[Draalz]

Ich war am Zweifeln, ob ich das Ding in die Corona News packen soll, oder in ein eigenes Thema. Ich hab mir für letzteres entschieden, weil der inhaltliche Umfang weit über Corona hinaus geht.

Essay

„Tyrannei der Ungeimpften“? Zugespitzt, aber ethisch richtig!

Peter Dabrock veröffentlicht am 09 November 2021 12 min

Frank Ulrich Montgomery, Vorstandsvorsitzender des Weltärztebundes, bemerkte jüngst, Deutschland erlebe eine „Tyrannei der Ungeimpften“. Der ehemalige Ethikratsvorsitzende Peter Dabrock erläutert in seinem Essay, warum diese Formulierung zwar scharf, aber in der Sache dennoch zutreffend ist.

Wir litten unter einer „Tyrannei der Ungeimpften“, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] sich der Ärztevertreter Frank Ulrich Montgomery kürzlich in einer Talkshow, der Publizist Henrik Wieduwilt [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] wiederum, dass „wir“ (wer immer das genau ist) „Geiseln der Corona-Schwurbler“ seien – und mein Disclaimer gleich zu Beginn: Auch ich habe jüngst in einem Fernsehinterview betont, dass Grenzen der finanziellen Solidarität mit Ungeimpften nicht unendlich weit entfernt seien. Kurzum: In der von Wieduwilt noch als „matt“ charakterisierten Restbevölkerung brodelt es. Indiz sind zunehmende Formulierungen, die Impfverweigerung in die Nähe von Kapitalverbrechen rücken. Dass die Konnotation „Verbrecher müssen bestraft werden“ bei denen, die sich angesprochen fühlen sollen, aufkommen, überrascht wenig. „Druck erzeugt Gegendruck“ lautet dann eine übliche Antwort, entweder als Drohung oder als sozialpsychologische Erklärung. Klar ist: Auf allen Seiten wird der Ton rauer.

Wenn man mit Niklas Luhmann die Auffassung vertritt, die erste Aufgabe der Ethik sei die „Warnung vor der Moralisierung“ – und ich würde zudem noch gerne ergänzen: dies gesagt im Wissen darum, dass man nicht nicht moralisieren kann, aber sich an diesem blinden Fleck durch Beobachtung anderer Positionen selbstkritisch abarbeiten sollte –, dann sind auch die ersten Reaktionen auf der Metaebene wohlbekannt: Man solle im Gespräch bleiben, auf Zweifel eingehen, proaktiv den Menschen begegnen und auch Impfungen niedrigschwellig anbieten. Schließlich sei nicht jeder Impfverweigerer ein Impfgegner, man müsse unbedingt die Spaltung der Gesellschaft verhindern, Differenzsensibilität und Ambiguitätstoleranz üben, um auf diese Weise die eigene Position nicht zu verabsolutieren und offen für die anderen zu bleiben.

Hat man diese üblichen Erwartungen an andere und Erwartungserwartungen an sich selbst auf seinem Ethikschirm, wird man die Äußerung von Montgomery als entweder unglücklich, missglückt oder misslich bezeichnen. Sicher ist: Impfverweigerer und Impfgegnerinnen werden sich durch solche Äußerungen kaum zu einer Impfung bewegen lassen. Vermutlich werden seine Worte sogar Öl ins Feuer gießen und spalterisch wirken. Doch andersherum gefragt: Wäre es in jedem Fall schlimm, Spaltung zu betreiben oder zumindest in Kauf zu nehmen? Oder vorsichtiger formuliert: Unter welchen Bedingungen wäre es erlaubt, ja vielleicht sogar geboten, Spaltung und Konflikt in Kauf zu nehmen und auf scharfe Wortwahl nicht zu verzichten?

Unternehmen wir zur Beantwortung zunächst ein kleines Gedankenexperiment: Stellen wir uns eine Gesellschaft vor, die zu Dreivierteln aus braven Steuerzahlenden bestünde, mit deren Geld die Infrastruktur des betreffenden Landes bezahlt würde – eine Infrastruktur, die von allen Bürgerinnen und Bürgern reichlich genutzt wird. Dem letzten Viertel dagegen gelingt es nicht durch „1000 legale Steuertricks“, sondern durch Geschäfte �* la Cum Ex und Cum Cum, den Staat, also die Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger, ehe die es merken, um Milliarden Euro zu „erleichtern“.

-- Empörung als Ausdruck moralischer Intuition

Man stelle sich weiter vor, in dieser Gesellschaft dürften Gesetzesänderungen nur in bestimmten Intervallen durchgeführt werden. Dann kommt das Verhalten der Minderheit heraus. Was würde man von der Mehrheit erwarten? Würde man es für angemessen erachten, dass sie stoisch die Hände in den Schoss legte und sagt: „Legitimation durch Verfahren! Wir müssen halt warten, bis die nächste Gelegenheit zur Rechtsänderung kommt, dann gerne ein neues Gesetz; aber bis dahin ist Ruhe erste Bürgerpflicht.“ Ich unterstelle einmal: Eine solche Reaktion hielten die meisten für unangemessen: zu devot, zu ungerecht gegenüber denen, die die Infrastruktur, etwa die Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten, dringend benötigten.

Sozialpsychologisch erwarteten wir wahrscheinlich vielmehr, dass sich Empörung Bahn bricht und die Wortführenden dieser Empörung versuchten, möglichst viele zu einer raschen Änderung der Verfahrensordnung zu bewegen, sodass das asoziale Verhalten der Minderheit schnellstmöglich abgeschafft werden könnte. Oder aus der Metaperspektive formuliert: Ein Sinn für Ungerechtigkeit ist sozialpsychologisch und ethisch oft Bedingung für die Suche nach einer besseren – sprich hier: gerechteren – Gesellschaft. Nicht immer artikuliert sich der Sinn für Ungerechtigkeit in akademischer Korrektheit – auch einem wohlsituierten Ärztevertreter darf dann eine überspitzt scharfe Formulierung erlaubt sein.

Nach nun bald zwei Pandemiejahren, in der zweifellos viele schwere politische Fehler gemacht wurden, vor allem aber tieftraurig und traumatisierend gestorben und Abschied genommen wurde, ist nachvollziehbar, dass diejenigen, die Freiheit immer auch mit Solidarität, Verletzlichkeit und Anerkennung anderer zusammendenken, die also Freiheit konstitutiv als soziale verstehen, sich nun empören, lauter werden und rufen: „Stopp! Es reicht! Ihr nehmt uns nicht länger in Geiselhaft, wir lassen uns nicht länger tyrannisieren.“ Soweit der legitime, oft rohe und raue Sinn für Ungerechtigkeit.

