[MunichEast]

Kahlschlag bei etlichen Buslinien in München – das ist der Grund

Schon seit über einem Jahr gibt es bei den Münchner Buslinien immer wieder Ausfälle und Einschränkungen, weil Personal fehlt. Jetzt reagiert die MVG – und reduziert das Angebot noch einmal drastisch.


Busse der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) stehen auf dem Gelände des MVG Busbetriebshof West. Die Verkehrsunternehmen in Deutschland haben große Probleme, genügend Bus- und Bahnfahrer zu finden. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Täglich sind die Meldungen im Störungsmelder der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zu lesen: Buslinien fahren nur eingeschränkt oder fallen gleich ganz aus. Der Grund: Akuter Personalmangel. Bereits vor genau einem Jahr hat die MVG deshalb auf vielen Buslinien das Angebot reduziert – damals waren ein "hoher Krankenstand" und ein "angespannter Arbeitsmarkt" die Gründe.

Kahlschlag bei den Buslinien: Personalmangel bei der MVG

Jetzt reagiert die MVG erneut mit einem Fahrplanumbau. "Unser Anspruch ist, möglichst wenige Ausfälle beim Bus dem Zufall zu überlassen und Zuverlässigkeit zu bieten," sagt MVG-Buschef Veit Bodenschatz. "Deswegen haben wir unsere Fahr- und Dienstpläne so optimiert, dass wir schneller als bisher und koordiniert auf die tatsächliche Personalverfügbarkeit reagieren können."

Oder anders gesagt: Die MVG passt den Fahrplan an die Realität an, mit dem Ziel, dass es zu weniger ungeplanten Ausfällen und kurzfristigen Änderungen kommt. Der neue Fahrplan gilt bereits ab kommendem Mittwoch, 4. Oktober, und beinhaltet folgende Änderungen:

Die Buslinien 58/68, 145, 155 und 168 fahren wieder regulär, also so wie vor dem 4. Oktober 2022, als der Fahrplan ausgedünnt wurde.
Der X35, 55, 62 und 177 bleiben ausgedünnt.
Der X30, 52, 63, 100, 153, 161, 165 und 175 werden reduziert.

So fahren die MVG-Busse ab 4. Oktober 2023

Alle Änderungen im Detail, die ab Mittwoch, 4. Oktober vorerst gelten:

Der Express-Bus X30 fährt Montag bis Freitag alle 7-13 (statt 6-7) Minuten, samstags alle 20 statt 10 Minuten. Alternativen: Harras-Tegernseer Landstraße fährt die Linie 54, zwischen Silberhornstraße und Grillparzerstraße der Cityring 58/68.
Der Express-Bus X35 fährt alle 20 statt 7-13 Minuten. Alternativen: Zwischen OEZ und Alte Heide fährt der Expressbus X36 alle 20 Minuten.
Die Linie 52 fährt Montag bis Samstag alle 20 statt 10 Minuten. Alternativen: Zwischen Sendlinger Tor und Schweigerstraße fährt die Linie 62, zum Tierpark fährt auch die U3.
Die Linie 55 fährt Montag bis Freitag zu Hauptverkehrszeiten alle 6-7 Minuten (statt alle 5).
Die Linie 62 fährt Montag bis Freitag zwischen 9 und 15 Uhr alle 10 Minuten (statt alle 6-7). Zwischen Sendlinger Tor und Schweigerstraße fährt die Linie 52.
Die Linie 63 fährt alle 10 Minuten. Verstärkerfahrten zu den Hauptverkehrszeiten von Montag bis Freitag entfallen.
Die Linie 100 fährt von Montag bis Samstag alle 20 statt 10 Minuten. Alternativen sind in einigen Abschnitten die Linien 54 und 58/68.
Die Linie 153 fährt alle 10 Minuten. Verstärkerfahrten zwischen Odeonsplatz und Hochschule München unter der Woche entfallen. Alternative: Zwischen Universität und Infanteriestraße Süd fährt die 154.
Die Linie 161 fährt alle 20 Minuten und Verstärkerfahrten entfallen. Alternativen: Abschnittsweise die Linien 162 und 180.
Die Linie 165 ist von Montag bis Samstag gestrichen. Alternativen sind auf einigen Abschnitten die Linien 160 und 164.
Die Linie 175 fährt zur Hauptverkehrszeit abends alle 20 statt 10 Minuten. Alternative in Richtung Fasanerie ist die S-Bahn-Linie S1.
Die Linie 177 fährt von Montag bis Freitag zwischen 9 und 15 Uhr alle 20 statt 10 Minuten. Alternativ fahren abschnittsweise die Expressbus-Linien X35 und X36.

