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Heiligabend in Deutschland - Der tragikomische Sinn des Fests

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Ungelesen 24.12.20, 21:34   #1
pauli8
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Standard Heiligabend in Deutschland - Der tragikomische Sinn des Fests

Zitat:
Heiligabend in Deutschland

Der tragikomische Sinn des Fests




Eine Kolumne von Samira El Ouassil

»Pass auf, dass im Geschenkpapier kein Geldschein mehr ist!« Irgendwie merkwürdig, diese deutsche Bescherungskultur. Zwölf Dinge, die ich in einer persönlichen Feldstudie über Weihnachten gelernt habe.

24.12.2020, 20.09 Uhr



Foto: sakchai vongsasiripat / Getty Images

Hallo in die Runde, ich heiße Samira und ich feiere seit zwei Jahren Weihnachten. (Im Chor: »Hallo Samira.«) Aufgrund der amerikanisch-marokkanischen Herkunft meiner Eltern war ich zuvor einfach nie wirklich in die deutsche Bescherungskultur eingeführt worden, obwohl ich in Bayern zur Welt kam und mit Christkindlmärkten aufgewachsen bin.

Im dreiköpfigen Haushalt der El Ouassils wurden die Feiertage zwar aus Höflichkeit vor den hiesigen Traditionen bestmöglich simuliert, aber wegen eines gutgelaunten Atheisten-Argwohns die überbordende Religiosität auf den kleinsten Nenner reduziert. Wir aßen an diesem Tag in erster Linie nur mehr als sonst und beschenkten uns auf eher unspektakuläre Weise mit Dingen, die von Geburtstagen übrig blieben.

Das volle, nach Tannenbaum riechende, in Bio-Lametta-Ersatz verhedderte, mit goldenen wiederverwendbaren Schleifen verpackte (»Pass auf, dass im Geschenkpapier kein Geldschein mehr ist!«) und mit rot-weißen zuckerfreien Stangen verzierte Programm lernte ich erst als Erwachsene kennen. Durch die Familie meines Freundes, sowie durch meine ganzen bewundernswert erwachsenen FreundInnen, die nun inzwischen alle selbst eigenständige Weihnachten feiernde Familieneinheiten geworden sind, ist das Christenfest nun auch bei mir angekommen, wie Halloween bei Grundschülern.


Seitdem muss ich gestehen: Ich kann dem Inszenierungswillen des Brauchs sehr viel Magie abgewinnen. Folgendes habe ich in meiner Feldstudie über den tragikomischen Sinn dieses Festes als Feuertaufe des sozialen Zusammenhalts gelernt:

1. Je nachdem, wie man es mit den Kindern vereinbart hat oder ob man Katholik oder Protestant ist, aber im Grunde ist das auch egal, kommt an Heiligabend entweder der Weihnachtsmann oder das Christkind. Einer der beiden (bei Scheidungskindern manchmal sogar beide) bringt Geschenke, um den Geburtstag eines spirituellen, sozialkritischen Zombie-Philanthropen zu feiern, der als Kind das eingangs erwähnte Christkind war und Sohn einer kosmologischen Entität ist. Der Weihnachtsmann indes ist unter anderem eine von Niederländern in die USA exportierte Version unseres am 6. Dezember kommenden Nikolaus, »Santa Klees«, der dann wiederum aus den USA als »Santa Claus« zurückkam. (Coca Cola hat übrigens nicht durchgesetzt, dass er rot ist.) Außerdem stellt man sich einen zauberhaft geschmückten Baum ins Wohnzimmer, der aber weder mit Jesus noch dem Weihnachtsmann was zu tun hat und der Katholiken lange Zeit so suspekt war, dass er in Kirchen verboten war.

2. In der Familie meines Freundes wird traditionell mit einem verschlossenen Weihnachtsbaumzimmer gearbeitet, das erst am Heiligen Abend mit dem zarten Erklingen eines kleinen Glöckchens (»das Christkind«) geöffnet und dann ähnlich wie bei einem Anti-Terror-Swat-Team-Einsatz gestürmt wird. Das ist der besinnliche Teil des Abends.