Sicher: Dieser Sinn für Ungerechtigkeit hat eine verkürzende und emblematische Funktion. Es ist natürlich nur von allen freiwillig Ungeimpften und nicht von denen die Rede, die sich noch nicht oder aufgrund medizinischer Gründe nicht mehr oder überhaupt nicht impfen lassen können. Und ja, wenn irgendwann der dritte oder vierte Booster nötig ist, dann ist mit dieser verkürzenden Formulierung von der „Tyrannei der Ungeimpften“ die Grundhaltung untermauert: „Mit leichtem Aufwand könntest Du Verantwortungsmuffel die Situation für Dich und andere verbessern, aber Du unterlässt es!". Gegen die Haltung unsolidarischen Freiheitspathos protestiert die Empörung als Ausdruck moralischer Intuition oder Beurteilung aus dem Geist einer konstitutiv sozialen Freiheit.

-- Kein Whataboutism

Allen, die unruhig geworden sind, sei gesagt: Richtig, in diesen Gefühlen und Einstellungen geht Ethik nicht auf, kann aber regelmäßig auch nicht ohne sie auskommen. Um zu überprüfen, ob moralische Gefühle – hier die Empörung über Impfgegner – angemessen sind, kennt die Ethik einigermaßen etablierte Verfahren. Um nur die zwei wichtigsten Prüffragekreise zu nennen: Mit der pflicht- und gerechtigkeitsethischen Tradition, mit den großen Vertretern Kant und Rawls voran, wird man fragen, ob eine Handlung(seinstellung) verallgemeinerbar ist, ob sie Mindeststandards des gerechten, also für möglichst alle verträglichen Lebens achtet – und sofort ist natürlich klar, dass alle diese Konzepte trotz ihres Verallgemeinerungsanspruch hochgradig interpretationsbedürftig sind.

Mit der konsequentialistischen oder utilitaristischen Tradition wird man nach Nutzen, Schaden, und vermeintlich außermoralischen Konsequenzen von kollektiven und individuellen Entscheidungen, Handlungen, aber eben auch Unterlassungen fragen; und auch hier ist klar: Was „außermoralisch“ ist und ob es das überhaupt gibt, ist höchst umstritten. Aber so ist Ethik: Sie deduziert nicht einfach moralische Prinzipien oder identifiziert „moralische Tatsachen“, sondern sucht nach Angemessenheit individuellen und kollektiven Verhaltens sowie von Lebensformen in einer komplexen, also ausdifferenzierten und pluralen Welt. Diese Komplexität nicht wahrnehmen zu wollen, wäre selbst unterkomplex.

Angemessenheit verlangt für eine konkrete Ethik, trotz Orientierung an einigermaßen stabilen oder zumindest trägen ethischen Prinzipien, immer auch Zeit-, Raum-, Sach- und Sozialdimension eines komplexen ethischen Problems zu eruieren. Auf weitere der Ethik (selbst-)kritisch zur Verfügung stehende Instrumentarien verzichte ich, um nicht eine Hyperkomplexität zu erzeugen, die dann oft zu einer resignativen Einstellung �* la „Es ist ja doch alles egal!“ oder zu Whataboutism („Aber in diesem oder jenem Fall – und man findet fast immer einen solchen Fall – agieren wir völlig anders, und deshalb müssen wir uns auch hier nicht anstrengen“) führt. Einer solchen Position sei hier entgegengehalten: Nein, selbst in hyperkomplexen Lagen wie der Pandemie gibt es auf Zeit-, Raum-, Sach- und Sozialdimension blickende politische und ethische Urteile, die zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort als sachlich und sozial angemessen erscheinen, aber unter Änderung der Bedingungen auch revidierbar sind, ja sein müssen.

Revidierbarkeit spricht also überhaupt nicht gegen bestimmte politische und ethische Urteile. Das Gegenteil ist der Fall. In einem sachlich und sozial so volatilen Geschehen wie der Pandemie wäre es geradezu überraschend, um nicht zu sagen ein Zeichen mangelnder reflexiver und handlungspraktischer Trägheit, wenn man nicht auf Veränderungen reagieren würde. All das im reflexiven Gepäck möchte ich nun skizzieren, warum ich das Montgomery'sche Diktum zwar für scharf, kommunikativ vielleicht auch für zu scharf, aber nach den genannten Sinndimensionen von Zeit, Raum, Sache und Sozialität für legitim erachte.

-- Impfen ist persönlich, aber nicht privat

Pandemie, die Zahlen gehen so hoch, dass man sich in einer Zeitschleife gefangen gefühlt. Richtig ist daher, dass die Formulierung „Die Pandemie ist jetzt eine Pandemie der Ungeimpften“ zunehmend unplausibler wird, weil eben zunehmend auch wieder Geimpfte betroffen sind, auch wenn – nach jetzigem Wissensstand – sie in der Regel nicht so stark erkranken und auch die Viruslast bei ihnen geringer ist und sie daher meistens auch nicht so starke Überträger sind wie der Durchschnitt der Ungeimpften. Dennoch gilt nach wie vor: Die Impfung ist das effektivste Mittel gegen die Ausbreitung des Corona-Erregers. Fürs Protokoll und die ethische Argumentation kann ebenso festgehalten werden, dass die bekannten Vakzine milliardenfach gespritzt und erprobt sind. Verschwindend gering ist die Zahl der Nebenwirkungen.

Es ließe sich eine lange medientheoretische, wissenssoziologische und gesellschaftstheoretische Debatte darüber führen, warum (zu) vielen Menschen dennoch wider alle Standards wissenschaftlichen Wissens an ihrer Meinung festhalten, es verhielte sich doch anders, obwohl sie sonst von morgens bis abends wissenschaftlichem und technischem Wissen und seinen Ergebnissen trauen – gerade wenn es für sie eng wird, etwa wenn sie auf die Intensivstation verlegt werden müssen, weil sie ungeimpft Covid-19 bekommen haben. Selbstverständlich führt die Impfung nicht dazu, alle anderen bekannten Verhaltensmaßnahmen abzublasen; selbstverständlich kommt es zu Impfdurchbrüchen; selbstverständlich muss man darüber nachdenken und, wie es zunehmend passiert, gerade in Bereichen mit vulnerablen Gruppen auch Genesene und Geimpfte wieder zu testen – alles geschenkt.

Aber das ändert – nach überragendem Stand wissenschaftlichen Wissens in dieser Frage – nichts daran: Die Impfung ist das wirkungsvollste und sicherste Mittel der Pandemiebekämpfung. Würden sich alle, die es medizinisch können, impfen lassen, hätten „wir“ (und ich rede vom Raumindex „Deutschland“) die Pandemie einigermaßen im Griff. Man schaue nur nach Portugal, das über eine extrem hohe Impfquote verfügt. Und damit sind wir nach diesen Aspekten der Sachdimension schon in der Sozialdimension. Es ist – in der kantischen Tradition formuliert – folgendes ethisch geboten: eine starke moralische Pflicht, etwas zu tun, wenn der Aufwand dafür gering, der Nutzen für einen selbst und mittelbar auch für andere und die Gesellschaft als ganze hoch ist, bei Unterlassen die Wirkung dieser Handlung nachlässt, vergleichbar effektive und effiziente Alternativen nicht vorliegen und zugleich das Risiko der Selbstschädigung gering ist.

