Hollande über Putin: "Die Lüge ist bei ihm eine zweite Natur"
Zitat:
Hollande über Putin: "Die Lüge ist bei ihm eine zweite Natur"
Frankreichs ehemaliger Präsident hat in einem Interview Einblicke in seine Gespräche mit Kremlchef Wladimir Putin gegeben. Dabei macht er eine bestimmte Methode aus.
Frankreichs Ex-Präsident François Hollande hat Kremlchef Wladimir Putin als Lügner bezeichnet. "Mit Putin zu reden, bedeutet, ihm stundenlang zuhören zu müssen in dem Wissen, dass er nichts von dem macht, was er sagt und nichts von dem sagt, was er tun möchte", sagte Hollande am Dienstag im Interview der Zeitung "Le Monde".
Putins Methode sei die, ewiger Vorträge mit historischen Exkursen, die ihm erlaubten, keine Fragen präzise zu beantworten sowie keine von ihm erwarteten Konzessionen einzugehen, sei es humanitärer oder politischer Natur. "Die Lüge ist bei ihm eine zweite Natur."
Hollande: "Erste Reise des nächsten französischen Präsidenten sollte nach Kiew gehen"
Hollande, der von 2012 bis 2017 im Élysée-Palast regierte, bezeichnete es als sinnvoll, dass sein Amtsnachfolger Emmanuel Macron den Gesprächskanal zu Putin nicht abreißen lässt. Ein Dialog um des Dialoges willen habe aber keinen Sinn. "Heute möchte Putin nicht wirklich verhandeln. Sein Kriegsziel ist, ein möglichstes großes Gebiet der Ukraine zu besetzen, vor allem im Osten, den Donbass, den er dann morgen in die Russische Föderation integrieren kann, und dann den Süden, in Fortsetzung der Krim."
Eine Reise von Macron nach Kiew sei im Moment angesichts der bevorstehenden Präsidentschaftswahl in Frankreich unangebracht. "Aber die erste Reise des nächsten französischen Präsidenten sollte nach Kiew gehen."
Man darf nicht vergessen, dass Putin ein KGBler der alten Schule ist.
Der hat die Lüge von der Pike auf gelernt und weiss sie einzusetzen.
Ein Russland unter Putin, unabhängig vom Ausgang dieses Angriffskrieges, wird nie wieder normal sein können. Dessen hoffentlich baldige demokratische Nachfolger werden Jahrzehnte daran zu arbeiten haben.
Natürlich hat Putin durch seine berufliche Erfahrung viel gelernt, aber das ist zu kurz gedacht. Putin hat nach den katastrophalen Jahren des Zusammenbruchs viel erreicht und das in einem kriminellen korrupten Haifischbecken. Er war übrigens mal im Bundestag gestanden und alle gaben ihm stehende Ovationen. Russland wollte damals enger nach Westen und zur EU die Partnerschaft. Das ist aber eine andere Geschichte.
Ich denke das Putin heute so ist, hat viel mit zu langer Machtausübung und willigem Dunstkreis zu tun. Ähnliches kann man bei Erdogan gut beobachten. Niemand sollte zu lange in solchen Positionen herrschen, das zerstört den Charakter und führt zu Größenwahn.
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Putin hat nach den katastrophalen Jahren des Zusammenbruchs viel erreicht und das in einem kriminellen korrupten Haifischbecken.
Putin hat im kriminellen, korrupten Haifischbecken gelernt. Und damit ist nicht nur der KGB gemeint. Das begreifen viele Europäer (die Einen, durch historische Verwicklungen, schlimmer als die Anderen) eben immer noch nicht.
Stimmt, die ehrlichsten, anständigsten Politiker findest du nur in der westlichen Welt. XD
Zitat,Lemmy Kilmister: "Politiker sind allesamt Schummler, Lügner und Betrüger. Alles, was sie wollen, ist Macht und ihre Taschen zu füllen. Wenn du Politiker werden willst, dann stimmt mit dir etwas nicht."
Für Lemmy Kilmister wäre ja auch der Ukraine-Krieg lustig! Warum, schließlich ist er ja schon seit 2015 tot? Zitat: "Für mich ist alles lustig, es gibt nichts wirklich Tragisches."
