden Internetverbindung, die YouTube zur einzigen erträglichen Ablenkung macht.

Vor Verschwörungstheorien �* la "Außerirdische haben die Menschheit entworfen" oder "Die Illuminaten wollen uns alle versklaven" sorgte in meiner Heimat der Lehrplan der Schule dafür, dass ich in eine tiefer wurzelnde Verschwörungstheorie eingeführt wurde: Der globale Imperialismus versucht, die Welt zu erobern!

In der Schule sollte uns das Komplott der "Bösen und des Imperialismus, die sich gegen die Menschheit im Allgemeinen und uns im Besonderen verschwören", gelehrt werden. Ein derart böser und komplizierter Plan, dass allein unser weiser und geliebter Diktator in der Lage ist, ihn zu durchkreuzen! Alle Diktatoren samt ihrer Anhänger*innen befinden sich in einer Art göttlichem Krieg gegen bösartige Feinde.

Dieser Theorie aber liegt die verbreitete Ideologie des "Andersseins" zugrunde, die auf falsche Überlegenheit hindeutet. Andersartigkeit, Überlegenheit und vermeintliches Heldentum: Diese Konzepte sind im Glaubenssystem von Fanatiker*innen und *******n Anhänger*innen gleich welcher Ideologie tief verwurzelt.

Und damit zu den Corona-Theorien, die vor allem von unbeantworteten Fragen und einem tieferen Bewusstsein für die Zerbrechlichkeit unseres Daseins auf diesem Planeten befeuert werden.

Laut einer der Verschwörungstheorien ähnelt Corona einem Virusangriff aus dem Weltraum – das Coronavirus mit dem All zusammenzubringen, ist ein ganz besonderes Vergnügen! Woraufhin der Astrophysiker Neil deGrasse Tyson dem Reporter von TMZ – einer weiteren vergnüglichen Quelle überflüssiger Informationen – ganz ernsthaft antwortet und erklärt, das Virus stamme von der Erde, denn es werde durch unsere irdische DNA aktiviert: "Käme ein Virus aus dem All zu uns auf die Erde, das keine DNA hat, wüsste es nicht, was es damit anfangen soll!", sagte Tyson.

Eine weitere, interessantere Idee stammt von David Icke (Verfechter der Reptiloiden- und Illuminatentheorie): Corona sei ein gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Krieg gegen die Menschheit und ziele darauf ab, Individualität abzuschaffen und Bar- durch E-Geld zu ersetzen, wodurch wir alle zu Sklav*innen einer mysteriösen mächtigen Oberschicht würden. Und natürlich gibt es die ewige Theorie einer himmlischen Strafe für renitente Menschen, die in allen Religionen verbreitet ist, egal an welchen Gott oder welche Götter man glauben mag.

Warum glauben wir an Verschwörungstheorien? Ost gegen West, Außerirdische gegen Menschen, Himmel gegen Erde, Regierungen gegen Bürger*innen, Bürger*innen gegen einander! Warum diese immer wieder aufkeimenden Ideen?

Den Kern einer Verschwörungstheorie bildet das Misstrauen gegenüber der Politik – obwohl Behörden ihre Zensur in Zeiten nationaler Krisen und kollektiver Angst am besten durchsetzen können. Verschwörungstheorien könnten aber auch das Ergebnis unserer Angst sein, der Versuch, Wissen und damit Stabilität zu erlangen. Oder sie sind ganz einfach "alternative Fakten", mit denen wir Informationslücken füllen und uns in unserer Unsicherheit beruhigen.

Alle, auch die Theorien rund um die Corona-Pandemie, betonen eine Tatsache: das Wissen um die Zerbrechlichkeit unseres kostbaren menschlichen Daseins. Ehrfürchtig sehen wir der Natur dabei zu, wie sie nach einer menschengemachten Katastrophe wie in Tschernobyl verlassene Orte zurückerobert. Ehrfürchtig sehen wir einem Baby dabei zu, wie es heranwächst, oder einem menschlichen Körper, wie er einer Krankheit Widerstand leistet und sich erholt.

Das Leben braucht weder Außerirdische noch heilige Kriege.