All das, was die Jurist:innen unter das Stichwort „Verhältnismäßigkeit“ packen, ist beim Impfen erfüllt. Wie die Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx immer wieder einschärft: Impfen ist eine persönliche Entscheidung, aber keine Privatsache, denn die Konsequenzen der Nichtimpfung sind in der Gesellschaft erheblich – das fängt bei einem selbst oder als Angehörige von Risikopatienten an, geht über die in diesem Maße unnötige Belegung von Intensivbetten und dadurch nötige Verschiebung anderer wichtiger Operationen wie Bypass-Legung oder Krebs-OPs und reicht bis hin zu den – von vielen Impfverweigerern wie selbstverständlich verlangten – Übernahme der Kosten von Bürger:innentests. Von den anderen psychischen und sozialen Kollateralschäden, etwa im Bereich der Entwicklung von jungen Menschen durch noch immer andauernde Beeinträchtigung der Bildung und Freizeitaktivitäten oder des betreuten Lebens in Einrichtungen, ganz zu schweigen.

-- Die Geduld neigt sich dem Ende

Das sind alles starke psychische und soziale Schädigungen, die in der Größenordnung und Dauer vermeidbar wären, hätten sich alle, die es können, geimpft und sich nicht auf fadenscheinige oder sehr selbstbezogene Gründe berufen. Nicht nur die Solidarität mit vielen vulnerablen Menschen, die darauf hoffen, dass möglichst viele zu ihrem Wohle sich die proportional kleine Unannehmlichkeit der Impfung unterziehen, kann als ethisches Kriterium in Anschlag gebracht werden. Vielmehr greift auch das viel elementarere Schädigungsverbot, das im Sinne der negativen Freiheit daran erinnert, dass die Freiheit des einen eben an der Schädigung der Freiheitsmöglichkeiten des anderen – überprüft anhand der oben genannten pflichtenethischen Subkriterien – ihre Grenze findet.

Zur Sozialdimension gehört im Sinne des reflektierenden Nachvollziehens der Empörung über die Impfverweigerer auch: Niemand kann ernsthaft behaupten, dass das Gespräch mit Impfskeptikern, -muffeln, -müden, - bummlern oder -gegnern nicht auf unterschiedlichsten Kanälen und Ebenen gesucht wurde. Ja, richtig ist – und ich weiß nicht, wie oft ich seit Anfang August, seit man also sehen konnte, dass die Kurve der Impfquote abflacht, in fast jedem Medienbeitrag vergeblich gefordert habe, Impfkampagnen massiv und differenziert nach Zielgruppen zu organisieren und zu starten –, dass man immer mehr hätte machen können. Das ändert nichts daran: Wer wollte, konnte sich umfassend informieren.

Offensichtlich liegen die Gründe tiefer – das bestätigen alle Studien, allen voran das [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], das an der Universität Erfurt durchgeführt wird. Wenn man aber in einer jüngeren Forsa-Studie lesen muss, dass nahezu 90 Prozent derjenigen, die sich noch nicht haben impfen lassen, keine oder geringe Neigung verspüren, dies nun endlich nachzuholen, dann kann man auch der Mehrheitsgesellschaft nicht mehr ungebührliche Ungeduld gegenüber dieser Gruppe vorwerfen. Dann scheint der – in den Worten Jean-François Lyotards – Widerstreit der Positionen erschöpft zu sein.

Selbstverständlich mögen, wider alle Hoffnungslosigkeit, noch ein paar Letzte umgestimmt werden. Viele werden es nicht mehr sein. Angesichts der massiven medizinischen und gesellschaftlichen Konsequenzen ist es bei dieser sistierten Haltung nicht ungebührlich, wenn die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger – wie im oben skizzierten Beispiel des moralischen Steuerbetrugs – sagt: „Ok, wir tolerieren Eure Freiheit, wir tolerieren aber nicht mehr, dass Ihr diese Krankheit in unsere Kreise weiterverbreitet. Die Konsequenzen Eures Freiheitsgebrauchs müsst Ihr dann eben tragen!“ Es geht nicht um Diskriminierung und Stigmatisierung. Es ist primär Selbstschutz angesichts erkennbar unvernünftigen Verhaltens.

-- Wer spaltet hier?

Richtig ist: Das hat dann eine diskriminierende Folge. Unrichtig ist, dass dieser diskriminierende Effekt unbegründet ist oder sich gar mit NS-Taten vergleichen ließe – diese Vergleiche sind schamlos. Mit Blick auf die zugespitzte, wohl überspitzte Formulierung „Tyrannei der Ungeimpften!“ gemünzt: Alle, die Montgomery Spaltung vorwerfen, müssen sich fragen: Wer spaltet die Gesellschaft? Diejenigen, die andere schädigen und unsolidarisch auf ihre „Freiheit“ pochen, oder der, der auf die Schädigung hinweist?

Tatsächlich verhält es sich so, dass in der Zustimmung zu solch zugespitzter Wortwahl die Mehrheitsgesellschaft sich ihrer eigenen Position expliziter gewahr wird, sie sucht und findet darin ein Framing. Die Figur der schweigenden Mehrheit hat ja lange Zeit ihr Gutes, weil eben die Gesellschaft komplex ist, sich Problemlagen nicht so einfach mit einem globalen Steuerungsappell lösen lassen und sich erstaunlich oft Artikel 3 des Rheinischen Grundgesetzes erfüllt: „Et hätt noch emmer joot jejange.“ Wegen dieses – gerade in Deutschland erfreulich oft – lange anhaltenden Schweigens darf man nicht davon ausgehen, dass es unter der Decke des Schweigens nicht brodeln würde. Und so sorgen solche Schlüsselformulierungen für Ventile und senden das unmissverständliche Signal an die Impfverweigerer: So geht das nicht mehr lange weiter.

Und damit sind wir bei der Zeitdimension der Impfverweigerung. Der immer wieder aus dem Lager (der Sympathisanten) der sich verfolgt fühlenden, obwohl andere schädigenden und sich ohne hinreichende Gründe unsolidarisch verhaltenden Impfverweigerer unterbreitete Vorschlag, im Gespräch zu bleiben und noch mehr Aufklärung und Beratung zu verlangen, ist ja selbst nicht unschuldig und neutral. Mit jedem Tag, der die Zahl der Impfungen nicht signifikant erhöht, steigt das Risiko von Impfdurchbrüchen und Mutationen. Die ungenutzt verrinnende Zeit spielt den Impfverweigern gewissermaßen in die Hand, auf dass sie sagen können: „Seht Ihr, die Impfung bringt ja gar nichts!“. Dass damit das Risiko der eigenen Erkrankung oder der Erkrankung der noch nicht impfbaren Kinder oder immungeschwächten Großeltern massiv steigt, scheint man um des Rechthaben-Wollens in Kauf zu nehmen. Kurzum: Zeit ist auch für eine auf Verallgemeinerung zielende Ethik von Belang. Dies gilt erst recht angesichts drohender Schäden bei anhaltendem Nicht-Handeln.