Allesamt, die unfähig sind nur im Ansatz zu differenzieren und permanent ALLE/S über eine Kamm scheren, sind - um es mit einem Lemmy Kilmister-Zitat zusammenzufassen - "arrogante Vollärsche"...
Politiker betreiben Politik und brauchen auch ein gewisses Maß an Macht. Wenn sie es nicht bringen, werden sie abgewählt. Diktatoren, Autokraten, Monarchen sind auch Politiker. Wenn die es nicht bringen, bleiben sie. Vollärsche gibt es überall.
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Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
Wieso wird denn hier eine Leiche von `22 ausgebuddelt?
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@eitch, zitier den guten Mann doch bitte komplett.
„Für mich ist alles lustig, es gibt nichts wirklich Tragisches. Autounfälle sind lustig. Wenn deine Oma stirbt, ist das lustig. Mach dich darüber lustig, sonst stirbst du selbst weinend. Das Leben ist doch viel zu kurz.“
„Für mich ist Politik ein Spiel, und noch nicht mal ein gutes. Politiker sind allesamt Schummler, Lügner und Betrüger. Alles, was sie wollen, ist Macht und ihre Taschen zu füllen. Wenn du Politiker werden willst, dann stimmt mit dir etwas nicht.
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„Eines Tages wird sich die Welt wahrscheinlich von uns wie von Flöhen befreien. Diese ganzen ‚Rettet den Planeten’-Spinner sind doch arrogante Vollärsche. Die Erde besteht aus Vulkanen, dem Planeten wird’s auch in Zukunft gut gehen. Wir sind diejenigen, die abgeschüttelt werden. Rette deinen eigenen Arsch, nicht den Planeten.“
Wieso wird denn hier eine Leiche von `22 ausgebuddelt?
Na weil Threads durch Bedanken gepusht werden und tronx & friends nur Kritik am Westen akzeptieren. Geht es um Russland oder Zar Wladimir werden Rauchbomben und Blendgranaten geworfen...
Zitat:
Zitat von Neg0
@eitch, zitier den guten Mann doch bitte komplett.
„Für mich ist alles lustig, es gibt nichts wirklich Tragisches. Autounfälle sind lustig. Wenn deine Oma stirbt, ist das lustig. Mach dich darüber lustig, sonst stirbst du selbst weinend. Das Leben ist doch viel zu kurz.“
Touché... aber was du unterstreichst, ist für mich nicht die Kernaussage des Zitats, sondern wie man aus Lemmys Sicht damit umgehen sollte. Er schränkt seine Aussage mit den beiden Beispielen ja auch nicht wirklich ein, sondern möchte nur verdeutlichen, wie er es im Ansatz meint...
Ich werde ihm auch nicht pauschal vorwerfen, dass er beispielsweise den Holocaust nicht tragisch oder gar lustig fand, obwohl er all so'n Zeug von Hitler oder Gobbels gesammelt hat. Für mich ist der erste Satz dieses Zitats einfach BlaBla, weil eigentlich nur empathielose Psychopathen so ticken. Auch wenn ich seine Musik teils ganz OK finde, muss ja nicht zwingend seine verbalen Schmerzpillen schlucken...
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Na weil Threads durch Bedanken gepusht werden und tronx & friends nur Kritik am Westen akzeptieren. Geht es um Russland oder Zar Wladimir werden Rauchbomben und Blendgranaten geworfen...
"Er war übrigens mal im Bundestag gestanden und alle gaben ihm stehende Ovationen. Russland wollte damals enger nach Westen und zur EU die Partnerschaft. Das ist aber eine andere Geschichte."
. .... Danach kam die NATO-Osterweiterung .... Aber naja.... "Wir sind die Guten"
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zum Offtopic: ich hatte einmal in sehr jungen und einmal Jahren und einmal mit Mitte zwanzig das Vergnügen, mit ihm einen "Jack and Coke" zu trinken ... Was ich unterstrichen hab, ist das, was in meiner Wahrnehmung die relevantere Aussage war:
Leb weiter. Weinend zurückzuschauen ändert die Vergangenheit nicht.
So hat er wohl gelebt.
