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myGully |
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01.09.21, 09:36
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#1
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Profi
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Anonymes Hinweisportal Grüner Landesfinanzminister fordert zum Anschwärzen von Steuer
Zitat:
Anonymes Hinweisportal Grüner Landesfinanzminister fordert zum Anschwärzen von Steuersündern auf
Finanzbehörden tun sich oft schwer, Steuerbetrüger zu verfolgen. Baden-Württembergs Finanzminister Bayaz setzt nun stärker auf Hinweise von Bürgern. Die Opposition schäumt – und spricht von »Blockwartmentalität«.
01.09.2021, 09.39 Uhr
Anonyme Hinweisgeber sind heikel: Möchte jemand bloß Missstände aufdecken – oder handelt es sich um einen Denunzianten? Trotz dieser Gefahr setzt Baden-Württemberg bei der Verfolgung von Steuerstraftaten nun verstärkt auf dieses Instrument. Landesfinanzminister Danyal Bayaz hat das bundesweit erste entsprechende Hinweisportal für Finanzämter freigeschaltet.
»So können wir Steuerbetrug besser verfolgen und für mehr Steuergerechtigkeit sorgen«, begründet Grünenpolitiker Bayaz das neue Portal einer Mitteilung zufolge. »Außerdem treiben wir die Digitalisierung voran und ermöglichen eine einfache Kommunikation zwischen Steuerverwaltung und Bürgerinnen und Bürgern.« Anonyme Anzeigen habe die Steuerverwaltung bisher direkt – telefonisch, schriftlich oder direkt – entgegengenommen.
Behörden hoffen auf mehr Ermittlungsverfahren
Das neue Portal soll laut Ministerium dazu beitragen, dass Bürgerinnen und Bürger sich »digital, sicher und trotzdem anonym und diskret« an die Steuerverwaltung wenden können. Mithilfe eines digitalen Postkastens sollen Rück- und Nachfragen möglich sein, denn bisher fehlten oft von den Finanzverwaltungen benötigte Informationen.
Die Behörden erwarten laut der Mitteilung, dass durch die Hinweise »die Zahl steuerstrafrechtlicher Ermittlungsverfahren« steigen könnte. Der Zugriff auf personenbezogene Daten des Hinweisgebers sei ausgeschlossen. »Dies schafft zusätzliches Vertrauen«, schreibt das Ministerium.
Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann dagegen befürchtet durch das Portal »noch mehr Misstrauen«, wie der CDU-Politiker der »Bild«-Zeitung sagte. »Es wäre verheerend, wenn ein grüner Finanzminister so etwas bundesweit umsetzen würde.«
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag und Landeschef der Liberalen in Baden-Württemberg, Michael Theurer, sprach der Zeitung zufolge gar von »Blockwartmentalität«, die die Gesellschaft belaste.
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Dass die CDU und die FDP was dagegen haben, ist schon klar (betrifft ja ihre Wähler). Es ist wohl für diese Parteien ausreichend, dass Arbeitnehmer und Wenigverdiener, die keine Möglichkeit zur Steuerhinterziehung haben, die Steuerlast tragen....
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Diskutiere nie mit einem Idioten, denn wenn du dich auf sein Niveau herabläßt, schlägt er dich mit seiner Erfahrung.
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Die folgenden 7 Mitglieder haben sich bei gerhardal bedankt:
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01.09.21, 10:19
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#2
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.222
Bedankt: 23.201
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Seit wann ist eine Anzeige Blockwartmentalität ? Sehe das wie Du gerhardal. Im Bereich der Gastronomie und Lebensmittelhandel gibt es die Möglichkeit schon lange. Früher reichte man seine Anzeige beim Wirtschaftskontrolldienst ein, heute bei den unteren Lebensmittelüberwachungsbehörden. So mancher Ekel Fleisch Skandal fußt übrigens auf solchen "Denunzianten" !
Ich weise immer im Bekanntenkreis auf solche Möglichkeiten hin und auch mit meinem rumänischen DHL Lieferfahrer, bei einem Subunternehmer angestellt, habe ich seinen Lohn und Arbeitszeit durchgesprochen. Weil es mir einfach nicht am Arsch vorbei geht, wie man mit Menschen umspringt.