Die durch Montgomery, Wieduwilt und andere artikulierte moralische Empörung über das unvernünftige, andere schädigende, unsolidarische Verhalten von Impfverweigerern wird nicht ohne Konsequenzen sein. Ethik ist nicht politische Entscheidung, sondern nur Entscheidungskriterienberatung in einer komplexen Gesellschaft unter möglichst genau zu analysierenden Zeit-, Raum-, Sach- und Sozialdimensionen. Aber auch diese Abwägung hat ihre zeitlichen, räumlichen, sozialen und sachlichen Grenzen und bleibt der Stachel der Ungerechtigkeit in jedem Versuch, einer Sache und den sie vertretenden Positionen Gerechtigkeit zukommen lassen zu wollen. Auf die Unvermeidlichkeit wie Notwendigkeit dieser Grenze hat Jacques Derrida eindrücklich in seinem Buch Gesetzeskraft hingewiesen.

-- Der drohende Schaden ist zu groß

Daraus folgt nicht, auf Entscheidungen zu verzichten, sondern sie immer zu überprüfen. Entscheidungen zu treffen, beispielsweise ob und wenn welche Sanktionen eine Gesellschaft ergreift, muss und soll sie selbst – vor allem durch die dafür gewählten Repräsentanten. Aber ethische Reflexion kann dazu beitragen, Beweislasten zu identifizieren, also zu benennen, wer in der komplexen Situation eher als andere Verantwortung trägt, dass wir noch nicht aus der Pandemiesituation herausgekommen sind. Wie man dann verfährt, kann ethisch weiter reflektierend begleitet werden, ist aber vor allem auch mit Hilfe juristischer, (sozial-)psychologischer und soziologischer Expertise zu eruieren.

Klar, im Gespräch muss man dennoch bleiben; die Hoffnung aufgeben: Nie! Aber niemand kann erwarten, dass man während dieses Gesprächs weiter nichts, jedenfalls zu wenig tut. Dazu ist der drohende Schaden zu groß. Klar ist deshalb ebenso: Schädigung, mangelnde Solidarität, egoistisches Freiheitsverständnis verträgt eine Gesellschaft auf Dauer nicht. Ob man das „Tyrannei der Ungeimpften“ oder „Geiselhaft der Corona-Schwurbler“ nennt, sei dahingestellt, die dahinter liegende Problematik ist ethisch schwer akzeptabel und verlangt akut, Maßnahmen zu ergreifen.

Peter Dabrock ist Professor für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Ethik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Von 2012 bis 2020 war er Mitglied des Deutschen Ethikrates, von 2016 bis 2020 dessen Vorsitzender.

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[Kirkwscks4eva]

Bitte beachten, dass es bei den Ungeimpften nicht nur Corona Leugner gibt sondern auch Leute die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können oder die aufgrund der bekannten Nebenwirkungen immer noch Bedenken haben. Dies sind 3 verschiedene Gruppen.

[karfingo]

Zitat von Kirkwscks4eva

Dies sind 3 verschiedene Gruppen.

Ihr seht nur die Spitze des Eisberges: die welche auf die realen Straßen gehen und die Schreibtischfuzzies; die welche dazu schweigen, ergeben die Dunkelziffer.

[TinyTimm]

Falsches Narrativ. Drosten: „Keine Pandemie der Ungeimpften“

US-Präsident Joe Biden hat dieses Bild geprägt. Zahlreiche andere Politiker sind ihm gefolgt. Auch Österreichs Bundeskanzler Alexander Schallenberg hat angesichts des weiterhin tobenden Coronavirus von einer „Pandemie der Ungeimpften“ gesprochen. Doch dem widerspricht nun der deutsche Top-Virologe Christian Drosten. Er hält dieses Narrativ für „vollkommen falsch“.

Dass in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern die Corona-Zahlen wieder durch die Decke gehen, dazu „tragen alle bei - auch die Geimpften, wenn auch etwas geringer“. Grund dafür sei die Delta-Variante, die sich trotz Impfung verbreite, meint Drosten in einem Interview mit der Wochenzeitung „Zeit“. Viele Menschen in den relevanten Altersgruppen „verlieren jetzt allmählich ihren Verbreitungsschutz, und sie werden immer mehr“.

In einem Podcast für den Sender NDR meinte der Leiter der Virologischen Abteilung an der Berliner Charité am Mittwoch, dass man jetzt eine „echte Notfallsituation“ habe. Man müsse „sofort etwas machen“, dabei auch Maßnahmen diskutieren, „die wir eigentlich hofften, hinter uns zu haben“, so Drosten weiter.

Virologe Christian Drosten schließt erneute Ausgangsbeschränkungen als Wellenbrecher nicht aus.

Bei 2G „verlagern sich Kontakte ins Private“

3G - also Zugang für Geimpfte, Genesene und Getestete - reicht nach Drostens Einschätzung nicht aus, um die Zahl der Infektionen ausreichend zu reduzieren. Der Merksatz laute: „Testung schützt vor Ansteckung nicht.“ Wer nicht geimpft sei und mit einem negativen Test zu einer Veranstaltung oder zur Arbeit gehe, könne sich dort anstecken, weil auch Geimpfte das Virus weitergeben können. 2G schließe zwar die „Hintertür“ der Testmöglichkeit, habe aber den Nachteil, dass sich die Kontakte ins Private verlagern. Da auch Geimpfte den Erreger weitergeben können, „wird das Virus zu denen einfach nach Hause kommen“. Aus diesem Grund könnten bald auch Kontaktbeschränkungen wieder notwendig werden.

Wegen der sich verschärfenden Corona-Situation sind auch die Verhandler der künftigen Ampelkoalition unter Druck bzw. Beschuss geraten. Führende Politiker der CDU/CSU werfen SPD, Grüne und FDP unzureichende Reaktionen vor. Für den stellvertretenden Unionsfraktionsvorsitzenden Thorsten Frei reichen die Corona-Pläne angesichts der teilweise drastisch steigenden Zahlen nicht. „Jedenfalls brauchen wir mehr als das, was die Ampel vorsieht“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“.

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[SubFooWer]

Da erkennt man mal wieder die Bildungsmisere in unserem Land.

Tyrannis ist die Alleinherrschaft eines Herrschers, ähnlich Monarchie, nur eben ins Böse verkehrt.

