[MunichEast]

Amtsgericht Osnabrück
Junge-Union-Mitglied nach Beleidigung von trans Frau verurteilt

Im Oktober 2022 umzingelten Besucher einer CDU-Wahlparty in der Osnabrücker Altstadt eine trans Frau mit SPD-Parteibuch und überschütteten sie mit queerfeindlichen Beschimpfungen. Jetzt kam es zum Prozess.



Weil er unter anderem eine trans Frau mit SPD-Parteibuch nach einer CDU-Wahlparty öffentlich beleidigt hatte, ist ein 21 Jahre altes Mitglied der Jungen Union vom Amtsgericht Osnabrück zu 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden. Der Mann müsse außerdem fünf Termine bei einer Drogenberatungsstelle wahrnehmen und Verkehrsunterricht absolvieren, sagte am Mittwoch ein Sprecher des Amtsgerichts.

Der heute 21-Jährige war auch wegen eines Verkehrsdelikts angeklagt worden. Er war im vergangenen April betrunken Auto gefahren und hatte bei einem Unfall andere Autos beschädigt. Deswegen sei auch der Führerschein für drei Monate gesperrt worden.

Das Opfer wurde als "Schwuchtel" beschimpft

Im Anschluss an eine Party nach der Landtagswahl im vergangenen Oktober hatten mehrere junge Männer aus dem Umfeld der Jungen Union das in der SPD engagierte Opfer in der Osnabrücker Altstadt beleidigt und bedrängt. Die trans Frau wurde nach ihrer Darstellung mit ihrem Deadname angesprochen, umzingelt und mit queerfeindlichen Beleidigungen wie "Schwuchtel" überschüttet. Die Männer hätten zudem die erste Strophe des Deutschlandliedes gesungen (queer.de berichtete).

Aus der Gruppe hatte sich nur der heute 21 Jahre alte Mann gemeldet und bei dem Opfer um Entschuldigung gebeten. In der Verhandlung habe sich der Angeklagte vollumfänglich geständig eingelassen, sagte der Gerichtssprecher. Er sei als Heranwachsender nach dem Jugendstrafrecht verurteilt worden. (cw/dpa)
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Das ist schon übel ! Mitglieder der Jungen Union greifen verbal eine trans Frau an, beleidigen sie und singen "Deutschland über alles" ....

[karfingo]

Deadname

Das deutsche Transsexuellengesetz enthält zwar ein Offenbarungsverbot, dass der frühere Name nicht offenbart und ausgeforscht werden darf, ist allerdings nicht strafbewehrt. Im Juli 2020 zeigte die baden-württembergische Grünen-Politikerin und Transfrau Maike Pfuderer den Parteikollegen Boris Palmer wegen Beleidigung an, nachdem er sie auf Facebook mit dem Pronomen „ihn“ bezeichnete und ihren früheren Namen verwendete, was sie als bewusste Provokation und Teil einer Strategie zur Diskursverschiebung ansah. Im August erging die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Tübingen, das Verfahren mangels hinreichenden Tatverdachts einzustellen. Seine Äußerungen mögen taktlos und unhöflich sein, aber würden nicht die Grenze einer strafbaren Handlung erreichen. Pfuderer bezeichnet das deutsche Transsexuellengesetz als „zahnloser Tiger. Es hilft nicht, wenn wir Rechte, aber keinen Rechtsschutz haben.“ Sie will auf Bundesebene erreichen, dass Deadnaming künftig unter Strafe gestellt wird.

Im April 2021 klagte eine trans Frau aus Waltrop beim Amtsgericht Recklinghausen auf Unterlassung gegen ihren ehemaligen Nachbarn, der sie wiederholt und öffentlich durch Deadnaming lächerlich gemacht habe. Ihr Anwalt erklärte: „Juristisch sieht es so aus, dass das allgemeine Persönlichkeitsrecht meiner Mandantin einen Anspruch darauf verleiht, bei ihrem richtigen, weiblichen Vornamen genannt zu werden. Denn niemand muss es sich gefallen lassen, beim falschen Geschlechtervornamen genannt zu werden.“ Das Amtsgericht untersagte die Benutzung des Deadnames und drohte ein Ordnungsgeld von 250.000 Euro an.