Im Moment versuche ich etwas über die bulgarischen Bauarbeiter zu klären. Mir fielen einige Flaschen sammelnde Bulgaren auf, die vermutlich mit den Subbaufirmen nach München kamen und dann einfach hier entlassen wurden. Ohne Geld und Möglichkeit heim zu kommen.
Anzeigen sind wichtig. Es schützt ehrliche Betriebe und hart arbeitende Menschen vor ungerechten Vorteilen bei anderen.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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01.09.21, 13:10
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#3
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Mensch
Registriert seit: May 2019
Beiträge: 178
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Zitat:
Anonyme Hinweisgeber sind heikel: Möchte jemand bloß Missstände aufdecken - oder handelt es sich um einen Denunzianten?
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Die Bürger werden aufgerufen, die Arbeit der Steuerfahnder zu übernehmen, indem sie sich anonym als Denunzianten betätigen. Mühelos kann man dieses "Modell" auf andere gesellschaftliche Bereiche übertragen (z. B. "Bürgerwehren"). Überall dort, wo der Staat versagt, soll der Bürger einspringen. Soll das die Aufgabe der Bürger in einem demokratischen Rechtsstaat sein? Oder, anders gefragt, kann man ein solches System als demokratischen Rechtsstaat bezeichnen, in dem der Bürger aufgefordert wird, durch anonymes Denunziantentum Staatsaufgaben zu übernehmen?
Zitat:
"So können wir Steuerbetrug besser verfolgen und für mehr Steuergerechtigkeit sorgen".
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Ach ja, die Sache mit der Gerechtigkeit.
Was passiert denn eigentlich mit den in der Oberliga spielenden Steuerbetrügern? Wie war das nochmal mit Uli Höneß?
Es gibt in diesem Staat, für mich deutlich erkennbar, eine Zwei-Klassen-Gerechtigkeit.
Selbstverständlich soll Steuerbetrug bekämpft werden. Aber das sollte ausschließlich die Aufgabe des Staates sein, der die Steuern einzieht, und nicht die der Bürger. Auch nicht in der Rolle als "Hilfssheriffs".
Nebenbei bemerkt:
Die Bürger könnten beim Thema "Steuergelder" auf die Idee kommen, den Staat wegen unsäglicher Verschwendung und Veruntreuung derselben in höchst kriminellen Dimensionen als total unfähig zu bezeichnen, mit den Geldern "seiner" Bürger aus den Steuereinnahmen gewissenhaft und verantwortungsbewußt umzugehen. Die Skandale in diesem Zusammenhang alle aufzuzählen und die nicht erfolgten Rücktritte der Verantwortlichen fehlt mir die Lust.
Herr Scheuer sei stellvertretend genannt.
Oder Klaus Wowereit.
Dieser schrieb in seinem zweiten Buch [2018] zum BER: "Das Thema ist natürlich hochkomplex, weshalb man ihm mit einfachen Schuldzuweisungen nicht beikommen kann." So stahl er sich gemeinsam mit anderen Spitzenpolitikern aus der Verantwortung und hinterließ dem Steuerzahler das Milliardengrab.
[Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]]
Die Kosten für die auf Rekordgröße angewachsene Quasselbude (die mit manchen Aufführungen der Augsburger Puppenkiste Konkurrenz machen kann), genannt "Bundestag", kostet den Steuerzahler seit 2019 ca. 974 Millionen EUR pro Jahr.
Der Staat soll einfach anfangen, seinen Aufgaben gewissenhaft und verantwortungsvoll nachzukommen, Steuergeldverschwendung in astronomischen Größenordnungen zu vermeiden und die Verantwortlichen angemessen zur Rechenschaft zu ziehen, wenn es dennoch passiert.
Dazu müßten die Staatsdiener endlich begreifen, daß sie "Diener" des Staates sind und "Dienstleister" für die Bürger und ihr Handeln vollkommen danach ausrichten.