Was wir erleben ist die Ochlokratie, die ins schlechte verkehrte Demokratie.

Ihr, die ihr meint, Dummheit lässt sich leichter regieren... Ihr werdet euch noch wundern :-)

[eitch100]

@SubWooFer

Jaja, du solltest auch zu Ende googeln...

Tyrannei: Als Tyrannei bezeichnet man in stark abwertendem Sinn eine als illegitim betrachtete Gewalt- und Willkürherrschaft eines Machthabers oder einer Gruppe.

In dem Artikel ist die "Tyrannei" natürlich im übertragenden (überspitzten) Sinn zu verstehen. Und wer die aktuelle Situation als Ochlokratie bezeichnet, hat a) keine Ahnung und anscheinend b) ein Problem mit der Demokratie.

Und über deinen letzten Satz solltest du mal besonders nachdenken bzw. erklären welche Position du dabei einnimmst. Oder ist "eure" Bewaffnung schon abgeschlossen?

Ich persönlich finde den Begriff "Tyrannei" hier allerdings wirklich unpassend. Es ist einfach nicht hilfreich, sich in irgendeinen Wettlauf um negative Begrifflichkeiten zu begeben.

[goreman]

Erst wenn sich alle ALLE regelmäßig testen lassen MÜSSEN, wird sich an der Situation etwas tun. Denn geimpft oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle.
Selbst wenn geimpfte weniger Virenlast haben, kompensiert sich dies, wenn hunderte geimpfte in einem Raum sind. Diese stecken sich gegenseitig an und diese dann wiederum ihre Kontaktpersonen, wo auch hier egal ist ob geimpft oder nicht.
Einziger Unterschied ist der Verlauf und selbst der ist ja scheinbar zur Zeit nicht mehr wirklich erwähnenswert.
Mir ist dies allerdings egal. Ich würde selbst mit Test nirgends mehr hingehen (außer einkaufen), denn eine Krankheit als Beilage brauche ich nicht wirklich. Dies würde ich auch als geimpfter machen.
Analog zur HD-Plus Werbung: Wenn ich mich impfen lassen würde, würde ich dennoch nirgendwo hingehen. Aber ich lasse mich ja nicht impfen.

[Kirkwscks4eva]

In Österrieich kommt der Lockdown für Ungeimpfte (wie auch immer sie das kontrollieren wollen), in Deutschland wird 2G Plus vorbereitet. Wenn das nicht hilft, wird es einen neuen Lockdown (alias Shutdown) geben und viele Betriebe/Firmen/Läden die dadurch dann endgültig pleite gehen.

[SubFooWer]

Zitat von eitch100

@SubWooFer

Jaja, du solltest auch zu Ende googeln...

Tyrannei: Als Tyrannei bezeichnet man in stark abwertendem Sinn eine als illegitim betrachtete Gewalt- und Willkürherrschaft eines Machthabers oder einer Gruppe.

In dem Artikel ist die "Tyrannei" natürlich im übertragenden (überspitzten) Sinn zu verstehen. Und wer die aktuelle Situation als Ochlokratie bezeichnet, hat a) keine Ahnung und anscheinend b) ein Problem mit der Demokratie.

Und über deinen letzten Satz solltest du mal besonders nachdenken bzw. erklären welche Position du dabei einnimmst. Oder ist "eure" Bewaffnung schon abgeschlossen?

Ich persönlich finde den Begriff "Tyrannei" hier allerdings wirklich unpassend. Es ist einfach nicht hilfreich, sich in irgendeinen Wettlauf um negative Begrifflichkeiten zu begeben.

Mal von hinten her: "Es ist nicht hilfreich, sich .... um negative Begrifflichkeiten ..." Warum machst Du es dann? Für wen ist das wenig hilfreich? Wie kommst Du darauf, dass ich denen helfen will?

Zur Dummheit:
Wer die Menschen gezielt verdummt, z.B. durch Bildung totsparen, durch Dauerfeuer mit Fehlinformationen, etc. und zwar in der (leider berechtigten) Hoffnung, dass diese unhinterfragt jeden Scheiss fressen und gegen Politische Gegner leichter zu instrumentalisieren sind, der darf nicht vergessen, dass diese immer leichter manipulierbaren Wesen auch von bösen Agitatoren immer leichter aufgestachelt und fanatisiert werden können.

Die Masse von Dummen ist zwar leichter zu regieren, aber sie ist auch sehr viel leichter "umzudrehen".

[1000sassa]

Es wird Zeit Aufzuhören die Ungeimpften für die Verbreitung der Coronainfektion oder sogar als unsolidarisch für die Gesundheit bis hin das Leben der anderen Mitmenschen gefährdend zu bezeichnen. Gefährdend für die Gesundheit der Mitmenschen sind alle die sich unverantwortlich verhalten. Vor ca. 6 Wochen haben Politiker durch pandemische Beschlüsse den Geimpften erlaubt sich uneingeschränkt in der Öffentlichkeit bewegen zu dürfen. Die Ungeimpften mussten sich testen lassen, die Geimpften nicht, wenn sie z. B. in die Disco, ins Theater oder ins Restaurant gehen wollten. Nun zeigte sich, dass Geimpfte genauso infiziert, aber nicht erkrankt oder nur wenig erkrankt sind. Das ließ die täglich veröffentlichten Zahlen der Inzidenzen nach oben schnellen. Nun kommt die Einsicht, das diese Entscheidung doch ein bisschen zu weitreichende negative Folgen hatte. Denn 70 % Geimpfte und 30% Ungeimpfte tragen in gleichem Maße zur Verbreitung des Virus bei, wenn sie sich unvernünftig und distanzlos verhalten. Die Gewichtigkeit läge dann ganz nüchtern nach Zahlen betrachtet bei den Geimpften. Im November letzten Jahres war die Inzidenz mit Null Geimpften in Deutschland wesentlich niedriger als heute ein Jahr später mit 70% Geimpften. Das lag meiner Meinung auch an den strengen Regeln des Lockdowns.
Virologe Drosten erzählte noch im September 2021, dass das „Boosten“ mit einer Drittimpfung nicht vorgesehen ist, weil das „Boosten“ die Schleimhäute in Rachen und Nase selbst übernehmen sollen. Hier zu hören im NDR...Minute 1:18.25 bis 1:19:28

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Es ist sinnvoll und vorbeugend, wenn sich wieder alle Menschen regelmäßig testen, die Maske tragen und große Menschenansammlungen meiden.

[ShiiRLoXX]

Das verstehen die nicht sie sind doch alle Geimpft. Das sie ansteckend dennoch sind geht vollkommen unter. Sie glauben alle sie seien jz Immun. Schau dir alleine das Kölsche Karneval gestern an oder das Deutschland Spiel gestern .

Die Impfung scheint nun der Freifahrtsschein zu sein.

