[pauli8]

12 Mio Dokumente:

Was enthüllen die Pandora Papers? | STRG_F

03.10.2021 ∙ STRG_F ∙ funk

Video - 32 min.

Es begann mit einem Leak: 12 Millionen vertrauliche Dokumente. Die Daten wurden dem Internationalen Consortium Investigativer Journalisten zugespielt, dem ICIJ.

Zusammen mit mehr als 600 Journalist:innen aus 117 Ländern und einem Team von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung haben wir monatelang in Rechnungen, Kontovollmachten und Firmenurkunden aus der Offshore-Welt recherchiert. Wir haben tief in die geheime Schattenwelt der Finanzen geblickt, kriminelle Motive und gierige Menschen gefunden.

STRG_F zeigt, wie und vor allem warum Herrscher, Autokraten und Kriminelle ihr Geld offshore verstecken.

Bild: funk

Quelle

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[1000sassa]

Immer wieder schau ich auf diesen Post. Aber niemand schreibt was dazu. Es scheint den meisten Bürgern heute schon egal zu sein, wieviel Geld der Wohlhabenden aus politischen, wirtschaftlich, künstlerischen u. a. Kreisen im Ausland versteckt wird. Verständlich, was will der "kleine Mann" schon dagegen machen. Frühere Steuerhinterziehung, wie die Flickaffäre, die Amigoaffäre unter Kohl, die Luxenburgischen Kontenpipelines fast aller deutschen Banken für ihre wohlsituierten Kunden (in Millionenhöhe, heute sind es Milliarden) und der Fahndung danach sind spannend dokumentiert im Buch "Inside Steurfahndung" von Frank Wehrheim. Das Ganze endete in einem juristischen Sakandal, der bis heute noch einige Fragezeichen aufwirft und es weiterhin möglich macht große Summen Geld am Staat vorbei ins Ausland zu leiten. Vier Steuerfahnder aus Frankfurt wurden damals (um 2000 - 2010) für psychisch krank erklärt und aus dem Amt entlassen, weil es für einige Politiker und Großindustielle in Hessen unter Roland Koch unangenehme Konsequenzen gehabt hätte. Steuergesetze wurden umgeschrieben oder neu geschrieben.
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[eitch100]

Zitat von 1000sassa

Immer wieder schau ich auf diesen Post. Aber niemand schreibt was dazu. Es scheint den meisten Bürgern heute schon egal zu sein, wieviel Geld der Wohlhabenden aus politischen, wirtschaftlich, künstlerischen u. a. Kreisen im Ausland versteckt wird. Verständlich, was will der "kleine Mann" schon dagegen machen.

Nunja, es brennt mir da schon immer unter den Fingernägeln, aber ich wüsste echt nicht, wo ich anfangen sollte...

Zum einen, ja, es kotzt mich auch an, dass gerade diejenigen, denen die hinterzogenen Steuern aufgrund ihres Vermögens eigentlich nichts ausmachen sollten, auf solche Steuerhinterziehungspraktiken zugreifen. Zum anderen, durch die Steuerhinterziehungspraktiken des "kleinen Mannes" gehen dem Staat vermutlich mindestens genauso viele Einnahmen flöten.

Ich frage mich dann oft, warum sollte ich den einen verurteilen und den anderen nicht, obwohl eigentlich beide nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten Steuern vermeiden. Nun könnte man sagen: OK, einer klaut nen Snickers und der andere raubt ne Bank aus. Klarer Fall, oder? Wenn man aber sagt, einer bringt einen Menschen um und der andere 25, dann sieht das schon anders aus.

Und speziell mit dem "Luxemburger Modell" damals irrst du gewaltig! Da musste man BEI WEITEM keine Million(en) haben, um von seiner Bank "dezent" darauf hingewiesen zu werden, dass man sein Geld völlig legal und problemlos dort anlegen kann. Selbstverständlich MÜSSE man die Gewinne NATÜRLICH versteuern. Ich war dabei... und ich habe meine Lektion gelernt... Das war/ist ein bisschen wie mit den illegalen Downloads, NUR ANDERSHERUM. Bei den Downloads machen sie Jagd auf diejenigen, die das ermöglichen. Bei der Geldanlage machen sie Jagd auf diejenigen, die die Möglichkeit nutzen. Also zumindest bei den Downloads bin ich noch auf der Gewinnerseite.