Die Idee des grünen Finanzministers, Bürger als Privatdetektive zu mißbrauchen, finde ich bezeichnend und entlarvend zugleich: Ablenkungsmanöver vom Versagen des Staates.
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"Arbeite hart. Erhöhe die Produktion. Verhüte Unfälle. Und: Sei glücklich!"
[THX 1138]
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Die folgenden 7 Mitglieder haben sich bei May Kasahara bedankt:
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01.09.21, 13:45
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#4
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Banned
Registriert seit: Sep 2018
Beiträge: 465
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wer im glashaus sitzt sollte nicht mit steinen werfen
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei samotbre:
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01.09.21, 17:32
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#5
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.222
Bedankt: 23.201
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Zitat:
Zitat von May Kasahara
Die Kosten für die auf Rekordgröße angewachsene Quasselbude (die mit manchen Aufführungen der Augsburger Puppenkiste Konkurrenz machen kann), genannt "Bundestag", kostet den Steuerzahler seit 2019 ca. 974 Millionen EUR pro Jahr.
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Der Deutsche Bundestag ist keine "Quasslbude" oder " Augsburger Puppenkiste" sondern die höchste Volksvertretung und gesetzgebendes Verfassungsorgan.
Das der Bundestag mit 709 Mandaten sehr groß ist und mit der zu laschen Wahlrechtsreform nur halbherzig eine Reduzierung eingeleitet wurde, ist keine Rechtfertigung dieses wichtigste Organ unserer Republik so gossenhaft abwertend zu bezeichnen !
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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01.09.21, 19:13
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#6
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Stammi
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 1.142
Bedankt: 1.440
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Zitat:
Zitat von May Kasahara
Die Bürger werden aufgerufen, die Arbeit der Steuerfahnder zu übernehmen, indem sie sich anonym als Denunzianten betätigen. Mühelos kann man dieses "Modell" auf andere gesellschaftliche Bereiche übertragen (z. B. "Bürgerwehren"). Überall dort, wo der Staat versagt, soll der Bürger einspringen. Soll das die Aufgabe der Bürger in einem demokratischen Rechtsstaat sein? Oder, anders gefragt, kann man ein solches System als demokratischen Rechtsstaat bezeichnen, in dem der Bürger aufgefordert wird, durch anonymes Denunziantentum Staatsaufgaben zu übernehmen?
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Niemand wird aufgefordert die arbeit von steuerfahnxern zu übernehmen. Durch so ein portal bekommst weder du noch ich die befugnis, konten zu durchsuchen, papiere von vermeintlichen schwarzarbeitern zu kontrollieren oder in irgend einer anderen art und weise "als detektiv" tätig zu werden.
Du übertreibst einfach maßlos
Ps: Verurteilst wikileaks ähnlich vehement?
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Irgendwie komisch, dass das was wir gemeinhin als "unmenschlich" bezeichnen, ausschließlich Verhalten von Menschen beschreibt.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei nichdiemama bedankt:
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01.09.21, 19:24
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#7
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 4.203
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Also Frau Baerbock hat gerade auf Pro7 gesagt, dass sie ein solches Portal (nur unter anderem Namen) ausgesprochen befürwortet...
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Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
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01.09.21, 19:29
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#8
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Mensch
Registriert seit: May 2019
Beiträge: 178
Bedankt: 477
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Der Deutsche Bundestag ist keine "Quasslbude" oder " Augsburger Puppenkiste" sondern die höchste Volksvertretung und gesetzgebendes Verfassungsorgan.
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Leider habe ich das Sitzungsprotokoll, in dem der einst für seine Pöbeleien gefürchtete Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner (aus diesem Grund auch unter der Bezeichnung "Pöbel-Ralle" bekannt) zu persönlicher Höchstform aufläuft, neben etlichen anderen Kolleginnen und Kollegen, auf die Schnelle nicht finden können. Es war eine Rede von Sahra Wagenknecht, die mehrmals durch das wütende Geläute der Bundestagsglocke unterbrochen werden mußte. Dieses Protokoll hatte ich vor allem im Hinterkopf, als ich die von dir beanstandete Formulierung gebraucht habe. Aber natürlich ist das ja kein Einzelfall. Es gibt unzählige Beispiele in diesen Sitzungen für unglaubliche Entgleisungen, Diffamierungen, Beleidigungen, Peinlichkeiten und Dummdreistigkeiten. Den politischen Gegner nicht ausreden lassen, ihn mit Zwischenrufen niederbrüllen, der Versuch, ihn gar lächerlich zu machen: All das sind bestens bewährte und immer wieder gerne angewandte Strategien, um vom eigenen Versagen abzulenken.