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Da hat er ja als Heranwaxender im Betrag Schwein gehabt; 250.000 €uronen sind kein Pappenstiel.

[Melvin van Horne]

Moin,

Das Verbot von Deadnaming bedeutet, dass ich eine transsexuelle Person nicht mehr mit ihrem alten dem "toten" Namen ansprechen darf, weil ich sonst gegen das Gesetz verstosse. Nun sieht das neue Selbstbestimmungsgesetz vor, das ein solcher Wechsel durch eine einfache Erklärung beim Standesamt vollzogen werden kann. Von sichtbaren Veränderungen kann also nicht mehr ausgegangen werden.

Um potentiellen Tätern die Möglichkeit zu nehmen sich nun mit einem Tatbestandsirrtum herauszureden sollte man eine Pflicht zum sofortigen und jederzeit offen sichtbaren Outing im Gesetz verankern. Die Ausrede "Ich kenne diese Person seit 5 Jahre als Maik und spreche ihn auch so an Ich habe nicht mitbekommen, dass er gestern Nachmittag beim Standesamt war und nun Mareike heisst." fällt dann aus. Das wäre ein wichtiger Schritt um dem Gesetz zur gewünschten Wirkung zu verhelfen.

Ein solches Gesetz würde auch meiner Kollegin die ob ihrer sehr schönen, dunklen Stimme am Telefon gelegentlich mit "Herr" angesprochen wird die Möglichkeit geben, gegen die Täter gerichtlich vorzugehen. Denn so wie sich niemand gefallen lassen muss, beim falschen Geschlechtervornamen genannt zu werden, muss sich niemand gefallen lassen mit dem falschen Pronomen angesprochen zu werden. Es muss jedem klar sein das in einem solchen Fall und bei dem genannten Strafrahmen ein simples "Oh, entschuldigen sie" zumindest lächerlich ist, wenn sie nicht gar eine zusätzliche Verhöhnung des Opfers darstellt.

Ich finde es gut, das man beim Gesetzgeber die derzeitige politische Ruhe nutzt, um sich diesem so lange vernachlässigten Thema zu widmen. Zumal es sich ja um ein sehr komplexes Thema handelt. Eine Transfrau wird von ein paar moralisch komplett verrotteten und meiner Meinung nach zu milde davongekommenen Idioten als "Schwuchtel" beschimpft, beleidigt und gedemütigt.

Was wie ein einfacher Fall aussieht, ist in Wahrheit ein hochkomplexes Gebilde. Innerhalb der unter dem Begriff queer zusammengefassten Menschengruppe gibt es durchaus tiefe Gräben, die das Gesetzeswerk zu berücksichtigen hat. Ich habe Zweifel ob der Queer-Beauftragte der Bundesregierung Sven (heisst der noch so?) Lehman (43, Die Grünen) alleine diese Aufgabe bewältigen kann. Vielleicht ist es an der Zeit, den Bestand von Beauftragten auf diesen Gebiet bei der Bundesregierung massiv aufzustocken. An den Kosten die pro Stelle entstehen (Monatseinkommen von 21.863,00 Euro (zum Teil steuerfrei) plus Sekretariat plus Dienstwagen plus Fahrer. ) kann es doch nicht liegen. Als hätten wir kein Geld um etwas für die unendlich vielen Bedürftigen zu tun.

[csesraven]

Da laufen die Satiriker ja zu Hochtouren auf. Jemand mit dem gewünschten Namen anreden und damit respektieren..wo käme man denn da hin? Der gemeine Deutsche möchte doch schließlich sticheln können wenn es ihm beliebt.

"Das wird man doch noch sagen dürfen!" schallt es vom deutschen Stammtisch und zustimmendes Nicken rauscht durch die Säle ...

[csesraven]

Das du in meinen Augen genetischer Abfall bist, ist dir klar oder?