3. Es gab während meiner Weihnachtslehrzeit zudem den beständigen Versuch, aus der großzügigen, christlichen Flut an Geschenken ein weniger konsumorientiertes Fest zu machen, was aber zu Beginn an Höflichkeit scheiterte. In einer mehrgenerationellen Großfamilie jemanden mit dem Argument von Ressourcenschonung unbeschenkt zu lassen, brachte einfach keiner übers Herz.

4. Das Schenken muss vorab mithilfe von Listen, Excel-Tabellen und Whatsappgruppen organisiert werden, was sehr aufwendig war, weshalb man zum Wichteln überging, wo man nun mithilfe von Listen, anonymen Losverfahren, Excel-Tabellen und E-Mails nur eine Person beschenkt. Neben der Reduktion der Geschenke – und somit des Konsums – sollte diese Änderung auch vor allem dazu dienen, sich mit mehr Sorgfalt mehr Gedanken darüber zu machen, womit man der gezogenen Person eine echte Freude bereiten könnte, statt die Schwippschwager mit einem Dutzend uniform gekaufter Budget-Geschenken für Menschen von 12 bis 99 zu überhäufen, die immer entweder ein Hörbuch sind oder ein Duschschwamm. Somit ist das Wichteln eine Kulturtechnik, die den Kapitalismus in Schranken weisen und dabei zugleich das familiäre Miteinander stärken soll.

5. Unabhängig vom Wichteln bekommt ein Kind offenbar im Schnitt immer 56 Geschenke, bei deren mehrstündiger Öffnung alle Anwesenden selig zuschauen, um bei jedem Päckchen dem beschenkten Kind die Arbeit abzunehmen sich für die Gaben zu begeistern.

6. Zu Beginn empfand ich, als naive Weihnachtsanfängerin, die ich war, den manchmal dramatischen Unmut über vermeintliche Fehlschenkungen als furchtbar undankbar. Aber man versteht diese Frustration des Glücks vielleicht dann doch am besten mit Rousseau, der in der Nouvelle Héloïse schrieb: »Wehe dem, der nichts mehr zu wünschen hat! Er verliert, sozusagen alles was er besitzt. Man hat weniger Genuss von dem, was man verlangt, als von dem, was man hofft, und man ist nur glücklich, ehe man glücklich ist.«

7. Der Satz »Man schenkt sich dieses Jahr nichts Großes« ist übrigens eine Falle. Genau genommen ein Test, um den Weihnachtswillen zu prüfen, durch welchen man nur durchfallen kann.

8. Mydays- und Jochenschweizergeschenke sind wiederum tankstellengerecht verpackte Versionen von »Ich schenke dir, ein anderer Mensch werden zu können«. Man kann sich nietzscheanisch darüber freuen (Endlich darf ich der pralinenkochende Fallschirmspringersommelier werden, der ich im Grunde meines Herzens schon immer war!) oder aus Rache und Kränkung vorschlagen, Gesellschaftsspiele zu spielen.

9. Gesellschaftsspiele sind unabdingbar, denn Brett- und Kartenspiele verhalten sich zum Familienstreit wie Fußball zu Krieg. So wie der Sport ein Ersatz für zerstörerische Konflikte zwischen den Nationen ist und diplomatische Spannung auf spielerische Weise kanalisiert wird, gilt bei Gesellschaftsspielen, dass man sich liebevoll anschreien darf – DU BIST NOCH NICHT DRAN ARMIN, DU HAST EINE VIER GEWÜRFELT UND DEN ASCHENPUTTELSCHUH GEZOGEN, EINE VIIIIIIER UND DEN SCHUUUUH, GUCK DOCH MAL INS HANDBUCH – ohne dass man sich danach scheiden oder enterben muss. Jetzt verstehe ich auch, warum Gesellschaftsspiele so heißen – denn ohne sie wäre Gesellschaft nicht denkbar. Die bereinigte Katharsis umherfliegender Spielsteine ersetzt jede Familienaufstellung.