Das Zwischengeschreie und -geplärre, das mich mitunter an Aufführungen der Augsburger Puppenkiste erinnert, lässt bei mir Zweifel aufkommen, ob den Akteuren, unseren "Volksvertretern", überhaupt bewußt ist, daß ihnen eventuell Bürger zuschauen und zuhören könnten.
Nicht ich werte dieses "wichtigste Organ unserer Republik" ab, nein, viele der dort auftretenden Redner tun das höchstselbst. Und überaus überzeugend.
Die mitunter massenhafte Abwesenheit vieler Abgeordneter bei durchaus wichtigen Themen zeigt mir, was diese Herrschaften selbst von dieser "höchsten Volksvertretung" halten: Nichts.
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"Arbeite hart. Erhöhe die Produktion. Verhüte Unfälle. Und: Sei glücklich!"
[THX 1138]
Geändert von May Kasahara (01.09.21 um 19:43 Uhr)
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei May Kasahara bedankt:
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01.09.21, 20:00
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#9
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
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Beiträge: 11.222
Bedankt: 23.201
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Zitat:
Zitat von May Kasahara
Die mitunter massenhafte Abwesenheit vieler Abgeordneter bei durchaus wichtigen Themen zeigt mir, was diese Herrschaften selbst von dieser "höchsten Vokksvertretung" halten: Nichts.
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Die Bundestagsabgeordneten haben sehr viel mehr Aufgaben als "nur" im Bundestag zu sitzen. Gerade aktuell konnte man live der Sitzung des [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], des [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] oder [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] des Bundestags mitverfolgen. Dazu die wichtigen Arbeiten in Ausschüssen, Arbeitsgespräche mit Sachthemen Experten, Verbänden und Interessensgemeinschaften und so vieles mehr.
Dein Vorwurf mit dem fernbleiben von MandatsträgerInnen. Das kenne ich eigentlich nur aus der Ecke der AfD, die ja mehrfach pressewirksam den Bundestag für nicht beschlußfähig darstellen wollte, sich dann wie kleine Kinder [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Sind wichtige gesetzgebende Abstimmungen wird sehr wohl darauf geachtet das eine Mehrheit anwesend ist. Es macht keinen Unterschied ob 397 oder 349 abstimmen.
Wie gesagt, kenne nur das nur von der AfD und dieser Vorwurf ist nur vordergründig ein Aufreger, betrachtet man es inhaltlich eher dämlich.
Damit kann man aber schön Stimmung auf der Straße machen, ähnlich den Deutschen Bundestag Qasselbude oder Puppentheater zu nennen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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01.09.21, 20:05
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#10
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Anfänger
Registriert seit: Jan 2012
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Schwieriges Thema, dass so manchen Mitbewerber auf die Idee kommen könnte die Konkurrenz anzuzeigen.
Auch wenn nichts dahinter steckt, aber alleine der Aufwand einer Steuerfahndung die wichtigen Akten, die man unbedingt für das täglich Geschäft braucht, mitnehmen könnten.
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01.09.21, 20:36
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#11
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Profi
Registriert seit: Feb 2013
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Zitat:
Auch wenn nichts dahinter steckt, aber alleine der Aufwand einer Steuerfahndung die wichtigen Akten, die man unbedingt für das täglich Geschäft braucht, mitnehmen könnten.
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Keine Angst---die Steuerfahndung kommt nicht wegen 3,75 Euro.
