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Zeugin der Zeit Esther Bejarano - "Wo Musik spielt, kann es nicht so schlimm sein ...

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Ungelesen 10.07.21, 23:33   #1
Avantasia
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Standard Zeugin der Zeit Esther Bejarano - "Wo Musik spielt, kann es nicht so schlimm sein ...

Zitat:
Der 9. November 1938. SA-Schlägerkommandos und SS-Trupps setzen jüdische Geschäfte und Synagogen in Brand. Tausende von Juden werden in dieser Nacht gequält, festgenommen, umgebracht. Esther Bejarano, die damals noch Loewy heißt, erlebt die Reichspogromnacht als 14-Jährige.

Von dieser Nacht an ist nichts mehr wie zuvor. Esther Loewy wird nach Auschwitz deportiert. Eine menschengemachte Hölle. Eine Hölle mit System. Ein "Ort ohne Klang", wie die Musikerin sagt.

In diesem bewegenden Zeitzeugenporträt erzählt Esther Bejarano von ihrem Martyrium während des Dritten Reiches, bezeugt die sadistischen Grausamkeiten der Nazis und berichtet, warum ihr die Musik im Vernichtungslager das Leben gerettet hat.
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Hier sind ihre Erinnerungen an das Kriegsende…

Zitat:
Esther Bejarano

»Ich sehe dieses Bild immer vor mir: wie wir gelaufen sind«


Von Esther Bejarano

Die Holocaust-Überlebende Esther Bejarano ist im Alter von 96 Jahren gestorben – im vergangenen Jahr schilderte sie im SPIEGEL ihre Erinnerungen an das Kriegsende.

10.07.2021, 21.14 Uhr



Esther Bejarano
Foto:
Jakob Schnetz und Janek Stroisch/ DER SPIEGEL


Esther Bejarano wurde 1924 als Esther Loewy in Saarlouis geboren. Ihr Vater war Lehrer und Kantor. Im Ersten Weltkrieg war ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen worden, er verstand sich als Jude und als deutscher Patriot: Auch nach der Eingliederung des Saarlandes ins Deutsche Reich 1935 hielt er den Judenhass der Nazis für ein Phänomen, das vorübergehen würde.

Während zwei ihrer drei Geschwister emigrierten, blieb Esther Bejarano bei ihren Eltern in Deutschland. 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert. Weil sie musikalisch war, wurde sie für das »Mädchenorchester von Auschwitz« als Akkordeonspielerin verpflichtet. Das Orchester musste beispielsweise spielen, wenn die Arbeitskolonnen am Morgen das Lager verließen. Weil die Nationalsozialisten sie als »Viertelarierin« einstuften, wurde sie im November 1943 ins Konzentrationslager Ravensbrück verlegt.

Nach dem Krieg lebte sie zunächst in Israel, 1960 zog sie mit ihrer Familie nach Hamburg. Sie engagierte sich in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BDA) und im Internationalen Auschwitz-Komitee. Nun ist Bejarano im Alter von 96 Jahren gestorben. 2020 schilderte sie im SPIEGEL den Sommer 1945. Der Beitrag erschien erstmals am 15. Juli 2020.

Am 3. Mai bin ich befreit worden. An diesem Tag fühlte ich mich zum ersten Mal, seit wir vom Todesmarsch geflüchtet waren, sicher. Sieben Mädchen waren wir, wir haben uns im Wald versteckt. Wir sind erst auf russische Soldaten getroffen und dann auf amerikanische Tanks. Die haben uns aufgenommen, nachdem wir ihnen unsere Nummern auf dem linken Arm gezeigt haben. Sie haben uns nach Lübz gebracht. Da kam dann die Rote Armee einmarschiert. Das war meine Befreiung, eine unwahrscheinlich tolle Befreiung. Die amerikanischen und russischen Soldaten haben sich umarmt und gerufen: Hitler ist tot.



In den Achtzigerjahren ließ sich Esther Bejarano die Auschwitz-Tätowierung vom Arm entfernen
Foto: Jakob Schnetz und Janek Stroisch/ DER SPIEGEL

Ich bin dann mit Miriam Edel zusammen nach Frankfurt getrampt. Natürlich war das kein Trampen im heutigen Sinne. Wir sind viel zu Fuß gelaufen. Von Bergen-Belsen, wo ich von der Ermordung meiner Eltern erfuhr, zunächst nach Frankfurt. Dort gab es eine Auskunftsstelle der amerikanischen Armee, wo man sich nach Vermissten erkundigen konnte. Das waren die American Headquarters. Mein Bruder war ja in Amerika Soldat geworden. Ich wollte wissen, wie ich mit ihm in Kontakt kommen kann.