10. Familiäre Tischgespräche sollten im Gegensatz zu Gesellschaftsspielen nie der Lösung von Sachverhalten dienen, sondern immer der solidarischen Verwaltung von Verwunderung über die Welt.

11. Als verlässlicher Harmonie-Indikator erweist sich, die Prozentzahl des Smartphone-Akkus am Ende des Tages. Um Spannungen wie Beulen im Teppich glatt zu klopfen, werden Konflikte und Friktionen aus feiertaglicher Diplomatie genau unter diesen gekehrt und irgendwie arrangieren sich alle alle Jahre wieder damit. Es gibt, wie Philosophieprofessor Stéphane Floccari in seinem Buch »Weihnachten überleben« analysiert, nicht nur ein in etlichen Weihnachtsfilmen karikiertes Unbehagen in Bezug auf das Fest, sondern auch eine dankbar angenommene, fast erwünschte Verdrängung, die »unter dem ungeheuren sozialen, kulturellen und historischen Apparat lauert«, den wir Weihnachten nennen und der wir uns gleichzeitig jedes Jahr wieder stellen wollen und müssen. (Ich habe aber unverschämtes Glück, der Akku steht in der Nacht vom 24. immer bei etwa 87 Prozent.)

12. Was also das Finden und Feiern der eigenen Traditionen und Familienrituale sowohl im Kleinen, aber auch historisch auf großem Maßstab veranschaulicht: Weihnachten ist neben dem fröhlichen Zeremonienkitsch, der inszenierten Religionsperformanz und der hemmungslosen Hedonismusangebote eine Projektionsfläche für die existenziellen Ängste, die man am dunkelsten Tag des Jahres haben kann: Kälte, Düsternis und Einsamkeit. Das Zelebrieren einer solchen Nacht ist also auch eine mit Festtagsessen prall gefüllte Metapher für die gemeinsame Überwindung dieser sonnenlosen Zeit. Und darin liegt mutmaßlich auch der Sinn dieser Festlichkeit, in der kalendarisch synchronisierten verwandtschaftlichen Zuneigung und Aufmerksamkeit, um dann tatsächlich versehentlich echte verwandtschaftliche Zuneigung und Aufmerksamkeit zu erleben. Es ist in diesem Sinne aber nicht mal das viel zitierte »Fest der Familie«, sondern vor allem das Fest der Suche nach Geborgenheit. Das fast tribale, sich gemeinsame Freuen auf die Rückkehr von Licht und Wärme macht diese heidnische Advents-Chimäre, dieses Patchwork aus Folklore, Religionspolitik und Kaufreizen trotz oder gerade deshalb zum Fest der Feste – man feiert das miteinander Feiern. Was ich in meinem Weihnachtsvolontariat also nun verstanden habe: Als symbolische Zeremonie der Zuversicht ist es, ob persönlich oder digital, vielleicht genau jetzt, genau in diesem Jahr das perfekte Fest, um 2020 zu beenden.

Frohe Weihnachten!
Quelle:

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Gut erkannt und schön geschrieben von der Kolumnistin.
pauli8 ist offline   Mit Zitat antworten
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BLACKY74 (25.12.20), Draalz (25.12.20), nolte (25.12.20)
Ungelesen 25.12.20, 01:43   #2
karfingo
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Hier bei mir ist/war nix tragikomisches. Es war schlicht und einfach KEIN Weihnachten, wie seit 1978. Gefällt mir.
karfingo ist offline   Mit Zitat antworten
Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
Draalz (25.12.20)
Ungelesen 25.12.20, 09:55   #3
Kirkwscks4eva
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In Ordnung, die Samira - marrokanische und amerikanische Herkunft - mag kein Weihnachten. Das ist ja völlig in Ordnung. Aber muss sie auf diese respektlose und unhöfliche Art und Weise über dieses Fest herziehen? Selbst wenn man Weihnachten zutiefst verabscheut könnte man doch einfach allen ein schönes besinnliches Weihnachtsfest wünschen und dass jeder gesund bleiben möge.