Da auch die Steuerfahndung einen richterlichen Durchsuchungsbeschluß braucht,, kannst du davon ausgehen, dass bereits im Vorfeld schon soviel belastbare Sachen vorliegen, dass eine Durchsuchung meist nur das letztE i-Tüpfelchen ist.
@May Kasahara
Zitat:
Was passiert denn eigentlich mit den in der Oberliga spielenden Steuerbetrügern? Wie war das nochmal mit Uli Höneß?
Es gibt in diesem Staat, für mich deutlich erkennbar, eine Zwei-Klassen-Gerechtigkeit.
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Ok, solche Stammtischparolen sind gang und gäbe...
Tatsache ist, dass nur von sehr wenigen Strafverfahren etwas an die Öffentlichkeit gelangt und wenn, dann kommt es vor, dass nicht mal die Presse aufgrund der oft komplizierten Materie der Öffentlichkeit richtig vermitteln kann, um was es überhaupt geht..
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Diskutiere nie mit einem Idioten, denn wenn du dich auf sein Niveau herabläßt, schlägt er dich mit seiner Erfahrung.
Geändert von gerhardal (01.09.21 um 21:09 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei gerhardal:
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01.09.21, 21:44
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#12
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Profi
Registriert seit: Feb 2013
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Zitat:
Hinweisportal in Baden-Württemberg
Der Unsinn von der Steuer-Stasi
Die grün-schwarze Regierung von Baden-Württemberg führt ein Hinweisgeberportal für Steuerdelikte ein. Die Empörung darüber zeigt vor allem eines: Steuerbetrüger genießen in Deutschland noch immer einen Sonderstatus.
Ein Kommentar von David Böcking
01.09.2021, 15.58 Uhr
Ein kleines Gedankenexperiment: Angenommen, der Berliner Senat hätte zum Wochenbeginn ein Portal freigeschaltet, bei dem anonyme Hinweise auf jene Täter abgegeben werden können, die in der Hauptstadt regelmäßig Autos abfackeln. Hätte Deutschlands größte Boulevard-Zeitung am nächsten Morgen getitelt: »Berlin führt Auto-Stasi ein«? Wohl eher nicht. Vielleicht hätte es stattdessen sogar geheißen: »Endlich macht Berlin Jagd auf die Auto-Vandalen.«
Nun hat aber Baden-Württembergs neuer Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) ein Hinweisgeberportal für Steuervergehen vorgestellt – und damit Assoziationen zu gleich zwei deutschen Diktaturen geweckt. Baden-Württembergs FDP-Spitzenkandidat Michael Theurer spricht von »Blockwart-Mentalität«, die »Bild« von einer »Steuer-Stasi«. Solche Vergleiche sind nicht nur respektlos gegenüber den Opfern von Nationalsozialismus und DDR-Regime. Sie zeigen auch: Für Steuerbetrüger gelten in Deutschland immer noch andere Maßstäbe als für andere Kriminelle.
Denn natürlich sollen Bürger hier nicht primär ihre »Nachbarn denunzieren«, wie nun hyperventiliert wird. Steuerbetrug in großem Stil wird von Unternehmen, Banken und findigen Beratern betrieben – das hat etwa der Cum-Ex-Skandal eindrücklich gezeigt. Je nach Schätzung entgehen dem Fiskus auf diese Weise zwischen 50 und mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr.
Dieser Schaden ist deutlich abstrakter als ein abgebranntes Auto. Wohl auch deshalb gilt Steuerhinterziehung vielen in Deutschland immer noch als Kavaliersdelikt und ihre Verfolgung als unverhältnismäßige Gängelung. Dabei ist der Schaden ein Skandal aus Sicht aller ehrlichen Steuerzahler. Und er ist ein Problem für den Staat, dem die Milliarden für wichtige Ausgaben fehlen.
Verpfeifen ohne Belege hat wenig Sinn
Vermutlich wird der ein oder andere Schwabe oder Badener das neue Portal auch nutzen, um den ungeliebten Nachbarn zu verpfeifen. Doch ohne konkrete Anhaltspunkte hat das wenig Sinn. »Die bloße Behauptung, jemand habe Steuern hinterzogen, reicht nicht aus!«, warnt das Finanzministerium mögliche Hinweisgeber vor. Auch dürften die Steuerfahnder kaum losziehen, weil jemand bei der Pendlerpauschale einen Kilometer zu viel angegeben hat – für solche Lappalien sind die personellen Ressourcen viel zu knapp.