An der Stelle sollte man sich nun Fragen wer ist Solidarisch? Derjenige der Ungeimpfte zuhause ist oder die Leute die eine Corona Party in Köln feiern & das Virus dann mit nach Hause oder sonst wo mit hinnehmen. Es wurd damals schon im RKI gesagt die Impfe schließt eine Weitergabe des Virus nicht gänzlich aus. Es ist lediglich gering. Aber nicht unmöglich. Und das kann man traurigerweise in JEDEM Corona Thema feststellen

Und wenn man nun in das Andere Corona Thema schaut. CORONA BESCHRÄNKUNGEN FÜR UNGEIMPFTE.
Geimpfte sind universell immun.

[Kirkwscks4eva]

Nicht mehr lange. 2G Plus wird vorbereitet, ebenso vermutlich (!) der nächste Lockdown/Shiutdown. Dafür gibt es jetzt wieder Testerei gratis. Sofern man eine Teststation findet.

[eitch100]

Es gibt leider immer weniger, die das wirklich sachlich betrachten, was zugebenermaßen auch nicht so einfach ist, speziell wenn man einer der großen Verlierer "dieses Zustandes" ist. Im Grunde nutzen ja alle dieselben Zahlen, weil sie selbst keine "besseren" haben; sie werden nur unterschiedlich gedeutet oder interpretiert. Irgendwie meint dann jeder, dass diese Zahlen seinen Standpunkt untermauern. Und je nach Sichtweise sagt man dann noch nicht mal unbedingt die Unwahrheit, obwohl die ganze Wahrheit meistens auf der Strecke bleibt. Natürlich treiben die Geimpften im Moment die Inzidenz nach oben, aber nicht nur die Ungeimpften stehen unter Druck. Auch die Entscheidungsträger (sprich die Politik) stehen unter mächtigen Druck. Egal wie sie entscheiden, etwa die Hälfte +- 20% sind immer anderer Meinung. Das ist speziell für gewisse Teile der Gesellschaft und auch Politik eine recht komfortable Position, die das in der Regel auch relativ hemmungslos befeuern. Nunja, das ist bekanntlich ein endloses Thema...

...aber nur ein Beispiel zur aktuellen Situation: wir haben trotz fast doppelt so hoher Inzidenz zur "Winter"welle 2020 eine um etwa 70% geringe Hospitalisierungsrate (sorry, dass ich das jetzt nicht genau ausgerechnet habe). Das muss man einfach mal zur Kenntnis nehmen. Etwa 30% der Bevölkerung verursacht immer noch 70% der Krankenhausaufenthalte. Aber... diese letzte Zahl wird sich über kurz oder lang langsam annähern. Und man muss nicht lange raten, wer das wieder hemmungslos ausschlachtet...

@SubWooFer

Du machst ja nicht mal einen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz. Und wer denkt, dass automatisch alle "dumm" sind, wer nicht seiner eigenen Meinung ist oder den "etablierten Parteien oder Medien" mehr traut als deinen Vordenkern, der sollte sich selbst mal hinterfragen.

[ShiiRLoXX]

Ich würde mal behaupten weil in diesen 30 % jene sind die Schwurbeln etc.
In diese 30% Gruppe befinden sich aber auch Leute wie ich die aus Gesundheitlikchen Gründen kein Interesse daran haben sich derzeit Impfen zu lassen. Da kann die Gesellschaft sich Spalten und Biegen wie sie will. Oder Leute die durch Aufklärungskamoangen nicht erreicht wurden. Oder oder oder.

Also wenn die Politik unter Druck steht sollte diese damit anfangen die 30% Aufzuspalten und zu Kategoriesieren. Statt die Gesellschaft mit irgendwelchen Lockdown kack zu Spalten, oder gar 2G Regelungen und was nicht alles.

Ich Weiss Grippe wird gern genommen aber sind wir nicht bei ein Impfqoute die weit aus höher ist als bei der Grippe?

Aus meiner Sicht sollte man langsam zur Normalität zurückkehren statt weiter Panik und Spaltung zu schüren. Scheiss auf die nächste Corona Welle ihr Geimpften seit ja eh imunn wie Karneval bewiesen hat (nicht). Und ich sag euch ganz ehrlich ich Trage gern die Verantwortung dafür als Ungeimpfte angesteckt zu werden. Ich tue auch was dafür nicht angesteckt zu werden. Und die Leugner ; shit happens man hat sie versucht zu warnen. Wer nicht hören will muss fühlen. Hört sich kalt an aber was will man machen. Den jz Jahrelang mit nem Lutscher Verfolgen in der Hoffnung das sie zur Besinnung kommen.


Ist Hildmann zur Besinnung gekommen?

Wohl kaum...

Ach und noch etwas dafür das 70% ja von Ungeimpften verursacht wird sterben bei uns Verhältnismäßig echt wenige. Lass mich lügen alle 4-5 Tage 1 Person in der Stadt. 200k Einwohner.

[eitch100]

Zitat von ShiiRLoXX

In diese 30% Gruppe befinden sich aber auch Leute wie ich die aus Gesundheitlikchen Gründen kein Interesse daran haben sich derzeit Impfen zu lassen.

Kein "normaler" Mensch meint diese Menschen...

Zitat von ShiiRLoXX

Ich Weiss Grippe wird gern genommen aber sind wir nicht bei ein Impfqoute die weit aus höher ist als bei der Grippe?

Sorry, kaum vergleichbar (auch wenn die BILD so tut, als ob es selbst das RKI getan hat)... Also ganz ehrlich, wer diese Argument immer noch bringt, hat das gesamte Problem nicht wirklich verinnerlicht.

Zitat von ShiiRLoXX

Aus meiner Sicht sollte man langsam zur Normalität zurückkehren statt weiter Panik und Spaltung zu schüren. Scheiss auf die nächste Corona Welle ihr Geimpften seit ja eh imunn wie Karneval bewiesen hat (nicht).

Äääähm... ja... nein... einfach zu früh... eine "unkontrollierte" Ausbreitung würde das Gesundheitssystem nicht verkraften. Tut mir leid, wer das immer noch nicht einsieht...

[ShiiRLoXX]

Unkontrollierte Ausbreitung. GENAU.
Deshalb feier ICH Karneval mit 15k Leuten in einer engen Abgesprten Zone was sich dann wieder im ganzen Land verbreitet?
Hoffe die Beamten haben alle namentlich festgehalten damit eine möglich Ausbreitung verfolgt werden kann.



Also nochmal du bist also der Meinung unkontrolliert wäre nicht tragbar. Und aktuell findest du es Kontrolliert?

So kontrolliert das wieder nachgedacht Word ein LOCKDOWN in Erwägung zu ziehen
Deine Definition von kontrolliert muss echt erhellend sein.


Stimmt hatte ich vergessen Grippe Vergleich ist ja Bild Niveau. Sorry.