In dem Sinne einen schönen 1. Weihnachtsfeiertag Euch allen und bleibt gesund.

Sehr passend sind übrigens doch der eine oder andere Leserkommentar, wie dieser hier:

Zitat:
Nun ja, ob dieser Kommentar nun wirklcih "klug uznd humorvoll", "gelungen", "sympathisch", "toll", "süß" oder gar "treffend" ist, wie einige Forumsteilnehmer dies sehen?

Ich denke nicht.
Nun bin ich, in Deutschland in eine gläubige deutsche Familie und somit in viel Weihnachtstradition hinein Geborener zwar mittlerweile Atheist, aber diese Tradition ist mit schon wichtig. Die Kinder lieben sie, über passende Geschenke denken wir bereits während des Jahres nach, machen uns viel Gedanken und darüber freuen sich alle Beteiligten.

Frau Ouassils Analyse hingegen empfinde ich ein Stück weit als schnippisch und arrogant.
Es ist leicht, Traditionen aus einem anderen Kulturkreis heraus zu analysieren und lächerlich zu machen. Noch leichter ist es, sich dies aus Respekt zu sparen.

Immerhin muss Frau Ouassil hier keine Fatwa befürchten...

Geändert von Kirkwscks4eva (25.12.20 um 10:04 Uhr)
Kirkwscks4eva ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 25.12.20, 10:56   #4
Draalz
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Zitat:
Zitat von Kirkwscks4eva Beitrag anzeigen
In Ordnung, die Samira - marrokanische und amerikanische Herkunft - mag kein Weihnachten. Das ist ja völlig in Ordnung. Aber muss sie auf diese respektlose und unhöfliche Art und Weise über dieses Fest herziehen?
Es ist eine Kolumne. Da kann man durchaus etwas provozieren.

Viele christlich geprägte Menschen sind da kein bisschen anders, wenn sie sich z.B. über gläubige Muslime während des Ramadan äussern.
Das verstehen christlich geprägte Menschen auch nur andeutungsweise.

Wie schon erwähnt ist es eine Kolumne, keinesfalls ein Kommentar, wie der von Dir zitierte Leser behauptet.

Ein anderer Blickwinkel ist stets eine Chance sich weiterzuentwickeln, denn oftmals inszeniert er Gedanken, auf die man vielleicht niemals selbst gekommen wäre.
Draalz ist offline   Mit Zitat antworten
Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
BLACKY74 (25.12.20), pauli8 (25.12.20)
Ungelesen 25.12.20, 11:55   #5
pauli8
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Es war wohl für Kirkwscks4eva etwas zu viel Text in der Kolumne enthalten. Da kann es schon mal passieren, das man beim Verstehen einer Kolumne überfordert ist.

Für mich wurde von Samira El Quasil sehr treffend beschrieben wie das in vielen Familien so abläüft.

Schon am Anfang wird das im Text deutlich.

Zitat:
»Pass auf, dass im Geschenkpapier kein Geldschein mehr ist!..
pauli8 ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 25.12.20, 12:20   #6
Kirkwscks4eva
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Zitat:
Zitat von Draalz Beitrag anzeigen
Es ist eine Kolumne. Da kann man durchaus etwas provozieren.
Man kann, man muss es aber nicht. Aber hier gilt es wohl Seiten zu füllen und die Spiegel Leserschaft zu bedienen.

Zitat:
Zitat von Draalz Beitrag anzeigen
Viele christlich geprägte Menschen sind da kein bisschen anders, wenn sie sich z.B. über gläubige Muslime während des Ramadan äussern.
In Kolumnen für Magazine wie den Spiegel? Ob sich Frau El Quasil auch derart unhöflich über Ramadan äußern würde? Wohl kaum.