Falls Bürger aber doch zu Unrecht ins Visier geraten, so können sie sich auf geltende Gesetze berufen und vor einer unabhängigen Justiz verteidigen. Das ist der himmelweite Unterschied zu jenen, die von Blockwarten bei den Nazis denunziert oder von der Stasi zermürbt oder eingesperrt wurden.
Mit dem Hinweisgeberportal werden eben nicht »moralische Vorstellungen über Recht und Gesetz« gestellt, wie FDP-Parteivize Wolfgang Kubicki jetzt allen Ernstes behauptet. Die Möglichkeit zu anonymen Anzeigen bei den Steuerbehörden gibt es längst. Nur endet damit oft jeglicher Kontakt. Fahnder können bei den Tippgebern nicht nachfragen und diese erfahren wiederum oft nicht, was aus ihrem Hinweis wurde. Beides soll das neue Portal ändern, indem es über einen digitalen Postkasten weitere Kommunikation erlaubt.
Ähnliche Systeme existieren zunehmend in Konzernen und Behörden, um sogenannte Whistleblowerinnen zu ermutigen. Dass diese Hinweisgeber bei der Aufklärung interner Missstände eine wichtige Rolle haben, akzeptiert übrigens auch die FDP, die sich in ihrem Wahlprogramm ausdrücklich zu ihrem Schutz bekennt.
Wichtige Hinweise trotz niederer Motive
Dabei ist auch beim Whistleblower nicht ausgeschlossen, dass er oder sie aus niederen Motiven handelt. Doch das muss eine Information nicht weniger wertvoll machen. Im Wirecard-Skandal kamen die frühesten Hinweise auf Betrug von sogenannten Leerverkäufern. Weil diese auf einen Absturz der Aktie spekulierten, misstrauten ihnen die Behörden lange. Dabei hatten die Spekulanten beides: ein Eigeninteresse und Recht mit ihren Vorwürfen.
Natürlich kann man diese Art der Aufklärung für moralisch fragwürdig halten und dabei auch ohne gewagte Gleichsetzungen auf die deutsche Geschichte verweisen. Wer auf die Hilfe von Bürger-Sheriffs lieber verzichten will, muss dann aber etwas anderes umso mehr tun: die Ermittler selbst stärken.
In der Vergangenheit haben viele Bundesländer die Zahl ihrer Steuerfahnder so ausgedünnt, dass die Wahrscheinlichkeit von Prüfungen sehr gering ist. Gerade in den wirtschaftsstarken Südländern Baden-Württemberg und Bayern galt die Prüfungsdichte als gering – und als verdeckte Form der Standortpflege. Je mehr diese Personalnot gelindert wird, umso weniger muss der Staat in Zukunft seine Bürger einspannen.
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei gerhardal bedankt:
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01.09.21, 21:47
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#13
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Mitglied
Registriert seit: Feb 2021
Beiträge: 455
Bedankt: 1.220
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Zitat:
Zitat von Bergbauer_bb
Schwieriges Thema, dass so manchen Mitbewerber auf die Idee kommen könnte die Konkurrenz anzuzeigen.
Auch wenn nichts dahinter steckt, aber alleine der Aufwand einer Steuerfahndung die wichtigen Akten, die man unbedingt für das täglich Geschäft braucht, mitnehmen könnten.
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Im o.g. genannten Artikel wird EXPLIZIT darauf hingewiesen, das, ich vereinfache das mal, auch Butter bei die Fische sein muß.
Einfach mal so is' nich'
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei G. Guillaume bedankt:
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01.09.21, 22:27
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#14
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Feb 2017
Ort: Kassel
Beiträge: 102
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Xero261286 bedankt:
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02.09.21, 07:56
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#15
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Sep 2010
Beiträge: 670
Bedankt: 1.168
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90% der künstlichen Aufregung sind doch darauf zurückzuführen, dass der Vorschlag von einem Herrn Bayaz von den Grünen kommt und nicht von einem Herrn Meier von der Union. Das wirkt auf gewisse Kreise wie das Glöckchen bei Pawlows Hund.