[Melvin van Horne]

Moin,

Zitat von csesraven

Da laufen die Satiriker ja zu Hochtouren auf. Jemand mit dem gewünschten Namen anreden und damit respektieren..wo käme man denn da hin? Der gemeine Deutsche möchte doch schließlich sticheln können wenn es ihm beliebt.

Soweit der Teil ohne Logik. Kommen wir nun zu dem anderen. Nähern wir uns ihm in kleinen Schritten.

Welche Voraussetzung müssen erfüllt sein, damit man jemanden mit seinem Namen ansprechen kann.

Er, Sie oder es muss einen Namen haben. Dabei ist nicht entscheidend, woher der Name kommt. Ob er von jemand anderem gegeben wurde oder ob er selbst gewählt sein. Es muss ihn nur geben.

Es muss der Wille gegeben sein, ihn, sie oder es mit diesem Namen anzusprechen. Ich zum Beispiel weigere mich hier im Forum mit jemandem zu kommunizieren der sich Sepp Dietrich nennt.

Und die dritte Voraussetzung ist, dass man den Namen kennt. Wenn das nicht gegeben ist, wird es schwierig. Das ist schwerer zu erklären als zu demonstrieren. Dazu eine einfache Hausaufgabe. Gehe in einem Laden und sprich die elfte Person die nach dir diesen Laden betritt, mit Vornamen an. Die Person wird einen Namen haben. Du hast auch den Willen ihn zu benutzen. Und trotzdem wirst du wahrscheinlich Probleme haben. Weil du den Namen nicht kennst.

Das ist normalerweise kein Problem. Wen man nicht kennt, den spricht man ja normalerweise nicht mit Vornamen an. Schwieriger ist das, wenn man jemanden kennt. Bleiben wir beim Beispiel Maik und Mareike. Du kennst Maik seit 10 Jahren. Gemocht hast du ihn nie. Er kommt dir auf der Strasse entgegen und du begrüßt ihn. Hallo Maik! Und schon ist es passiert. Deadnaming! Sie heisst seit 6 Wochen Mareike. Wenn Mareike dich auch noch nie mochte, kann sie dir einen Haufen Ärger machen. Natürlich wird man dich nicht ins Gefängnis schicken. Aber eine Anzeige wäre ohne weiteres möglich. Und dann müsstest Du belegen, dass Du von der Umwandlung nichts wusstest. Deine Chancen heil aus der Sache rauszukommen stehen zwar nicht schlecht. Aber meiner Meinung nach müssen Gesetze so gestaltet werden, dass sie verhindern das jemand unschuldig in eine solche Situation gerät. Also muss entweder sichergestellt sein, dass sich jeder gesetzeskonform verhalten kann weil jeder den aktuellen Namen kennt, oder das entsprechende Gesetz darf so nicht verabschiedet werden. Ist doch logisch oder?

Das sind die Gedanken, die ein echter deutscher Michel sich bei Gesetzesinitiativen macht. Dieser Bezug zum echten Leben in einer echten Welt ist es, der uns Michel so vieles was in den Studierstuben oder Parteizentralen ausgeheckt wird kritisch sehen lässt. Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, wie berechtigt das ist.

[MunichEast]

Zitat von Melvin van Horne

Das sind die Gedanken, die ein echter deutscher Michel sich bei Gesetzesinitiativen macht. Dieser Bezug zum echten Leben in einer echten Welt ist es, der uns Michel so vieles was in den Studierstuben oder Parteizentralen ausgeheckt wird kritisch sehen lässt.

Nein. Hier geht es um den Namen vor der gesetzlichen Änderung des selbigen. Dieses Schutzgesetz halte ich für wichtig das der frühere Name nicht offenbart oder ausgeforscht werden darf. Es respektiert damit die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen die häufig einen langen Leidensweg hinter sich haben.

Das Beispiel der jungen CDUler zeigt auch deutlich die Notwendigkeit !

[Melvin van Horne]

Moin,

Zur Zeit lautet § 5 Abs. 1 TSG sinngemäß

Ist die Entscheidung, durch welche die Vornamen des Antragstellers geändert werden, rechtskräftig, so dürfen die zur Zeit der Entscheidung geführten Vornamen ohne Zustimmung des Antragstellers nicht offenbart oder ausgeforscht werden.