(und ja, die N+zi-Devotionalien-Sammlung halte ich auch für eine Form von Humor. Seine Abscheu gegenüber Rassismus ist/war bekannt .... und dann den Aschenbecher von Eva Braun benutzen ... )
Munich hat´s eigentlich recht brauchbar getroffen:
. .... Danach kam die NATO-Osterweiterung .... Aber naja.... "Wir sind die Guten"
Nein, bereits vor Putins Amtsantritt (1999) und etwa 2 Jahre vor seiner Rede im Bundestag (2001) waren Polen, Ungarn und Tschechien schon der NATO beigetreten. Und davor gab es noch die wichtige NATO-Russland-Grundakte (1997), in der Russland und die NATO allen souveränen Staaten quasi Bündnisfreiheit zugestanden haben. Somit wurde nämlich faktisch auch diese mündliche Vereinbarung bei der Wiedervereinigung, dass sich die NATO nicht nach Osten erweitert, gegenstandlos. Also... nochmal.. Vor dieser NATO-Russland-Grundakte gab es KEINE NATO-Osterweiterung!
Zitat:
Zitat von Neg0
"Wir sind die Guten"
Mir egal, wen du für gut oder böse hälst. Aber alle Länder aus dem ehemaligen Wahrschauer Pakt, die sich der NATO und/oder EU angeschlossen haben, haben sicher einen Grund gehabt, sich von Russland zu distanzieren. Putin/Russland sollte mal beginnen die Fehler bei sich selbst zu suchen, anstatt beim bösen Westen...
Und... als Putin recht schnell merkte, dass der dumme Westen nicht nach seinen Bedingungen mitspielen wollte, hatte er seine Bundestagsrede ziemlich fix komplett vergessen und ist zu dem mutiert, was er jetzt darstellt.
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Geändert von eitch100 (26.06.24 um 19:00 Uhr)
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Nein, bereits vor Putins Amtsantritt (1999) und etwa 2 Jahre vor seiner Rede im Bundestag (2001) waren Polen, Ungarn und Tschechien schon der NATO beigetreten.
Zitat:
Zitat von eitch100
Putin/Russland sollte mal beginnen die Fehler bei sich selbst zu suchen, anstatt beim bösen Westen...
Durch die Formulierung merkst du ja schon selbst, dass nicht originär Putin der Grund war, der erst ein knappes halbes Jahr nach der ersten NATO Osterweiterung Ministerpräsident wurde. Das Jelzin insgeheim den kolportierten Masterplan Putins schon im Vorfeld vorbereitete ist eine so absurde Verschwörungstheorie, dass sie nicht mehr ausformuliert wird, sondern durch die Dauerbeschallung unter der Kategorie "wird schon stimmen" abgelegt wird. Dabei war es Jelzin, der genau die politische Situation in Russland vorhergesagt habe, wenn die NATO näher heranrückt. Das war uns aber egal.
Die NATO Osterweiterung wurde offiziell betrieben um die "Balkanisierung" zu verhindern, als gebe es keine Sicherheitsinteressen seitens Russlands mehr. Um Russland ging es dabei nicht (ähnlich wie beim Raketenschirm). Inoffiziell war es ein Meinungswechsel Bill Clintons 1993 die NATO zu erweitern, da die Reformbestrebungen in Russland doch nicht so liefen wie erwartet. Bill Clinton war nicht Präsident der GUS, sondern der USA, für alle die es vergessen haben. Soll heißen: Die gerade modische vulgärliberale Einstellung, jeder könne machen was er will ohne eine Reaktion zu erfahren, hatte nie eine Relevanz. Es war ein Abwägen Washingtons zuzulassen, ob ein Beitritt stattfindet oder nicht. Und die Diskussion wurde mit weit mehr Klarheit geführt als heute. Der Konflikt mit Russland wurde klar gesehen, aber auch das war uns egal.
Da die Sowjetunion nun kein Kind von Traurigkeit im Umgang mit seinen Verbündeten und Teilrepubliken war, haben die genug politische Kräfte für einen Revanchismus hinterlassen - also nationalistische bis rechtse:treme Kräfte die gerne bis zur Unkenntlichkeit verklärt werden, wie sie "uns" nützen. Ein Völkerrechtsverbrecher aus den USA nannte diese mal "das neue Europa", im Gegensatz zum "alten Europa" (Frankreich und Deutschland). Washington hat diese Kräfte nicht nur rhetorisch unterstützt.