[Caplan]

Was will man auch dazu schreiben, wenn es mehrheitlich hier an board keine sonderlich Vermoegenden gibt?
Wilde Fantasien, wie es endlich umverteilt werden koennte,? Wie es einem selbst besser gehen koennte haette man doch nur das des Anderen?? --kennen wir schon..

Am Ende wird sich mehrheitlich herausstellen, das man im Rahmen von zulaessigen Modellen und der Beratung seiner Anleger, so gut wie nichts zu befuerchten hat, da eben die Gesetzesslage zu diesen Vorgaengen legitim umschifft wurden.
Banken und sonstige Anlagefirmen, machen nicht mehr die Kardinalsfehler der 70iger / 80iger.
Selbst vor und sicher auch nach unseren Bundestagswahlen, gab und gibt es schon deutliche Emphelungen zu Modellen, fuer die, die da meinen etwas verlieren zu koennen.
Selbst Wohlhabende lassen sich ungern unnoetig etwas wegnehmen. So wie jeder auch sein Fahrrad nicht einfach hergeben moechte oder sonstige Dinge.

[1000sassa]

Selbst wenn hier im Board nicht nicht sonderlich Vermögende sein mögen, ist es doch gut sich ein Bild zu machen und sich zu informieren. Ich bin ein Arbeiter und auch teilweise selbstständig und ich muss meine Steuern zahlen. Bank, Anlage und Versicherung reduziere ich auf ein Minimum... Etwas wegnehmen läßt sich niemand gern. Ist klar. Aber ich leihe freigiebig etwas an die Person meines Vertrauens aus oder bin für gemeinsame Nutzung von z. B einem Auto. Steuerhinterziehung ist meiner Meinung nach eine Art schelmischer Wettkampfsport, im Großen wie im Kleinen..."Jetzt hab ich was für mein Ego dazugewonnen"...Geld beruhigt vielleicht, aber es macht nicht unbedingt glücklich.

An Eitch100...Übertrieben negiert ist die Behauptung „mit dem "Luxemburger Modell" irrst du gewaltig!“ und „musste man BEI WEITEM keine Million(en) haben, um von seiner Bank "dezent" darauf hingewiesen zu werden, dass man sein Geld völlig legal und problemlos dort anlegen kann“. Ich schreibe allgemein von insgesamt Millionenbeträgen, verteil auf viele Menschen, nicht in der Formulierung, ein Mensch verschiebt eine Million. Ich streiche einfach das Wort wohlsituiert weg, dann ist der Satz verständlicher.
Dass du selbst betroffen warst, ist natürlich eine entäuschende Erfahrung. Ich habe es zu jener Zeit Gottseidank nicht gemacht, obwohl es mir auch mal angeboten wurde. Das sind persönliche Geschichten.

Beim Downloadvergleich wären die Filshare Anbieter die Banken.

Eingeführt 1993 von Finanzminister Weigel, wurde die Zinsabschlagsteuer bei Kapitalerträgen. Der deutsche Steuersatz betrug damals 15 %. Wie der Steuersatz zu jener Zeit in den Luxemburger Filialen war, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber bestimmt geringer ,denn sonst wäre das Kontenpipelinemodell zur Steuerersparnis unrentabel.
Die Commerzbank hat 1,2 Milliarden Mark verschleiert und diese wurden von der Steuerfahndung zurückgeführt.
Nahezu alle deutschen Banken wären nach dem damals geltendem Steuerrecht in den Verdacht der Geldwäsche geraten. Es tauchen dann auch die ersten Whistleblower Cds mit tausenden Namen und Daten von Steuerhinterziehern auf. Da wurde es einigen Leuten etwas unwohl in ihrer Komfortzone. Es kam zu Selbstanzeigen von Steuerhinterziehung, um einigermaßen heil aus der Sache herauszukommen. Unter dem nächsten Finanzminister wurde das Gesetz dann geändert und es erlaubte einen Betrag bis 100.000 € steuerfrei von der Kapitalertragssteuer auf dem Konto zu haben. Die akribisch ermittelnde Steuerfahndungsstelle Frankfurt wurde umstrukturiert und unliebsame Steuerfahnder entlassen.