Im Moment richtet sich das nur an Behörden und ist nicht strafbewehrt. Da ist das noch halbwegs beherrschbar.

Das geht aber vielen nicht weit genug. Es wird zum Teil heftig kritisiert, dass das nicht zwischen Privatpersonen gilt und nicht strafbewehrt ist.

Es ist nur so, das wir nicht in Zeiten des gesellschaftlichen Ausgleichs leben in der man der jeweils anderen Seite mit Toleranz begegnet und sich in der Mitte trifft. Heute geht es immer um alles oder nichts. Die einen fordern das Recht, andere unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit fast uneingeschränkt beleidigen zu können. Die anderen wollen am liebsten jede leise Kritik, jeden Scherz mit drakonischen Strafen geahndet sehen. So auch hier. Es gibt bereits Forderungen das Gesetz ganz abzuschaffen oder es masiv zu verschärfen.

So entsteht für mich kein Gesetz, das für ausgleichende Gerechtigkeit sorgt, sondern eine Waffe im Interessenkampf. Und wie alle Waffen wird auch diese missbraucht werden. Der im Entwurf verwendete Begriff der Fahrlässigkeit bietet kaum einen Schutz. Das kann schon dann angezweifelt werden, wenn man den Namen, den man seit zig Jahren verwendet aus Gewohnheit nochmals nennt, obwohl man von dem Wechsel wusste.
In einer toleranten Gesellschaft wäre das kein Problem. Aber bei uns?

[SubFooWer]

Habe ich das richtig verstanden: Ein Rudel Besoffener greift einen Transen an, und der einzige, der eine Strafe kassiert, ist der, der sich der Polizei stellt, und vollumfänglich gesteht???? Die anderen gehen alle leer aus.

Oder ist der Artikel in diesem Punkt irreführend?

[SubFooWer]

Zitat von Melvin van Horne

...
Und wie alle Waffen wird auch diese missbraucht werden.
..

Dem Rest stimme ich voll zu.

Aber ein Detail muss ich korintenkacken: Eine Waffe kann man zwar GEbrauchen, aber MISSbrauchen stelle ich mir als recht kompliziert vor :-)

Deshalb schlage ich vor "Und wie alle Waffen wird auch diese gebraucht bzw. eingesetzt werden."

[csesraven]

Ich sehe auch die Klageflut wenn man seine Freunde beim Vornamen anspricht. Da steht man mit einem Bein im Knast.

Da hat der deutsche Michel sich intensiv mit dem Problem beschäftigt und sieht die konkrete Gefahr auf sich zurollen.

Zum Glück ist das Verständnis und die Logik hier so ausgeprägt und ich man "wehret den Anfängen". Danke dafür!

[eitch100]

Zitat von LGTBQ

Und das nur weil sich Schwuchteln heutzutage Trans nennen?

Einfach mal die Klappe halten, wenn man keine Ahnung hat. Einfach alle über einen Kamm scheren, die nicht hetero (obwohl das hier gar nicht der richtige Begriff ist) sind, ist genauso kleingeistig und ahnungslos, wie alle "Nicht-Rrrrrrrechten" linksgrün versifft zu nennen. Wenn man ALLE Bisschen-, Solala- oder Heftig-Rechten als Nazis bezeichnet, heulen die gleich rum wegen der Nazikeule. Aber wenn diese Hohlbirnen alle Nicht-Hetoros als Schwuchteln bezeichnen, ist das wieder voll OK oder etwas anderes oder... oder... oder...

[MunichEast]

.... besonders weil es ja heterosexuelle transsexuelle Menschen gibt. Aber das liegt vermutlich weit über der Auffassungsgabe des rechten Trolls.

[Melvin van Horne]

Moin,

wer eine transsexuelle Person beleidigt, soll bestraft werden. Ich glaube nur nicht, dass man jede Äusserung, die möglicherweise beleidigend ist einzeln ins Gesetz schreiben sollte. Gerade dann nicht, wenn der Grenzbereich zwischen Gewohnheit, Fahrlässigkeit und Böswilligkeit so schmal ist wie er es bei diesem Thema ist. Für mich führt diese Überregulierung zu unnötigem und schädlichem Theater. Beleidigungen sind heute bereits strafbar. Wir sollten der Justiz vertrauen, dass sie entscheiden kann, was eine Beleidigung ist und was nicht.