Doch zurück zu dem Amerikaner, der mir noch immer gegenübersitzt, inzwischen beim vierten Whisky Sour und noch betrunkener, noch schwerer auf seinem Stuhl: Müsste ich mich für eine Verschwörungstheorie entscheiden, ich fände die Alien-Theorie amüsanter, origineller und auf gewisse Weise weniger beleidigend.

Aus dem Englischen von Beatrice Fassbender
Quelle:

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BLACKY74 (05.05.20), Uwe Farz (09.05.20), Wornat1959 (05.05.20)
Ungelesen 09.05.20, 13:01   #2
Uwe Farz
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Dazu passt eine schöne Glosse von der "taz":
Im Dickicht der Weltdeutung

Zu Besuch beim deutschen Verschwörungspapst Widukind von Thule, dem großen Mahner wider die global herrschenden Geheimbünde.
Zitat:
Der Mossad schickt uns“, raunen wir die verabredete Parole in die Gegensprechanlage. „Wer denn auch sonst! Bill Gates etwa?“, schnarrt uns eine Stimme aus dem Gerät entgegen und verliert sich umgehend in einem Monolog, der zwischen Warnungen vor Zionisten, Freimaurern, Chemtrails, Jesuiten und Schutzimpfungen mäandert, bis er schließlich in der radikalen Neubewertung historischer Ereignisse wie dem Fall der Zwillingstürme am Elftenseptember, den Kennedy-Morden, der Barschel-Affäre und der Mondlandung mündet. Mitunter haben wir das Gefühl, als sprühten Spuckebläschen aus der Gegensprechanlage, aber das mag eine Täuschung unserer von Mainstream-Propaganda überreizten Nerven sein.

Nach einer guten Stunde Beschallung schwingt das Gartentörchen endlich auf, und wir betreten den akkurat geharkten Kiesgarten eines unscheinbaren Reihenhauses in einer deutschen Kleinstadt, die wir hier Sebottendorf nennen wollen. Kaum etwas weist daraufhin, dass in diesem beschaulichen Ort einer der bedeutendsten deutschen Verschwörungstheoretiker residiert. Jedenfalls, wenn man davon absieht, dass sich im Vorgarten ein mannshohes Schild Agenten von der „BRD GmbH“ und dem „Emirat Eurabia“ vor dem Betreten des Grundstücks warnt.

Die Nachbarn wollen von alldem nichts bemerkt haben, denn Verschwörungspapst Witukind von Thule ist ein Meister der Verstellung. „Er hat immer freundlich gegrüßt“, bekennt eine Nachbarin verwundert. Nicht einmal sein bürgerlicher Name ist bekannt. Auf dem Klingelschild steht zwar „Ingo-Immanuel Lint“, aber das könnte genauso gut eine Finte sein. Immerhin ist der Name ein Anagramm zu „Illuminatengnom“. Gehört der Mahner etwa selbst zum weltbeherrschenden Geheimbund? Die Hinweise sind erdrückend, aber nebulös.

Der mysteriöse Witukind von Thule ist jedenfalls einer von fünfzehn Präsidenten des Dachverbandes deutscher Verschwörungstheoretiker. „Ich bin der einzig rechtmäßige Präsident, die anderen sind allesamt von CIA und Bilderbergern eingeschleuste Provokateure“, wird von Thule später befinden. Auch der Dachverband selbst weist 73 schismatische Abspaltungen auf, die sich gegenseitig der Unterwanderung durch Reptilienmenschen, Femi-Nazis und Islamofaschisten sowie getürkter Spesenabrechnungen bezichtigen.
Reinigung germanischer Chakren

Als man uns nach Reinigung unserer germanischen Chakren mit der Wurzelbürste und einer Rektaldusche Chlorbleiche eintreten lässt, hat sich Chefverschwörer von Thule hinter dem Sofa verschanzt. „Bleiben Sie mir bloß mit dem Virus vom Leib, das natürlich nicht existiert, obwohl es absichtlich freigesetzt wurde“, ruft er uns zur Begrüßung zu und zurrt seine Weltkriegs-Gasmaske fest. „Ich hoffe, ich hab das richtig zusammengefasst. Ich bin zwar von Natur aus extrem leichtgläubig“, seufzt er, „aber das Ganze wird sogar mir langsam zu unübersichtlich.“