Die Möglichkeit zur anonymen Anzeige gibt es in Baden-Württemberg längst, genauso wie z.B. in Bayern (wo seit über 60 Jahren durchgehend die CSU regiert). Die einzige Neuerung ist, dass es jetzt einen digitalen Weg gibt, bei dem das Finanzamt auch Rückfragen stellen kann. Den Weltuntergang sieht da nur, wer sich kurz vor der Bundestagswahl mit billigem Populismus noch ein paar Wählerstimmen sichern will.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Lord_Wellington bedankt:
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02.09.21, 09:25
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#16
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Mitglied
Registriert seit: Feb 2021
Beiträge: 455
Bedankt: 1.220
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Und wie immer gilt: Getretene Hunde bellen
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11.09.21, 11:24
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#17
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Anfänger
Registriert seit: Jun 2021
Ort: In der Nähe von Frankfurt am Main...
Beiträge: 20
Bedankt: 20
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Zitat:
Zitat von gerhardal
Keine Angst---die Steuerfahndung kommt nicht wegen 3,75 Euro.
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Mir haben die mal vor vielen Jahren einen Steuerbescheid geschickt, mit einem Nennbetrag von einigen wenigen Pfennig.
Ich erinnere mich leider nicht mehr an die genaue Höhe.
Tatsächlich betrug bereits das Porto des Briefes ein Vielfaches des Nennbetrags.
Wenn ich dann noch den Zeitaufwand für das Drucken, Einpacken, Etikettieren und das Frankieren einrechne.
You do the math - they don't!
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"Der Computer ist eine subversive Maschine: Ein Freund des Volkes und ein Feind der Tyrannen." (Wau Holland)
[ Ryzen 7 5800X | NVIDIA GeForce RTX 3070 Ti | ASRock B450 Gaming-ITX/ac | G.Skill 32 GB DDR4 3200 ]
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11.09.21, 14:06
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#18
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Profi
Registriert seit: Feb 2013
Beiträge: 1.660
Bedankt: 3.271
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Zitat:
Wenn ich dann noch den Zeitaufwand für das Drucken, Einpacken, Etikettieren und das Frankieren einrechne.
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Offenbar ist dir der Sinn eines Bescheides nicht bekannt...
Nur einen Bescheid kann man anfechten..
Was wäre gewesen, wenn du statt ein paar Euro Nachzahlung tatsächlich wegen eines fehlerhaften Bescheides 100 Euro zurückbekommen müsstest ?
Außerdem sind Bescheide oft Grundlage für andere Behörden
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Geändert von gerhardal (11.09.21 um 17:12 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei gerhardal:
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11.09.21, 15:23
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#19
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Stammi
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 1.142
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Zitat:
Zitat von Knorkator303
Mir haben die mal vor vielen Jahren einen Steuerbescheid geschickt, mit einem Nennbetrag von einigen wenigen Pfennig.
Ich erinnere mich leider nicht mehr an die genaue Höhe.
Tatsächlich betrug bereits das Porto des Briefes ein Vielfaches des Nennbetrags.
Wenn ich dann noch den Zeitaufwand für das Drucken, Einpacken, Etikettieren und das Frankieren einrechne.
You do the math - they don't!
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Erstellen und versenden solcher bescheide erfolgt automatisch inkl. Drucken, einpacken und frankieren, selbst wenn 0,0 euro nachzahlung/erstattung draufsteht.
Das mag ein paar cent kosten, der sinn dahinter ist aber trotzdem erfüllt, für jeden ist klar, ob und wieviel er erstattet bekommt oder zahlen muss. Der bescheid ist dann gleichzeitig die grundlage für einsprüche.
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Irgendwie komisch, dass das was wir gemeinhin als "unmenschlich" bezeichnen, ausschließlich Verhalten von Menschen beschreibt.
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