Das Thema ist einfach zu kompliziert und zu neu für starre Gesetze. Ich denke dabei zum Beispiel an den Fall Isla Bryson. Transfrauen sind Frauen. Soweit klar. Aber wenn sie ins Frauengefängnis sollen sind es dann doch keine Frauen. Im Männergefängnis (das erfinde ich jetzt) haben sie Anspruch auf eigene Sanitärräume weil sie ja Frauen sind.

Ende 2021 wurde ein Fall vor dem Amtsgericht Recklinghausen verhandelt. Die Klägerin wurde in einem männlichen Körper geboren, lebte aber seit Jahren als Frau. Ihr Nachbar hatte sie dennoch wiederholt mit „Rüdiger“ angesprochen. Das musste er nach dem Urteil unterlassen – bei Missachtung droht ein Ordnungsgeld.

Legt man die Fälle, auch wenn sie nicht aus dem gleichen Land stammen übereinander, kommt man zu dem Ergebnis, dass die schottischen Behörden Unsummen an Ordnungsgeld hätten zahlen oder die Insassinnen des Frauengefängnisses in Gefahr hätten bringen müssen.

Sie hätten Isla Bryson unter Zwang und, davon gehe ich aus, gegen ihren Willen wie einen Mann behandelt obwohl sie wissen mussten das es sich um eine Frau handelt. Kann es richtig sein das gesetzeskonformes Verhalten vorhersehbar zu einem Risiko für andere führt? Ich sage nein. Bestehende Gesetze die so etwas ermöglichen müssen überarbeitet werden. Neue Gesetze, die ein solches Risiko bergen dürfen so nicht beschlossen werden.

[csesraven]

Welches Risiko siehts du denn eigentlich in deinem Schreibwahn? Das ist so absurd, dass ich da auch nicht anders als mit Komik bzw Tragik drauf reagieren konnte. Es glaubt doch niemand (so dachte ich) ernsthaft, dass er bestraft wird, wenn er jemand einmalig mit einem falschen Vornamen anspricht.

Die beschriebenen Fälle haben doch absolut nichts miteinander zu tun

[muavenet]

Zitat von Melvin van Horne

Er, Sie oder es muss einen Namen haben.

Zeigst du solche Drecksmanieren in deinem Umfeld auch? Setzt du deine Familienangehörigen und Kollegen auch auf die Stufe mit Objekten bzw. Gegenständen? Oder gilt das nur für Transmenschen?

Alter...

[Melvin van Horne]

Moin,

Zitat von csesraven

Es glaubt doch niemand (so dachte ich) ernsthaft, dass er bestraft wird, wenn er jemand einmalig mit einem falschen Vornamen anspricht.

Glauben. Sehr gut. Denken. Noch besser. Wissen. Wäre schön gewesen.

in [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] niemals vorkommenden Fall hat Frau Pfuderer ihren Parteikollegen angezeigt, weil er sie einmalig in einem Facebookbeitrag mit ihrem Männernamen angesprochen hat. Wir sind uns doch hoffentlich einig, dass bei einer Frau, die schon vor ihrem Coming out 2003 unter ihrem alten Namen politisch engagiert hat und die seither als offen lesbische Transfrau politisch tätig ist nicht von einem Zwangsouting gesprochen werden kann. Da könnte man auch versuchen, den seinerzeit wirklich gegen seinen Willen zwangsgeouteten Hape Kerkeling noch einmal zwangsweise outen.
Frau Pfuderer war über das Urteil und seine Begründung in diesem niemals vorkommenden Fall enttäuscht und verärgert und engagiert sich nun dafür, dass Deadnaming explizit für jedermann unter Strafe gestellt wird. Nur für den Fall das sich das, was niemals vorkommt wiederholt.

Wie schreibt man eigentlich über eine Person, die nicht "er" oder "sie" sein möchte?