Er hatte in Italien gegen die Nazis gekämpft, war aber zurückgeflogen worden nach Amerika, weil er irgendetwas hatte, ich glaube an der Schilddrüse. Die Amerikaner gaben mir die Feldadresse meines Bruders. So bin ich wieder in Kontakt mit ihm gekommen.
[…]
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Ungelesen 11.07.21, 13:55   #3
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Trauer um Holocaust-Überlebende Esther Bejarano ist tot

Zitat:

Als junge Frau wurde Esther Bejarano in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort rettete ihr ein Platz im Mädchenorchester das Leben. Jetzt ist die berühmte Mahnerin gegen Antisemitismus im Alter von 96 Jahren gestorben.

Die Holocaust-Überlebende Esther Bejarano ist tot. Sie sei am frühen Morgen im Alter von 96 Jahren gestorben, teilten ihre Familie und das Auschwitz-Komitee in einer Mitteilung mit. Ihre Familie und ihre Freundinnen und Freunde seien in den letzten schweren Tagen bei ihr gewesen. Und weiter heißt es:

Wir trauern gemeinsam mit ihrer Familie um diese großartige, mutige und unerschütterliche Frau, Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück, Antifaschistin, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees und Ehrenpräsidentin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Sängerin, Zeugin der Zeit.

Zuvor hatte bereits der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, auf Twitter über Bejaranos Tod informiert.

Überlebte, weil sie im Orchester spielte

Bejarano wurde am 15. Dezember 1924 als Esther Loewy und jüngstes von fünf Geschwistern in Saarlouis geboren. Ihr Vater war jüdischer Lehrer und Kantor. Ihre Eltern wurden 1941 von den Nazis in Litauen umgebracht, sie selbst musste in einem Lager Zwangsarbeit leisten, bevor sie Anfang 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurde.

Dort überlebte Bejarano nur, weil sie im Mädchenorchester des Lagers Akkordeon spielte. Sie ging nach dem Krieg zunächst nach Israel, zog dann aber 1960 mit ihrem Ehemann nach Hamburg.

"Ich weiß, was ich gesehen habe"

Bejarano engagierte sich Jahrzehnte lang gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, wofür sie zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Zusammen mit ihrem Sohn Joram und ihrer Tochter Edna sang sie jüdische und antifaschistische Lieder, zuletzt tourten sie mit der Kölner Hip-Hop-Band Microphone Mafia durch Deutschland.

In einem tagesschau.de-Interview beklagte Bejarano im vergangenen Jahr, die Zahl der Nazis in Deutschland nehme wieder zu. Sie verwies unter anderem auf die Parteien AfD und NPD. "Die wollen keine Demokratie", sagte Bejarano. "Ich weiß nicht, was werden soll, wenn es noch mehr werden, die so eine menschenverachtende Ideologie haben. Ich weiß nur, was ich gesehen habe. Und ich weiß, was dann kommen wird."

Steinmeier: "Verlieren mutige Persönlichkeit"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach Bejaranos Hinterbliebenen in einem Kondolenzschreiben sein Mitgefühl aus: "Mit ihrem Tod haben wir einen großen Verlust erlitten", heißt es in dem Brief. "Sie wird immer einen Platz in unserem Herzen haben." Bejarano habe am eigenen Leib erfahren, "was es heißt, diskriminiert, verfolgt und gefoltert zu werden". "Wir verlieren mit ihr eine mutige Persönlichkeit, die sich bis zuletzt für die Verfolgten des Naziregimes eingesetzt hat."

Maas: "Ihre Stimme wird uns fehlen"

Bundesaußenminister Heiko Maas würdigte Bejarano auf Twitter als "wichtige Stimme im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus". In seinem Post schrieb er weiter: "Die wundervolle Ester Bejarano überzeugte mit ihrer Lebenskraft und unglaublichen Geschichte. Ihre Stimme wird uns fehlen."

Tschentscher: "Hamburg verliert außergewöhnliche Bürgerin"

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher würdigte Bejarano als außergewöhnliche Bürgerin, die sich bis ins hohe Alter für das Gemeinwohl engagiert habe. Sie habe es sich zur Lebensaufgabe gemacht, für Demokratie, Toleranz und Menschlichkeit einzutreten, so der SPD-Politiker. Unermüdlich habe sie an die Schrecken des Naziregimes und die Ursachen von Ausgrenzung, Krieg und Gewalt erinnert. "Mit ihren oft streitbaren Wortmeldungen hat sie über viele Jahrzehnte wichtige Impulse für Demokratie, Erinnerungskultur und Gleichberechtigung gegeben."

Die Mitteilung der Familie Bejarano und des Auschwitz-Komitees endet mit einem Appell Bejaranos: "Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht. Seid solidarisch! Helft einander! Achtet auf die Schwächsten! Bleibt mutig! Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch! Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!"
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Die Mitteilung der Familie Bejarano und des Auschwitz-Komitees endet mit einem Appell Bejaranos: "Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht. Seid solidarisch! Helft einander! Achtet auf die Schwächsten! Bleibt mutig! Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch! Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!"
...tja leider wird es das nicht geben, sieht man ja hier im forum...

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...und es wird Zeit, für eine neue und bessere Unendlichkeit!
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