Und jaja kein Normaler Mensch und trotzdem Verallgemeinern wir und stecken alle in einem Topf. In der Überschrift müsste stehen die Tyrannei der Impfleugner. Oder irgendwas. Um es zu kategorisieren. Tut es aber nicht es wird Verallgemeinert. Und du glaubst das alle genau sagen ja ok damit sind nur Leugner gemeint? Never... Wie du schon sagtest die Leute verstehen das was sie darin sehen. Und in Ungeimpfte kann man viel sehen. Nur nicht das was man sollte.

[MunichEast]

Was mich so ärgert, viele KrankenpflerInnen haben mittlerweile hingeworfen und dadurch haben wir nun zwar Beatmungsplätze aber kein Personal. Der Intensivkurs wurde aus Kostengründen nur wenig vergeben und in der Regel mit einer langjährigen Verpflichtungsvereinbarung gekoppelt.

Meiner Meinung nach ist das großzügige öffnen nun das bewußte politisch gewollte durchseuchen der Gesellschaft. Die geimpften trifft es nicht so hart und der Rest hat halt Pech gehabt. Das aber wichtige Intensivplätze für andere Erkrankungen und Notfälle fehlen, das wurde schlicht ignoriert. Jedem war klar mit sinkenden Temperaturen werden wieder vermehrt Innenräume genutzt und der Übertragung Tür und Tor geöffnet, gepaart mit dem Ende der kostenfreien PCR Tests.

[Kirkwscks4eva]

Dass in der Pflege so viele Leute das Handtuch geworfen haben, speziell Krankenpfleger und Krankenschwestern in den Krankenhäusern liegt doch wohl eher an den seit vielen Jahren miesen Arbeitsbedingungen und dass immer noch zu wenig Personal da ist aufgrund immer strikterer Einsparmaßnahmen. Da muss das vorhandene Personal Überstunden en masse leisten. Früh zur Arbeit, spät Abends nach Hause, Nachts nur eine Krankenschwester oder ein Krankenpfleger pro Station. Der Zustand bestand schon lange vor Corona und wurde auch schon vor Corona immer wieder angesprochen. Die Bezahlung ist auch alles andere als angemessen für diesen harten Job. Klatschen und Kerzen in die Fenster stellen hilft da nicht.

[ShiiRLoXX]

Nicht nur die schlechten Arbeitsbedingungen.

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Kann schon verstehen warum dann einige das Handtuch werfen.

Edit;
Köln [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[MunichEast]

Sachsen hat die niedrigste Impfquote bei den Bundesländern und hier mal die Zahlen in Relation gebracht.

Sachsen: Inzidenz der Ungeimpften und Geimpften
Geimpft: 72,8
Ungeimpft: 1.388,5 [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Ich denke die Zahlen sprechen für sich selbst.

[MunichEast]

Zitat von Die Boardfee

Nein, du bist ein Idiot!

Die Wahrheit ändert sich auch nicht durch Beleidigungen!

Covid-19 wütet hauptsächlich unter den ungeimpften und diese liegen hauptsächlich auf den Intensivstation. Da hilft auch kein leugnen und trollen.

[elise]

es gibt kein sicheres "g"... sicher ist einzig: bleib daheim!

nachdem das für viele schwer möglich ist, sollte man sich wieder in erinnerung rufen: draußen mit abstand, ein bisschen vorsicht wieder auspacken... allein wenn ich an unsere schlangen an der supermarktkasse denke: da is nix mehr mit abstand.
und vielleicht....ja, vielleicht muss man nicht zwingend auf den fasching. oder auf ein 1000-leute-konzert.

was ich mittlerweile totennervig finde, ist dieses affige "ich darf, ich bin geimpft"... es muss doch der letzte vollpfosten nun auch schon gemerkt haben, dass das in punkto infektion und verbreitung ein null-nummern-satz ist.

ich bin geimpft - mittlerweile dreimal.. und teste mich zur zeit aufgrund unserer situation in der einrichtung täglich ein- manchmal sogar zweimal... allerdings nur schnelltest... für geimpfte wird bei uns kein pcr-test bezahlt. was soll das?

in schulen und einrichtungen für kinder und jugendliche werden bei den kleinen die lolli-tests gemacht... warum bitte nicht auch die erzieher und lehrer in einem pool testen und so auf der sicheren seite sein? warum nicht auch zumindest noch bei den fünft-bis siebtklässlern den sichereren test? warum bei uns hier wieder alles so halbseiden?

das ist keine pandemie der ungeimpften... das ist eine pandemie der nichtmitdenker und nur fünfminutennachvornedenker auf der politischen seite und eine pandemie der minimal-sozialen auf der volksseite.

[ShiiRLoXX]

Zitat von MunichEast

Die Wahrheit ändert sich auch nicht durch Beleidigungen!

Covid-19 wütet hauptsächlich unter den ungeimpften und diese liegen hauptsächlich auf den Intensivstation. Da hilft auch kein leugnen und trollen.

Wie ich schonmal sagte ist kein Wunder bei so vielen Leugnern. Das ist der Beweis für das Versagen des Bundes. Zu viele Richtungen zu viele Meinungen. Es wurd von Anfangan ins Haifischbecken geschissen.

Und was genau du damit unterstreichen willst? Das Geimpfte DEN Ausgang verdient haben? Das sie doch tun und lassen können was sie wollen?

Bei deinen Zahlen steht aber nicht wie viele Ungeimpfte von Geimpften angesteckt wurden. Wenn ich mit Verlaub erwähnen darf bei Impfe kommt eine Abgeschwächte Version, der Betroffene Geimpfte muss also nicht unbedingt gemerkt haben das er Corona hatte etc.. (PCR fällt zudem weg sofern man nicht zahlt) Das einzige was deine Zahlen unterstreichen ist das wir entweder Viele Leugner haben oder das Leugner und Geimpfte sich wie beim Ende der Pandemie Verhalten.

Elise hat das bereits angesprochen. Den ich vermute letzteres ; Beweise? ; Köln, Fussball (morgen wieder) Konzerte usw usw(google hilft) und wie war das noch gleich? Richtig 2g Regelung. ....

Die Zahl bei uns Ungeimpfte/Imofe neu Infektionen ist ziemlich ausgeglichen ; 190/120


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[muavenet]

Die Corona-bedingten Zusatzbelastungen kommen hier auf die schon vorhandenen Arbeitsplatzprobleme noch oben drauf. Dieselbe Geschichte sieht mer selbstverständlich auch in anderen Dienstleistungsberufen (und in anderen Ländern). Wieso soll ich mich für 'nen beschissenen Lohn jeden Tag mit kompletten Arschlöchern und Wichsern abgeben, während nebenbei noch eine Seuche am laufen ist? Pandemien sind massivst vertrauensreduzierende Phänomene (im soziologischen Sinn) und das hat dementsprechende Auswirkungen, logischerweise u. a. auch ökonomische.