In der gesprochenen Sprache soll eine Pause oder ein lustiger Grunz- oder Knacklaut all die repräsentieren, die nicht "er" oder "sie" sein wollen. An anderer Stelle in der Schriftsprache sollen ein Stern, ein Schrägstrich oder zwischen die Grenzen einer rigiden Geschlechterordnung gesetzt, als Verräumlichung des Unsichtbaren der Unterstrich diese Mitbürger repräsentieren.

Und hier?

Er ging in das Haus. "Er" = männlich
Sie ging in das Haus. "Sie" = weiblich
Jemand ging in das Haus "Jemand" eine unbestimmte, nicht bekannte Person.

All das trifft für jemanden der nicht "er" oder "sie" sein will und den man für "Jemand" zu gut kennt nicht zu. Also was schreibt man da?

* ging in das Haus ?
/ ging in das Haus ?
"glottaler Plosiv" ging in das Haus ?

Es wird erwartet, das wir unsere Art zu sprechen komplett neu denken. Es sollen Rechtschreibregeln außer Kraft gesetzt werden und das flüssige sprechen erschwert werden. All das wird erwartet, um auch die kleinste Minderheit zu berücksichtigen.

Das aber Worte eine neue, erweiterte Bedeutung erlangen sollen, dass ist dann doch zu viel verlangt. Warum soll das erwartete neu Denken von Sprache nicht dazu führen, dass wir das Wort, dass wir für Dinge verwenden für die "der" und "die" nicht passt auch für Menschen verwenden, für die "er" oder "sie" nicht passt. So neu ist das übrigens nicht. Wir machen das schon immer.

Der Blumentopf steht am Fenster.
Der Heiko steht am Fenster.
Die Sabine steht am Fenster.

Wer erkennt hier eine Gleichsetzung von Heiko, Sabine und dem Blumentopf?

Der Heiko steht am Fenster.
Die Sabine steht am Fenster.
Das [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] steht am Fenster.

Ja, das klingt ungewohnt. Aber was an gendergerechter Sprache tut das nicht?

[muavenet]

Zitat von Melvin van Horne

Das Melvin steht am Fenster.

Ob es fähig ist, Deutsch zu lernen?

[nichdiemama]

Zitat von muavenet

Ob es fähig ist, Deutsch zu lernen?

Die Frage von jemand :*/ (hier hätte "der" gestanden aber ich wollte dir nicht zu nahe treten) immer "mer" schreibt wenn es "man" sein sollte, ist schon in gewisser weise belustigend.

[Shao-Kahn]

Zitat von muavenet

[...] Setzt du deine Familienangehörigen und Kollegen auch auf die Stufe mit Objekten bzw. Gegenständen? [...]

Bist Du dir denn sicher, dass wirklich alle [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] er und sie als Pronomen nutzen?

Nicht, dass sich hier noch jemand beleidigt fühlt, wenn "they" mit dem weiblichen sie oder dem männlichen er angesprochen wird.

[muavenet]

Zitat von Shao-Kahn

Bist Du dir denn sicher, dass wirklich alle er und sie als Pronomen nutzen?

Selbstverständlich gibt es viele Menschen, welche Pronomen nutzen, die nicht in's binäre Schema fallen. Was zum Teufel hat das mit der dehumanisierenden Objektifizierung ("es", "das", etc.) zu tun?

Gendern tut jede(r) SprachnutzerIn gegenderter Sprachen automatisch. Generisches Maskulinum z. B. ist gendern. Ist selbst für Sprachanfänger nicht schwer verständlich.

Bevorzugte Pronomen der angesprochenen Individuuen nutzen, deswegen geben sie die Leute in den sozialen Medien etc. an. Selbiges gilt für den Namen (dessen Verwendung sich auch zur Umschiffung des ach so furchtbaren Pronomeneinsatzes eignet). Nennt sich Manieren oder auch Kommunikationskompetenz. Fehler lassen sich nicht vermeiden. Dafür wurden Entschuldigungen erfunden. Dann nicht vergessen, auch noch von der inhärenten, mehr oder weniger vorhandenen Lernkapazität gebrauch zu machen und es in Zukunft richtig raushauen.