Zitat:
Zitat von Draalz Beitrag anzeigen
Ein anderer Blickwinkel ist stets eine Chance sich weiterzuentwickeln, denn oftmals inszeniert er Gedanken, auf die man vielleicht niemals selbst gekommen wäre.
Ein neuer Blickwinkel? Etwa dass Weihnachten großer Konsum Mist ist? Dass die ganze Nächstenliebe geheuchelt ist? Dass die Leute die zusammen feiern sich die Köpfe einschlagen? Dass die Kinder alle mit wer weiß wie viel Geschenken überhäuft werden? Ich sehe das eher als Pauschalisierung von jemandem der Weihnachten nichts abgewinnen kann.

Vermutlich feiert sie mit der Familie ihres Freundes nur weil "Pflichttermin" und eigentlich will sie das gar nicht.

Aber wie ich schon schrieb, die Leserschaft des Spiegels muss ja bedient werden. Da sind dann solche Kolumnistinnen gerade richtig.

Zitat:
Zitat von pauli8 Beitrag anzeigen
Es war wohl für Kirkwscks4eva etwas zu viel Text in der Kolumne enthalten. Da kann es schon mal passieren, das man beim Verstehen einer Kolumne überfordert ist.
Na na, pauli8, ich verbiete mir solche Unterstellungen.

Zitat:
Zitat von pauli8 Beitrag anzeigen
Für mich wurde von Samira El Quasil sehr treffend beschrieben wie das in vielen Familien so abläüft.
Pauschalisierung und da sie bisher nur zweimal Weihnachten gefeiert hat und das auch nur mit der Familie ihres Freundes kann sie eben nicht beschreiben wie viele andere Familien Weihnachten feiern.

Es gibt so viele verschiedene Arten von Weihnachten feiern (und hier das was die Kolumnistin beschrieben hat):

- reines Konsumfest
- man kommt einmal im Jahr mit der Familie zusammen weil Pflichttermin
- man schlägt sich die Köpfe ein beim Gesellschaftsspiel

Aber auch die andere Seite (welche die Kolumnistin nicht kennt, nicht sehen will oder ignoriert):

- man feiert mit den Kindern und ist happy über glückliche Kindergesichter wenn diese ihr(e) Geschenk(e) auspacken und einen freudestrahlend um den Hals fallen
- man kocht zusammen, hört Weihnachtsmusik, spielt ein bisschen zusammen das eine oder andere Spiel
- man ist froh dass Oma und Opa noch leben und mitfeiern können bzw. in diesem Jahr hoffen dass das nächste Weihnachten wieder ein Zusammensein werden wird
- man reisst das Geschenkpapier auf einfach weil es Spaß macht und schaut zu wie die Haustiere darauf reagieren (Katzen freuen sich über leere Kartons, Hunde zerpflücken erfreut das Papier)

Geändert von Kirkwscks4eva (25.12.20 um 12:27 Uhr)
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Draalz (25.12.20)
Ungelesen 25.12.20, 12:52   #7
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Zitat von Kirkwscks4eva Beitrag anzeigen
Na na, pauli8, ich verbiete mir solche Unterstellungen...
Das beeindruckt mich jetzt aber sehr...destiny..
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Draalz (25.12.20)
Ungelesen 25.12.20, 13:04   #8
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@kirk,

Du regst Dich ja mächtig auf.

Medienfreiheit, freie Meinungsäusserung. Da kann man durchaus einseitig beleuchten.

In meiner Jugend artete die Weihnachtsschenkerei regelrecht zu einem Wettrüsten aus. Irgendwann beschloss die ganze Familie nicht mehr zu schenken.
Weihnachten war auf einmal viel entspannter.

Als Alleinstehender feierte ich überhaupt kein Weihnachten mehr, also seit gut 35 Jahren. Ich nutze diese Zeit z.B um meine Wäsche im Waschsalon zu waschen.
Ich habe keinen Bezug zu Gott, oder dem Typen, den die Römer ans Kreuz nagelten.

Ich empfinde Weihnachten ebenfalls als Konsumfest. Wenn ich im Oktober schon die Schokoweihnachtsmänner sehe, sagt mir das alles.

Ich freue mich immer, wenn ich Weihnachten arbeiten muss, denn dann gibt es gut Zuschläge.

Das ist meine Meinung und ich dränge sie keinem auf.
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