Dazu amüsant und informativ
Frank Wehrheim bei Erwin Pelzig zur hessischen Steuerfahnder-Affäre 2013
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Das sind alte Geschichten. Sicher. Doch sie ebnen den Weg in die heute noch größer angelegten, globalen Steuerhinterziehungen in den Pandora Papieren. Und aktuell: Der Ex Kanzler Österreichs Sebastian Kurz benutze zur Wahlkampagne ab 2016 und unter seiner Amtszeit bis zum aktuellen Rücktritt 300 Mio € Steuergelder, statt der für Wahlkampagnen vorgesehenen 9 Mio € für Gefälligkeitsartikel, geschönte Gutachten und abgekartete TV Interviews in den öffentlich Rechtlichen.

[Caplan]

An Eitch100...Übertrieben negiert ist die Behauptung „mit dem "Luxemburger Modell" irrst du gewaltig!“ und „musste man BEI WEITEM keine Million(en) haben, um von seiner Bank "dezent" darauf hingewiesen zu werden, dass man sein Geld völlig legal und problemlos dort anlegen kann“. Ich schreibe allgemein von insgesamt Millionenbeträgen, verteil auf viele Menschen, nicht in der Formulierung, ein Mensch verschiebt eine Million. Ich streiche einfach das Wort wohlsituiert weg, dann ist der Satz verständlicher.
Dass du selbst betroffen warst, ist natürlich eine entäuschende Erfahrung. Ich habe es zu jener Zeit Gottseidank nicht gemacht, obwohl es mir auch mal angeboten wurde. Das sind persönliche Geschichten.

Und auch um diese geht es auch.
Man schielt gerne auf eine Handvoll Granden.
Nein, selbst der Oberstudienrat, der Unternehmer mit 10-20 AN's mit messbarem Vermoegen, dazu sollte man das Wort Vermoegen auch mal studieren..hat so seine Sorgen.
Faengt heute schon aktuell damit an, das Banken ab 25.000, 0,5 % Verwahrgeld erheben.
Nettes Wort: Verwahrgeld.
Eine preschte schon mit dem 5.000er Rythmus vor einigen Tagen vor.
Selbst wenn Institute noch ab 100.000 0,5 erheben, so sind das neben den Kosten fuer Konten und Salden, immerhin gut 1000, EU pro Jahr.
Es wird auch leicht immer von Steuerhinterziehung gesprochen in den Medien.

Gut, es klingt reisserischer, als das die Sache erst einmal geprueft ist.
Das weckt Fantasien, vom Geldkofferschleppenden Italiener ueber die Schweizer Grenze zu Fuss, etc..
Zumeist handelt es sich um versteuertes Geld, das lediglich einer ewigen Wiederversteuerung und mittlerweile Abzuege durch Bankhaeuser vorenthalten wird.
Ab da wird es fuer den Wohlhabenden zumeit langsam parasitaer.

[parlheinz]

Ich denke, dass Caplan der Sache ziemlich nahe kommt. Auch der Zeitpunkt dieser Veröffentlichung legt nahe, dass es sich um eine strategische Maßnahme handeln könnte, um ein günstiges Klima für Umverteilungsfantasien zu schaffen. So schön das mit dem investigativen Journalismus auch ist, aber ganz sachlich betrachtet brauchen wir Staatsanwaltschaften, die sich darum kümmern und am Ende braucht es Gerichte, die ein Urteil sprechen. Bis dahin ist erstmal keiner schuldig und ob ich da nun empört bin oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle.

Ich möchte auch noch zu bedenken geben, dass eigentlich keiner seine finanziellen Verhältnisse preisgeben möchte. Das gilt sogar für Menschen, denen es nicht so gut geht. Und tatsächlich muss nicht alles strafbar sein, was da getrieben wird.

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[Nana12]

Zitat von 1000sassa

Immer wieder schau ich auf diesen Post. Aber niemand schreibt was dazu.

Weil die Meisten es nicht einordnen können. Für die Meisten läuft das unter "soziale Gerechtigkeit", also vernachlässigbar. Dabei ist die Tragweite katastrophal.