Und ihr verfügt doch über Lernkapazitäten, oder?!

[muavenet]

Zitat von Mourish11

Man merkt an diesen Thread gut, das wir uns auf der Zeitlinie in der spätrömischen Dekadenz ... mit Themen aus der Wohlstandverwahrlosung vieler sich bewegend.

Wenn das Mourish irgenwann mal etwas wenigstens halbwegs Intelligentes zum Thema beizutragen hat, etwas was nicht wie aus der Schneeflöckchen-Incel-Ecke klingt, lass es Bescheid geben.

[muavenet]

Zitat von Mourish11

..um endlich den Marxismus hierzulande wieder etablieren ... gobbelgobbel

[csesraven]

Zitat von Melvin van Horne

Moin,



Glauben. Sehr gut. Denken. Noch besser. Wissen. Wäre schön gewesen.

in [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] niemals vorkommenden Fall hat Frau Pfuderer ihren Parteikollegen angezeigt, weil er sie einmalig in einem Facebookbeitrag mit ihrem Männernamen angesprochen hat.

Verstehen wäre am Besten.

Denn angezeigt werden kann man immer und überall. Deshalb sprach ich von "Bestraft werden" und dein so schön verlinkter Artikel schreibt

"Die Staatsanwaltschaft Tübingen sieht in der Äußerung keine Schmähkritik, so dass sich Herr Palmer durch die angezeigten Äußerungen unter keinem denkbaren Blickwinkel strafbar gemacht habe."

Also demnächst durchatmen, lesen, verstehen, weniger Schwachsinn posten - alle Lebenszeit gewonnen

[Melvin van Horne]

Moin,

letztlich weiß ich nicht, warum der Richter so entschieden hat. Für eine im herkömmlichen Strafrecht bereits vorhandene und auch strafbewehrte Beleidigung war dem Richter Palmers Äußerung zu wenig. Und der § 5 Abs. 1 TSG untersagt das, was Palmer geschrieben hat als Deadnaming. Das aber kann nicht zu einer Strafe führen, weil im Gesetz keine Strafe vorgesehen ist. Genau diese Straflosigkeit will Frau Pfuderer nun abschaffen. Natürlich, davon gehe ich aus, möchte sie nicht jeden, der versehentlich gegen diesen Paragraphen verstoßen hat für Jahre in Gefängnis bringen. Aber ich stimme mit dem Richter überein, dass das, was Palmer da von sich gegeben hat, taktlos und unhöflich, aber in keinem Fall strafwürdig war. Durch das, was Frau Pfuderer möchte, kommt Palmers Äußerung aber für mich deutlich zu dicht an die Strafwürdigkeit.

Also mir ist schon klar, dass da niemand bestraft wurde. Klar ist aber auch, dass Frau Pfuderer das ändern will. Und dagegen spreche ich mich aus. Ich war der Überzeugung, da geht aus dem was ich geschrieben habe hervor. War wohl nicht so. Mein altes Problem mit den langen Sätzen.

Abgesehen davon das mir nicht klar ist, welchen Sinn ein im Gesetz festgehaltenes Verbot hat, wenn die Übertretung nicht bestraft werden kann.

Ich bin der letzte, der etwas gegen harte Strafen hätte. Aber dass man bei jedem Streit schien mit einem Bein im Gerichtssaal steht weil man (und das ist bewusst übertrieben, nicht gleich wieder überschäumen ) zu seinem Gegenüber "Halts Maul" gesagt hat und sich nun einer Klage wegen des Verstoßes gegen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] gegenübersieht, ist auch übertrieben. Vielleicht würde es reichen, wenn man den Juristen klarmacht, dass misgendern (so Sachen wie "das Melvin" ) Deadnaming, und all das eben doch eine Beleidigung sind, wenn sie zum Beispiel mehrfach (eine Pöbelei reicht nicht), erkennbar böswillig und mit der Absicht zu beleidigen ausgesprochen oder geschrieben werden.