Wie die MVG außerdem mitteilt, möchte sie verstärkt Rentner und Studierende ansprechen, eine Ausbildung in Teilzeit vorbereiten und testweise im Ausland Busfahrer ausbilden, um dem Personalmangel entgegenzutreten. Weitere Pläne zur Personalgewinnung hat MVG-Chef Ingo Wortmann zuletzt im großen AZ-Interview bekannt gegeben.

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Bei der Deutschen Bahn, die hier die SBahn betreibt, herrscht auch Personalmangel. Es ist mir mittlerweile wirklich unbegreiflich warum wir die vielen Menschen die zu uns kommen nicht nutzen ? Da wird gebettelt um Deutschkurse, teils jahrelanger Papierkrieg um einen Ausbildungsplatz antreten zu können. Aktuell mußten wir eine Petition im Landtag einreichen um einen Beikoch, seit Jahren fleißig, nicht in den Flieger gesetzt wird. Überall fehlen Arbeitnehmer und die wollen dürfen nicht oder es wird ihnen permanent extrem fast unmöglich gemacht.

[sauger2008]

Busführerschein, und es gehören auch Ortskenntnisse dazu.

[sauger2008]

Viele kommen hier her per Flixbus tun sich registrieren um Geld abzuschöpfen und dann geht wieder zurück.

[elise]

Zitat von sauger2008

Viele kommen hier her per Flixbus tun sich registrieren um Geld abzuschöpfen und dann geht wieder zurück.

gibt bestimmt auch solche... aber von denen sprach ja grad keiner... es gibt auch wirklich viele, die gerne arbeiten möchte.

ortskenntnisse braucht man da ja gar nicht sooo zwingend. man muss sich halt seine route merken können ;-)

[Caplan]

Ein bischen mehr gehoert schon noch dazu, als simple Routenkenntnisse.

Hier gibt es auch erhoehte Krankenstaende, seit gefuehlt 3-4 Jahren.
Jeden Morgen im Autoradio wird fast schon gelost wer Heute noch faehrt, da Krankenstand.
Teils fahren hier auch zurueckgeholte Rentner die Linien ersatzweise.

Ich habe eien guten Spetzel mal gefragt, der da selber bei den Verkehrbetrieben arbeitet, ob das immer schon so war und nur medial mittlerweile hoeher ausgewerte wird.
Seiner Meinung nach, goennen sich auch viele seiner Kollegen und Kolleginnen auch einfach mal ihre Auszeiten., so a la Work Life Balance.

Aehnlich, mit der Verfuegbarkeit, laeuft es hier auch mit den Kita's
Allmorgendliche Durchsagen, wo nicht mit zu rechnen ist.

Da irgendwelche " Ansprueche" zu formulieren, ist schon mehr als eigenwillig.

[MunichEast]

Der Punkt ist der fehlende Willen verfügbare und willige Menschen in Lohn und Brot zu bringen. Das Problem existiert aber nicht erst seit heute. In den 90er Jahren sollte eine Bosnierin abgeschoben werden die gerade ihre Pflegehelferin abschloß und den Ausbildungsvertrag zur Krankenschwester schon unterschrieben hatte. Das Ausländeramt verwies stur auf die Abschiebung und erst mit Hilfe von politischem Druck durch einen Bekannten von mir wurde das aufgehoben.

Nicht anders der aktuelle Fall mit der Petition. Der Betrieb braucht ihn, er arbeitet seit mehren Jahren zuverlässig und soll seine Koffer packen. Dabei weiß nun wirklich auch der Amtsschimmel das in der Gastro nur noch schwer jemand zu finden ist.

Ich denke wir warten immer auf die Menschen aus dem Ausland mit Muttersprache Deutsch und deutschen staatlich anerkannten Ausbildungen. Das ist illusorisch und Menschen die bereits hier sind werden behindert und oft sogar gegängelt statt das Potential zu erkennen.

Nichts anders ist es bei der MVG und der DB. Letztes Jahr hatten wir einen Fall, der bekam die Ausbildung zum SBahnführer genehmigt aber dann nicht die Anstellung. Das muß man sich mal vorstellen .. der völlige Irrsinn.

[elise]

da könnte ich jetzt auch einige geschichten aus dem eigenen dunstkreis erzählen.

mir ist diese art der abschiebepolitik sehr schleierhaft und wenig durchdacht, die notwendigen einzelfallentscheidungen fehlen hier. wie kann ich eine krankenschwester ausweisen? wie eine altenpflegekraft (die beide arbeiten wollen).

ich frage mich allerdings schon sehr, wie es kommen kann, dass straffällig gewordene mitbürger ausländischer herkunft oder welche, die deutlich machen, dass sie in deutschland keinen auftrag haben und auch keinen wollen sondern eher große freude daran haben, das system für sich zu nutzen soweit es geht und sich ansonsten bezüglich ihrer pflichten eher zurückhalten... naja, wieso die denn hier bleiben können / dürfen?
es muss doch möglich sein, fälle differenziert zu betrachten und entsprechend zu entscheiden....