Der Versuch Putins, das gemeinsame Haus Europa zu bauen, war nicht seine Idee. Die hatte schon Gorbatschow, aber wir haben das abgelehnt. Ein gemeinsames Haus Europa würde der geographischen Realität Rechnung tragen, dass ein beschissener Ozean zwischen uns und den USA liegt, und sich dadurch völlig andere Interessen ergeben. Putin hat aber letztendlich gemerkt, dass die europäischen Regierungen aber am Ende die Interessen der US-Regierung exekutieren.
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Und davor gab es noch die wichtige NATO-Russland-Grundakte (1997), in der Russland und die NATO allen souveränen Staaten quasi Bündnisfreiheit zugestanden haben.
Dieses Abkommen wurde im Übrigen von der NATO beizeiten gebrochen, als sie den völkerrechtswidrigen Krieg im Kosovo (der tatsächlich erste Krieg auf europäischem Boden und nicht, wie von Baerbock und Konsorten kolportiert, der Ukrainiekrieg) und Irak führten. Damit haben sie "gegen die in der Grundakte festgelegte Verpflichtung zum Verzicht auf Gewaltanwendung sowie zur Achtung der territorialen Integrität anderer Staaten" verstoßen.
Im Hinblick darauf wundert es mich nicht, dass Russland bzw. Putin die NATO also Bedrohung wahrnimmt. Bei den Osterweiterungen hat Russland stets dagegen protestiert und von roten Linien gesprochen, aber man hat es geflissentlich ignoriert. Statt auf Kooperation mit Russland zu setzen, ging man lieber auf Konfrontation.
Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Estorias bedankt:
Ja ja, kenne ich alles... einiges ist unstrittig, einiges kann man anders sehen und selbst einiges Unstrittiges, kann man anders beurteilen. Keiner kann mir jedoch erzählen, dass es Putin und seinen autokratischen/totalitären Kumpels um ein wie auch gestaltetes Haus Europa auf Augenhöhe ging. Dieses Supermachtgehabe fiel schon ganz anderen Ländern schwer abzulegen. Die Amis und China sind da nicht anders. Neenee, Freunde, mir Putin die Opferrolle einzureden, wird euch nicht gelingen.
An so Vorfälle wie Irak und Kosovo erinnert ihr euch "völkerrechtlich" immer prima, Georgien (Südossetien) oder Moldawien (Transnistrien) werden da als belanglos gerne vergessen... Beides übrigens Europa und beides vor Kosovo/Irak.
Wollte eigentlich noch etwas zu Nana sagen, aber die ersten beiden Sätze haben mich direkt wieder abgeturnt...
Wie wird eigentlich im Putinlager über den 2. Tschetschenienkrieg diskutiert/fabuliert/philosophiert? Nun Wikipedia zu zitieren, ist zwar kontraproduktiv, aber schließlich ist die putinsche Variante auch vollumfänglich dargestellt.
Im Ersten Tschetschenienkrieg, welcher von 1994 bis 1996 andauerte, konnte die Tschetschenische Republik Itschkerien ihre Unabhängigkeit behaupten. Darauf folgte im Mai 1997 ein Friedensvertrag, der von Aslan Maschadow (vertretend für Itschkerien) und Boris Jelzin (vertretend für Russland) unterschrieben wurde.
Rund 400 tschetschenische Freischärler unter der Führung von Schamil Bassajew und Ibn al-Chattab griffen jedoch am 7. August 1999 die russische Nachbarrepublik Dagestan an. In diesen Kämpfen (siehe Dagestankrieg) bis zum 26. August 1999 kamen rund 73 russische Soldaten ums Leben und 259 wurden verwundet. Zwischen dem 5. und 15. September 1999 griffen rund 2000 Kämpfer den dagestanischen Bezirk Nowolakskij an und töteten mehrere hundert Menschen.