Eindeutig hingegen ist der Fall bei der "dehumanisierenden Objektifizierung" Da muss der Dialog zwischen zwei Erwachsenen "Wo ist das Kind?" "Es spielt im Sandkasten" zwingend zur sofortigen Festnahme und zum Entzug des Sorgerechtes führen. So viele Smilies wie es eigentlich sein müssten, passen in diesen Beitrag nicht rein. Ob es etwas nutzt?

Spass beiseite. Man könnte nun zu etwas mehr Toleranz und zu etwas weniger Empfindlichkeit aufrufen. Andererseits kann ich mir auch gut vorstellen, dass man als jemand der eben nicht heterosexuell ist schon so viel an Beleidigungen, Schmähungen und Beschimpfungen erdulden musste, dass man sich Möglichkeiten, sich wirkungsvoll zur Wehr zu setzen, wünscht. Einerseits verständlich. Andererseits birgt es immer eine Gefahr, wenn potentielle Opfer von Straftaten zu viel Einfluss auf die Gesetzgebung zu diesen Taten bekommen. Schwierig abzuwägen.

[muavenet]

Zitat von zettine

Ich würde es mir auch niemals anmaßen über etwas zu urteilen, wovon ich null Plan.

Ach tatsächlich:

Zitat von zettine

Aber nicht wie es der Ganser tut, weil er gerade mal einen Posten in der Politik inne hat und meint, da befehlen zu dürfen und müssen.

Die Dame heisst Ganserer, nicht Ganser; hier geht's nicht um Daniele, deinen beliebten Covidioten und Vatnik-Publizisten aus der Schweiz.

Ansonsten, halte dich einfach zur Abwechslung mal an deine selbst formulierten Vorgaben.

[muavenet]

Zitat von Melvin van Horne

Eindeutig hingegen ist der Fall bei der "dehumanisierenden Objektifizierung" Da muss der Dialog zwischen zwei Erwachsenen "Wo ist das Kind?" "Es spielt im Sandkasten" [...]

Ja, genau. Ist ja auch genau dasselbe wie die Objektifizierung von Transmenschen via Pronomen. Du wusstest auch genau was dieser alte wie dämliche Er/Sie/Es-Joke bedeutet; derartig blöde bzw. realitätsfremd bist selbst du nicht.

[muavenet]

Zitat von zettine

Welche Dame bitte?

Tessa Ganserer.

Zitat von zettine

Und welche Covidioten??

Daniele Ganser.

[muavenet]

Zitat von zettine

Du kennst mich null, [...]

Das ist nich dein erster Account. Und warum Ganser? Weil du den Namen (inklusive Misgendering im Falle von Tessa G.) in's Spiel gebracht hast:

Zitat von zettine

Aber nicht wie es der Ganser tut, weil er gerade mal einen Posten in der Politik inne hat und meint, da befehlen zu dürfen und müssen.

Freud is a bitch.

[muavenet]

Zitat von zettine

Wenn du dich am Namen Ganser aufgeilst, ich hatte dazu extra das entsprechende Forum erwähnt, für die welche es interessiert (bist du dort???), da nennt man diese Person auch als Solche, und teilweise noch ganz anders.

Lass ma jut sein, zi... zettinchen.

[MunichEast]

Zitat von Mourish11

Und wenn jemand nicht nach Der/die/Das/Es muavenet- als Links-Woke-Hobby-Moderatorin (M/W/D)Pfeife tanzt...versucht sie(Der/die/Das/Es) dich dazu zu bringen...das du hier von den Mods geperrt wirst.

Das Thema ist der Übergriff von Mitgliedern der Jungen Union, was tiefer blicken läßt als manchem klar ist. Fasst man andere CDU Entgleisungen zusammen, Werte Union und so manches prominente CDU Mitglied dann sind die Ähnlichkeiten zur AfD erschreckend !

[Thorasan]

Da es hier mal wieder nicht möglich ist, sachlich zu bleiben, ist dann auch hier mal wieder dicht.

Und wen das Team bannt und wen nicht, entscheiden nicht einzelne User; Du solltest mit deinen Unterstellungen diesbezüglich also mal ganz schnell aufhören Mourish11.