[Melvin van Horne]

Moin,

Zitat von MunichEast

Ich denke wir warten immer auf die Menschen aus dem Ausland mit Muttersprache Deutsch

Wenn es darum geht, müssen wir nicht aus Hilfe aus dem Ausland warten. Wir erlauben es 600.000 jungen Leuten, dass sie weder zur Schule gehen, eine Ausbildung machen, studieren oder arbeiten währen der Steuerzahler für ihren Unterhalt aufkommt.

Verschont mich bitte mit den paar, der auf Grund ihrer gesundheitlichen Situation nicht für sich selbst sorgen können. Jeder weiss, dass ich die nicht meine.

Fast alle davon bekommen ihr Leben aus Steuergeldern finanziert. Dabei ist es unwichtig ob das Geld direkt ausgezahlt wird oder den Eltern zur Versorgung ihrer Nachzuchtpleite übergeben wird. Diesen Hahn zugedreht und ich wette, das es nach ein paar Wochen einigen davon als durchaus reizvoll erscheint morgens aus dem Bett zu hüpfen, um im Bus ganz vorne sitzen zu dürfen.

Ganz besonders dann, wenn Vati nach eingehender Betrachtung der finanziellen Gesamtsituation die schon oft wiederholte Androhung "Beweg deinen Arsch und sieht zu, dass dein Anteil an Miete und Futter am nächsten Ersten in kleinen, gebrauchten und nicht nummerierten Scheinen auf dem Wohnzimmertisch liegt. Oder du fliegst hier raus wie die Scheisse aus der Gans" sehr zur Überraschung des Nachwuchses dieses Mal in die Tat umsetzt.

Zum Thema Amtsschimmel. Die Behörden schieben den ab, bei dem die Gesetze das gebieten. Ich kann nur davor warnen, dem Ermessen der Sachbearbeiter zu viel Raum zu geben. Wir kommen sonst ganz schnell zu Bescheiden, in denen steht "Herr Hamir Immerschongesagt ist nach § 123 Abs. 456 EGB (erfundenes gesetzbuch) ausreisepflichtig. In Anbetracht der Tatsache, dass er eigentlich ganz nett ist, verzichten wir auf den Vollzug des Gesetzes". Wie dann Wohn- und Bürgergeldbescheide aussehen, kann sich jeder vorstellen.

Das man oft Leute abschiebt, die eine feste Arbeit und einen festen Wohnsitz haben liegt auch daran, dass sie eben einen festen Wohnsitz haben. Bei denen weiß man, wo man sie erwischen kann. Das ist bei vielen anderen ausreisepflichtigen nicht ganz so einfach. Die werden nach Vorschrift über ihre Ausreisepflicht benachrichtigt. Und wenn dann Tage und Wochen später der Vollzug der Maßnahme ansteht, dann trifft man denjenigen oft nicht mehr an. Potz Blitz! Eine vollkommen überraschende Entwicklung! Wie konnte das nur geschehen?

Das das geschehen konnte liegt nicht an den Mitarbeitern der entsprechenden Behörden. Das liegt an denen, die in all den Jahren keine Instrumente schaffen konnten oder wollten, die das unterbinden und dafür sorgen, dass zum Beispiel ein sozialversicherungspflichtiger Job eine Abschiebung automatisch aussetzt. Nach x Jahren sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung ist das Thema Abschiebung dann komplett vom Tisch.

[MunichEast]

Zitat von Melvin van Horne

Das man oft Leute abschiebt, die eine feste Arbeit und einen festen Wohnsitz haben liegt auch daran, dass sie eben einen festen Wohnsitz haben. ...

Das das geschehen konnte liegt nicht an den Mitarbeitern der entsprechenden Behörden. Das liegt an denen, die in all den Jahren keine Instrumente schaffen konnten oder wollten, die das unterbinden und dafür sorgen, dass zum Beispiel ein sozialversicherungspflichtiger Job eine Abschiebung automatisch aussetzt. ....

Das bringt es wirklich auf den Punkt ! Es ist für mich nicht nachvollziehbar diesen Menschenschatz der uns geschenkt wurde nicht zu heben. Pläne wie die der AfD einfach mehr deutsche Kinder zu zeugen ist realitätsfern. Die demografische Entwicklung zeigt in allen Berufsbereichen ein katastrophales Bild...