Am 8. September 1999 zerstörte eine Sprengladung einen Wohnblock in der Gurjanow-Straße im Süden Moskaus, 94 Menschen starben. Vier Tage später wurde ein Wohnblock in der Kaschira-Chaussee in Moskau durch eine Explosion völlig zerstört, 119 Menschen starben.[7] Beide Anschläge waren laut der Journalistin Katrin Eigendorf und laut dem ehemaligen FSB-Agenten und Dissidenten Alexander Litwinenko von Wladimir Putin inszeniert. Unter westlichen Fachleuten wird die Theorie, dass der russische Geheimdienst FSB in die Sprengstoffanschlägen auf Wohnhäuser verwickelt war, von David Satter, dem ehemaligen Korrespondenten der Financial Times in Moskau, in seinem Buch Darkness at Dawn: the Rise of the Russian Criminal State (Yale University Press) vertreten. Auch nach Recherchen der französischen Journalisten Jean-Charles Deniau und Charles Gazelle wurden die Explosionen vom FSB gezündet, um eine Rechtfertigung für die Fortsetzung des Tschetschenienkrieges zu haben, der wiederum Putin half, die Kommunisten bei der Präsidentschaftswahl am 26. März 2000 zu schlagen.[8] Mehrere Duma-Abgeordnete, die Nachforschungen zu den Explosionen anstellten, wurden später ermordet.[7]
Putin machte tschetschenische Terroristen für die Taten verantwortlich und erklärte ihnen öffentlich den Krieg.
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An so Vorfälle wie Irak und Kosovo erinnert ihr euch "völkerrechtlich" immer prima, Georgien (Südossetien) oder Moldawien (Transnistrien) werden da als belanglos gerne vergessen... Beides übrigens Europa und beides vor Kosovo/Irak.
So ist es. Diese Putin Verharmloser sind mit sehr großen Scheuklappen unterwegs. Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien, das Baltikum usw. sind ja nicht deswegen in der NATO, weil sie mit Russland so gute Erfahrungen gemacht haben.
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An so Vorfälle wie Irak und Kosovo erinnert ihr euch "völkerrechtlich" immer prima, Georgien (Südossetien) oder Moldawien (Transnistrien) werden da als belanglos gerne vergessen... Beides übrigens Europa und beides vor Kosovo/Irak.
Wollen wir alles aufzählen was Amerika in Lateinameria, Kuba, Vietnam, im nahen Osten angerichtet hat ? Wie weit wollen wir zurückgehen? Ab 1945 ? So eine Argumentation macht keinen Sinn. Ich rede davon, dass die Nato den Vertrag gebrochen hat durch seine Angriffskriege und du nennst mir Ereignisse aus den frühen 90ern, also vor dem Abschluss des Vertrags.
Russland hat gute Gründe die Nato als Bedrohung wahrzunehmen. Kein Land möchte von einem Militärbündnis umgeben sein, das diamentral entgegengesetzte Interessen hat und diese notfalls auch unter Missachtung des Völkerrechts militärisch durchsetzt. Mich wundert's, dass man da bei den USA mehr Verständnis zeigt. Die Kubakrise führte beinahe zum Weltkrieg, weil Amerika keine Atomraketen vor seiner Haustür haben wollte. Nachvollziehbar. Aber wenn Russland sich gegen ein Militärbündnis mit Raketenbasen, Geheimdienstzentren usw. vor seiner Haustür wehrt, dann haben die Meinungsmacher hier keinerlei Verständnis.
Du hast Recht, das Argument Völkerrecht ist zur Farce verkommen. Der Westen wurde zB. auch nie müde Russland mit dem apodiktischen Zeigefinger über die Einhaltung des Völkerrechts zu belehren, während sie selbst sich nie dran hielten (Irak, Syrien, Lybien ...).
Mit einigen herablassenden Kommentaren setze ich mich nicht auseinander, das versteht sich. Über Begriffe wie Putinversteher oder "rechts und links sind sich sehr nahe" u.Ä. kann ich nur müde lächeln. Ihr mahnt eine sachliche Diskussion an, also bleibt selbst auch sachlich.
Zitat:
Zitat von eitch100
Dieses Supermachtgehabe fiel schon ganz anderen Ländern schwer abzulegen. Die Amis und China sind da nicht anders.