Steueroasen konterkarieren jede gebotene Fiskalpolitik, die notwendig wäre die Herausforderungen der Zukunft anzugehen (zB den Umbau zur klimaneutralen Wirtschaft). Zudem würde eine vernünftige Fiskalpolitik auch mal den Zentralbanken Anlass geben den Leitzins zu erhöhen, damit die Pseodos auch mal ihren Rand halten. Stattdessen verabschiedet man 1:1 weitere Gesetze zur Steuervermeidung aus dem Hause PwC, KPMG etc.

Auch gibt es kein Bewusstsein in der Bevölkerung über die Sinnhaftigkeit von Steuererhöhungen. Egal worum es geht man fühlt sich immer selbst betroffen, weil man ja selbst vielleicht in diesen Sphären schweben könnte, wenn man es gefühlt nicht schon tut. Wo wir gerade dabei sind:

Zitat von parlheinz

Ich möchte auch noch zu bedenken geben, dass eigentlich keiner seine finanziellen Verhältnisse preisgeben möchte.

Mich würde es auch nicht interessieren, da dies hier ein anonymes Forum ist und die Meisten sich selbst nicht einschätzen können/wollen. Stichwort Merz "gehobene Mittelschicht". Es spielt auch keine Rolle wenn es um allgemeine und überprüfbare Zustände geht.

[nichdiemama]

Zitat von 1000sassa

Immer wieder schau ich auf diesen Post. Aber niemand schreibt was dazu.

Ich hatte schon bei den panama papers nicht den eindruck, dass die veröffentlichung ausreichend empöhrung und vor allem zählbare maßnahmen zur folge gehabt hätte, warum also bei einer weiteren ähnlichen veröffentlichung etwas anderes erwarten?
Wir hatten gerade bundestagswahl. Parteien, die eindeutig gegen solche praktiken punkte im programm haben und für eine gerechtere verteilung des wohlstands stehen, sind alle unter der 5% marke geblieben. Da muss man doch draus schließen dass das thema hierzulande nicht all zu viele leute interressiert.

[Caplan]

muss ich grinsen.
Das Konzept, seit den Nachkriegsjahren, ist doch denkbar einfach.
Gib den Leuten etwas, was was sie nicht verlieren wollen.
Oder anders gesagt, gib ihnen etwas, was sie verlieren koennten und wenn es am Ende nur der Status ist
Das ist auch alles grundsaetzlich nicht verwerflich.

Sei denn es plagen einen sozialistische Traeume , zahnlos im alter das Holz noch selber zu Hacken.

In diesem wachsenden Wohlstand sind u.a. Boomer und deren Nachwuechsler
( Heute kommende Reformer genannt) zum grossen Teil recht wohlbekoemmlich gross geworden; teils auch schon Erben, wenn wir davon ausgehen das in den Jahren vor 1950 innerfamiliaer kein erwaehenswertes Vermoegen angesammelt wurde, sondern lediglich die Familie bestritten wurde..


Und so arm wie unser Land immer zelebriert wird, ist es derzeit noch nicht, denn es gibt Millionen, die bei unnoetiger Uebergriffigkeit sehr empflindlich werden bezueglich ihres Eigentums oder kleinen Wohlstands. Letztendlich steckt da auch viel Arbeit und hochanteilig auch Verzicht mit darin.
Und da Geld auch nicht gerade wertvoller wird ; aktuell erst recht nicht, kommt bei dem Ein oder Anderen, so langsam das Mufffensausen auf, ueberhaupt noch die laufenden Betriebskosten des lebens zu meistern, allen voran die wirtschaftlichen Vorausschauen bei klarem Verstand.

Am Ende wird es kaum was zu kassieren geben, aber das Herbstloch ist auf jedenfall gefuellt..alles gut..

[MotherFocker]

Mehr als nur ein Herbstloch. Ein schwarzes Loch gähnender Untätigkeit, bis die neue Bundesregierung diesen Schlupflöcher ein für alle Mal stopfen.

Weil's die GroKo und die Vorgänger nicht schafften, wirds nun die Ampel richten. Auch auf internationaler Ebene, je nach dem wessen Namen da so auftauchen. Für die FDP würde ich zwar meine Hand nicht ins Feuer legen, aber man weiss ja nie ^^

Wer den Sarkasmus findet, darf ihn behalten.

[nolte]

Wer den Sarkasmus findet, darf ihn behalten.

Das war dein Glück....