[ossimann]

Ich bin nach wie vor der Meinung das eine Impfpflicht niemals kommend darf. Zum einen würde es dann wohl wirklich Mord und Todschlag geben und des Weiteren muss dies einfach jeder selbst für sich entscheiden.

Das ungeimpfte Einschränkungen hinnehmen müssen, dem Stimme ich aber voll und ganz zu.

[Kirkwscks4eva]

Österreich wird Ungeimpfte in den Lockdown schicken. Wie das genau funktionieren soll, wissen sie selbst nicht. Stichprobenartige Kontrollen. Heißt dann wohl dass man stets und ständig sein Handy oder Impfausweis inkl. QR Code mitschleppen muss? Ich wage zu bezweifeln ob sie in Österreich genug Personal haben um wirklich stichprobenartig zu kontrollieren wer raus geht und wer nicht. Notfalls sagen ungeimpfte Menschen dass sie Lebensmittel kaufen wollen? Das wird denen doch hochkant um die Ohren fliegen!

Für Deutschland schwenken sie von 3G auf 2G um und 2G Plus ist bereits im Gespräch, ebenso Gerüchte für den nächsten Lockdown. Es ist inzwischen ein Test pro Woche kostenlos, man muss also wenn 2G Plus kommt genau überlegen wo man hin will und ob man sich den Stress macht alles an einem Tag zu machen. Spontan irgendwohin ist dann nicht mehr. Unser Testzentrum macht alles nur über Termine und die dürften dann ordentlich ausgebucht sein. Es gibt sogar Politiker (Ramona Pop in diesem Fall) die fordern, dass Geimpfte keinen Kontakt mehr zu Ungeimpften haben sollen. Das wird dann lustig wenn man jeden nach seinem Impfstatus fragt.

[karfingo]

Zitat von ossimann

Das ungeimpfte Einschränkungen hinnehmen müssen, dem Stimme ich aber voll und ganz zu.

Das Alpha-Impfen hilft kaum gegen die indische Beta/Gamma/Deltavariante; also sind alle ungeimpft.

[Kirkwscks4eva]

Also die einen Experten schwören auf G3, die nächsten auf G2, die übernächsten meinen dass beides nicht hilft die Pandemie zu bekämpfen. Ein Plan um alles zu berücksichtigen existiert nach wie vor nicht. Ein weiterer Lockdown und Aussperren von Ungeimpften und Kontaktsperren werden wohlmöglich nicht die Lösung sein.

[Thorasan]

Na zum Glück haben wir dich.. Erzähl, was ist die Lösung?

[franzfeldmaus]

Zitat von ossimann

Ich bin nach wie vor der Meinung das eine Impfpflicht niemals kommend darf. Zum einen würde es dann wohl wirklich Mord und Todschlag geben und des Weiteren muss dies einfach jeder selbst für sich entscheiden.

Das ungeimpfte Einschränkungen hinnehmen müssen, dem Stimme ich aber voll und ganz zu.

Es gibt schon eine Impflicht bei Maasern bei gewissen Einrichtungen (z.B. Kita)
Warum soll man das bei Covid nicht auch machen?

[goreman]

Zitat von Thorasan

Erzähl, was ist die Lösung?

Die einzige Lösung ist 1G, nämlich getestet. Bei allem anderen wird sich nichts ändern.

[Kirkwscks4eva]

Zitat von Thorasan

Erzähl, was ist die Lösung?

Ich kann Dir sagen dass weder 3G noch 2G noch 2G Plus noch 1G noch Lockdown die Lösung auf Dauer ist.

Impfzwang wird es ebenfalls nicht geben, es sei denn sie modeln sehr viele Gesetze um und das BVerfG gibt sein okay.

[elise]

Zitat von BlaBlaLand2021

Die "Pandemie" für beendet erklären, schon ist der Spuk vorbei. Denn diese findet auschliesslich in den Massen Medien statt.

du bist ja ein lustiges kerlchen... dann schlage ich dir vor, geh in eine der sozialen einrichtungen, die die gerade damit kämpfen... wir brauchen in den wohngruppen, die gerade in quarantäne sind und wo kinder durchaus auch ziemlich mit den symptomen zu kämpfen haben immer tatkräftige leute.

wenn wir alles für "beendet" erklären und die kontakte nicht einschränken, quasi alle maßnahmen beiseite lassen, werden alleine bei uns viele, viele fleißige helfer gebraucht, die die kranken versorgen!

erinnert an die kleinen kinder: augen zumachen und fest davon überzeug sein, dass sie nicht gesehen werden.

Zitat von BlaBlaLand2021

Ich mache das Absurde daran mal an einem schönen Beispiel deutlich:

Stehen zwei Leute im Wasser, der eine hat eine Rettungsring um, der andere nicht. Der mit dem Rettungsring sagt zu dem anderen: "Wenn du keinen trägst, werde ich auch ertrinken!"

schönes beispiel, ja.
wenn du keinen rettungsring trägst und die rettungskräfte damit beschäftig sind, dich aus dem wasser zu ziehen kann es halt leider passieren, dass die mit rettungsring unter umständen vom hai gefressen werden oder erfrieren... je nachdem wo du dein beispiel ansetzen willst. es könnte auch sein dass sie von einem vorbeikommenden schiff "überfahren" werden.

ausm beispiel raus: die kapazitäten, die für die versorgung nicht-geimpfter gebraucht werden, fehlen an anderer stelle... also sogar wenn ich mal weggehe von "ein nichtgeimpfter könnte das virus leichter verteilen", könnte ich sagen: "viele nichtgeimpfte nehmen ärztliche versorgung in anspruch, weshalb andere (auch geimpfte) menschen keine termine / plätze / betten bekommen, die sie vielleicht aus nicht-corona-gründen bräuchten.

[Schwammkopf2011]

Zitat von elise

die kapazitäten, die für die versorgung nicht-geimpfter gebraucht werden, fehlen an anderer stelle...

Würdest du dieses Argument auch bei anderen Gruppen anwenden die durch eine vermeidbare Handlung ärztliche Hilfe benötigen? Wie stark wird das Gesundheitssystem denn von z.B. Übergewichtigen, Rauchern, Alkoholikern oder anderen Risikogruppen belastet? Und warum wird diese Kritik lediglich bei einer Gruppe geäußert?

[Shao-Kahn]

War klar, dass so ein Beispiel kommen musste.
Aber meiner Meinung nach, ja, lieber Schwammkopf, ich stimme sowohl elise als auch Dir zu, dass auch diese Patientenkreise eine Belastung des Gesundheitssystems darstellen und Kapazitäten nehmen.

Und bei einem übergewichtigen Raucher ist die Lösung doch genauso einfach, wie sie es bei einer Impfun ist: Einfach abnehmen und mit dem Rauchen aufhören.