Dem stimme ich zu. Leider hat man nur Russland und China als Bösewichte ausgemacht.
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"Frankreichs Ex-Präsident François Hollande hat Kremlchef Wladimir Putin als Lügner bezeichnet. "Mit Putin zu reden, bedeutet, ihm stundenlang zuhören zu müssen in dem Wissen, dass er nichts von dem macht, was er sagt und nichts von dem sagt, was er tun möchte", sagte Hollande am Dienstag im Interview der Zeitung "Le Monde"."
Um nichts anderes geht es hier. Nichtsdestotrotz geht hier dann wieder der große "whataboutism" los, auch wenn Hollandes Zitat 2 Jahre her ist.
Wer Marschflugkörper in von Zivilisten bewohnte Hochhäuser feuern lässt, ist nicht nur ein Lügner, sondern auch ein Massenmörder.
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Massenmörder ... ein sehr schwergewichtiges Wort - und auch sehr nützlich. Wer will denn z.B, schon mit einem Massenmörder verhandeln oder gar Frieden schließen? Da bleibt uns ja nur der Krieg.
Zitat:
"Du kerkerst den Geist in ein tönend Wort, Doch der freie wandelt im Sturme fort." - Schiller
Ferner, kommt es solchen Leuten auch den Sinn Netanyahu als Massenmörder zu beizeichnen und ggf. Israel zu sanktionieren ? Schließlich hört man fast wöchentlich, dass Schulen, Krankenhäuser und Flüchtlingslager zerbombt werden. Wie sieht's aus mit den Massenmördern George W. Bush und Barrack Obama, unter letzterem sind dutzende Drohnenangriffe auf souveräne Staaten genehmigt worden, die hunderte zivile Opfer forderten? (*)
Krieg ist ein Verbrechen, egal von wem er angezettel wird, egal welche Lügen man zum Vorwnad nimmt. Da werden Menschen gefoltert, zerstückelt, Schulen und Krankhäuser zerbombt. Schau die nur die Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen der vergangen 20 Jahre an, die vom Westen geführt wurden.
Sowas möchte man natürlich nicht hören und benutzt fancy Termini wie "whataboutism". Da kommen wir wieder zu dem Völkerrecht, das zur Farce verkommen ist. Die einen mögen sich dran halten, bei den anderen will man nichts von hören.
Das ist die altbekannte Doppelmoral des Westens, die im Übrigen immer weniger Staaten mittragen.
Zitat:
Zitat von eitch100
Andererseits hat eben Russland gerade die Arschkarte, weil das in der Ukraine nicht nur ein Angriffskrieg ist, sondern ein Eroberungskrieg.
Ja, Russland ist dort einmarschiert und das ist zu verurteilen. Indes Friedensverhandlungen sind vom Westen abgelehnt worden. Die Verhandlungen im März / April 2022 waren weit fortgeschritten. Hauptforderung Russlands war kein NATO-Beitritt der Ukraine. Die ukrainischen Vertreter mussten sich aber bei den Amerikanern rückversichern, welche ein Abkommen ablehnten. Das wurde sowohl von Gerhard Schröder, der selbst bei den Verhandlungen war, als auch von hochrangigen Stellvertretern Selenskyjs bestätigt.
Und wenn man heute die Aussage der NATO hört, dass die Ukraine unbedingt Mitglied werden wird, komme was wolle, dann kann ich diesen Berichten umso mehr Glauben schenken.
* EDIT: Ich selbst würde keinen der Genannten hier als Massenmörder bezeichnen, da dies wahre Massenmörder verharmlosen würde. Die Begriffswahl zielt meiner Meinung nach - wie oben angedeutet - darauf ab Alternativen zum Krieg auszuschließen.
Geändert von Estorias (12.07.24 um 13:37 Uhr)
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So ist es. Diese Putin Verharmloser sind mit sehr großen Scheuklappen unterwegs.
NATO-Einsätze gegen die massakrierenden Einsatzgruppen des Onkels vom Kumpel zählen nunmal nicht; Nothilfe bei ethnischen Säuberungen ist halt "völkerrechtswidrig". Und Selbstbestimmungsrechte von souveränen Staaten über NATO- und andere Bündnismitgliedschaften? Also bitte...