„Liegt das Unübersichtliche nicht im Wesen der Verschwörungstheorie“, fragen wir investigativ nach, aber von Thule schüttelt den Kopf: „Nein, denn der Eingeweihte erkennt überall vertraute Muster. Nur der Laie ist mit einer unübersichtlichen Faktenlage überfordert und zieht von allen möglichen Erklärungen die einfachste vor. Da kann nur ein Fachmann helfen, der den verschlungensten Weg ins Dickicht der Weltdeutung weist. Die Wahrheit liegt ja nicht einfach irgendwo da draußen, wo sie jeder finden kann. Sie muss vielmehr sorgfältig kuratiert werden. Verschwörung ist Vertrauenssache. Stück Kuchen?“

Wir lehnen dankend ab. „Mir fehlt derzeit die erzählerische Stringenz in der internationalen Verschwörungsbranche“, klagt der altgediente Obskurantist weiter und schiebt ein Stück Bienenstich unter seiner Maske hindurch. „Mal soll das Virus aus amerikanischen, mal aus chinesischen Labors entwichen sein, dann wieder steckt Bill Gates, George Soros oder eine genmanipulierte Fledermaus dahinter. Am nächsten Tag erfahre ich, dass kein Virus, sondern die tödliche Strahlung der 5G-Masten für die Toten verantwortlich ist, die es aber überhaupt nicht gibt, weil die Pandemie nur ein Ablenkungsmanöver ist, um das weltweite Netzwerk aus pädophilen Politikern, Bankern und Hollywoodstars in Schach zu halten, das Kinder entführt und in unterirdischen Lagern gefoltert hat, um ein Unsterblichkeitsserum zu erhalten. Hab ich was vergessen?“

„Äh ja, dass Sars-CoV-2 entstand, als man im Eislabor von Neuschwabenland Hitlers DNA mit der eines Pangolins kreuzte, um einen gepanzerten Superkrieger für den Endkampf der arischen Rasse zu erschaffen“, improvisieren wir. Von Thule runzelt die Stirn. „Interessant. Dem muss ich unbedingt nachgehen.“

„Hoffen Sie etwa, Beweise zu finden?“, fragen wir entgeistert.

„Bloß nicht, das würde die hübsche Theorie vollkommen ruinieren“, winkt von Thule ab. „Aber wo war ich stehen geblieben? Richtig: Viel zu oft wird der Verbraucher mit zusammenhanglosen Fake News aus dem Internet abgespeist, die morgen bereits wieder vergessen sind. Deswegen müssen endlich verbindliche Mindeststandards für Verschwörungstheorien her. Welche Narrative muss eine ordnungsgemäße Theorie mindestens enthalten? Darf man Antisemitismus im Einzelfall mit Islamophobie ersetzen und muss das auf der Packung angegeben werden? Wir vom Dachverband halten uns da jedenfalls an die Protokolle …“

Pädophilennetzwerk von Stars

Wir schauen uns suchend im leeren Wohnzimmer um. „Entschuldigung, wen meinen Sie mit wir?“

„Ich meine natürlich uns“, strahlt uns der Präsident leicht toxisch an und tippt sich an den Kopf. „Baphomet, König Barbarossa, Adolf Hitler, Lady Di und meine Wenigkeit. Wir wohnen alle zusammen hier drin.“

Witukind von Thule wirkt auf ungute Weise enthusiasmiert, er ist aufgesprungen und wedelt mit den Armen. „Ein schnödes Pädophilennetzwerk von Hollywoodstars kann doch nicht die letzte Matroschkapuppe dieser Pandemie sein. Cui bono, muss man da fragen. Wer steckt hinter alldem? Follow the white rabbit!“

Wir verzichten lieber auf die Hasenjagd, weil wir genau wissen, wo sie endet, und wollen lieber ein bisschen an die frische Luft gehen.

„Und eben hier unterscheidet sich die traditionsreiche Wertarbeit deutscher Verschwörungshandwerker von den billigen Importen der US-Plutokraten“, hören wir den Paranoiker noch schäumen und schäumen … „Brunnenvergifter, Talmudjünger, Zionisten“, röchelt er schwer atmend und fällt in eine tiefe Ohnmacht. Um dem Paranoia-Präsi einen erholsameren Schlaf zu gönnen, drehen wir das Atemventil seiner Maske auf. Oder zu. Wer weiß das so genau? Für uns beschränkte Schlafschafe ist die Faktenlage einfach zu unübersichtlich.
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