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Spionageverdacht

Russischer Uni-Professor in Estland festgenommen

Estlands Geheimdienst hat einen Universitätsprofessor wegen mutmaßlicher Spionage festgenommen. Der Professor sitzt in Untersuchungshaft. Er wäre nicht der erste enttarnte russische Spion in dem baltischen Staat.

16.01.2024, 17.21 Uhr



Die Universität Tartu: Estlands Geheimdienst hat einen russischen Professor wegen Spionageverdachts festgenommen
Foto: Alexander Welscher / dpa


Estlands Sicherheitsbehörden haben einen an der Universität Tartu lehrenden Professor wegen Spionageverdachts festgenommen. Der russische Staatsbürger sei am 3. Januar festgesetzt worden und befinde sich für zwei Monate in Untersuchungshaft, teilte die Generalstaatsanwaltschaft des baltischen EU- und Nato-Landes in Tallinn mit. Der Akademiker soll gegen Estland gerichtete Geheimdienstaktivitäten durchgeführt und unterstützt haben, hieß es in der Mitteilung der Behörde ohne weitere Einzelheiten.

Das geheimdienstliche Interesse des »Aggressor-Staates« Russland an Estland sei weiterhin hoch, erklärte Geheimdienstchef Margo Palloson. Vor dem aktuellen Fall seien schon 20 russische Spione enttarnt worden. Der zeige, dass russische Geheimdienste verschiedene Lebensbereiche des Landes, einschließlich der Wissenschaft, infiltrieren wollen, so Palloson.

Die ehemalige Sowjetrepublik im Baltikum, die der EU und der Nato angehört, ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 ein vehementer Unterstützer der Ukraine.

Medienberichten zufolge hat der 53-Jährige seit 2010 als Professor für internationale politische Theorie an der Universität Tartu gearbeitet. Davor lehrte er in Russland an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg. Die Universität Tartu hat wegen der Vorwürfe eine Untersuchung eingeleitet und das Arbeitsverhältnis mit dem Akademiker beendet.
lph/dpa/AFP

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